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Version vom 8. Februar 2013, 16:06 Uhr
Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. (Ackerbürger) im Deutschen Städtebuch ...
Hierarchie: Regional > HRR > Historische deutsche Staaten > Lebensumstände > Dorfwirtschaft > Landwirtschaft > Stroh
Einleitung
Um 1722 war Stroh wertvoll, da es zu unterschiedlichen Dingen genutzt werden konnte
- Roogenstroh zur Anfertigung von Strohdächern
- Strohdocken zur Abdichtung sonstiger Dächer
- Roogenstroh zur Anfertigung von Bändern und Seilen, Bienenkörbe
- Strohhäcksel als Futter oder Zusatz z.B. in Baustoffen
- Wickenstroh zur Streu
- Weizen-, Gersten-, Erbsen- und Haferstroh meistenteils als Futtermittel
Futtermittel
1722: Dem Vieh, einschließlich der Schafe, kann im Winter, wenn kein Austrieb wegen Schnee möglich ist, das Stroh von Erbsen, Wicken, Weizen, Heidelbeeren, Bohnen und Roggen verfüttert werden. Die allerdings abwechseln nacheinander und nicht gleichzeitig täglich, damit sie Abwechselung haben und ihnen ein Futter nicht überdrüssig wird.
1722: Weitere Verwendung von Stroh
Weiterhin benötigt man auch in den Gärten Stroh, nämlich zur Abdeckung der Mistbeete und Einbindung der Pelzer (Setzlinge) als Frostschutz.
Stroh wurde ebenfalls zum Frostschutz eingesetzt bei der Abdeckung von Kellerlöchern und Gewölbetüren.
Das Lagerobst (haltbare alte Sorte des Kulturapfels wie Boskop oder Sternranette) wurden wegen der Haltbarkeit auf Stroh gelagert. Kaufmannswaren, wie Gläser und Waren der Hafner (Töpfer), wurden in Stroh verpackt, um Beschädigungen während des Transportes zu vermeiden.
Stroh wurde 1722 bereits gefärbt. und zur Verzierung handwerklicher Arbeiten eingesetz (Schmuckkästchen, in Bayreuth z.B. Spielkarten, Landkarten), auch die Hutmacher setzt Stroh zur Anfertigung modischer Sommerhüte ein.
Aufbewahrung
1722 Da das Stroh aber so nützlich ist, sollte es nach dem Dreschen ordentlich gesammelt und an einen Besonderen Ort aufbewahrt werden. Dieser Ort sollte zur Sicherung der Haltbarkeit etwas luftig, doch nicht feucht sein.
Ist es nicht unter dem Dach im Haus oder in einer Scheune zu lagern, kann es auch auf dem Feld unter freiem Himmel aufgeschobert werden. Dies könnte für das Vieh milder, nützlicher und annehmlicher sein. Zwar würden dann die Stoppeln von außen durch Regen Wind und Wetter etwas schwärzlicher erscheinen, doch bliebe das Stroh inwändig gut erhalten. Die obere Lage könnte dann immer noch zum Dung eingesetzt werden.
Ungleichmäßige Ernte bedenken
1722: Der vorsorgende Bauer sollte bedenken, das sein Stroh garnicht, oder nur in sehr geringen Umfang verkaufen sollte. Er sollte bedenken, dass die Ernte nicht jedes Jahr gleich gut ausfällt, er das Stroh in seiner Wirtschaft aber laufend benötigt. Daher gelte der Spruch der Alten:
- "Bei Mangel an Stroh weinen die Äcker
und das Vieh wird betrübt!".
Quelle
- „Oeconomus prudens et legalis“ fol. 624 (1722)
Zeitliche Preise
- 1758 Siebenjähriger Krieg im Vest (1756-1763) 180 Buschen Stroh 1 Rt 40 Stüber