Karkeln: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Hierarchie''' | |<div style="margin:4px;">[[Bild:Wappen Heinrichswalde.jpg|99999x150px|Wappen der Elchniederung]]</div> | ||
| style="padding:20px" | <div style="font-variant:small-caps;font-size:240%"><br>K a r k e l n</div><br /> | |||
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Deutschland 1871-1918]] > [[Königreich Preußen]] > [[Ostpreußen]] > [[Kreis Heydekrug]], später [[Kreis Elchniederung]] > {{PAGENAME}} | Fischereiort am Kurischen Haff<br>Kreis Elchniederung, O s t p r e u ß e n<br>__________________________________________________ | ||
|[[Bild:Karkeln Gänse.jpg|99999x172 px|Am südlichen Ufer des Karkel-Flusses in Karkeln]] | |||
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|<center>[[Bild: | ::'''Hierarchie''' | ||
::* [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Deutschland 1871-1918]] > [[Königreich Preußen]] > [[Ostpreußen]] > [[Kreis Heydekrug]], später [[Kreis Elchniederung]] > {{PAGENAME}} | |||
::* {{Familienforschung Elchniederung}} | |||
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[[Bild: Logo Leerstelle.jpg|20 px]] | |||
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[[Bild: Karkeln Fischerhaus.jpg|thumb|450 px|<center>Ein Fischerhaus in '''Karkeln''' am '''Kurischen Haff'''</center>]] | |||
[[Bild: Karkeln am Karkelstrom.jpg|thumb|450 px|<center>'''Karkeln''' am '''Karkel-Strom'''</center>]] | |||
|} | |} | ||
-- | == Einleitung == | ||
[[Bild: Karkeln Wagenfähre.jpg|thumb|right|450px|<center>'''Karkeln''',die Wagenfähre über den Karkel-Strom <ref>An dieser Stelle befindet sich heute ein Damm (vgl. vorhergehendes Foto).</ref></center>]] | |||
'''{{PAGENAME}}''', Kreis Heydekrug, später (um 1921) Kreis Elchniederung, Ostpreußen.<br>Karkeln (russ. Mysovka / Мысовка) war mit 25 grossen und 30 kleinen Betrieben der bedeutendste Fischereiort am Kurischen Haff. Die Ortschaft liegt an der Mündung des Karkel-Stroms in das Kurische Haff und war Endstation der Niederungsbahn. | |||
* Weitere Informationen siehe unten in den [[{{PAGENAME}}#Daten_aus_dem_genealogischen_Ortsverzeichnis| Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis]] | |||
== | ===Name=== | ||
''' | [[Bild: Karkeln Ansichtskarte.jpg|thumb|right|450 px|<center>Ansichtskarte von '''Karkeln''' <ref>Auf der Ansichtskarte sieht man die für das Kurische Haff typischen Keitelkähne, Aufnahme 1920er Jahre</ref></center>]] | ||
====Andere Namen und Schreibweisen==== | |||
* um 1540 [[Kerkell]], 1750 [[Karckell]], 1785 [[Karckel]], n. 1818 [[Karkellen]], [[Karkeln]], russ. Name: [[Myssowka] <ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | |||
*[[Karkel]]<ref>Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962</ref> | |||
*[[Karkelln]]<ref>Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000</ref> | |||
*[[Karckel]]<ref>Toeppen, Dr. M.: Historisch-comparative Geographie von Preussen, Gotha, 1858</ref> | |||
*[[Karckeln]] | |||
*russ. ab 1946 [[Mysovka]] <ref>GOV: http://gov.genealogy.net/</ref> | |||
== | ====Namensdeutung==== | ||
Der Name weist auf Weidenbäume. | Der Name weist auf Weidenbäume. | ||
* prußisch '''„karklas, karkls, karklis“''' = Wasserweide | |||
* | === Allgemeine Information === | ||
[[Bild: Karkeln Ansichten.jpg|thumb|right|450 px|<center>Ansichtskarte von '''Karkeln'''</center>]] | |||
*'''1719''': Karkel, ein cöllmisches Dorf und Krüge im Cammerambte Russe gelegen, hat nachstehende Besitzer: die verwittwete '''Pfarrerin Sperber''' (deren Huben werden "Graasten" genannt), Jacob '''Schultz''' (ein Krug), Reichard '''Schornig''' (ein Krug). Christian '''Kosling''' (ein Krug). Quelle:<ref>Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962</ref> | |||
*Karkeln war ein 1785 [[meliertes Dorf]], 1919 Landgemeinde<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref> | |||
*Es lag am Ausfluss der [[Karkel (Fluss)|Karkel]] in das [[Kurisches Haff|Kurische Haff]], 21 km Luftlinie von [[Heydekrug]] entfernt. | |||
*Fischerdorf mit Kirche, am Ostufer des [[Kurisches Haff|Kurischen Haff]], 18 km westlich von Kuckerneese, mit Försterei und Bahnstation, gegründet vor 1540, 1939: 885 Einwohner<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | |||
====Angrenzende Orte==== | |||
{|{{MLtable}} | |||
-- | |- style="background-color:#C0C0C0;font-weight:bold " valign="top" | ||
|An das Fischerdorf [[Karkel]] | |||
< | |angrenzende Orte | ||
< | |- | ||
|Im Osten: ||mit Chatul Landt | |||
|- | |||
|Im Süden: ||mit Chatul Landt | |||
|- | |||
|Im Westen: ||mit dem [[Kurisches Haff|Curischen Haffe]] | |||
|- | |||
|Im Norden: ||mit Chatul Landt | |||
|} | |||
Quelle:<ref> Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962</ref> | |||
== Politische Einteilung == | |||
'''1785''' gehörte {{PAGENAME}} zum [[Amt Ruß|Amt Russ]].<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref><br> | |||
'''1885'''<ref>Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1888</ref> und '''1905'''<ref>Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1908</ref> gehörte {{PAGENAME}} zum Amtsbezirk [[Karkeln]].<br> | |||
'''1939''' gehörte der Ort [[Parungaln]] zur Gemeinde [[Karkeln]].<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | |||
==Försterei Karkeln== | |||
Zur Oberförsterei Ibenhorst gehörig<br> | |||
< | Post: Karkeln<br> | ||
'''Ringhardt''', königl. Hegemeister | |||
</ | <ref>Adressbuch Heydekrug 1912</ref> | ||
== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit == | == Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit == | ||
[[Bild: Karkeln ev Kirche.jpg|thumb|right|350 px|<center>Die ev. Pfarrkirche in '''Karkeln'''</center>]] | |||
=== Evangelische Kirche === | === Evangelische Kirche === | ||
==== Kirchengebäude ==== | |||
Die erste Kirche in Karkeln wurde 1680 aus Holz und Lehm gebaut und mit einem Rohrdach versehen. Als diese Kirche niederbrannte, wurde 1760 ein Gotteshaus aus Stein errichtet. Karkelner Fischer und Wirte holten die Steine von einer verfallenen Burg aus der Ordensritterzeit an der „Windenburger Ecke" - im Winter mit Schlitten, im Sommer mit Kähnen. Sogar ein Teil der Kirchenkanzel wurde gerettet und fand in der neuen Karkelner Kirche Platz, die 1772 eingeweiht wurde. | |||
1900 ist die Kirche durch den Anbau eines Altarraumes und eines Glockenturmes erweitert worden. Weithin grüßte noch der Glockenturm, als die Zivilbevölkerung am 13. Oktober 1944 Karkeln verlassen mußte. Heute steht an dieser Stelle ein Volkshaus, und der Friedhof ist eingeebnet. | |||
Bürgermeister Michael Mainus aus Karkeln schreibt in Band I „Der Kreis Elchniederung": „Am 20. Januar 1945 verließen Wehrmacht und Volkssturm Karkeln. Die Pioniere brachten die im Ort lagernden Wasserminen zur Explosion, wobei unser schönes Dorf schrecklich verwüstet wurde, indem 25 Wohnhäuser abbrannten und die anderen schwer beschädigt wurden." <ref>Ruth Beck-Kelch Kirchspielvertreterin, entnommen aus dem Bildband „Die Kirchengemeinde Karkeln Kreis Elchniederung“ , Seite 386, herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Elchniederung e.V.</ref> | |||
==== Beschreibung der Kirche aus dem Jahr 1895 ==== | |||
[[Bild: KarkelnAltarKanzel.JPG|thumb|left|260 px|<center>Altar und Kanzel von 1673</center>]] | |||
[[Bild: KarkelnHolzkronleuchter.jpg|thumb|240 px|<center>Holzkronleuchter von 1857</center>]] | |||
