Topographie Holstein 1841/I-Z/328: Unterschied zwischen den Versionen
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:enthält außer der Wohnung des Oberinspectors der Fürstl. Fideicommißgüter, dem Pastorate, und dem Prediger-Wittwenhause 9 Vollhufen, 3 Erbpachtstellen, 2 kleine Pachtstellen und 39 Kathen. Eine ausgebauete Hufe und 3 Kathen heißen {{Sperrschrift|Neu-Petersdorf}}. - Hier ist eine Korn-Windmühle, wozu die Untergehörigen des Gutes zwangspflichtig sind. - Die Kirche ist alt und aus unbehauenen Feldsteinen aufgeführt. Sie ist nur klein und niedrig, und nicht gewölbt, hat aber eine Orgel. Ein Begräbniß unter der Erde gehörte ehemals der Familie von der Wettering. - Die Gutsherrschaft von Mönch-Neversdorf ernennt den Prediger. - Der Herzog August Friedrich ließ im Jahre 1689 in diesem Dorfe ein Prediger-Wittwenhaus erbauen, und schenkte es der Kirche. Außer einem Garten sind diesem Hause eine Wiese, Bleek genannt, und 6 {{Bruch|1|2}} Tonnen Land beigelegt. - Schule mit 2 Lehrern und einer Lehrerin (170 K.). Zur Anweisung der Knaben in der Obstbaumzucht ist eine Baumschule vorhanden. - Zahl der Einwohner: 695, worunter 1 Krüger, der zugleich Krämer, Brenner, Brauer und Bäcker ist, 2 Böttcher, 1 Drechsler, 1 Schmied, 4 Rademacher, 1 Tischler, 1 Schlachter, 6 Schuster, 11 Schneider und 10 Weber. - Areal: 1706 Ton., 44 R., die Tonne zu 240 Q. R. Der Boden ist hügeligt, theils schwerer Art, theils Mittelboden und kaltgründigt. - Eingepfarrt sind, vom Gute Mönch-Neversdorf: der {{Sperrschrift|Haupthof}}, mit {{Sperrschrift|Gestüthof (Füllenhof), Meschenhal; Halendorf}} mit {{Sperrschrift|Hollergrabenkathe; Langenhagen}}, mit {{Sperrschrift|Mönchbuschkathe, Mückenkathe, Steinbuschkathe, Schönwalde}}, mit {{Sperrschrift|Neu-Petersdorf}}; vom Gute Stendorf: {{Sperrschrift|Bergfeld, Casseedorf}}. | |||
;Schönweide: adeliches Gut (vormals Lehngut) an einem See gleiches Namens, und an der Landstraße von Plön nach Lütjenburg, 1 M. nordöstlich von Plön, im Preetzer Güterdistrict; Ksp. Neukirchen. - Der erste bekannte Besitzer dieses Gutes ist der Amtmann zu Flensburg, Heinrich Rantzau, ein Sohn Schacks zu Rasdorf, der es im Jahre 1468 besaß; 1544 war der Königliche Rath Iven Reventlov zu Rixdorf Besitzer, welcher 1569 starb; darauf Hans Rantzau zu Neuhaus; dann dessen Sohn, Otto Rantzau zu Rantzau, der Besitzer eines Theiles von Neuhaus, welcher den 24. December 1585 starb, nach ihm folgte dessen Sohn, Heinrich Rantzau, der das Gut etwa im Jahre 1590 an den Statthalter Heinrich Rantzau verkaufte; 1608 Franz Rantzau zu Rantzau; 1626 Heinrich Rantzau; 1650 der Geheimerath Heinrich Rantzau, welcher im Gute mehrere Hufen niederlegte und im Jahre 1674 starb; dessen Erben verkauften es 1675, für 36,500 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] Spec. an den Rathsverwandten Johann Stegelmann in Kiel, und Jürgen v. Lengercke in Lübek, die es 1679 an den Bürgermeister und Domprobsten zu Lübek, Bernhard Dietrich Brauer, verkauften; 1682 kaufte es der Oberstlieutenant und Verbitter des Klosters Itzehoe, Friedrich v. Reventlov zu Niendorf für 24,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] Spec. und cedirte es der Frau Sophie Amalie Moth, Gräfin zu Samsoe. Der Lehnbrief für Frau v. Reventlow ist vom Könige Christian V. am 25. Novbr. 1682 unterzeichnet; die Lehnbriefe für die Gräfin zu Samsoe und deren Söhne, die Grafen Christian und Ulrich von Güldenlöwe, sind von dem Könige Christian V. unterm 28. Novbr. 1693 und von dem Herzoge Christian Albrecht unterm 4. Septbr. 1693 unterzeichnet. Im Jahre 1722 verkauften die Erben des Grafen Ulrich von Güldenlöwe, die Herzogin Friederike Louise zu Sonderburg-Augustenburg, und der Graf Christian zu Daneskiold-Samsoe, dem Miterben, Grafen Friederich zu Daneskiold-Samsoe, das Gut für 60,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] in Kronen, worauf es 1726 an den sächsischen General v. Baudissin mit dem Gute Rixdorf für 120,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] verkauft ward. Schönweide ward darauf für 60,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] |
