Topographie Holstein 1841/I-Z/284: Unterschied zwischen den Versionen

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:Friedrich v. Haseldorp die Zehnten dieses Dorfes mit Tinsdahl und in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gehörten Zehnten dieser Ortschaften <tt>'''ad bursam St. Petri'''</tt> in Hamburg. - Der Boden besteht größtentheils aus Sand und ist nicht fruchtbar; Wiesen sind sehr wenig vorhanden. - Areal: 950 Steuert., darunter 83 Ton. Wiesen. - Zahl der Einwohner: 305. - Der Junker Adolph zu Schauenburg verlehnte im Jahre 1327 dem Harvstehuder Kloster 1 Hufe Landes in Tinsdahl.
;Ritseresdorp: s. Wendtorf.
;Ritzebüttel: Flecken und der Hauptort im Amte Ritzebüttel mit einem Schlosse. Br. 53°51'36"; L. 26°20'23"; District Groden. - Das ursprüngliche Schloß, welches der Sitz des Amtmanns des Amtes Ritzebüttel ist, ward von der Familie v. Lappe erbauet, und kam im Jahre 1393 durch Kauf an Hamburg; es ist in späterer Zeit erweitert und mit einem Walle und Graben umgeben. Vor dem Schlosse liegt ein Wachthaus und Gefängniß. - Die, nach dem Doctor Luther genannte Martins-Kirche ward im Jahre 1819 eingeweiht; sie ist hoch, gewölbt, hat eine Orgel, und an derselben steht ein Prediger, welcher von dem Amtmanne, dem Schultheißen und den 3 Kirchenjuraten ernannt wird. - Oestlich vom Flecken ward 1826 ein Begräbnißplatz angelegt, auf dem eine Grabcapelle erbauet ward, worin die Amtmänner beigesetzt werden. - In Ritzebüttel sind 4 Schulen: eine höhere Bürgerschule (die Rectorschule), Bürgerschule (200 K.), Schule für Bürgertöchter (20 K.). und die Schule im Nicolai-Armenhause (40 K.). - Im Flecken sind 225 Häuser mit 1745 Einwohnern. - Das Armenhaus ist eine Stiftung für Amtsarme, sowohl Erwachsene als Kinder, und ist gut dotirt. Es werden 80 Arme unterhalten, und mit derselben ist eine Reepschlägerei nebst einer Wohnung des Meisters (in Neufeld belegen) verbunden, wo ein Theil der Knaben und Hausbewohner beschäftigt werden. - Die Einwohner ernähren sich außer dem Ackerbau von Schiffsbauerei, Frachtfahrten, Handel und Gewerken. Im Orte wohnen ein Physicus, ein Amtssecretair und zwei Procuratoren. Handwerker und Gewerbetreibende sind: 23 Gast- und Schenkwirthe, 3 Spediteure, 37 Kaufleute und Krämer, 3 Brannteweinbrenner, 3 Brauer, 1 Buchdrucker, 1 Buchbinder, 3 Goldschmiede, 9 Schlosser, 5 Schmiede, 2 Tapezirer, 2 Gläser, 1 Barbier, 24 Zimmerleute und Tischler, 4 Maler, 1 Conditor, 7 Bäcker, 10 Maurer, 6 Küper, 9 Schlachter, 1 Färber, 1 Hutmacher, 14 Schuster, 11 Schneider, 3 Weber, 2 Gärtner. Auch sind hier 8 Landwirthe, 9 Schiffer, 7 Fuhrleute, 6 Musici und 2 Thierärzte. - Ein Krammarkt wird am Sonntage Exaudi gehalten. - Der Flächeninhalt des Fleckens mit Inbegriff der herrschaftlichen Grundstücke beträgt 20 {{Bruch|1|2}} Morgen, das übrige Areal s. Groden. Der Hardewikerkamp, eine Weide mit einem Hirtenhause hat ein Areal von etwa 14 Morgen. - Zu dem Schlosse gehört ein Vorwerk; 2 andere Vorwerke, welche ehemals auch dazu gehörten, so wie 3 Korn-Windmühlen sind im Jahre 1815 auf Grundmiethe verkauft worden.
;Ritzerau: Dorf in einer hügeligten Gegend am Ritzerauer-See, im ehemaligen Amte gleiches Namens; der Stadt Lübek zuständig; Ksp. Nusse; enthält 5 Vollh., 5 Halbh., 3 Viertelh., 3 Achtelh. und 2 Instenstellen (44 H.). - Hier ist eine Wind- und eine Wassermühle, wozu der Hof und das Dorf Ritzerau, Düchelsdorf, Nusse, Poggensee, Schretstaken, Sirksrade und Tramm zwangspflichtig sind; auch ist hier eine Förster- und eine Holzvogtswohnung.