Anfangs war die Kirche eine Tochterkirche von [[Ruß]], 1644 wurde Karkeln von Ruß losgelöst und wurde eigenständiges Kirchspiel. Seit 1711 war Karkeln mit [[Schakuhnen]] als Mater vereinigt. | Anfangs war die Kirche eine Tochterkirche von [[Ruß]], 1644 wurde Karkeln von Ruß losgelöst und wurde eigenständiges Kirchspiel. Seit 1711 war Karkeln mit [[Schakuhnen]] als Mater vereinigt. | ||
"Die ev. Pfarrkirche, königl. Patronats, ist ein Bau aus Granitsteinen, mit vier Strebepfeilern an den Ecken und ohne Turm, welcher schon 1799 abgetragen werden mußte. Je drei Fensterachsen im Stichbogen. Wetterfahne um 1772 auf der Westseite. Decke flach von Brettern. Altar und Kanzel von 1673 sind vereint, doch nicht mehr in ursprünglicher Anlage. Die beiden gewundenen, korinthischen Säulen, welche jetzt die Holzgestalten des Apostel Petrus r. und Paulus l. tragen, haben jedenfalls höher gestanden und das Gebälk über der Kanzel getragen, dann folgte wohl eine ähnliche Säulenstellung darüber; vgl. die Kanzel zu [[Nemmersdorf]], welche auch im Rankenwerk dieser Kanzel sehr ähnlich ist. | "Die ev. Pfarrkirche, königl. Patronats, ist ein Bau aus Granitsteinen, mit vier Strebepfeilern an den Ecken und ohne Turm, welcher schon 1799 abgetragen werden mußte. Je drei Fensterachsen im Stichbogen. Wetterfahne um 1772 auf der Westseite. Decke flach von Brettern. Altar und Kanzel von 1673 sind vereint, doch nicht mehr in ursprünglicher Anlage. Die beiden gewundenen, korinthischen Säulen, welche jetzt die Holzgestalten des Apostel Petrus r. und Paulus l. tragen, haben jedenfalls höher gestanden und das Gebälk über der Kanzel getragen, dann folgte wohl eine ähnliche Säulenstellung darüber; vgl. die Kanzel zu [[Nemmersdorf (Gumbinnen)|Nemmersdorf]], welche auch im Rankenwerk dieser Kanzel sehr ähnlich ist. | ||
L. unten steht eine Holzstatuette der Mutter Gottes mit dem Kinde, r. vermutlich die des Heilandes. Die Umänderung hat vermutlich 1772 stattgefunden: hinten an der Kanzel steht: Mahler Rohde hir gearbeit an den Altar. | L. unten steht eine Holzstatuette der Mutter Gottes mit dem Kinde, r. vermutlich die des Heilandes. Die Umänderung hat vermutlich 1772 stattgefunden: hinten an der Kanzel steht: Mahler Rohde hir gearbeit an den Altar. | ||
Ein geschnitzter Holzengel hängt vor dem Altar von der Decke. Außer einem Kronleuchter von Glas ist ein origineller Kronleuchter von Holz vom J. 1857. An Altargeräten wäre zu nennen ein glatter Kelch, innen vergoldet: Der Karckelschen Kirchen 1688. Königsberger Arbeit. Jahresbuchstabe B, vom Meister MB/ ßs (?) - Großer Kelch; [[Tilsit|Tilsiter Arbeit]], P.K." | Ein geschnitzter Holzengel hängt vor dem Altar von der Decke. Außer einem Kronleuchter von Glas ist ein origineller Kronleuchter von Holz vom J. 1857. An Altargeräten wäre zu nennen ein glatter Kelch, innen vergoldet: Der Karckelschen Kirchen 1688. Königsberger Arbeit. Jahresbuchstabe B, vom Meister MB/ ßs (?) - Großer Kelch; [[Tilsit|Tilsiter Arbeit]], P.K." | ||
<ref>Bötticher, Adolf: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Heft V. Litauen, Königsberg 1895, S. 65</ref> | |||
<br style="clear:both;" /> | |||
====Zugehörige Ortschaften==== | ====Zugehörige Ortschaften==== | ||
Zum Kirchspiel {{PAGENAME}} gehörten 1912 folgende Ortschaften: | '''Zum Kirchspiel {{PAGENAME}}''' gehörten 1912 folgende Ortschaften: | ||
*[[Ackminge]] Anteil, '''Karkeln''', [[Parungalen]], [[Tramischen]] Anteil (ohne [[Eisenberg (Kr.Heydekrug)|Eisenberg]]) | |||
:{| | |||
| [[Bild:Kirchspiel_Karckeln_Kreis_Heydekrug_1846.jpg|thumb|250px| Kirchspielgrenze in der Witzleben Kreiskarte Heidekrug 1846 <ref>© Martin-Opitz-Bibliothek, Herne, (www.martin-opitz-bibliothek.de)</ref>]] | |||
| [[Bild: Karkeln Ortsplan.jpg|thumb|475 px|<center>Ortsplan von '''Karkeln'''</center>]] | |||
|} | |||
====Kirchenbücher==== | |||
[[Bild: Mündung des Karkelstroms.jpg|thumb|right|420 px|<center>Mündung des Karkel-Stroms in das Kurische Haff</center>]] | |||
[[Bild: Karkeln Fischräucherei.jpg|thumb|right|420 px|<center>Die Fischräucherei in '''Karkeln-Süd'''</center>]] | |||
<br>Verfilmungen sind bei den "Mormonen" vorhanden. <br> | |||
*Taufen: 1702-1710, 1754-1766, 1767-1803, 1804-1829, 1829-1874 | |||
*Heiraten: 1687-1710, 1754-1766, 1834-1874 | |||
*Sterbefälle: 1696-1710, 1754-1766, 1767-1803, 1804-1829, 1829-1875 | |||
*Statistiken 1767-1788 | |||
Eine vollständige Abschrift sämtlicher Kirchenbücher des Kirchspiels Karkeln findet sich bei [http://www.maryke-bruiszate.de/#kark http://www.maryke-bruiszate.de/#kark]<br> | |||
Teilweise finden sich auch die Eintragungen in den Kirchenbücher von [[Kallningken (Ksp.Kallningken)|Kallningken]] und [[Schakuhnen]] | |||
Als Sekundärquellen gibt es Tabellen der Konfirmanden in den Kirchenvisitationberichte, die auf das Portal [http://www.epaveldas.lt www.epaveldas.lt] digitalisiert sind. | |||
*[http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=25788 Konfirmanden 1822] (Seiten 15,19-20), [http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=25753 1824] (Seiten 13,16), [http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=25790 1828] (Seiten 22,25), [http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=25755 1829] (Seiten 28,30a), [http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=25757 1832] (Seiten 34,37), [http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=30489 1834] (Seiten 43,45-46), [http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=30490 1840] (Seiten 44,46-47), [http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=25796 1850] (Seiten 35,36), [http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=25445 1852] (Seiten 27,28), [http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=35612 1857] (Seiten 37-37a), [http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=30522 1858] (Seiten 46-46a). | |||
"'''Seelenregister sämtlicher Kinder aus der Kirchschulsozietät Karkeln, welche noch nicht confirmiert sind'''", ausgefertigt von dem Präcentor J.H. Lehmann, '''1841'''. [[http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biRecordId=25409]] | |||
Das Register enthält die Namen der Kinder aus den Dörfern Karkeln, [[Augsteglien]], [[Eisenberg]], [[Parungalen]], [[Tramischen]], [[Akminge]] und [[Grasten]]. | |||
====Friedhof==== | |||
Der Friedhof von [[Karkeln]] lag an der Kirche (siehe unten im Messtischblatt). | |||
=== Katholische Kirche === | |||
{{Vorlage:Katholische Kirche Schillgallen südlich}} | |||
== Standesamt == | |||
* 1874 gehörte {{PAGENAME}} zum Standesamt [[Tramischen]]. Ab 1875 wurde aus dem Standesamt [[Tramischen]] das Standesamt {{PAGENAME}}. | |||
* Zum Standesamt {{PAGENAME}} gehörten '''1885''' folgende Ortschaften:<br> | |||
[[Ackelningken]], [[Antonischken (Pustutten)|Antonischken]], [[Augsteglienen]], [[Baltschin]], [[Derwehlischken]], [[Eglesgirren]], [[Eisenberg (Kr.Heydekrug)|Eisenberg]], [[Graschten]], [[Kallningken (Ksp.Kallningken)|Kallningken)]], [[Karkeln]], [[Karschen]], [[Kuppern]], [[Lukischken]], [[Pallujehl]], [[Parungalen]], [[Peterischken]], [[Pustutten]], [[Tramischen]], [[Wirballen (Kr.Heydekrug)]], [[Wirschup et Lujehl]] und [[Wittken]]<ref>Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1888</ref> | |||
*Zum Standesamt {{PAGENAME}} gehörten '''1905''' (viele Orte wurden inzwischen eingemeindet):<br> | |||
[[Ackelningken]], [[Derwehlischken]], [[Kallningken (Ksp.Kallningken)|Kallningken]], [[Karkeln]], [[Lukischken]], [[Parungaln]], [[Pustutten]], [[Tramischen]], [[Wirballen (Kr.Heydekrug)]] und [[Wittken]]<ref>Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1908</ref> | |||
