Topographie Holstein 1841/A-H/183: Unterschied zwischen den Versionen
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:Nindorf. - Zahl der Einwohner: 81, worunter 1 Thierarzt und 2 Weber. Areal: 336 Steuert. Die Eingesessenen besitzen eine kleine Hölzung. - Nach einer Urkunde des Königs Christian I. gehörte die wüste Feldmark von Farnewinkel dem Segeberger-Kloster. - Nicht weit von diesem Dorfe liegt der, ehemals mit Holz bewachsene, Engelsberg, an dessen östlichen Seite vormals Räuber eine tiefe Höhle angelegt hatten. | |||
;Farve: (vorm. {{Sperrschrift|Werve}}); adeliches Gut (vorm. Lehngut) am Wesseker-Binnensee; {{Bruch|5|8}} M. westlich von Oldenburg; im Oldenburger Güterdistricte; Ksp. Hohenstein. - In den Jahren 1454 und 1475 war Henning Pogwisch im Besitze dieses Gutes; dieser ward, weil er es mit dem Grafen v. Schaumburg hielt und mehrere Gewaltthätigkeiten begangen hatte, aus dem Lande verwiesen und der Hof zerstört; der König Hans setzte aber, im Jahre 1482, dessen Sohn Henning Pogwisch wieder in den Besitz des Gutes, der es befestigen ließ. Im Jahre 1523 war Sievert Pogwisch Besitzer; 1533 Bendix Pogwisch; 1543 Hans Pogwisch; 1580 dessen Sohn Henning Pogwisch zu Weißenhaus; 1616 Otto Pogwisch, welcher das Gut im Jahre 1623 an Wulf Pogwisch zu Dobersdorf verkaufte, wogegen Hans Pogwisch protestirte; 1636 dessen Wittwe Dorothea, welche es noch im Jahre 1647 besaß; 1663 der Landrath und Amtmann zu Rendsburg, Heinrich Blome zu Hagen und Neversdorf, starb 1676; 1694 der Geheimerath und Gouverneur in Dithmarschen, Christoph v. Blome zu Neversdorf, starb 1729; darauf dessen Sohn, der Geheimerath und Probst des Klosters zu Itzehoe, Heinrich v. Blome, starb 1736; nach ihm der Generallieutenant Graf v. Holstein; 1754 dessen Wittwe Henriette v. Holstein, geb. Blome; 1781 der Kammerherr Christoph v. Blome zu Neergaard; 1827 die Gräfin Sophie Adelaide v. Reventlow, geb. v. Buchwald, und seit 1834 deren Gemahl der Kammerherr Graf Ernst v. Reventlov. - Farve stand ehemals in der Landesmatrikel zu 22 Pfl., nachdem aber der vormalige Meierhof Meischensdorf davon getrennt ist, steht es zu 19 {{Bruch|1|2}} Pfl. - Es besteht aus dem {{Sperrschrift|Haupthofe}}, dem Meierhofe {{Sperrschrift|Charlottenhof}}, und den Dörfern {{Sperrschrift|Hohenstein, Gramdorf}} und {{Sperrschrift|Wangels}}. - Die Größe des ganzen Guts beträgt 3154 Ton. 7 {{Bruch|14|16}} Sch., die Ton. zu 240 Q. R., (2383 Steuertonnen; 213,750 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] Steuerw.). Unter diesen Ländereien sind 63 Ton. 80 Q. R., welche früher zu dem Predigerdienste zu Hohenstein gehörten, aber seit Jahren von neuem zu bestimmende, Pachtsumme in Zeitpacht überlassen sind. - Die Dorfländereien sind in Zeitpacht gegeben. - Der Haupthof hat ein Areal von 1785 Ton., darunter Acker 1153 Ton., Wiesen 186 Ton., Hölzung 324 Ton. 4 Sch., Bruch 28 Ton., Rohrplage 20 Ton. 4 Sch. und Gartenland 18 Ton. Auch hat das Gut einen Antheil am Wesseker-Binnensee, welcher aber nicht vermessen ist. - Der Boden ist fruchtbar und gut. Auf dem Hoffelde sind folgende Pertinenzien erbauet: eine Windmühle, wozu die Untergehörigen des Guts zwangspflichtig sind, eine Schmiede, ein Brennerei-Gebäude mit den dazu gehörigen Nebengebäuden, eine Försterwohnung und eine Kathe. - Das Wohnhaus ist massiv von Brandmauern, zweistöckigt, mit 2 Thürmen und einem Binnenhofe; ein Theil desselben ist vor einigen Jahren in dem frühern gothischen Style neu aufgeführt. - Zahl der Einwohner: 725. - Aus einer Blomeschen-Armenstiftung erhalten einige dürftige Untergehörige dieses Gutes jährlich 35 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] 32 β und 16 Ton. 8 Spint Korn. Das Capital |
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- Nindorf. - Zahl der Einwohner: 81, worunter 1 Thierarzt und 2 Weber. Areal: 336 Steuert. Die Eingesessenen besitzen eine kleine Hölzung. - Nach einer Urkunde des Königs Christian I. gehörte die wüste Feldmark von Farnewinkel dem Segeberger-Kloster. - Nicht weit von diesem Dorfe liegt der, ehemals mit Holz bewachsene, Engelsberg, an dessen östlichen Seite vormals Räuber eine tiefe Höhle angelegt hatten.
