Sooden (Werra): Unterschied zwischen den Versionen

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== Genealogische und historische Quellen ==
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Version vom 28. September 2013, 09:15 Uhr

Disambiguation notice Sooden ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Sooden.
. .Bad Sooden-Allendorf. . . .Allendorf. . . .Schloss Rothestein. . . .Kammerbach. . . .Orferode. . ..Hitzerode.. . .Meißner. . . .Kaufunger Wald. .
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Hierarchie


Sooden, Blick vom Söder Tor zur Weinreihe
Die Weinreihe in Sooden

Einleitung

Sooden ist seit 1929 der westliche Stadtteil des Soleheilbades Bad Sooden-Allendorf.

Geschichte und Beschreibung von Sooden

Auf dem Stich von Merian „Allendorff in den Sohden“, der die Stadt vor dem großen Brand
von 1637 zeigt, sieht man über Sooden eine hohe Rauchfahne. Sie war jahrhundertelang
das Wahrzeichen des Ortes und stammte von den etwa 80 Siedehäusern, die auf dem Gebiet des
heutigen Kurparks standen. In Tag- und Nachtarbeit wurde hier aus der erhitzten Sole durch
Verdampfen des Wassers das begehrte Salz gewonnen. In jedem Siedehaus, dem Kot, hing eine
eiserne Pfanne von etwa 3,50 m Länge, 3,0 m Breite und 0,30 m Tiefe über dem Feuer. In dem
Kot war ein Siedemeister mit seinen Salzknechten tätig. Das Kot wurde in der Familie weiter-
vererbt, ebenfalls das geheime Rezept zur Bereitung des Salzes mit möglichst wenig Feuerung.

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Allendorff in den Sohden
aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Die Siedemeister durften kein Land erwerben und kein anderes Gewerbe betreiben, aber sie
waren hochangesehene Spezialisten, die vom Landgrafen auch an andere Salinen ausgeliehen
wurden, so zum Beispiel nach Unna in Westfalen. Von dem Reichtum der Siedemeister
zeugt das heutige Rathaus von Allendorf. Der Rat der Stadt kaufte es nach dem großen Brande 1637 für 640 Gulden von den Erben des Siedemeisters Jakob Lips, ließ es zerlegen und
in Allendorf wieder aufbauen, wo es bis heute in erweiterter Form als Verwaltungsgebäude
steht.

Die Pfänner

Die Besitzer der Pfannen, Adlige und Bürger aus Allendorf und Umgebung, bildeten seit
dem Mittelalter eine Art Genossenschaft. Im Jahre 1300 heißen sie die „Geburen von Soden,
die geerbt sind zu dem Salzwerk“, im Jahre 1413 nennt man sie „Pfänner“. Der Landesherr
hatte im Jahre 1300 auf eigene Pfannen ausdrücklich verzichtet. Er bekam lediglich einen
Zoll vom Salz und jährliche Salzlieferungen. Erst im Jahre 1538 erreichte der Landgraf
nach hartnäckigen und langwierigen Verhandlungen mit den Pfännern, dass er eigene Kote
errichten durfte.

Brunnenturm der Saline Sooden
Am Graben in Sooden

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Das Gradierwerk in Sooden

Das führte bald zu Reibereien im Salzwerk, so dass der Landgraf im Jahre 1540 auch die Kote der Pfänner in Bewirtschaftung übernahm, zunächst für 15 Jahre, dann 1554 auf 30 Jahre und schließlich 1506, in der „Ewigen Lokation“, für ständig. Die Pfänner erhielten seitdem je Pfanne eine jährliche Abfindung von 200 Gulden und hatten keinen unmittelbaren Einfluss mehr auf die Salzgewinnung. Der Landgraf setzte eigene Beamte ein, die für den technischen Ablauf des Betriebes sorgten.

