Herzogtum Limburg: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (→‎Geschichte: Bilder eingebunden - Korr.)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
''Dieser Artikelbehandelt das '''Herzogtum Limburg'''. Für andere Bedeutungen des Begriffs Limburg siehe die Begriffsklärungsseite [[Limburg]].''
''Dieser Artikel behandelt das '''Herzogtum Limburg'''. Für andere Bedeutungen des Begriffs Limburg siehe die Begriffsklärungsseite [[Limburg]].''


'''Hierarchie:'''
'''Hierarchie:'''

Version vom 11. April 2006, 15:54 Uhr

Dieser Artikel behandelt das Herzogtum Limburg. Für andere Bedeutungen des Begriffs Limburg siehe die Begriffsklärungsseite Limburg.

Hierarchie:

Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich > Burgundischer Reichskreis

Das Herzogtum Limburg ist ein Historisches Territorium im Heiligen Römischen Reich, dessen Kerngebiet weitgehend im heutigen Belgien (Provinz Lüttich) liegt.

Sein Ursprung liegt im frühen elften Jahrhundert, als die gleichnamige Burg Limburg erbaut wurde. Sein definitives Ende besiegelten die Franzosen, als sie das Gebiet 1793 an Frankreich anschlossen.

Zunächst nur Grafen, erstritten sich die Limburger im zwölten Jahrhundert aufgrund des mehrfach erhaltenen Titels Herzog von Niederlothringen den Herzogtitel auf Dauer.

Nach dem Aussterben der Hauptlinie der Limburger Herzöge entbrannte der Limburger Erbfolgestreit, der in der Schlacht von Worringen im Jahr 1288 seinen blutigen Höhepunkt fand. Seitdem wurde Limburg in Personalunion von den Herzögen von Brabant mitregiert. Seit diesem Zeitpunkt kann man kaum mehr von einer eigenen Geschichte des Herzogtums sprechen. Bestrebungen der Limburger Stände, im Rahmen der Brabanter Revolution (1789) eine gewisse Eigenständigkeit zurückzuerlangen, scheiterten.

Jacob Aertsz Colom: De Vyerige Colom, Verthonende de 17 Nederlandsche Provintien, Amsterdam 1635.
hier: Ducatus LIMBURG

Geschichte

Von der Grafschaft zum Herzogtum

Georg Braun (Hrsg.): Civitatis Orbis Terrarum, Band II: De praecipuis, totius universi urbibus, Köln 1575.
hier: LYMPVRCH
Das Herzogtum Limburg und seine fünf Hochbänke

Im Jahr 1020 baute Friedrich II. aus dem Hause Luxemburg, seit 1046 Herzog von Niederlothringen, die Burg Limburg im Vesdretal (Wesertal) auf der alten königlichen Grundherrschaft Baelen (bei Eupen und Verviers). Friedrich hatte die Grundherrschaft von seiner Mutter geerbt. Die Burg war der Ursprung der Stadt Limburg und gab der Grafschaft den Namen.

Zu Friedrichs dominium gehörten Besitzungen zwischen Maas und Aachen und südlich von Lüttich gelegenes Gebiet um Sprimont. Dieses Kerngebiet war in fünf Gerichtsbezirke, Hochbank oder Bank genannt, eingeteilt:

  1. Hochbank Baelen
    Die Bank Baelen lag im südöstlichen Teil des Herzogtums. Zu ihr gehörten die Burg, heute Stadt Limburg, Baelen, Bilstain, Eupen, Goé, Henri-Chapelle, Welkenraedt, Herbesthal und Membach.
  2. Hochbank Herve
    Die Bank Herve lag westlich von der Bank Baelen. Zu ihr gehörten Clermont, Thimister, Chaineux, Dison, Soiron, Charneux.
  3. Hochbank Montzen
    Die Bank Montzen machte den nördlichen Teil des Herzogtums aus. Zu ihr gehörten Gemmenich, Homburg, Kelmis, Montzen, Moresnet, Sippenaeken und Teuven.
  4. Hochbank Walhorn
    Nordöstlich lag die Bank Walhorn mit den Herrschaften Eynatten, Hauset, Hergenrath, Walhorn und Lontzen.
  5. Hochbank Sprimont
    Die Bank Sprimont war eine Exklave im Fürstbistum Lüttich rund um Sprimont.

