Topographie Holstein 1841/I-Z/197: Unterschied zwischen den Versionen

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:{{Bruch|1|2}} M. östlich von Brunsbüttel, hart am Deiche; Ksp. Brunsbüttel. - Es ist wahrscheinlich in einer Sturmfluth im 16. Jahrhunderte vergangen.
;Oldenborstel: ({{Sperrschrift|Altenborstel}}); Dorf fast 2 M. nördlich von Itzehoe; Amt Rendsburg; Kspv. und Ksp. Schenefeld; enthält 1 Halbh., 2 Drittelh., 1 Viertelh., 1 Achtelh., 1 Zwölftelh., 1 Sechszehntelh. und 2 Kathen, (1 {{Bruch|34|48}} Pfl.). - Schuldistrict Puls. - Zahl der Einwohner: 99. - Areal: 289 Steuert.; darunter 75 Ton. Wiesen. - Bei Oldenborstel werden oft nicht unbeträchtliche Stücke Schiefer mit Steinkohlen aufgepflügt und die Gräben sind mit Eisenschlamm angefüllt.
;Oldenbüttel: s. Bokhorst.
;Oldenburg: (vorm. {{Sperrschrift|Aldenborch}}); Stadt an der nordöstlichen Seite des Herzogthums, am Wesseker-Canal. Br. 54°17'35"; L. 28°32'45".
:Diese sehr alte Stadt ward von den heidnischen Wagerwenden {{Sperrschrift|Rethra}} oder {{Sperrschrift|Stargard}} genannt und war damals eine Hauptstadt und ein Gränzort des Obotriten Landes. Späterhin, als Otto der Große dieses Land unterjochte, ward hier, im Jahre 947, ein Bisthum errichtet. Die Lage Oldenburgs an der wagrischen Gränze machte es im 11. und 12. Jahrhunderte zum Schauplatze der blutigsten Kriege, welche zwischen den Dänen, Wenden und Sachsen geführt wurden. Der Wendenfürst Mistivori zerstörte Oldenburg im Jahre 1013; im Jahre 1065 ward es abermals von den Wenden, und 1145 von dem Könige Svend, als der Graf Adolph sich mit dem Könige Knud verbunden hatte, zerstört; in der verwüsteten Stadt erbauete Vicelin 1150 eine Capelle am Wall, und 6 Jahre darauf ward unter dem Bischofe Gerold die ansehnliche St. Johanniskirche eingeweiht. Im Jahre 1233 erhielt die Stadt von dem Grafen Adolph IV. das Stadtrecht, und 1235 ward ihr der Gebrauch des lübschen Rechts verstattet. Oldenburg war damals schon befestigt, und obgleich der Herzog Albrecht, 1259, diese befestigte Stadt einnahm und plünderte, ward sie doch bald darauf so ansehnlich, daß man im Jahre 1320 hier außer einem, bei der Hauptkirche liegenden, Schlosse, 4 Kirchen: St. Willehad, Cosmus, Pancratius und St. Nicolai, 3 Capellen, 3 Klöster und 5 Thore: das Burgthor, Kuthor, Reginerthor, Hescherthor (Haskenthor) und Johannisthor zählte. Die Stadt bildete damals ein längliches Viereck, war mit Wällen und einem breiten Wassergraben umgeben, und südlich von der Stadt lag eine, nicht unansehnliche Vorstadt, {{Sperrschrift|Bollichow}} genannt, zu der eine Brücke über den Wesseker-See führte. Oldenburg blühte etwa noch 100 Jahre fort, und im Anfange des 15. Jahrhunderts ward das Schloß noch stark befestigt, allein nach der Eroberung und Verwüstung der Stadt, im Jahre 1419, durch den König Erich von Pommern nahm der Wohlstand der Stadt immer mehr ab, wozu auch die Versandung des Meerbusens, der unfahrbar ward, vieles beitrug. Die Kirchen und die große Anzahl der Häuser schwanden nach und nach, besonders da die Stadt späterhin noch große Unglücksfälle erleiden mußte. Während des 30jährigen Krieges ward Oldenburg durch Einquartierungen, Contributionen und Ausschreibungen hart mitgenommen, und der Schaden zu 18,715 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] angegeben; 1693 brannte der vierte Theil der Stadt ab; 1694 war eine große Wasserfluth und das Wasser stand bis an das Dolgenthor; 1760 brannten 24 Gebäude ab und am 15. Aug. 1773 ward die Kirche nebst 400 Gebäuden ein Raub der Flammen; es blieben nur 98 verschont und 13 Menschen verloren dabei das Leben.