Eine '''vollständige Abschrift der Register des Standesamts Karkeln''' findet sich bei [http://www.maryke-bruiszate.de/#kark http://www.maryke-bruiszate.de/#kark] | |||
'' | <br><br> | ||
==Geschichte== | |||
[[Bild: Elchniederung Salzburger Haus.jpg|thumb|right|300 px|<center>Ein Salzburger Haus in der '''Elchniederung'''</center>]] | |||
*Der älteste Krugort ist hier, von Ruß abgesehen, Karkel. So heißt dieses Dorf in in allen Urkunden und auch noch in Goldbeck's Topographie 1785 und Rhesa's Presbyterorolgie 1834; ... Hiernun bestand ein Krug bereits 1548 geraume Zeit, da in diesem Jahre der Inhaber ihn nebst Wiesen seinem Adoptivsohne vermachte, dessen Sohn dann 15. Febr. 1595 endlich eine Verschreibung zu kölm. Rechten erhielt. Unterdessen hatte auch Fischmeister Hans Otto einen kölm. Krug in Karkel verliehen erhalten, und 28. Septbr. 1656 erhielt Kersten Otto, da angeblich die anderen beiden Krüge ganz verfallen und zur Aufnahme von Reisenden ungeeignet waren, die Erlaubnis zur Erbauung eines dritten Kruges zu kölm. Rechten auf zwei unbesetzten Bauergründen nebst "Krautgärtlein" und wenigen Wiesen, sowie die Fischerei im Winkel genannt die Rügel, doch nur zur Tisches Nothdurft und zu Bewirthung der Gäste. ... Einer der Krüge gehörte später Friedrich Ehrenteich v. Goetzen, ein anderer Martin Schorningk jun., dann der verwittweten Frau Pfarrer Anna Dorothea Boenke, geb. Schornick, die ihn ... 1721 an Gabriel Engel verkaufte, der dritte Krug 1684 Chrn. Löthöfels Erben. ...<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, S. 69</ref> | |||
< | *Auf dringende Vorstellungen der Dorfschaft Karkel, daß sie im Frühjahr und Herbst bei Eisgang und großem Sturm nicht nach Ruß zum Gottesdienst kommen könne, fand die Königsberger Regierung für nöthig, daß dort ein Kirchlein oder "facellum" (Kapelle) gebaut werde, ebenso eine Schule nebst Stübchen und Kammer zum Aufenthalt für den Pfarrer, wenn er von Ruß herüberkomme. Das Bauholz sollte den Karklern geliefert, die Baukosten sollten von ihnen selbst getragen und zusammengelegt werden. Der Pfarrer von Ruß sollte jeden dritten Sonntag nach Karkel kommen, um zu predigen, zu taufen, das Abendmahl zu reichen, auch vierteljährlich einmal die Jugend zu "verhören", d. h. ihre Religionskenntnisse zu prüfen. ...<br>Über die Beschaffenheit der ersten Karkler Kirche widersprechen sich die Angaben. Urkundlich (siehe oben) war den Karklern die Lieferung freien Bauholzes zugesichert, und man sollte daher annehmen, daß die Kirche aus Holz gewesen sei; Boetticher gibt 1895 (pg. 65) an, sie sei aus Weidengeflecht und Lehm erbaut gewesen, was sehr unwahrscheinlich klingt, Gregor endlich sagt (Gemeindebote für Ruß, Novbr. 1911) aufgrund eines Visitationsberichts von 1644 im Staats-Archiv zu Königsberg, der also unbedingt glaubwürdig ist, daß "die Hälfte massiv und mit Ziegeln gedeckt war, die andere Hälfte wurde, als das Geld ausging, eilig aus altem, schwarzen, verräuchertem Holze gebaut und mit Rohr gedeckt. Eine Dielung war gar nicht darin, als Altar diente ein alter Tisch, und die Kirchenthür, die von einer alten szamaitisch-polnischen Kirche erbettelt war, paßte und schloß nicht". Die Schule war ohne Schornstein und hatte nur eine Stube. Diese älteste Kirche brannte 1670 ab, und nun wurde eine bessere von Holz errichtet, deren Altar und Kanzel von 1678 sich noch in der heutigen, 1768-1771 von aus dem Haff gehobenen Granitsteinen erbauten, befinden und der 1688 (von einer Frau Lölhöffel) ein glatter silberner, innen vergoldeter Kelch nebst Patena gestiftet wurde.<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, S. 73, 75, 76</ref> | ||
* '''Hier findet man noch weiteres Interessante zur Geschichte von [[Karkeln]]: [http://files.bildarchiv-ostpreussen.de/files/fotoalbum/dokumente/Text_Bildband_Karkeln_1.pdf] [http://www.elchnied.de/html/karkeln.html]''' | |||
<!--== Geschichte ==--> | <!--== Geschichte ==--> | ||
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss --> | <!-- Hier: geschichtlicher Abriss --> | ||
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<!-- === Historische Urkunden === --> | <!-- === Historische Urkunden === --> | ||
<!- | == Ortsbeschreibung == | ||
< | [[Bild: Karkeln altes Fischerhaus.jpg|thumb|right|380 px|<center>Ein altes Fischerhaus in '''Karkeln'''</center>]] | ||
[[Bild: Karkeln alte Ansichtskarte.jpg|thumb|right|380 px|<center>Alte Ansichtskarte von '''Karkeln'''</center>]] | |||
=== Lage, Größe === | |||
Im Volksmund nannte man Karkeln „das Kurische Venedig". Etwa 900 Einwohner zählte der Ort, die überwiegend vom Fischfang, der Landwirtschaft, vom Handel, Gewerbe und Handwerk lebten. Der Karkelstrom, der aus dem Labb und Graßderfluß entstanden ist, war wasserreich, tief und mündete ins [[Kurisches Haff| Kurische Haff]]. Zu beiden Seiten des Stromes standen die Häuser, davor die im Sommer üppig blühenden Blumengärten. Die erhöhte Dorfstraße, gleichzeitig als Schutzdamm gebaut, bewahrte die Häuser und Gärten im Frühjahr und Herbst vor Hochwasser. Das Vorland am Strom (es wurde „Damm" genannt) war am Ufer mit Faschinengeflecht und Eichenpfählen befestigt. Dort ankerten die vielen Fischerkähne des Ortes, deren holzgeschnitzte Kurenwimpel am hohen Mast das Karkelner Emblem zeigten: zwei weiße Rechtecke auf rotem Grund. | |||
Auf den Dämmen standen „Ricken" (hohe, lange Pfahlgestelle), auf welchen die Fischer ihre Netze nach dem Fang zum Trocknen und Ausbessern aufzogen. Nach der Heuernte wurden aus Platzmangel in Stall und Scheune viele hohe Heuhaufen auf das Vorland gesetzt. | |||
Karkeln bestand aus zwei Ortsteilen, Karkeln-Nord und Karkeln-Süd, die durch eine Wagenfähre miteinander verbunden waren. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Damm. Die Eindeichung der Gemeinde Karkeln erfolgte in den Jahren 1905/06. Die eingedeichte Fläche von Karkeln/Süd betrug etwa 500 ha und die von Karkeln/Nord 250 ha. Mit der Eindeichung blieb auch die Überflutung der Ländereien aus, und der Getreideanbau sowie die Viehhaltung wurden rentabel. Die Gemeinde Karkeln grenzte auf einer Lnge von fast 25 km an das Kurische Haff und hatte eine nutzbare Gesamtfläche von rund 2.000 ha. | |||
=== Gemeindeleben === | |||
[[Bild: Karkeln Schule.jpg|thumb|right|380 px|<center>Die Schule in '''Karkeln'''</center>]] | |||
An jedem Freitag war in Karkeln Wochenmarkt, zu dem sich auch viele Nehrungsfischer einfanden. Die Karkelner Geschäfte hatten einen guten Absatz. Für die Herstellung ihres ausgezeichneten „Tilsiter Käse" war die moderne Molkerei in Karkeln besonders bekannt. Die gute Verbindung von Karkeln nach Groß Brittanien mit der Kleinbahn, die 1906 gebaut wurde, später auch mit dem Bus und Lastwagen nach [[Tilsit]] und [[Königsberg in Preußen| Königsberg]], ermöglichten einen schnellen Absatz der Waren, insbesondere der Fische. | |||
In den dreißiger Jahren wurde Karkeln zum Musterdorf ernannt. Durch den Bau der schönen und großzügigen Jugendherberge, die den Namen „Elchniederung" erhielt, fanden viele Feriengäste den Weg in unseren Ort. Durch Fahrlässigkeit brannte die Jugendherberge 1942 nieder. | |||
Die täglichen Dampferfahrten zur [[Kurische Nehrung| Kurischen Nehrung]], oft auch mit Schulklassen aus der Umgebung und Tilsit, brachten fröhliches Leben ins Dorf. Der Fremdenverkehr blühte! Ganz besonders beliebt war bei den Einheimischen und Gästen in den Sommermonaten „der Weinberg", eine Badeinsel im Haff, kurz vor der Stromeinfahrt von Karkeln. Sie war umgeben von Rohr, Schilf und Binsen. Mit Motor- und Ruderbooten zog man vorbei an abertausenden von gelben Mummeln und Seerosen. Die dem Haff zugewandte Seite der Insel bot durch größere Sandablagerungen einen herrlichen Badestrand. | |||