Außerdem gehörten die Vogteien über die Abteien St. Truiden und Stablo-Malmedy zu Friedrichs Herrschaftsbereich.

Judith, einziges Kind Friedrichs, heiratete im Jahr 1065 Walram-Udo, Graf von Arlon, und brachte ihrem Ehemann die Grafschaft mit in die Ehe. Walram-Udo wurd noch zu Lebzeiten seines Schwiegervaters in einer Urkunde von 1064 als egregius comes Udo de Lemborch bezeichnet.

Kaiser Heinrich IV. ernannte Walrams Sohn, Heinrich I. von Limburg und Arlon (1081-1119), im Jahr 1101 zum Herzog von Niederlothringen. Im späteren Machtgerangel zwischen dem Kaiser und seinem Sohn (Heinrich V.) blieb Heinrich von Limburg dem alten Kaiser treu. Das kostete ihn die Herzogswürde wieder und Graf Gottfried VI. von Löwen erhielt stattdessen das Amt. Es kam nun zwischen den Häusern Limburg und Löwen-Brabant zu fortwährendem Gerangel um den Titel und das Amt des Herzogs von Niederlothringen. 1128 erhielt Heinrichs I. Sohn, Walram II. von Limburg (1119-1139), den Titel von Kaiser Lothar III.. Im Jahr 1139 verlieh Konrad III. ihn wieder dem Haus Löwen-Brabant.

Die Grafen von Limburg nannten sich seit der zweiten Belehnung mit der Herzogswürde nur noch Herzöge von Limburg. Heinrich II., zu dieser Zeit Herr von Limburg (1139-1167), war ein häufiger Gast am Hof von Friedrich Barbarossa. Es wird vermutet, dass dies der Grund dafür war, dass der Kaiser den Titel Herzog von Limburg im Jahr 1165 offiziell anerkannte. Aber trotz aller Anstrengungen gelang es den Limburgern nicht, in den Reichsfürstenstand aufzusteigen.

Erweiterung des Herrschaftsbereiches

Durch Heirat fiel Wallram II. Wassenberg zu. Damit wurden die Limburger zu Vasallen des Kurerzbischofs von Köln. Im Jahr 1136 konnte er die Herrschaft über Rolduc (Herzogenrath) an sich bringen. Die Abtei Rolduc, auch Klosterrath genannt, bedachten er und seine Nachkommen mit reichen Schenkungen und wählten sie zu ihrer Grablege.

Heinrich III. von Limburg (1167-1221) verschaffte seinem Sohn Simon den Stuhl des Fürstbischofs von Lüttich (1193-95). Sein Sohn Walram III. erhielt durch Heirat mit der Luxemburgerin Ermesinde die Grafschaft Luxemburg (1214-26). Die Grafschaft Namur konnte er aus Ermesindes Erbe nicht sichern. Durch diese Ehe wurde die Linie des Hauses Luxemburg-Limburg begründet. Ermesinde wurde aus dem Limburger Patrimonium die Grafschaft Arlon übertragen, wodurch diese luxemburgisch wurde.

Der älteste Sohn Walrams III., Heinrich IV., heiratete Ermengarde (Irmgard), Erbtochter des Grafen von Berg. Heinrich regierte die Grafschaft Berg von 1225 bis zu seinem Tod 1247 in Personalunion.

In diese Zeit fällt übrigens die Gründung der gleichnamigen Grafschaft Limburg. Heinrich half seinem Neffen, Graf Dietrich I. von Isenberg-Limburg (*um 1215, † 1299), Sohn des 1226 hingerichteten Grafen Friedrich II. von Isenberg, um das Jahr 1240 bei der Errichtung einer Burg oberhalb des Lennetals. 1242 belehnte Heinrich seinen Neffen mit der Burg sowie mit einem kleinen darum gelegenen Territorium. So entstand die gleichnamige Grafschaft Limburg an der Lenne.

