Ermschwerd: Unterschied zwischen den Versionen
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* '''Rudolf Knappe''': Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten, 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 57 | * '''Rudolf Knappe''': Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten, 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 57 |
Version vom 3. September 2013, 17:56 Uhr
. .Witzenhausen. . . .Kleinalmerode. . . .Hubenrode. . . .Blickershausen. . . .Ziegenhagen. . . .Gertenbach. . . .Ellingerode. . ..Kaufunger Wald..
- Hierarchie
> Witzenhausen > Ermschwerd
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Einleitung
Kaiser und Bischöfe zu Gast Allgemeine InformationenErmschwerd liegt im Nordosten des Kaufunger Waldes, der vom Naturpark Meißner-Kaufunger Wald
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Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Pfarrzugehörigkeit:
- 1385 Pfarrer zu Ermschwerd führt Vikar des Nikolaus-Altars in der Stadtkirche zu Witzenhausen ein,
1406 und 1452 den von Kleinalmerode
Bekenntniswechsel:
- Erster evangelischer Pfarrer: Cordt Geilfuß, ca. 1520 - 1529/38 (?)
- Um 1570 Pfarrei mit Filiale Hubenrode
- 1611 Pfarrei Ermschwerd hat Zehnten im Eschershäuser Tal inne (Eschershausen)
- 1670 Pfarrei mit Vikariat Dohrenbach
- 1745 Mutterkirche mit Filiale Blickershausen und Hubenrode
- 1747 desgleichen, eingepfarrt ist Hof (Freuden-)Thal
- 1780 Mutterkirche mit Filiale Blickershausen und Hubenrode, eingepfarrt Stiedenrode und Freudenthal
- 1872 desgleichen, dazu eingepfarrt Bachmühle
- 1925 Ermschwerd mit Filiale Blickershausen und Hubenrode, eingepfarrt Freudenthal und Stiedenrode
- 1385 Pfarrer zu Ermschwerd führt Vikar des Nikolaus-Altars in der Stadtkirche zu Witzenhausen ein,
Geschichte, Ortsbeschreibung
Zahlen der Geschichte
- Ermschwerd wird 833/34 als „Ermuntesuuerid“ (uu = w) erstmals erwähnt. Abgeleitet ist der Name von dem Personennamen „Ermunt“ und dem Wort „Werid“ (= Werder), also Land des Ermunt, das am Wasser liegt.
- Südöstlich von Ermschwerd lag auf einer Terrasse über der Werra, dem „Burgberg“, eine karolingische Curtis (befestigter königlicher Hof), eine Abschnitts- oder Spornanlage, deren Angriffsseite durch Wall und Graben sowie durch eine Vorburg mit Wallgraben gesichert war.
- 1022 Kaiser Heinrich II. hält in der Burg von Ermschwerd einen Gerichtstag ab.
- Aus Nachrichten des 14. Jahrhunderts geht hervor, dass Ermschwerd einschließlich der Kirche der Abtei Fulda gehörte, die das Gut zu Lehen an verschiedene adlige Herren ausgab. Fulda war auch in den vorangegangenen Epochen immer wieder mit Eigentumsverhältnissen in Ermschwerd genannt worden.
- 1350 veräußerten die Herren von Hanstein das Dorf an die Herren von Berlepsch, die damit Fuldaer Lehnsleute wurden. Wenig später trat erstmals landgräflicher hessischer Besitz in Ermschwerd auf.
- Marburger Bauhistoriker gehen in einer Studie davon aus, dass seit dem 9. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Gutes ein herrschaftlicher Wirtschaftshof gelegen hat. Relikte aus dieser Zeit konnten allerdings bisher noch nicht gesichert werden.
- Als Bauherrin des 1551 datierten Hauptbaus des Gutes wird Margarete von Boyneburg genannt, die in die Familie von Buttlar zu Ziegenberg eingeheiratet hatte. Motiv für die aufwändige Baumaßnahme war möglicherweise, ihrem zweiten Sohn Heimbrod eine Residenzmöglichkeit an einer Stelle zu verschaffen, wo sich bisher offenbar nur wenig repräsentative und überalterte Wirtschaftsgebäude befunden hatten, heißt es in entspr. Dokumenten.