An der Spitze standen der Obersalzgrebe mit zwei Salzgreben, von denen einer Schultheiß in Allendorf war und der andere die Verwaltung der Saline besorgte. Ein Rentmeister und ein Gegenschreiber versahen das Rechnungswesen. 21 Schätzer kontrollierten die richtigen Maße und Gewichte, sowie die Verladung des Salzes an drei Tagen in der Woche, am Montag, Mittwoch und Sonnabend. Der Brunnenmeister sorgte für die technischen Anlagen des Werkes. Er war zuständig für das Pumpwerk, später die Gradierwerke, die Kanäle, Rinnen und den Solgraben. Er hatte auch ständig den Salzgehalt der Sole zu prüfen. Der Solweiser teilte unparteiisch jedem Siedemeister die Sole zu.

Den Vertrieb des Salzes besorgten mehr als 350 Fuhrleute aus den Haindörfern des Meißnervorlandes bis nach Frankfurt, an den Rhein und nach Thüringen. Nach Bremen gelangte das Salz auf dem Wasserwege. Um 1600 wurden jährlich etwa 9.000 Pfannen gesiedet. Das ergab eine Salzmenge von rund 113.000 Zentnern.

Johannes Rhenanus

Salzsieder bei der Arbeit

Unter den vom Landgrafen eingesetzten Salinebeamten ragte im 16. Jahrhundert Johannes Rhenanus aus Melsungen hervor. Er war Pfarrer in Sooden und zugleich Obersalzgrebe im Salzwerk. Er war technisch sehr interessiert und eignete sich bei Reisen zu anderen Salinen ein großes fachliches Wissen an, das er in zwei Foliobänden mit über 2.000 handgeschriebenen Seiten, der „Salzbibel“, zusammenfasste.

In einem eigenen Kot mit drei Pfannen erprobte Rhenanus technische Verbesserungen des Salzsiedens und brachte es von den 90 bis 95 Pfannen jährlich auf 140 Pfannen und mehr. Er entwickelte den Allendorfer Windofen, der später auch in anderen Salinen verbreitet war. Durch ein besonderes Beizverfahren erreichte er eine schnellere Kristallisation des Salzes. Rhenanus lernte 1568 in Sulza ein Gradierwerkkennen und baute bald ein gleiches Werk in Sooden. Zunächst verwandte man Stroh. Durch mehrmaliges Hinaufpumpen der Sole wurde ein Teil des Wassers beim Herabrieseln verdunstet, besonders in den Sommermonaten. Die Sole wurde hochgradiger. Man sparte an Feuerung und konnte die Salzproduktion steigern. Unter Rhenanus begann die Feuerung mit Kohle vom Meißner. Sooden war die erste Anlage dieser Art in Deutschland. Ein Mitarbeiter von Rhenanus, der Siedemeister Jakob Lips führte nach 1600 in Unna die Kohlefeuerung ein. Als Rhenanus 1589 starb, gehörte Sooden zu den technisch führenden Salinen Deutschlands.

Im 18. Jahrhundert war Waitz von Eschen Obersalzgrebe in Sooden. Er verbesserte die Gradierwerke, indem er Schwarzdorn statt Stroh einführte. Das alte Göpelwerk mit sechs Brunnenpferden, das zwei Jahrhunderte hindurch als Rosskunst die Sole gefördert hatte, wurde durch Wasserräder im Solgraben ersetzt. Die Hitze unter den Pfannen ließ er durch ein Rohrsystem zu Salztrocknungsanlagen ausnutzen. In den Koten wurden die Strohdächer und Lehmwände durch Ziegel ersetzt, um die Brandgefahr zu verringern.
Unter der Hardt wurde ein neuer Salzbrunnen gegraben, und das Bergwerk auf dem Meißner erhielt drei weitere Stollen. Im 19. Jahrhundert schließlich wirkte Carl Anton Henschel als Bau- und Salineinspektor in Sooden. Auch er führte technische Verbesserungen ein. Aber der Niedergang der Saline zeichnete sich bereits ab, weil das Soodener Salz nicht mehr konkurrenzfähig war.

Vom Salzwerk zum Heilbad

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SOODENJO41XG</gov>

Quellen, Einzelnachweise