:Das, im 10. Jahrhunderte in dieser Stadt errichtete Bisthum, verfiel um die Mitte des 11. Jahrhunderts, ward zur Zeit des Grafen Adolph II., im

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1/2 M. östlich von Brunsbüttel, hart am Deiche; Ksp. Brunsbüttel. - Es ist wahrscheinlich in einer Sturmfluth im 16. Jahrhunderte vergangen.
Oldenborstel
(Altenborstel); Dorf fast 2 M. nördlich von Itzehoe; Amt Rendsburg; Kspv. und Ksp. Schenefeld; enthält 1 Halbh., 2 Drittelh., 1 Viertelh., 1 Achtelh., 1 Zwölftelh., 1 Sechszehntelh. und 2 Kathen, (1 34/48 Pfl.). - Schuldistrict Puls. - Zahl der Einwohner: 99. - Areal: 289 Steuert.; darunter 75 Ton. Wiesen. - Bei Oldenborstel werden oft nicht unbeträchtliche Stücke Schiefer mit Steinkohlen aufgepflügt und die Gräben sind mit Eisenschlamm angefüllt.
Oldenbüttel
s. Bokhorst.
Oldenburg
(vorm. Aldenborch); Stadt an der nordöstlichen Seite des Herzogthums, am Wesseker-Canal. Br. 54°17'35"; L. 28°32'45".
Diese sehr alte Stadt ward von den heidnischen Wagerwenden Rethra oder Stargard genannt und war damals eine Hauptstadt und ein Gränzort des Obotriten Landes. Späterhin, als Otto der Große dieses Land unterjochte, ward hier, im Jahre 947, ein Bisthum errichtet. Die Lage Oldenburgs an der wagrischen Gränze machte es im 11. und 12. Jahrhunderte zum Schauplatze der blutigsten Kriege, welche zwischen den Dänen, Wenden und Sachsen geführt wurden. Der Wendenfürst Mistivori zerstörte Oldenburg im Jahre 1013; im Jahre 1065 ward es abermals von den Wenden, und 1145 von dem Könige Svend, als der Graf Adolph sich mit dem Könige Knud verbunden hatte, zerstört; in der verwüsteten Stadt erbauete Vicelin 1150 eine Capelle am Wall, und 6 Jahre darauf ward unter dem Bischofe Gerold die ansehnliche St. Johanniskirche eingeweiht. Im Jahre 1233 erhielt die Stadt von dem Grafen Adolph IV. das Stadtrecht, und 1235 ward ihr der Gebrauch des lübschen Rechts verstattet. Oldenburg war damals schon befestigt, und obgleich der Herzog Albrecht, 1259, diese befestigte Stadt einnahm und plünderte, ward sie doch bald darauf so ansehnlich, daß man im Jahre 1320 hier außer einem, bei der Hauptkirche liegenden, Schlosse, 4 Kirchen: St. Willehad, Cosmus, Pancratius und St. Nicolai, 3 Capellen, 3 Klöster und 5 Thore: das Burgthor, Kuthor, Reginerthor, Hescherthor (Haskenthor) und Johannisthor zählte. Die Stadt bildete damals ein längliches Viereck, war mit Wällen und einem breiten Wassergraben umgeben, und südlich von der Stadt lag eine, nicht unansehnliche Vorstadt, Bollichow genannt, zu der eine Brücke über den Wesseker-See führte. Oldenburg blühte etwa noch 100 Jahre fort, und im Anfange des 15. Jahrhunderts ward das Schloß noch stark befestigt, allein nach der Eroberung und Verwüstung der Stadt, im Jahre 1419, durch den König Erich von Pommern nahm der Wohlstand der Stadt immer mehr ab, wozu auch die Versandung des Meerbusens, der unfahrbar ward, vieles beitrug. Die Kirchen und die große Anzahl der Häuser schwanden nach und nach, besonders da die Stadt späterhin noch große Unglücksfälle erleiden mußte. Während des 30jährigen Krieges ward Oldenburg durch Einquartierungen, Contributionen und Ausschreibungen hart mitgenommen, und der Schaden zu 18,715 Reichsthaler.svg angegeben; 1693 brannte der vierte Theil der Stadt ab; 1694 war eine große Wasserfluth und das Wasser stand bis an das Dolgenthor; 1760 brannten 24 Gebäude ab und am 15. Aug. 1773 ward die Kirche nebst 400 Gebäuden ein Raub der Flammen; es blieben nur 98 verschont und 13 Menschen verloren dabei das Leben.
Das, im 10. Jahrhunderte in dieser Stadt errichtete Bisthum, verfiel um die Mitte des 11. Jahrhunderts, ward zur Zeit des Grafen Adolph II., im