- Fertiggestellt wurde das heute „Schloss“ genannte Bauwerk erst 1558 durch Joist Oswald von Buttlar. Es handelt sich um einen großartigen Fachwerkbau mit steinernem Untergeschoss und zwei Fachwerkobergeschossen. An der Frontseite befindet sich eine Freitreppe, am Portal das Wappen von 1616, sowie ein zweigeschossiger Fachwerkerker und ein seitlicher Steinerker von 1585 (1795 restauriert). Andreaskreuze und „Wilder Mann“ beleben die Fachwerkkonstruktion. Ein Anbau zur Straße wurde um 1801 errichtet, er ist heute nicht mehr vorhanden. Auf der Rückseite bietet ein Treppenturm mit barocker Haube zusammen mit Fachwerkanbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert einen harmonischen Anblick.
- Seit dem 16. Jahrhundert sind die Besitzverhältnisse weitgehend konstant geblieben, wie aus dem 1745 angefertigten Kataster des Ortes hervorgeht. Als Besitzer sind nun genannt: die Herren von Buttlar in der Linie zu Ermschwerd (Ellerberg, Ziegenberg, Stiedenrode und Friemen) sowie die Herren von Berlepsch und das Kloster Wilhelmi zu Witzenhausen.
- Hinweis von Historikern: Die Rechte der Dorfgemeinde Ermschwerd waren verschwindend gering, im Rahmen der Gutswirtschaft verfügten die von Buttlars über vielfältige Rechte und Privilegien bis hin zur Hochgerichtsbarkeit.
- 1813 musste die Familie von Buttlar den Gutsbesitz an den westphälischen Staat (König Jérôme Bonaparte in Kassel) verkaufen. Der Besitz wurde während des 19. Jahrhunderts als Domäne verpachtet. Nach 1866 wurde Ermschwerd preußische Domäne. Erst nach 1935 wurde der Gutshof in verschiedene Bauernstellen aufgelöst. Das nun funktionslose Hauptgebäude wurde bis 1945 als Landjahrheim genutzt.
- In den 1950er Jahren richtete der Kreis Witzenhausen im Gutshof Wohnungen ein, die später von der Stadt übernommen wurden. Ein 1987 vorgestelltes Sanierungskonzept plädierte dafür, im Schloss sozialen Wohnraum bereitzustellen. Heute befindet sich ein Kindergarten in dem sorgfältig renovierten Herrenhaus.
Familie von Buttlar
Buttlar (auch Butler, Buttler oder Treusch von Buttlar) ist der Name eines alten oberfränkisch-hessischen Adelsgeschlechts. Die in Hessen ansässigen Buttlar und Treusch von Buttlar gehören bis in die Gegenwart der Althessischen Ritterschaft an, der ältesten Stiftung in Hessen.
Die Buttlar in Hessen besaßen unter anderem die Burgen bzw. Schlösser Ziegenberg (bei Witzenhausen) und Elberberg und Riede (beide bei Naumburg). Außerdem gehörten die Güter Stietenrod, Friemen (heute Ortsteil von Waldkappel) und Ermschwerd zum Familienbesitz. Vermutlicher Stammvater dieser Linie war Werner von Buttlar, der 1313 durch Heirat mit der Erbtochter des letzten Dynasten von Ziegenberg die Herrschaft gleichen Namens erhielt.
Ab Mitte des 14. Jahrhunderts erschien ein Stamm unter dem Namen Treusch, später auch Treusch von Buttlar, vermutlich benannt nach dem Dorf Treischfeld (heute Ortsteil der Marktgemeinde Eiterfeld). Eine Verwandtschaft zum fränkischen Uradelsgeschlecht ist sehr wahrscheinlich, denn sie führen ein ähnliches, nur in der Helmzier unterschiedliches Wappen. Die Treusch von Buttlar waren ab 1550 Alleineigentümer der Burg Brandenfels (bei Herleshausen im heutigen Werra-Meißner-Kreis) oberhalb von Markershausen mit den umliegenden Dörfern Nesselröden, Willershausen, Holzhausen, Unhausen und Archfeld.
Verschiedenes
Bewohner
Literatur
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten, 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 57
- Magnus Backes, Kunstreiseführer Hessen, Gondrom, Zürich 1962, ISBN 3-8112-0588-9
- Waldemar Küther, Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Kreis Witzenhausen, ELWERTsche Verlagsbuchhandlung, Marburg
Weblinks
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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