- Farve
- (vorm. Werve); adeliches Gut (vorm. Lehngut) am Wesseker-Binnensee; 5/8 M. westlich von Oldenburg; im Oldenburger Güterdistricte; Ksp. Hohenstein. - In den Jahren 1454 und 1475 war Henning Pogwisch im Besitze dieses Gutes; dieser ward, weil er es mit dem Grafen v. Schaumburg hielt und mehrere Gewaltthätigkeiten begangen hatte, aus dem Lande verwiesen und der Hof zerstört; der König Hans setzte aber, im Jahre 1482, dessen Sohn Henning Pogwisch wieder in den Besitz des Gutes, der es befestigen ließ. Im Jahre 1523 war Sievert Pogwisch Besitzer; 1533 Bendix Pogwisch; 1543 Hans Pogwisch; 1580 dessen Sohn Henning Pogwisch zu Weißenhaus; 1616 Otto Pogwisch, welcher das Gut im Jahre 1623 an Wulf Pogwisch zu Dobersdorf verkaufte, wogegen Hans Pogwisch protestirte; 1636 dessen Wittwe Dorothea, welche es noch im Jahre 1647 besaß; 1663 der Landrath und Amtmann zu Rendsburg, Heinrich Blome zu Hagen und Neversdorf, starb 1676; 1694 der Geheimerath und Gouverneur in Dithmarschen, Christoph v. Blome zu Neversdorf, starb 1729; darauf dessen Sohn, der Geheimerath und Probst des Klosters zu Itzehoe, Heinrich v. Blome, starb 1736; nach ihm der Generallieutenant Graf v. Holstein; 1754 dessen Wittwe Henriette v. Holstein, geb. Blome; 1781 der Kammerherr Christoph v. Blome zu Neergaard; 1827 die Gräfin Sophie Adelaide v. Reventlow, geb. v. Buchwald, und seit 1834 deren Gemahl der Kammerherr Graf Ernst v. Reventlov. - Farve stand ehemals in der Landesmatrikel zu 22 Pfl., nachdem aber der vormalige Meierhof Meischensdorf davon getrennt ist, steht es zu 19 1/2 Pfl. - Es besteht aus dem Haupthofe, dem Meierhofe Charlottenhof, und den Dörfern Hohenstein, Gramdorf und Wangels. - Die Größe des ganzen Guts beträgt 3154 Ton. 7 14/16 Sch., die Ton. zu 240 Q. R., (2383 Steuertonnen; 213,750 Steuerw.). Unter diesen Ländereien sind 63 Ton. 80 Q. R., welche früher zu dem Predigerdienste zu Hohenstein gehörten, aber seit Jahren von neuem zu bestimmende, Pachtsumme in Zeitpacht überlassen sind. - Die Dorfländereien sind in Zeitpacht gegeben. - Der Haupthof hat ein Areal von 1785 Ton., darunter Acker 1153 Ton., Wiesen 186 Ton., Hölzung 324 Ton. 4 Sch., Bruch 28 Ton., Rohrplage 20 Ton. 4 Sch. und Gartenland 18 Ton. Auch hat das Gut einen Antheil am Wesseker-Binnensee, welcher aber nicht vermessen ist. - Der Boden ist fruchtbar und gut. Auf dem Hoffelde sind folgende Pertinenzien erbauet: eine Windmühle, wozu die Untergehörigen des Guts zwangspflichtig sind, eine Schmiede, ein Brennerei-Gebäude mit den dazu gehörigen Nebengebäuden, eine Försterwohnung und eine Kathe. - Das Wohnhaus ist massiv von Brandmauern, zweistöckigt, mit 2 Thürmen und einem Binnenhofe; ein Theil desselben ist vor einigen Jahren in dem frühern gothischen Style neu aufgeführt. - Zahl der Einwohner: 725. - Aus einer Blomeschen-Armenstiftung erhalten einige dürftige Untergehörige dieses Gutes jährlich 35 32 β und 16 Ton. 8 Spint Korn. Das Capital