Sziesze (Fluss): Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild: Sziesze.jpg|thumb|650px|Die '''Sziesze''' und die '''Tenne'''; Grenzort '''Neustadt/ Zemaiten''' (Nowjod mjasto), Heimatort vieler Memelländer]] | |||
[[Bild:Bild_Karte_Kreis_Heydekrug_1918.gif|thumb|400 px|Karte des Kreises Heydekrug]] | |||
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Die '''Sziesze''', [[Szieße (Fluss)]], (litauisch [[Šyša Fluss)]]) ist ein wasserreicher Fluss, der auf dem [[Zemaiten|zemaitischen]] Höhenrücken bei '''Wainutten''' (litauisch Vainutas) entspringt. Die Sziesze war zu Ordenszeiten ein strategisch wichtiger Fluss und findet in zahlreichen Berichten der Ordensleute und der "Struter" (Kundschafter) Erwähnung. | |||
Die | Die junge Sziesze nimmt ihren Lauf nach Süden und tritt bei [[Akmonischken (Ksp.Coadjuthen)|Akmonischken]] ins Memelland ein. Sie weist überraschend malerische Uferpartien auf. ''"Hart an der Grenze zu Litauen erhebt sich als Einzelteil des im ganzen hier ziemlich hohen Ufers ein steiler Berg, der oben flach und nach der Landseite mit einer Wallerhöhung versehen ist. Hier soll ein [[Die Schalauer|schalauischer]] Edler seine Burg gehabt haben, der den Ordensrittern im Kampf gegen die Schameiten bestand und dessen Sitz daher von diesen vollkommen verwüstet wurde. Er soll dann vom Orden [[Coadjuthen]] zum Lehen erhalten haben, das angeblich nach ihm benannt wurde."'' | ||
Die Sziesze macht einen Bogen südlich um Coadjuthen, fließt durch ein breites Wiesental um sich dann im Mittellauf beträchtlich zu verengen. Bei [[Kallnuggen]] schwenkt sie sanft in nordwestliche Richtung. Bei [[Mankuslauken]]/ [[Meischlauken]] mündet von rechts das Flüsschen '''Mirglonas''' ein. Die Sziesze passiert die Dörfer [[Paszieszen]], [[Piktaten (Kr.Heydekrug)|Piktaten]], [[Röbsden]], [[Bruiß Pakull]], [[Maszen]]. Auf dieser Strecke münden von rechts vier und von links ein Flüsschen in die Sziesze, die hier fast geradeaus in Richtung [[Groß Grabuppen]] fließt, wo sie einen rechtwinklingen Knick nach Südwesten macht und auf [[Werden]] zusteuert. Bei [[Kallwellischken]] macht sie einen Rundbogen südlich um [[Heydekrug]], wo sie die Straße [[Ruß]] - [[Prökuls]] schneidet. ''"Die Straßenbrücke bei Heydekrug hat eine Öffnung von 29,5 m, die Eisenbahnbrücke bei Werden fünf Öffnungen mit 62,9 m."'' Ab hier geht die Sziesze in die Memelniederung über und mündet beim Ort [[Sziesze]] in die [[Atmath (Fluss)]] | |||
Die Sziesze macht einen Bogen südlich um Coadjuthen, fließt durch ein breites Wiesental um sich dann im Mittellauf beträchtlich zu verengen. Bei [[Kallnuggen]] schwenkt sie sanft in nordwestliche Richtung. Bei [[Mankuslauken]]/ [[Meischlauken]] mündet von rechts das Flüsschen '''Mirglonas''' ein. Die Sziesze passiert die Dörfer [[Paszieszen]], [[Piktaten]], [[Röbsden]], [[Bruiß Pakull]], [[Maszen]]. Auf dieser Strecke münden von rechts vier und von links ein Flüsschen in die Sziesze, die hier fast geradeaus in Richtung [[Groß Grabuppen]] fließt, wo sie einen rechtwinklingen Knick nach Südwesten macht und auf [[Werden]] zusteuert. Bei [[Kallwellischken]] macht sie einen Rundbogen südlich um [[Heydekrug]], wo sie die Straße [[Ruß]] - [[Prökuls]] schneidet. ''"Die Straßenbrücke bei Heydekrug hat eine Öffnung von 29,5 m, die Eisenbahnbrücke bei Werden fünf Öffnungen mit 62,9 m."'' Ab hier geht die Sziesze in die Memelniederung über und mündet beim Ort [[Sziesze]] in die [[Atmath (Fluss)]] | |||