=== Schule === | |||
Das erste Schulgebäude in Karkeln wurde aus Riegelwerk und Holz erstellt und beherbergte auch den Pfarrer aus Ruß, der in Karkeln Gottesdienst hielt. 1880 wurde das dreiklassige Schulgebäude in rotem Ziegelbau am Kirchendamm in Karkeln-Süd gebaut, welches auch Platz für drei Lehrerwohnungen bot (die Schule ist auch heute noch in einem gutem Zustand und wird als Kindergarten genutzt). <ref>Ruth Beck-Kelch Kirchspielvertreterin, entnommen aus dem Bildband „Die Kirchengemeinde Karkeln Kreis Elchniederung“, herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Elchniederung e.V.</ref> | |||
=== Bahnhof === | |||
[[Bild: Karkeln ehem Bahnhof.jpg|thumb|right|300 px|<center>Der ehemalige Bahnhof von '''Karkeln''', 1995</center>]] | |||
1911 hat '''Karkeln''' einen Bahnanschluß bekommen.<br> | |||
Die '''Elchniederungsbahn''' war ein Kleinbahnbetrieb im Landkreis Elchniederung .<br>Entsprechend dem ursprünglichen Namen des Kreises hieß sie bis 1938 Niederungsbahn. | |||
Das Gebiet des Landkreises Elchniederung erstreckte sich im Mündungsdelta des [[Memel (Fluss)| Memelflusses]] vom westlichen Stadtrand [[Tilsit| Tilsits]] bis zum [[Kurisches Haff| Kurischen Haff]]. Nach dem Ersten Weltkrieg war auch noch der auf dem linken Flussufer liegende Teil des Kreises [[Heydekrug]] hinzugekommen. | |||
Der Anschluss an das Eisenbahnnetz war erst 1891 durch die Staatsbahnstrecke [[Tilsit]] – [[Labiau]] – [[Königsberg in Preußen| Königsberg]] erfolgt, an der auch die Kreisstadt [[Heinrichswalde]] lag. | |||
Danach erhielt das Land bis zum Haff einen Schienenweg durch die '''Niederungsbahn'''. Die Insterburger Kleinbahn-AG nahm den ersten Abschnitt am 7. Juli 1902 in Betrieb; er begann am Bahnhof der Ortschaft Groß Brittanien und führte in nordwestlicher Richtung über Budelischken (Hoheneiche) zu dem früheren Sitz des Landratsamtes in [[Kaukehmen]] (später: Kuckerneese) mit 2.200 Einwohnern. | |||
Erst im Februar 1911 erreichte die 37 Kilometer lange Bahn das [[Kurisches Haff|Haff]] bei dem Ort Karkeln; im selben Jahr wurde am 20. November eine Zweigbahn von Budelischken nach Seckenburg (17 km) eröffnet. Damit war das in der Schmalspur von 750 mm angelegte Kleinbahnnetz insgesamt 53 Kilometer lang. * Der Streckenverlauf der Elchniederungsbahn wird [[Karkeln/Elchniederungsbahn| <u>hier</u>]] beschrieben. | |||
== [[Bild: Bewohner.png|50 px]] Bewohner == | |||
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[[Bild: Karkeln Kurisches Haff.jpg|thumb|right|410 px|<center>'''Karkeln''', der Fischer Richard Dangeleit auf dem Kurischen Haff <ref>Foto aus der Sammlung von Helli Aumann, vermutl 1930er Jahre</ref></center>]] | |||
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== Heutige Situation == | |||
[[Bild: Elchniederung Landschaft.jpg|thumb|right|410 px|<center>Landschaft in der '''Elchniederung'''</center>]] | |||
[[Bild: Karkeln Touristin.jpg|thumb|right|410 px|<center>Spendable Touristin in '''Karkeln'''</center>]] | |||
[[Bild: Karkeln Brotauto.jpg|thumb|right|410 px|<center>'''Karkeln''', das Brotauto ist gekommen</center>]] | |||
''Von Bernhard Waldmann'' | |||
=== Erster Besuch === | |||
Am 28. August 1993 bin ich mit einer Reisegruppe zum ersten Mal in das Fischerdorf Karkeln gefahren. Mit von der Partie waren meine 82jährige Tante, meine Schwester, meine Cousine und ein Freund. Nur die Tante kannte Ostpreußen aus der Vorkriegszeit. Wir waren voller Spannung, wie das oft beschriebene Land zwischen Wiesen, Weiden, Dämmen, Haffufer und den Mündungsarmen der [[Memel (Fluss)| Memel]] heute aussieht. | |||
Damals gab es in der Oblast noch keine Grenzsperrbezirke, man konnte sich frei bewegen, wie man wollte. Für alle aus unserer Gruppe war es die erste Besuchsreise in das Königsberger Gebiet. Den ersten Schock hatten wir bereits in Preußisch Eylau erlebt. Nach einer Übernachtung in [[Allenstein]] und der Fahrt durch das tütelig aufgeräumte polnische Ostpreußen, wurde es im Bus ganz still, als wir nach Bagrationovsk hineinfuhren. So verkommen hatten wir uns “unser” Ostpreußen nicht vorgestellt. Dazu regnete es auch noch. Auch die Ankunft in Ragnit war ernüchternd. Keiner von uns hatte vorher eine derart ramponierte Stadt gesehen. Die Enttäuschung war groß. | |||
Nach zwei Tagen hatten wir uns ein wenig an den Anblick des allgegenwärtigen Verfalls gewöhnt und die Freundlichkeit der Menschen trug zur Besserung der Stimmungslage bei. Auf der Ausflugsfahrt in die Elchniederung waren wir wieder frohgemut und guter Dinge. Zuerst [[Kaukehmen]]. Das gewohnte Bild: bröckelnder Putz, leere Fensterhöhlen, mitten im Ort Wildwuchs von Büschen und Gestrüpp. Geschäfte konnten wir keine erkennen, trotzdem, am Straßenrand: Hausfrauen mit Einkaufstaschen. | |||
Hinter Kaukehmen, meist Brachland, nur wenige bestellte Felder, viele Schwalben. Auf weite Strecken kann man immer noch direkt neben der Straße nach so langer Zeit den Verlauf der ehemaligen Kleinbahntrasse erkennen. Kurz vor Karkeln kommen wir in Trammen an den großen Gebäuden des Elektrizitätswerks vorbei, das die sieben Schöpfwerke rund um Karkeln einst mit Strom versorgte. Unsere russische Reiseleiterin ist eine bildhübsche und liebenswerte junge Frau. Sie erklärt uns alles. | |||
Dann Einfahrt nach Karkeln. Gleich rechts der Bahnhof. Er ist bewohnt. Das Dorf macht einen freundlichen Eindruck. Vor dem Damm über den Karkel-Strom hält unser Bus. Wir steigen aus und sind sofort von Kindern umringt, lauter goldige Dreckspatzen. Wir spazieren auf der Südseite des Flusses an Holzhäusern vorbei zur Fischräucherei und werden dort schon erwartet. Die Fischer reichen uns geräucherte Aale und Flundern - und das zum Frühstück. Köstlich. | |||
Leider werden wir nicht zum ehemaligen Standort der Kirche auf dem Kirchendamm in Karkeln-Süd gebracht. Dort soll heute ein Volkshaus stehen. Auch vom Friedhof gleich nebenan sollen noch Reste vorhanden sein. Ich wäre gern über den Karkel-Damm in den nördlichen Teil des Ortes gelaufen. Aber es bleibt keine Zeit. Wir wollen noch weiter nach Peterswalde. Als wir wieder in den Bus einsteigen, ist die trübe Stimmung wie weggeblasen. Ostpreußen-Stimmung hat sich eingestellt. | |||
=== Zweiter Besuch === | |||
Im Sommer 1995 war ich noch einmal in eigener Regie in Karkeln. Vorher mußte ein Berechtigungsschein für die Fahrt in das Grenzsperrgebiet besorgt werden. Den habe ich in [[Tilsit]] im Hotel “Tilsiter Hof” für 20,- DM gekauft. Ich war 1995 mit meiner Schwester Hildegard, meinem Bruder Theodor und seiner Frau Rosel unterwegs. | |||
In [[Heinrichswalde]] besuchen wir unsere Freundin Edith Knoll. Sie stammt ursprünglich aus [[Pogegen]], lebt aber jetzt in [[Heinrichswalde]]. Frau Knoll hat sich sehr für den Erhalt der Heinrichswalder Kirche eingesetzt. Da 1995 immer noch nicht geklärt ist, ob die Kirche zurückgegeben oder der orthodoxen Kirche übereignet wird, ist Frau Knoll dabei, ein altes Backsteingebäude als evangelisches Gemeindezentrum herzurichten. “Erbarmung, was für eine Arbeit.” Der Keller ist voll Wasser gelaufen. Auch die abblätternde Farbe auf dem Ziegelmauerwerk soll entfernt werden. Der Eisenzaun wird gerade gestrichen. Mein Bruder, ein Hoch- und Tiefbauingenieur, berät die gute Frau bei den Instandsetzungsarbeiten. | |||