Nach Heinrichs Tod wurde die Erbschaft geteilt. Berg kam an seinen älteren Sohn Adolf.

Der Codex Manesse (f°18r) zeigt das Banner des Herzogs Johann von Brabant in der Schlacht von Worringen im Vorgriff auf den Ausgang schon geviert mit dem Limburger und dem Brabanter Löwen

Walram IV., der jüngere Sohn, regierte von 1247 bis 1280 als letzter seines Stammes das Herzogtum Limburg. Durch die Erbteilung war die Macht der Herzöge von Limburg in einer Zeit, in der alle Fürsten bestrebt waren, ihre territoriale Macht auszubauen, deutlich gesunken und dazu vorbestimmt, nach dem Aussterben der Hauptlinie der Limburger von einer anderen Territorialmacht übernommen zu werden.

Übergang an Brabant

Ermengard (Irmgard), einziges Kind Walrams IV., brachte das Herzogtum an ihren Gatten, Graf Rainald I. von Geldern. Sie starb im Jahr 1283 starb ohne Erben zu hinterlassen. Sofort machten die männlichen Nachkommen Heinrichs III. Rainald den Anspruch auf Limburg streitig, obwohl dieser schon 1282, nach dem Tod seines Schwiegervaters, mit Limburg belehnt worden war. Es kam zum Limburger Erbfolgestreit, der in der Schlacht von Worringen 1288 seinen kriegerischen und blutigen Höhepunkt fand. Der Streit endete 1289 mit einem Friedensschluss, durch den Limburg an das Herzogtum Brabant kam. Die getroffene Entscheidung wurde von König Rudolf nachträglich gebilligt. Damit war die alte Konkurrenz zwischen Limburg und Löwen-Brabant für immer beendet.

Das Herzogtum Limburg teilte in der Folge bis zum Ende des Ancien Regime das Schicksal Brabants. 1356 beschworen die Brabanter Herzöge mit der Joyeuse Entrée die Union der beiden Herzogtümer. Diese sicherte beiden aber auch Autonomie in Verwaltung und Gerichtswesen zu, sowie die alten Gewohnheitsrechte (Weistümer).

1430 übernahm das Haus Burgund endgültig die Regentschaft. Maria von Burgund brachte Maximilian von Habsburg auch das Herzogtum Limburg mit in die Ehe und damit an das Haus Habsburg bzw. an Spanien. Seither gehörte es zum Burgundischen Reichskreis.

Wilhelm und Johannes Blaeu (Hrsg.): Theatrum Orbis Terrarum, sive Atlas Novus in quo Tabulæ et Descriptiones Omnium Regionum, vier Bände, Amsterdam 1645ff.
hier: Germania Inferior,
Aegidius Martinus: Ducatus Limburgum

Les pays d'Outre-Meuse und ihr Schicksal nach dem Dreißigjährigen Krieg

Die Herrschaft Valkenburg Faulquemont, die Grafschaft Dalhem und die Herrschaft Herzogenrath (Rode le Duc, Rolduc) wurden unter der Bezeichnung Les pays d'Outre-Meuse (Landen van Overmaas) zusammengefasst und von den Herzögen von Limburg regiert. Nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges wurde dieses Land geteilt (es wird oft irrig behauptet, das ganze Herzogtum Limburg sei geteilt worden).

Im Frieden von Münster, geschlossen am 30. Januar 1648 zwischen Spanien und den Vereinigten Niederlanden, wurde den Generalstaaten die von ihnen besetzt gehaltenen Teile des Gebietes der Landen van Overmaas zugesprochen. Die endgültige Teilung fand in den Haag am 26. Dezember 1661 im sogenannten Partage-Vertrag zwischen König Philipp IV. von Spanien und den Generalstaaten statt. Am 7. November 1785 wurde die Gebietsaufteilung durch den Vertrag von Fontainebleau (Art. 18 und 19) nochmals geändert.