Aktuelle Version vom 8. April 2010, 15:52 Uhr

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Friedrich v. Haseldorp die Zehnten dieses Dorfes mit Tinsdahl und in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gehörten Zehnten dieser Ortschaften ad bursam St. Petri in Hamburg. - Der Boden besteht größtentheils aus Sand und ist nicht fruchtbar; Wiesen sind sehr wenig vorhanden. - Areal: 950 Steuert., darunter 83 Ton. Wiesen. - Zahl der Einwohner: 305. - Der Junker Adolph zu Schauenburg verlehnte im Jahre 1327 dem Harvstehuder Kloster 1 Hufe Landes in Tinsdahl.
Ritseresdorp
s. Wendtorf.
Ritzebüttel
Flecken und der Hauptort im Amte Ritzebüttel mit einem Schlosse. Br. 53°51'36"; L. 26°20'23"; District Groden. - Das ursprüngliche Schloß, welches der Sitz des Amtmanns des Amtes Ritzebüttel ist, ward von der Familie v. Lappe erbauet, und kam im Jahre 1393 durch Kauf an Hamburg; es ist in späterer Zeit erweitert und mit einem Walle und Graben umgeben. Vor dem Schlosse liegt ein Wachthaus und Gefängniß. - Die, nach dem Doctor Luther genannte Martins-Kirche ward im Jahre 1819 eingeweiht; sie ist hoch, gewölbt, hat eine Orgel, und an derselben steht ein Prediger, welcher von dem Amtmanne, dem Schultheißen und den 3 Kirchenjuraten ernannt wird. - Oestlich vom Flecken ward 1826 ein Begräbnißplatz angelegt, auf dem eine Grabcapelle erbauet ward, worin die Amtmänner beigesetzt werden. - In Ritzebüttel sind 4 Schulen: eine höhere Bürgerschule (die Rectorschule), Bürgerschule (200 K.), Schule für Bürgertöchter (20 K.). und die Schule im Nicolai-Armenhause (40 K.). - Im Flecken sind 225 Häuser mit 1745 Einwohnern. - Das Armenhaus ist eine Stiftung für Amtsarme, sowohl Erwachsene als Kinder, und ist gut dotirt. Es werden 80 Arme unterhalten, und mit derselben ist eine Reepschlägerei nebst einer Wohnung des Meisters (in Neufeld belegen) verbunden, wo ein Theil der Knaben und Hausbewohner beschäftigt werden. - Die Einwohner ernähren sich außer dem Ackerbau von Schiffsbauerei, Frachtfahrten, Handel und Gewerken. Im Orte wohnen ein Physicus, ein Amtssecretair und zwei Procuratoren. Handwerker und Gewerbetreibende sind: 23 Gast- und Schenkwirthe, 3 Spediteure, 37 Kaufleute und Krämer, 3 Brannteweinbrenner, 3 Brauer, 1 Buchdrucker, 1 Buchbinder, 3 Goldschmiede, 9 Schlosser, 5 Schmiede, 2 Tapezirer, 2 Gläser, 1 Barbier, 24 Zimmerleute und Tischler, 4 Maler, 1 Conditor, 7 Bäcker, 10 Maurer, 6 Küper, 9 Schlachter, 1 Färber, 1 Hutmacher, 14 Schuster, 11 Schneider, 3 Weber, 2 Gärtner. Auch sind hier 8 Landwirthe, 9 Schiffer, 7 Fuhrleute, 6 Musici und 2 Thierärzte. - Ein Krammarkt wird am Sonntage Exaudi gehalten. - Der Flächeninhalt des Fleckens mit Inbegriff der herrschaftlichen Grundstücke beträgt 20 1/2 Morgen, das übrige Areal s. Groden. Der Hardewikerkamp, eine Weide mit einem Hirtenhause hat ein Areal von etwa 14 Morgen. - Zu dem Schlosse gehört ein Vorwerk; 2 andere Vorwerke, welche ehemals auch dazu gehörten, so wie 3 Korn-Windmühlen sind im Jahre 1815 auf Grundmiethe verkauft worden.
Ritzerau
Dorf in einer hügeligten Gegend am Ritzerauer-See, im ehemaligen Amte gleiches Namens; der Stadt Lübek zuständig; Ksp. Nusse; enthält 5 Vollh., 5 Halbh., 3 Viertelh., 3 Achtelh. und 2 Instenstellen (44 H.). - Hier ist eine Wind- und eine Wassermühle, wozu der Hof und das Dorf Ritzerau, Düchelsdorf, Nusse, Poggensee, Schretstaken, Sirksrade und Tramm zwangspflichtig sind; auch ist hier eine Förster- und eine Holzvogtswohnung.