Vor Karkeln die Straßenkontrolle. Zwei junge Burschen, die sich vermutlich schrecklich gelangweilt haben, treten an unser Auto heran. Einer guckt unseren Berechtigungsschein an und grinst, der andere sagt: “Gjute Fahrt.” Dafür schenke ich ihm eine Schachtel Marlboro. Dann Einfahrt nach Karkeln. Schön. Wieder zuerst der Bahnhof. Wir halten vor dem Damm, wo gerade das Brotauto angekommen ist. Die russischen Hausfrauen stehen Schlange, schwatzen, und beachten uns kaum. Hildegard kauft fuer 40 Pfennig ein Brot, das wie ein Kommißbrot aussieht und ausgezeichnet schmeckt. Am Ufer des Karkel-Flusses jede Menge Gänse. Wie vor zwei Jahren spazieren wir am Fluß entlang zum Anlegesteg. Keine Kinder. Die Fischräucherei wirkt wie ausgestorben. Kein Mensch. | |||
Wir sind vorbereitet und haben einen Picknick-Korb dabei. Wir setzen uns auf den Steg, lassen die Füße über dem Wasser baumeln, verzehren unsere Mahlzeit und schauen auf die Mündung des Karkel-Stroms in das [[Kurisches Haff| Kurische Haff]]. Noch nie haben uns Kekse, Limonade und saure Gurken so gut geschmeckt. Dummerweise denken wir nicht daran, zum Standort der ehemaligen Kirche zu fahren. Auch die Wanderung über den Damm nach Karkeln-Nord unterbleibt, weil es so warm ist.<br> | |||
Abschließend würde ich sagen, daß Karkeln zu den Orten gehört, wo noch viel an das alte Ostpreußen erinnert. <ref>Text: Bernhard Waldmann</ref> | |||
== Bibliografie == | |||
===Ortsfamilienbuch === | |||
[https://www.online-ofb.de/karkeln Ortsfamilienbuch Karkeln], | |||
<!-- === Weitere Bibliografie === --> | <!-- === Weitere Bibliografie === --> | ||
<!-- == Archive und Bibliotheken == --> | <!-- == Archive und Bibliotheken == --> | ||
<!-- === Archive === --> | <!-- === Archive === --> | ||
<!-- === Bibliotheken === --> | <!-- === Bibliotheken === --> | ||
<!-- == | <br style="clear:both;" /> | ||
<!-- === Karten === --> | |||
==Zeitungsmeldungen== | |||
=== Memeler Dampfboot === | |||
{| {{Prettytable2}} | |||
! Datum | |||
! Meldung | |||
|- | |||
| style="vertical-align:top" | 04.02.1873 | |||
| style="vertical-align:top" | Mein bei Karkeln unmittelbar am kurischen Haff gelegenes, mit Kanälen durchzogenes und aus 185 Morgen Preuß. Maaß bestehendes erbfrei und zu keinem Kommunalverbande gehöriges Wiesen-Grundstück, genannt „Wittgirris“, welches durchweg aus zweischnittigen Wiesen besteht und theilweise auch Pferdefutter liefert, bin ich Willens sofort im Ganzen zu verkaufen. Selbstkäufer belieben sich wegen der näheren Bedingungen zu wenden an den Gutsbesitzer '''Friedrich Kirchnert''' in Catriningkeiten per Schakuhnen. | |||
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|} | |||
=== Königsberger Hartungschen Zeitung === | |||
{| {{Prettytable2}} | |||
! Datum | |||
! Schlagwort | |||
! Meldung | |||
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| style="vertical-align:top" | 10.10.1912 | |||
| style="vertical-align:top" | Auf dem Haff ertrunken | |||
| style="vertical-align:top" | Am Freitag wollte der Veteran '''Nebel''' von [[Skirwitell]] mit seiner Frau in einem Handkahn Kartoffeln zum Markt nach hier bringen. Auf dem Kurischen Haff wurde er von einem Orkan überrascht. Der Kahn kam zum Kentern, die beiden alten Leute konnten sich nicht retten und ertranken. Ihre Leichen wurden Sonnabend geborgen.<ref>Verfasser: * (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 10.10.1912, Nr. 477, Abend-Ausgabe, S. 10, bereitgestellt durch [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz]</ref> | |||
|- | |||
|} | |||
==Verschiedenes== | |||
<!-- ===Fotos=== --> | |||
'''Fotos zu [[Karkeln]] im Bildarchiv Ostpreußen: [http://www.bildarchiv-ostpreussen.de/suche/index.html?suchfelder=titel&pattern1=Karkeln&pattern2=&pattern3=&pattern4=&pattern5=&fotoqualitaet=&searchtype=fulltext&submit=Suchen#1]''' | |||
=== Karten === | |||
[[Bild:Karkeln_CDT.jpg|thumb|left|430 px|'''Karkel ist abgebrant''' auf der Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000, Sign. N 11999/50<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</small>]] | |||
[[Bild:Krug_Karkeln_CDT.jpg|thumb|430 px|'''Krug zu Karkel''' auf der Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000, Sign. N 11999/50<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</small>]] | |||
<br style="clear:both;" /> | |||
[[Bild:Karkelln_SCHK006.jpg|thumb|left|430 px|Karkelln auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</small>]] | |||
[[Bild: Niederungsüd.jpg|thumb|430 px||Siehe oben '''Karkelln''' auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000]] | |||
[[Bild:Karkeln_URMTB061_1860.jpg|thumb|430px|left|Karkeln im Preußischen Urmesstischblatt 1860<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]] | |||
<br style="clear:both;" /> | |||
[[Bild:Bild_Karte_Das_lettische_Sprachgebiet_in_Ostpreussen.gif|thumb|350 px|Das lettische Sprachgebiet in Ostpreußen. 1649 heißt es:<br>'''"Es halten sich auch ein gut Theil derselben in Preussen auff/ denn dieselben so am Curischen Habe von der Memel und ferner biß fast an Dantzig/ am Wasser wohnen/ sind Letten und gebrauchen sich der Lettischen Sprache"''']] | |||
[[Bild:Karkeln_MTB_0793_0794_0893_0894.jpg|thumb|430 px|left|{{PAGENAME}} in den Messtischblättern 0793 Skirwiet, 0794 Ruß, 0893 Kallningken und 0894 Stucken (1910-1940)<br><small>© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie</small>]] | |||
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== Quellen == | |||
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[[Kategorie:Kirchspiel im Memelland]] | |||
[[Kategorie:Ort im Kreis Heydekrug]] | [[Kategorie:Ort im Kreis Heydekrug]] | ||
[[Kategorie:Friedhof im Kreis Heydekrug]] | |||
[[Kategorie:Ort im Kreis Elchniederung]] | [[Kategorie:Ort im Kreis Elchniederung]] | ||
[[Kategorie:Ort in Russische Föderation]] | |||
[[Kategorie:Ort im Kaliningrader Oblast]] |
Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 08:22 Uhr
K a r k e l n Fischereiort am Kurischen Haff |
- Hierarchie
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug, später Kreis Elchniederung > Karkeln
- Hierarchie
|
Einleitung
Karkeln, Kreis Heydekrug, später (um 1921) Kreis Elchniederung, Ostpreußen.
Karkeln (russ. Mysovka / Мысовка) war mit 25 grossen und 30 kleinen Betrieben der bedeutendste Fischereiort am Kurischen Haff. Die Ortschaft liegt an der Mündung des Karkel-Stroms in das Kurische Haff und war Endstation der Niederungsbahn.
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- um 1540 Kerkell, 1750 Karckell, 1785 Karckel, n. 1818 Karkellen, Karkeln, russ. Name: [[Myssowka] [3]
- Karkel[4]
- Karkelln[5]
- Karckel[6]
- Karckeln
- russ. ab 1946 Mysovka [7]
Namensdeutung
Der Name weist auf Weidenbäume.
- prußisch „karklas, karkls, karklis“ = Wasserweide
Allgemeine Information
- 1719: Karkel, ein cöllmisches Dorf und Krüge im Cammerambte Russe gelegen, hat nachstehende Besitzer: die verwittwete Pfarrerin Sperber (deren Huben werden "Graasten" genannt), Jacob Schultz (ein Krug), Reichard Schornig (ein Krug). Christian Kosling (ein Krug). Quelle:[8]
- Karkeln war ein 1785 meliertes Dorf, 1919 Landgemeinde[9]
- Es lag am Ausfluss der Karkel in das Kurische Haff, 21 km Luftlinie von Heydekrug entfernt.
- Fischerdorf mit Kirche, am Ostufer des Kurischen Haff, 18 km westlich von Kuckerneese, mit Försterei und Bahnstation, gegründet vor 1540, 1939: 885 Einwohner[10]
Angrenzende Orte
An das Fischerdorf Karkel | angrenzende Orte |
Im Osten: | mit Chatul Landt |
Im Süden: | mit Chatul Landt |
Im Westen: | mit dem Curischen Haffe |
Im Norden: | mit Chatul Landt |
Quelle:[11]
Politische Einteilung
1785 gehörte Karkeln zum Amt Russ.[12]
1885[13] und 1905[14] gehörte Karkeln zum Amtsbezirk Karkeln.