Limburg unter Österreichischer Herrschaft

Aufgrund der Bestimmungen der Pragmatischen Sanktion ging Limburg schließlich in den Besitz von Österreich über. Die folgende Zeit wurde bestimmt von den aufgeklärt-absolutistisch ausgerichteten Reformbestrebungen, die unter der Regentschaft Maria Theresias noch sehr vorsichtig durchgeführt wurden, unter ihrem Sohn aber in starken Widerspruch zu den althergebrachten Rechten Limburgs gerieten.

Mit einer Verordnung vom 29. Januar 1778 wurden die österreichischen Anteile an der Grafschaft Dalhem und an den Herrschaften Valkenburg und Herzogenrath fest mit dem Herzogtum Limburg verbunden.

Josef II. leistete bei seinem Amtsantritt den Eid auf die Joyeuse Entrée nicht selbst, sondern ließ sich durch seine Statthalter vertreten.

Limburg und die Brabanter Revolution

Josef trieb die Reformpolitik, die seine Mutter stets einvernehmlich mit den Ständen vorangebracht hatte, mit viel Energie und wenig Weitsicht voran. In Brabant kam es deswegen schließlich zur Revolution, der sich die meisten österreichisch-niederländischen Provinzen anschlossen. Die Stände in Limburg nahmen in diesem Konflikt eine zurückhaltendere und gemäßigtere Position gegenüber Josefs Politik ein. Die exponierte geografische Lage, zwischen Limburg und Brabant lag das Fürstbistum Lüttich, ist vermutlich ein Grund dafür gewesen, aber auch die Hoffnung auf neue Selbständigkeit war dafür die Triebfeder.

Die Limburger Stände hatten dem Kaiser die Steuern in den Jahren vor 1789 bewilligt und ihm sogar das Recht eingeräumt, jährlich einen festgelegten Steuersatz ohne ständische Zustimmung zu erheben. Dafür behielt die Joyeuse Entrée in Limburg ihre Gültigkeit und Limburg erhielt sogar einen eigenen Provinzialrat. Josefs Vorteil lag in der Schwächung der Brabanter Position in diesem Konflikt.

Erst nach langem Drängen seitens der Brabanter unterzeichneten die Limburger Stände am 25. März 1790 doch noch den Unionsvertrag. Ihre Unabhängigkeitserklärung veröffentlichten sie erst am 24. Juni des Jahres. Und bereits im Sommer 1790 führte Matthias Josef Wildt, Pensionär der Limburger Stände, mit Vonck, einem der führenden Köpfe der Revolution, Verhandlungen im Auftrag der sich im Bonner Exil befindenden Generalstatthalter. Ende des Jahres 1790 waren die alten Zustände in den österreichischen Niederlanden vollkommen wiederhergestellt.

Das Ende des Herzogtums

Im Frühjahr 1792 marschierten französische Revolutionstruppen in die südlichen niederländischen Provinzen ein. Hoffnungen auf staatliche Unabhängigkeit wurde mit einem Dekret vom 15. Dezember 1792 zerschlagen und entgegen anderslautender Versprechungen kam es zu Beginn des Jahres 1793 zu einer Abstimmung über den Anschluss an Frankreich, die mit positivem Ergebnis endete. Nach französischem Vorbild wurde das Land in Départements und Arrondissements eingeteilt. Das Herzogtum Limburg ging zum größten Teil im Département l'Ourthe auf. Der Friede von Campo Formio besiegelte am 17. Oktober 1797 sein Schicksal.

Das Kerngebiet des alten Herzogtums ist im Wesentlichen seit 1815 Bestandteil der Provinz Lüttich und teilte nach der Belgischen Revolution (1830) deren Weg in das neu gegründete Königreich Belgien.