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- enthält außer der Wohnung des Oberinspectors der Fürstl. Fideicommißgüter, dem Pastorate, und dem Prediger-Wittwenhause 9 Vollhufen, 3 Erbpachtstellen, 2 kleine Pachtstellen und 39 Kathen. Eine ausgebauete Hufe und 3 Kathen heißen Neu-Petersdorf. - Hier ist eine Korn-Windmühle, wozu die Untergehörigen des Gutes zwangspflichtig sind. - Die Kirche ist alt und aus unbehauenen Feldsteinen aufgeführt. Sie ist nur klein und niedrig, und nicht gewölbt, hat aber eine Orgel. Ein Begräbniß unter der Erde gehörte ehemals der Familie von der Wettering. - Die Gutsherrschaft von Mönch-Neversdorf ernennt den Prediger. - Der Herzog August Friedrich ließ im Jahre 1689 in diesem Dorfe ein Prediger-Wittwenhaus erbauen, und schenkte es der Kirche. Außer einem Garten sind diesem Hause eine Wiese, Bleek genannt, und 6 1/2 Tonnen Land beigelegt. - Schule mit 2 Lehrern und einer Lehrerin (170 K.). Zur Anweisung der Knaben in der Obstbaumzucht ist eine Baumschule vorhanden. - Zahl der Einwohner: 695, worunter 1 Krüger, der zugleich Krämer, Brenner, Brauer und Bäcker ist, 2 Böttcher, 1 Drechsler, 1 Schmied, 4 Rademacher, 1 Tischler, 1 Schlachter, 6 Schuster, 11 Schneider und 10 Weber. - Areal: 1706 Ton., 44 R., die Tonne zu 240 Q. R. Der Boden ist hügeligt, theils schwerer Art, theils Mittelboden und kaltgründigt. - Eingepfarrt sind, vom Gute Mönch-Neversdorf: der Haupthof, mit Gestüthof (Füllenhof), Meschenhal; Halendorf mit Hollergrabenkathe; Langenhagen, mit Mönchbuschkathe, Mückenkathe, Steinbuschkathe, Schönwalde, mit Neu-Petersdorf; vom Gute Stendorf: Bergfeld, Casseedorf.
- Schönweide
- adeliches Gut (vormals Lehngut) an einem See gleiches Namens, und an der Landstraße von Plön nach Lütjenburg, 1 M. nordöstlich von Plön, im Preetzer Güterdistrict; Ksp. Neukirchen. - Der erste bekannte Besitzer dieses Gutes ist der Amtmann zu Flensburg, Heinrich Rantzau, ein Sohn Schacks zu Rasdorf, der es im Jahre 1468 besaß; 1544 war der Königliche Rath Iven Reventlov zu Rixdorf Besitzer, welcher 1569 starb; darauf Hans Rantzau zu Neuhaus; dann dessen Sohn, Otto Rantzau zu Rantzau, der Besitzer eines Theiles von Neuhaus, welcher den 24. December 1585 starb, nach ihm folgte dessen Sohn, Heinrich Rantzau, der das Gut etwa im Jahre 1590 an den Statthalter Heinrich Rantzau verkaufte; 1608 Franz Rantzau zu Rantzau; 1626 Heinrich Rantzau; 1650 der Geheimerath Heinrich Rantzau, welcher im Gute mehrere Hufen niederlegte und im Jahre 1674 starb; dessen Erben verkauften es 1675, für 36,500 Spec. an den Rathsverwandten Johann Stegelmann in Kiel, und Jürgen v. Lengercke in Lübek, die es 1679 an den Bürgermeister und Domprobsten zu Lübek, Bernhard Dietrich Brauer, verkauften; 1682 kaufte es der Oberstlieutenant und Verbitter des Klosters Itzehoe, Friedrich v. Reventlov zu Niendorf für 24,000 Spec. und cedirte es der Frau Sophie Amalie Moth, Gräfin zu Samsoe. Der Lehnbrief für Frau v. Reventlow ist vom Könige Christian V. am 25. Novbr. 1682 unterzeichnet; die Lehnbriefe für die Gräfin zu Samsoe und deren Söhne, die Grafen Christian und Ulrich von Güldenlöwe, sind von dem Könige Christian V. unterm 28. Novbr. 1693 und von dem Herzoge Christian Albrecht unterm 4. Septbr. 1693 unterzeichnet. Im Jahre 1722 verkauften die Erben des Grafen Ulrich von Güldenlöwe, die Herzogin Friederike Louise zu Sonderburg-Augustenburg, und der Graf Christian zu Daneskiold-Samsoe, dem Miterben, Grafen Friederich zu Daneskiold-Samsoe, das Gut für 60,000 in Kronen, worauf es 1726 an den sächsischen General v. Baudissin mit dem Gute Rixdorf für 120,000 verkauft ward. Schönweide ward darauf für 60,000