1939 gehörte der Ort Parungaln zur Gemeinde Karkeln.[15]
Försterei Karkeln
Zur Oberförsterei Ibenhorst gehörig
Post: Karkeln
Ringhardt, königl. Hegemeister
[16]
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Kirchengebäude
Die erste Kirche in Karkeln wurde 1680 aus Holz und Lehm gebaut und mit einem Rohrdach versehen. Als diese Kirche niederbrannte, wurde 1760 ein Gotteshaus aus Stein errichtet. Karkelner Fischer und Wirte holten die Steine von einer verfallenen Burg aus der Ordensritterzeit an der „Windenburger Ecke" - im Winter mit Schlitten, im Sommer mit Kähnen. Sogar ein Teil der Kirchenkanzel wurde gerettet und fand in der neuen Karkelner Kirche Platz, die 1772 eingeweiht wurde.
1900 ist die Kirche durch den Anbau eines Altarraumes und eines Glockenturmes erweitert worden. Weithin grüßte noch der Glockenturm, als die Zivilbevölkerung am 13. Oktober 1944 Karkeln verlassen mußte. Heute steht an dieser Stelle ein Volkshaus, und der Friedhof ist eingeebnet.
Bürgermeister Michael Mainus aus Karkeln schreibt in Band I „Der Kreis Elchniederung": „Am 20. Januar 1945 verließen Wehrmacht und Volkssturm Karkeln. Die Pioniere brachten die im Ort lagernden Wasserminen zur Explosion, wobei unser schönes Dorf schrecklich verwüstet wurde, indem 25 Wohnhäuser abbrannten und die anderen schwer beschädigt wurden." [17]
Beschreibung der Kirche aus dem Jahr 1895
Anfangs war die Kirche eine Tochterkirche von Ruß, 1644 wurde Karkeln von Ruß losgelöst und wurde eigenständiges Kirchspiel. Seit 1711 war Karkeln mit Schakuhnen als Mater vereinigt.
"Die ev. Pfarrkirche, königl. Patronats, ist ein Bau aus Granitsteinen, mit vier Strebepfeilern an den Ecken und ohne Turm, welcher schon 1799 abgetragen werden mußte. Je drei Fensterachsen im Stichbogen. Wetterfahne um 1772 auf der Westseite. Decke flach von Brettern. Altar und Kanzel von 1673 sind vereint, doch nicht mehr in ursprünglicher Anlage. Die beiden gewundenen, korinthischen Säulen, welche jetzt die Holzgestalten des Apostel Petrus r. und Paulus l. tragen, haben jedenfalls höher gestanden und das Gebälk über der Kanzel getragen, dann folgte wohl eine ähnliche Säulenstellung darüber; vgl. die Kanzel zu Nemmersdorf, welche auch im Rankenwerk dieser Kanzel sehr ähnlich ist.
L. unten steht eine Holzstatuette der Mutter Gottes mit dem Kinde, r. vermutlich die des Heilandes. Die Umänderung hat vermutlich 1772 stattgefunden: hinten an der Kanzel steht: Mahler Rohde hir gearbeit an den Altar.
Ein geschnitzter Holzengel hängt vor dem Altar von der Decke. Außer einem Kronleuchter von Glas ist ein origineller Kronleuchter von Holz vom J. 1857. An Altargeräten wäre zu nennen ein glatter Kelch, innen vergoldet: Der Karckelschen Kirchen 1688. Königsberger Arbeit. Jahresbuchstabe B, vom Meister MB/ ßs (?) - Großer Kelch; Tilsiter Arbeit, P.K."
[18]
Zugehörige Ortschaften
Zum Kirchspiel Karkeln gehörten 1912 folgende Ortschaften:
- Ackminge Anteil, Karkeln, Parungalen, Tramischen Anteil (ohne Eisenberg)
Kirchenbücher
Verfilmungen sind bei den "Mormonen" vorhanden.
- Taufen: 1702-1710, 1754-1766, 1767-1803, 1804-1829, 1829-1874
- Heiraten: 1687-1710, 1754-1766, 1834-1874
- Sterbefälle: 1696-1710, 1754-1766, 1767-1803, 1804-1829, 1829-1875
- Statistiken 1767-1788
Eine vollständige Abschrift sämtlicher Kirchenbücher des Kirchspiels Karkeln findet sich bei http://www.maryke-bruiszate.de/#kark
Teilweise finden sich auch die Eintragungen in den Kirchenbücher von Kallningken und Schakuhnen
Als Sekundärquellen gibt es Tabellen der Konfirmanden in den Kirchenvisitationberichte, die auf das Portal www.epaveldas.lt digitalisiert sind.
- Konfirmanden 1822 (Seiten 15,19-20), 1824 (Seiten 13,16), 1828 (Seiten 22,25), 1829 (Seiten 28,30a), 1832 (Seiten 34,37), 1834 (Seiten 43,45-46), 1840 (Seiten 44,46-47), 1850 (Seiten 35,36), 1852 (Seiten 27,28), 1857 (Seiten 37-37a), 1858 (Seiten 46-46a).
"Seelenregister sämtlicher Kinder aus der Kirchschulsozietät Karkeln, welche noch nicht confirmiert sind", ausgefertigt von dem Präcentor J.H. Lehmann, 1841. [[1]] Das Register enthält die Namen der Kinder aus den Dörfern Karkeln, Augsteglien, Eisenberg, Parungalen, Tramischen, Akminge und Grasten.
Friedhof
Der Friedhof von Karkeln lag an der Kirche (siehe unten im Messtischblatt).
Katholische Kirche
Die katholische Kirche (für alle Orte, die im evangelischen Kirchspiel Karkeln lagen) war Schillgallen (Kr.Heydekrug).
Die Ausarbeitung dieser Kirchenbücher von Herrn Peuster finden sie hier
Standesamt
- 1874 gehörte Karkeln zum Standesamt Tramischen. Ab 1875 wurde aus dem Standesamt Tramischen das Standesamt Karkeln.
- Zum Standesamt Karkeln gehörten 1885 folgende Ortschaften:
Ackelningken, Antonischken, Augsteglienen, Baltschin, Derwehlischken, Eglesgirren, Eisenberg, Graschten, Kallningken), Karkeln, Karschen, Kuppern, Lukischken, Pallujehl, Parungalen, Peterischken, Pustutten, Tramischen, Wirballen (Kr.Heydekrug), Wirschup et Lujehl und Wittken[20]
- Zum Standesamt Karkeln gehörten 1905 (viele Orte wurden inzwischen eingemeindet):
Ackelningken, Derwehlischken, Kallningken, Karkeln, Lukischken, Parungaln, Pustutten, Tramischen, Wirballen (Kr.Heydekrug) und Wittken[21]
Eine vollständige Abschrift der Register des Standesamts Karkeln findet sich bei http://www.maryke-bruiszate.de/#kark
Geschichte
- Der älteste Krugort ist hier, von Ruß abgesehen, Karkel. So heißt dieses Dorf in in allen Urkunden und auch noch in Goldbeck's Topographie 1785 und Rhesa's Presbyterorolgie 1834; ... Hiernun bestand ein Krug bereits 1548 geraume Zeit, da in diesem Jahre der Inhaber ihn nebst Wiesen seinem Adoptivsohne vermachte, dessen Sohn dann 15. Febr. 1595 endlich eine Verschreibung zu kölm. Rechten erhielt. Unterdessen hatte auch Fischmeister Hans Otto einen kölm. Krug in Karkel verliehen erhalten, und 28. Septbr. 1656 erhielt Kersten Otto, da angeblich die anderen beiden Krüge ganz verfallen und zur Aufnahme von Reisenden ungeeignet waren, die Erlaubnis zur Erbauung eines dritten Kruges zu kölm. Rechten auf zwei unbesetzten Bauergründen nebst "Krautgärtlein" und wenigen Wiesen, sowie die Fischerei im Winkel genannt die Rügel, doch nur zur Tisches Nothdurft und zu Bewirthung der Gäste. ... Einer der Krüge gehörte später Friedrich Ehrenteich v. Goetzen, ein anderer Martin Schorningk jun., dann der verwittweten Frau Pfarrer Anna Dorothea Boenke, geb. Schornick, die ihn ... 1721 an Gabriel Engel verkaufte, der dritte Krug 1684 Chrn. Löthöfels Erben. ...[22]
- Auf dringende Vorstellungen der Dorfschaft Karkel, daß sie im Frühjahr und Herbst bei Eisgang und großem Sturm nicht nach Ruß zum Gottesdienst kommen könne, fand die Königsberger Regierung für nöthig, daß dort ein Kirchlein oder "facellum" (Kapelle) gebaut werde, ebenso eine Schule nebst Stübchen und Kammer zum Aufenthalt für den Pfarrer, wenn er von Ruß herüberkomme. Das Bauholz sollte den Karklern geliefert, die Baukosten sollten von ihnen selbst getragen und zusammengelegt werden. Der Pfarrer von Ruß sollte jeden dritten Sonntag nach Karkel kommen, um zu predigen, zu taufen, das Abendmahl zu reichen, auch vierteljährlich einmal die Jugend zu "verhören", d. h. ihre Religionskenntnisse zu prüfen. ...