Das deutschsprachige Gebiet kam als Landkreis Eupen in der Rheinprovinz an Preußen. Nach dem Vertrag von Versaille im Jahr 1920 wurde das Gebiet Belgien zugesprochen. Seit 1983 ist Eupen politisches und kulturelles Zentrum der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Zur Unterscheidung

Im Jahr 1815 wurde die Provinz Limburg geschaffen. Sie ging unter weitgehender Beibehaltung französischer Verwaltungsstrukturen aus dem Departement Meuse-Inférieure hervor. Die Namensgebung sollte dazu beitragen, die Erinnerung an die Namen der siebzehn Provinzen aus Burgundisch-Habsburgischer Zeit zu erhalten. Daraus resultiert heute häufig der Trugschluss, diese Provinz, die 1839 im Zuge der Belgischen Revolution in einen belgischen und einen niederländischen Teil aufgeteilt wurde, sei aus dem alten Herzogtum Limburg hervorgegangen.

Wirtschaft und Sprache

Das Herzogtum Limburg bestand zu einem großen Teil aus bewaldeter Fläche (Hertogenwald im Südosten), außerdem aus Heide- und Moorlandschaft (Hohes Venn). Der seit dem 12. Jahrhundert verstärkt durchgeführte Landesausbau machte es dennoch nicht zu einem reichen Agrarland. Weidewirtschaft bestimmte das Landschaftsbild. Im 15. Jahrhundert begann man die reichen Bodenschätze (Eisenerz, Blei und Galmei) zu fördern. Das reiche Vorkommen an Blei und Galmei führte nach dem Ende des Ancien Regime zur Gründung von Neutral-Moresnet. Ein weiterer Wirtschaftszweig war das Tuchgewerbe, das bereits im 14. Jahrhundert insbesondere in der Stadt Limburg ausgeübt wurde, aber auch Verviers oder Eupen verdanken ihre Blüte der Erzeugung und dem Handel mit Tuchen. In der Bank Walhorn, besonders in Raeren und Eynatten, blühte seit dem 15. Jahrhundert das Töpferhandwerk und erlangte Beachtung weit über das Herzogtum hinaus.

Die Behauptung, dass das Herzogtum auch wegen zweier wichtiger Handelsstraßen, die vom Rhein nach Brabant, bzw. umgekehrt führten, von besonderer Bedeutung gewesen sei, ist gemäß Lehnart (s. Literaturverzeichnis) umstritten. Doch verhießen bedeutende Zollstellen wie z.B. Wassenberg, Gulpen, Herzogenrath und ein ertragreiches Geleitrecht dem Landesherrn des Herzogtums nicht unerhebliche Einnahmen.

Sprachlich wird das Gebiet des Herzogtums sowohl von der sogen. Germanisch-romanischen Sprachgrenze, als auch von der Benrather Linie berührt. Die Hochbänke Montzen und Walhorn bis hin nach Eupen in der Bank Baelen sind dem Rheinmaasländischen Sprachraum zuzurechnen. In Eupen trifft die Benrather Linie auf die Germanisch-romanische Sprachgrenze. Jenseits dieser Grenze beginnt das Sprachgebiet der Wallonie.

Das Wappen der Herzöge von Limburg

Der Limburger Löwe

Die Herzöge von Limburg führten wie viele andere Dynasten einen Löwen in ihrem Wappen. Der Limburger Löwe ist rot auf silbernem Schild, goldbewert (er hat goldene Klauen) und -gekrönt und hat einen doppelten Schwanz.

Schon ein Siegel Heinrichs III. aus dem Jahr 1208 zeigte den Löwen. Aus dem Jahr 1221 ist erstmals die doppelschwänzige Variante bekannt. Vielleicht sollte damit die doppelte Regentschaft über Luxemburg und Limburg angedeutet werden.

Aus dem Jahr 1227 sind durch eine Wappenzeichnung erstmals die Farben des Wappens bekannt. Seitdem wurde es nicht mehr verändert.

