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Version vom 27. Mai 2013, 16:46 Uhr
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Hierarchie
Regional > Litauen > Windenburg
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Windenburg
Einleitung
Windenburg, Kreis Heydekrug, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
Namensdeutung
Der Name ist eine Anpassung an das Deutsche. Der erste Namensbestandteil ist prußisch-kurisch abzuleiten und hat mit Fischfang zu tun, der an der Mündung der Memel-Delta-Arme und den besonderen Strömungsverhältnissen einträglich war.
Beim zweiten Namensbestandteil "-burg" dürfte der Bezug zur schalauischen Stadt Jomsborg/ Witlandie/ Windland bestehen, die in den dänischen „Annales Lundenses“ im Zeitraum von 974 bis 1043 erwähnt wird und vermutlich im Haff versunken ist, wie die Sagen berichten.
- prußisch "wenter" = klingelbeutelartiges Fischernetz, das bei der Stellfischerei mittels langer Stangen (Pricken) auf dem Boden des Wassers dort befestigt wird, wo man den Zug der Fische erwartet
- "wenteris" = Fischfalle
- lettisch "venteris" = Fischreuse
- nehrungs-kurisch "ventirs" = Hamen, Netz, Fischreuse
Allgemeine Information
- 1719: Windenburg, ein cöllmischer Krug im Cammerambte Russe gehört dem Christian Buchholtz. Quelle:[3]
- 1785 melirtes Dorf, 1919 Landgemeinde[4]
- Dorf, am Ostufer des Kurischen Haffs, 16,5 km westlich von Heydekrug, 1939: 395 Einwohner, gegründet 1360/61, Landspitze Windenburger Ecke mit Leuchtturm[5]
- zu Windenburg gehörten auch der Krug zu Windenburg[6] oder der Windenburger Krug[7]
Angrenzende Orte
An das cöllm. Krug Landt zu Windenburg | angrenzende Orte |
Im Osten: | das Dorf Windenburg |
Im Süden: | das Cuhrische Haffe |
Im Westen: | das Cuhrische Haffe |
Im Norden: | das Dorf Windenburg |
Quelle:[8]
Politische Einteilung
1785 gehörte Windenburg zum Amt Heydekrug[9]
1940 ist Windenburg eine Gemeinde mit den Dörfern Sturmen und Windenburg.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Windenburg gehörte 1912 zum Kirchspiel Kinten (Kr.Heydekrug).
Kirchengeschichte
Im Jahr 1709 zog der Pfarrer Wittich von Windenburg, wo früher eine Kirche stand, die das kurische Haff verschlungen hatte, nach Kinten.
Friedhof
Bewohner
Geschichte
Die 1360 durch den Marschall Henning Schindekop gebaute Windenburg, die nach F. Forstreuter deshalb ursprünglich zum Marschallgebiet gehörte, lag auf kurischem Gebiet, wie eine frühe, noch ins 14. Jh. zu datierende Grenzbeschreibung zeigt.
Dass auch im Suburbium (= (lat: Vorstadt, Vorburg) ist eine Siedlung, die einer Burg vorgelagert ist) damals Kuren wohnten ergibt eine Eintragung im Marienburger Treßlerbuch zu 1404. Sie sind wie auch später Fischer gewesen, die ihre Tätigkeit wohl im Auftrag des Ordens ausübten.
Um 1360 errichteten die Ordensritter hier eine Burg, die jedoch von den Wellen des Kurischen Haffs unterhöhlt wurde und versank. Windenburg war das "Entsetzen aller Seeleute", weil längs der Windenburger Ecke eine gefährliche steinreiche Sandbank lag, wobei nicht auszuschließen ist, dass es sich um die Überreste der Burg handelt.
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Diese Burg wurde der 1289 gegründeten Komturei Ragnit unterstellt.[14] Diese Zuteilung zu Ragnit hatte darin ihren Grund, dass der Verkehr und Handel mit der Komturei Ragnit und ihrem Hinterland, sowie die Kriegszüge weiter hinauf damals über das Haff und den Ruß- und Memelstrom stattfanden, der Ragniter Komtur also die Schutzbefestigungen der Rußmündung also unter seinem Befehl haben musste.[15]
Die Windenburg wurde zuerst an einer Stelle erbaut, die des vordringenden Wassers wegen, verlassen werden musste, so dass sie also verlegt werden musste, wahrscheinlich 1409.[16]
- 1719: Kindten alias Windenburg, ein cöllmischer Krug ohne Land, in dem Windenburgschen Schakumschen Creyse gelegen, gehört dem Johann Wilhelm Falkenhagen. Dieser Krug liegt bei der Windenburger Kirche, doch an keiner Landtstraße sondern ohnweit des Churischen Haffes.Quelle:[17]
Bibliographie
Empfehlenswerte Literatur
- Hermann Sudermann: "Die Reise nach Tilsit" und "Litauische Geschichten"
Verschiedenes
Fotos
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WINURGKO05OI</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
- ↑ Urmesstischblatt von 1860
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Forstreuter, K., Die Entwicklung der Nationalitätsverhältnisse an der Kurischen Nehrung, in Altpr. Forschungen 8 (1931) S. 47
- ↑ Wenskus, Reinhard, Namensgebung und Namenswechsel im nördlichen Ostpreußen in der frühen Neuzeit, in Altpreußische Geschlechterkunde Neue Folge, Band 20, S. 27- 142, Blätter des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V., 38. Jahrgang, 1990
- ↑ Ordens-Foliant 71 f. 221 b: "So lyet ein landt boben der Memele an dem habe das ist kurisch das heisset Lamenten und lyet by der Wyntburg"
- ↑ Das Marienburger Treßlerbuch der Jahre 1399-1409, Hrsg. Dr. Joachim (1896, Nachdruck 1973) S. 287
- ↑ Toeppen, hist. comp. Geogr., S. 219
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962