Über die Beschaffenheit der ersten Karkler Kirche widersprechen sich die Angaben. Urkundlich (siehe oben) war den Karklern die Lieferung freien Bauholzes zugesichert, und man sollte daher annehmen, daß die Kirche aus Holz gewesen sei; Boetticher gibt 1895 (pg. 65) an, sie sei aus Weidengeflecht und Lehm erbaut gewesen, was sehr unwahrscheinlich klingt, Gregor endlich sagt (Gemeindebote für Ruß, Novbr. 1911) aufgrund eines Visitationsberichts von 1644 im Staats-Archiv zu Königsberg, der also unbedingt glaubwürdig ist, daß "die Hälfte massiv und mit Ziegeln gedeckt war, die andere Hälfte wurde, als das Geld ausging, eilig aus altem, schwarzen, verräuchertem Holze gebaut und mit Rohr gedeckt. Eine Dielung war gar nicht darin, als Altar diente ein alter Tisch, und die Kirchenthür, die von einer alten szamaitisch-polnischen Kirche erbettelt war, paßte und schloß nicht". Die Schule war ohne Schornstein und hatte nur eine Stube. Diese älteste Kirche brannte 1670 ab, und nun wurde eine bessere von Holz errichtet, deren Altar und Kanzel von 1678 sich noch in der heutigen, 1768-1771 von aus dem Haff gehobenen Granitsteinen erbauten, befinden und der 1688 (von einer Frau Lölhöffel) ein glatter silberner, innen vergoldeter Kelch nebst Patena gestiftet wurde.[23] - Hier findet man noch weiteres Interessante zur Geschichte von Karkeln: [2] [3]
Ortsbeschreibung
Lage, Größe
Im Volksmund nannte man Karkeln „das Kurische Venedig". Etwa 900 Einwohner zählte der Ort, die überwiegend vom Fischfang, der Landwirtschaft, vom Handel, Gewerbe und Handwerk lebten. Der Karkelstrom, der aus dem Labb und Graßderfluß entstanden ist, war wasserreich, tief und mündete ins Kurische Haff. Zu beiden Seiten des Stromes standen die Häuser, davor die im Sommer üppig blühenden Blumengärten. Die erhöhte Dorfstraße, gleichzeitig als Schutzdamm gebaut, bewahrte die Häuser und Gärten im Frühjahr und Herbst vor Hochwasser. Das Vorland am Strom (es wurde „Damm" genannt) war am Ufer mit Faschinengeflecht und Eichenpfählen befestigt. Dort ankerten die vielen Fischerkähne des Ortes, deren holzgeschnitzte Kurenwimpel am hohen Mast das Karkelner Emblem zeigten: zwei weiße Rechtecke auf rotem Grund.
Auf den Dämmen standen „Ricken" (hohe, lange Pfahlgestelle), auf welchen die Fischer ihre Netze nach dem Fang zum Trocknen und Ausbessern aufzogen. Nach der Heuernte wurden aus Platzmangel in Stall und Scheune viele hohe Heuhaufen auf das Vorland gesetzt.
Karkeln bestand aus zwei Ortsteilen, Karkeln-Nord und Karkeln-Süd, die durch eine Wagenfähre miteinander verbunden waren. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Damm. Die Eindeichung der Gemeinde Karkeln erfolgte in den Jahren 1905/06. Die eingedeichte Fläche von Karkeln/Süd betrug etwa 500 ha und die von Karkeln/Nord 250 ha. Mit der Eindeichung blieb auch die Überflutung der Ländereien aus, und der Getreideanbau sowie die Viehhaltung wurden rentabel. Die Gemeinde Karkeln grenzte auf einer Lnge von fast 25 km an das Kurische Haff und hatte eine nutzbare Gesamtfläche von rund 2.000 ha.
Gemeindeleben
An jedem Freitag war in Karkeln Wochenmarkt, zu dem sich auch viele Nehrungsfischer einfanden. Die Karkelner Geschäfte hatten einen guten Absatz. Für die Herstellung ihres ausgezeichneten „Tilsiter Käse" war die moderne Molkerei in Karkeln besonders bekannt. Die gute Verbindung von Karkeln nach Groß Brittanien mit der Kleinbahn, die 1906 gebaut wurde, später auch mit dem Bus und Lastwagen nach Tilsit und Königsberg, ermöglichten einen schnellen Absatz der Waren, insbesondere der Fische.
In den dreißiger Jahren wurde Karkeln zum Musterdorf ernannt. Durch den Bau der schönen und großzügigen Jugendherberge, die den Namen „Elchniederung" erhielt, fanden viele Feriengäste den Weg in unseren Ort. Durch Fahrlässigkeit brannte die Jugendherberge 1942 nieder.
Die täglichen Dampferfahrten zur Kurischen Nehrung, oft auch mit Schulklassen aus der Umgebung und Tilsit, brachten fröhliches Leben ins Dorf. Der Fremdenverkehr blühte! Ganz besonders beliebt war bei den Einheimischen und Gästen in den Sommermonaten „der Weinberg", eine Badeinsel im Haff, kurz vor der Stromeinfahrt von Karkeln. Sie war umgeben von Rohr, Schilf und Binsen. Mit Motor- und Ruderbooten zog man vorbei an abertausenden von gelben Mummeln und Seerosen. Die dem Haff zugewandte Seite der Insel bot durch größere Sandablagerungen einen herrlichen Badestrand.
Schule
Das erste Schulgebäude in Karkeln wurde aus Riegelwerk und Holz erstellt und beherbergte auch den Pfarrer aus Ruß, der in Karkeln Gottesdienst hielt. 1880 wurde das dreiklassige Schulgebäude in rotem Ziegelbau am Kirchendamm in Karkeln-Süd gebaut, welches auch Platz für drei Lehrerwohnungen bot (die Schule ist auch heute noch in einem gutem Zustand und wird als Kindergarten genutzt). [24]
Bahnhof
1911 hat Karkeln einen Bahnanschluß bekommen.
Die Elchniederungsbahn war ein Kleinbahnbetrieb im Landkreis Elchniederung .
Entsprechend dem ursprünglichen Namen des Kreises hieß sie bis 1938 Niederungsbahn.
Das Gebiet des Landkreises Elchniederung erstreckte sich im Mündungsdelta des Memelflusses vom westlichen Stadtrand Tilsits bis zum Kurischen Haff. Nach dem Ersten Weltkrieg war auch noch der auf dem linken Flussufer liegende Teil des Kreises Heydekrug hinzugekommen. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz war erst 1891 durch die Staatsbahnstrecke Tilsit – Labiau – Königsberg erfolgt, an der auch die Kreisstadt Heinrichswalde lag.
Danach erhielt das Land bis zum Haff einen Schienenweg durch die Niederungsbahn. Die Insterburger Kleinbahn-AG nahm den ersten Abschnitt am 7. Juli 1902 in Betrieb; er begann am Bahnhof der Ortschaft Groß Brittanien und führte in nordwestlicher Richtung über Budelischken (Hoheneiche) zu dem früheren Sitz des Landratsamtes in Kaukehmen (später: Kuckerneese) mit 2.200 Einwohnern. Erst im Februar 1911 erreichte die 37 Kilometer lange Bahn das Haff bei dem Ort Karkeln; im selben Jahr wurde am 20. November eine Zweigbahn von Budelischken nach Seckenburg (17 km) eröffnet. Damit war das in der Schmalspur von 750 mm angelegte Kleinbahnnetz insgesamt 53 Kilometer lang. * Der Streckenverlauf der Elchniederungsbahn wird hier beschrieben.
Bewohner
Heutige Situation
Von Bernhard Waldmann
Erster Besuch
Am 28. August 1993 bin ich mit einer Reisegruppe zum ersten Mal in das Fischerdorf Karkeln gefahren. Mit von der Partie waren meine 82jährige Tante, meine Schwester, meine Cousine und ein Freund. Nur die Tante kannte Ostpreußen aus der Vorkriegszeit. Wir waren voller Spannung, wie das oft beschriebene Land zwischen Wiesen, Weiden, Dämmen, Haffufer und den Mündungsarmen der Memel heute aussieht.
Damals gab es in der Oblast noch keine Grenzsperrbezirke, man konnte sich frei bewegen, wie man wollte. Für alle aus unserer Gruppe war es die erste Besuchsreise in das Königsberger Gebiet. Den ersten Schock hatten wir bereits in Preußisch Eylau erlebt. Nach einer Übernachtung in Allenstein und der Fahrt durch das tütelig aufgeräumte polnische Ostpreußen, wurde es im Bus ganz still, als wir nach Bagrationovsk hineinfuhren. So verkommen hatten wir uns “unser” Ostpreußen nicht vorgestellt. Dazu regnete es auch noch. Auch die Ankunft in Ragnit war ernüchternd. Keiner von uns hatte vorher eine derart ramponierte Stadt gesehen. Die Enttäuschung war groß.