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*preußisch-litauisch '''"šišas"''' = Mutwilligkeit | *preußisch-litauisch '''"šišas"''' = Mutwilligkeit | ||
*Nach Peteraitis im Sinne von '''"knibždynas"''' = das Gewimmel | *Nach Peteraitis im Sinne von '''"knibždynas"''' = das Gewimmel | ||
==Zur Sziesze gehörig== | |||
*[[Topale (Fluss)|Topale]] (bei [[Schillmeiszen]]) | |||
*[[Szuste (Fluss)|Szuste]] (bei [[Schillmeiszen]]) | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== |
Aktuelle Version vom 31. Januar 2015, 20:45 Uhr
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Verlauf
Die Sziesze, Szieße (Fluss), (litauisch Šyša Fluss)) ist ein wasserreicher Fluss, der auf dem zemaitischen Höhenrücken bei Wainutten (litauisch Vainutas) entspringt. Die Sziesze war zu Ordenszeiten ein strategisch wichtiger Fluss und findet in zahlreichen Berichten der Ordensleute und der "Struter" (Kundschafter) Erwähnung.
Die junge Sziesze nimmt ihren Lauf nach Süden und tritt bei Akmonischken ins Memelland ein. Sie weist überraschend malerische Uferpartien auf. "Hart an der Grenze zu Litauen erhebt sich als Einzelteil des im ganzen hier ziemlich hohen Ufers ein steiler Berg, der oben flach und nach der Landseite mit einer Wallerhöhung versehen ist. Hier soll ein schalauischer Edler seine Burg gehabt haben, der den Ordensrittern im Kampf gegen die Schameiten bestand und dessen Sitz daher von diesen vollkommen verwüstet wurde. Er soll dann vom Orden Coadjuthen zum Lehen erhalten haben, das angeblich nach ihm benannt wurde."
Die Sziesze macht einen Bogen südlich um Coadjuthen, fließt durch ein breites Wiesental um sich dann im Mittellauf beträchtlich zu verengen. Bei Kallnuggen schwenkt sie sanft in nordwestliche Richtung. Bei Mankuslauken/ Meischlauken mündet von rechts das Flüsschen Mirglonas ein. Die Sziesze passiert die Dörfer Paszieszen, Piktaten, Röbsden, Bruiß Pakull, Maszen. Auf dieser Strecke münden von rechts vier und von links ein Flüsschen in die Sziesze, die hier fast geradeaus in Richtung Groß Grabuppen fließt, wo sie einen rechtwinklingen Knick nach Südwesten macht und auf Werden zusteuert. Bei Kallwellischken macht sie einen Rundbogen südlich um Heydekrug, wo sie die Straße Ruß - Prökuls schneidet. "Die Straßenbrücke bei Heydekrug hat eine Öffnung von 29,5 m, die Eisenbahnbrücke bei Werden fünf Öffnungen mit 62,9 m." Ab hier geht die Sziesze in die Memelniederung über und mündet beim Ort Sziesze in die Atmath (Fluss)
Name
Der Name beschreibt das lebhafte Wasser.
- preußisch-litauisch "šišas" = Mutwilligkeit
- Nach Peteraitis im Sinne von "knibždynas" = das Gewimmel
Zur Sziesze gehörig
- Topale (bei Schillmeiszen)
- Szuste (bei Schillmeiszen)
Geschichte
"Der letztgenannte Fluß ist von Heydekrug ab, woselbst eine kleine Hafenanlage ist, für Haffkähne und kleinere Dampfer schiffbar und bildet so eine wichtige Wasserstraße." [1]
Einzelnachweise
- ↑ Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978
Literatur
- Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968, S.71 (Zitate in Kursivschrift)