Die Grafen und Herzöge von Limburg bis 1288

(vorangestellt sind die Zeiten der Regentschaft; tiefere Einrückung kennzeichnet einen Dynastiewechsel über eine Erbtochter; die Ordnungszahlen der Walram in Klammern gehen von der Arlonschen Zählung aus)

  • 1005 – 1065 Friedrich II., Herzog von Nieder-Lothringen (erbaute die Burg Limburg);
    seine Tochter Jutta von Luxemburg heiratete
    • 1061 – 1082 Graf Udo-Walram II. von Arlon/I. von Limburg
    • 1082 – 1119 Heinrich I.
      oo Adelheid von Pottenstein, Tochter von Pfalzgraf Botho von Bayern
    • 1119 – 1139 Walram (III.) II. "der Heide"
      oo Jutta, Tochter des Grafen Gerhard I. von Geldern (Erbin von Wassenberg)
    • 1139 – 1167 Heinrich II.
      oo 1. Mathilde, Tochter des Grafen Adolf von Saffenberg
      oo 2. Laurette, Tochter des Dietrich von Elsaß, Graf von Flandern
    • 1167 – 1221 Heinrich III.
      oo Sophie (vermutlich Tochter Simons I. von Saarbrücken)
    • 1221 – 1226 Walram (IV.) III.
      oo 1. Kunigunde von Monschau
      oo 2. Ermesinde II. von Luxemburg (Tochter und Erbin des Grafen Heinrich IV. von Namur-Luxemburg)
    • 1226 – 1246 Heinrich IV. (aus erster Ehe seines Vaters)
      oo Irmgard von Berg, Tochter und Erbin des Grafen Adolf VI.
    • 1246 – 1279 Walram (V.) IV.
      oo 1. Jutta von Kleve, Tochter des Grafen Dietrich V.
      oo 2. Kunigunde von Brandenburg, Tochter des Markgrafen Otto III. zu Salzwedel
      Irmengard von Limburg-Arlon, Tochter aus erster Ehe, heiratet

Literatur

Benutzte Literatur

  • Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Bd 2. Die Karte von 1789. Bonn 1898.
    (Fabricius liefert eine genaue Darstellung der Gebietsaufteilung in Gerichtsbezirke und ebenfalls eine genaue Darstellung der verschiedenen Teilungsverträge zwischen Spanien und den Generalstaaten.)
  • Johannes Koll: Die belgische Nation - Patriotismus und Nationalbewußtsein in den Südlichen Niederlanden im späten 18. Jahrhundert. Münster 2003. ISBN 3-83-09-1209-9
  • Jean-Louis Kupper: Limburg (Limbourg), ehem. Gft. und Hzm. (Limbourg-sur-Vesdre), heute Belgien, Prov. Lüttich. in: Lexikon des Mittelalters. Studienausgabe in 9 Bänden. DTV, München 2003, Bd V, Sp. 1986-1988. ISBN 3-423-59057-2
  • Ulrich Lehnart: Die Schlacht von Worringen 1288, Kriegführung im Mittelalter, Der Limburger Erbfolgekrieg unter besonderer Berücksichtigung der Schlacht von Worringen 5.6.1288. Afra, Frankfurt am Main 1993. ISBN 3-923217-66-8

Weiterführende Literatur

  • Franz-Reiner Erkens: Zur verfassungsrechtlichen Stellung der Herzöge von Limburg im 12. und 13. Jahrhundert. in: Rheinische Vierteljahrsblätter, Habelt, Bonn 43/1979, S. 169 ISSN 0035-4473
  • Alois Meisen: Brabant, Limburg und die Übermaasländer – Eine Studie zur territorialen Finanzgeschichte bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. Dissertation Aachen 2003. (PDF 1,2 MB)
  • Guy Poswick: Les Délices du Duché de Limbourg. Verviers 1951. (28.03.2006)
    (Französisch; das Werk bietet zu Burgen, Schlössern, Herrenhäusern im Gebiet des Herzogtums Limburg Informationen zur Baugeschichte und zu den Besitzern und damit auch lokalgeschichtlichen Hintergrund.)
  • Leo Wintgens: Grundlagen der Sprachgeschichte im Bereich des Herzogtums Limburg. Grenz-Echo-Verlag, Eupen 1982. ISBN 3-023099-11-8
  • Leo Wintgens: Weistümer und Rechtstexte im Bereich des Herzogtums Limburg, Quellen zur Religionsgeschichte 14. – 18. Jahrhundert. Grenz-Echo-Verlag, Eupen 1988. ISBN 3-923099-49-5

Weblinks