Nach zwei Tagen hatten wir uns ein wenig an den Anblick des allgegenwärtigen Verfalls gewöhnt und die Freundlichkeit der Menschen trug zur Besserung der Stimmungslage bei. Auf der Ausflugsfahrt in die Elchniederung waren wir wieder frohgemut und guter Dinge. Zuerst Kaukehmen. Das gewohnte Bild: bröckelnder Putz, leere Fensterhöhlen, mitten im Ort Wildwuchs von Büschen und Gestrüpp. Geschäfte konnten wir keine erkennen, trotzdem, am Straßenrand: Hausfrauen mit Einkaufstaschen.
Hinter Kaukehmen, meist Brachland, nur wenige bestellte Felder, viele Schwalben. Auf weite Strecken kann man immer noch direkt neben der Straße nach so langer Zeit den Verlauf der ehemaligen Kleinbahntrasse erkennen. Kurz vor Karkeln kommen wir in Trammen an den großen Gebäuden des Elektrizitätswerks vorbei, das die sieben Schöpfwerke rund um Karkeln einst mit Strom versorgte. Unsere russische Reiseleiterin ist eine bildhübsche und liebenswerte junge Frau. Sie erklärt uns alles.
Dann Einfahrt nach Karkeln. Gleich rechts der Bahnhof. Er ist bewohnt. Das Dorf macht einen freundlichen Eindruck. Vor dem Damm über den Karkel-Strom hält unser Bus. Wir steigen aus und sind sofort von Kindern umringt, lauter goldige Dreckspatzen. Wir spazieren auf der Südseite des Flusses an Holzhäusern vorbei zur Fischräucherei und werden dort schon erwartet. Die Fischer reichen uns geräucherte Aale und Flundern - und das zum Frühstück. Köstlich.
Leider werden wir nicht zum ehemaligen Standort der Kirche auf dem Kirchendamm in Karkeln-Süd gebracht. Dort soll heute ein Volkshaus stehen. Auch vom Friedhof gleich nebenan sollen noch Reste vorhanden sein. Ich wäre gern über den Karkel-Damm in den nördlichen Teil des Ortes gelaufen. Aber es bleibt keine Zeit. Wir wollen noch weiter nach Peterswalde. Als wir wieder in den Bus einsteigen, ist die trübe Stimmung wie weggeblasen. Ostpreußen-Stimmung hat sich eingestellt.
Zweiter Besuch
Im Sommer 1995 war ich noch einmal in eigener Regie in Karkeln. Vorher mußte ein Berechtigungsschein für die Fahrt in das Grenzsperrgebiet besorgt werden. Den habe ich in Tilsit im Hotel “Tilsiter Hof” für 20,- DM gekauft. Ich war 1995 mit meiner Schwester Hildegard, meinem Bruder Theodor und seiner Frau Rosel unterwegs.
In Heinrichswalde besuchen wir unsere Freundin Edith Knoll. Sie stammt ursprünglich aus Pogegen, lebt aber jetzt in Heinrichswalde. Frau Knoll hat sich sehr für den Erhalt der Heinrichswalder Kirche eingesetzt. Da 1995 immer noch nicht geklärt ist, ob die Kirche zurückgegeben oder der orthodoxen Kirche übereignet wird, ist Frau Knoll dabei, ein altes Backsteingebäude als evangelisches Gemeindezentrum herzurichten. “Erbarmung, was für eine Arbeit.” Der Keller ist voll Wasser gelaufen. Auch die abblätternde Farbe auf dem Ziegelmauerwerk soll entfernt werden. Der Eisenzaun wird gerade gestrichen. Mein Bruder, ein Hoch- und Tiefbauingenieur, berät die gute Frau bei den Instandsetzungsarbeiten.
Vor Karkeln die Straßenkontrolle. Zwei junge Burschen, die sich vermutlich schrecklich gelangweilt haben, treten an unser Auto heran. Einer guckt unseren Berechtigungsschein an und grinst, der andere sagt: “Gjute Fahrt.” Dafür schenke ich ihm eine Schachtel Marlboro. Dann Einfahrt nach Karkeln. Schön. Wieder zuerst der Bahnhof. Wir halten vor dem Damm, wo gerade das Brotauto angekommen ist. Die russischen Hausfrauen stehen Schlange, schwatzen, und beachten uns kaum. Hildegard kauft fuer 40 Pfennig ein Brot, das wie ein Kommißbrot aussieht und ausgezeichnet schmeckt. Am Ufer des Karkel-Flusses jede Menge Gänse. Wie vor zwei Jahren spazieren wir am Fluß entlang zum Anlegesteg. Keine Kinder. Die Fischräucherei wirkt wie ausgestorben. Kein Mensch.
Wir sind vorbereitet und haben einen Picknick-Korb dabei. Wir setzen uns auf den Steg, lassen die Füße über dem Wasser baumeln, verzehren unsere Mahlzeit und schauen auf die Mündung des Karkel-Stroms in das Kurische Haff. Noch nie haben uns Kekse, Limonade und saure Gurken so gut geschmeckt. Dummerweise denken wir nicht daran, zum Standort der ehemaligen Kirche zu fahren. Auch die Wanderung über den Damm nach Karkeln-Nord unterbleibt, weil es so warm ist.
Abschließend würde ich sagen, daß Karkeln zu den Orten gehört, wo noch viel an das alte Ostpreußen erinnert. [26]
Bibliografie
Ortsfamilienbuch
Zeitungsmeldungen
Memeler Dampfboot
Datum | Meldung |
---|---|
04.02.1873 | Mein bei Karkeln unmittelbar am kurischen Haff gelegenes, mit Kanälen durchzogenes und aus 185 Morgen Preuß. Maaß bestehendes erbfrei und zu keinem Kommunalverbande gehöriges Wiesen-Grundstück, genannt „Wittgirris“, welches durchweg aus zweischnittigen Wiesen besteht und theilweise auch Pferdefutter liefert, bin ich Willens sofort im Ganzen zu verkaufen. Selbstkäufer belieben sich wegen der näheren Bedingungen zu wenden an den Gutsbesitzer Friedrich Kirchnert in Catriningkeiten per Schakuhnen. |
Königsberger Hartungschen Zeitung
Datum | Schlagwort | Meldung |
---|---|---|
10.10.1912 | Auf dem Haff ertrunken | Am Freitag wollte der Veteran Nebel von Skirwitell mit seiner Frau in einem Handkahn Kartoffeln zum Markt nach hier bringen. Auf dem Kurischen Haff wurde er von einem Orkan überrascht. Der Kahn kam zum Kentern, die beiden alten Leute konnten sich nicht retten und ertranken. Ihre Leichen wurden Sonnabend geborgen.[27] |
Verschiedenes
Fotos zu Karkeln im Bildarchiv Ostpreußen: [4]
Karten
Weblinks
- [5] Kurisches Haff
- [6] Kurische Nehrung
- [7] Die Kuren
- [8] Die Prußen
- [9] Die Sudauer
- [10] Bildkarte rund um das Kurische Haff, R. Pietsch
- [11] Schematischer Aufbau der Kurenwimpel (AdM, Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise e.V.)
- [12] Kurenwimpel
- [13] Kurische Ortsnamen
- [14] Kreisgemeinschaft Fischhausen
- [15] Geschichte Karkeln
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>KARELNKO05PE</gov>
Quellen
- ↑ An dieser Stelle befindet sich heute ein Damm (vgl. vorhergehendes Foto).
- ↑ Auf der Ansichtskarte sieht man die für das Kurische Haff typischen Keitelkähne, Aufnahme 1920er Jahre
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
- ↑ Toeppen, Dr. M.: Historisch-comparative Geographie von Preussen, Gotha, 1858
- ↑ GOV: http://gov.genealogy.net/
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1888
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1908
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Adressbuch Heydekrug 1912
- ↑ Ruth Beck-Kelch Kirchspielvertreterin, entnommen aus dem Bildband „Die Kirchengemeinde Karkeln Kreis Elchniederung“ , Seite 386, herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Elchniederung e.V.
- ↑ Bötticher, Adolf: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Heft V. Litauen, Königsberg 1895, S. 65
- ↑ © Martin-Opitz-Bibliothek, Herne, (www.martin-opitz-bibliothek.de)
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1888
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Berlin 1908
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, S. 69
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920, S. 73, 75, 76
- ↑ Ruth Beck-Kelch Kirchspielvertreterin, entnommen aus dem Bildband „Die Kirchengemeinde Karkeln Kreis Elchniederung“, herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Elchniederung e.V.
- ↑ Foto aus der Sammlung von Helli Aumann, vermutl 1930er Jahre
- ↑ Text: Bernhard Waldmann
- ↑ Verfasser: * (unbekannt), Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 10.10.1912, Nr. 477, Abend-Ausgabe, S. 10, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz