Topographie Holstein 1841/I-Z/027: Unterschied zwischen den Versionen

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:bei Helmswehr. Es wird aus Kellinghusen viel Honig, Wachs und Meth verkauft, und der Schweinehandel ist in den letzten Jahren nicht unbedeutend gewesen. Im Flecken sind 11 Kaufleute, 5 Holz- und Getraidehändler, 5 Viehhändler, und Handwerker fast aller Art; Gasthöfe sind hier 5. - Der hiesige Kirchspielvogt verwaltet zugleich das Amt eines Zollverwalters; ein Controlleur ist hier seit 1815. - Ein Postcomptoir ward im Jahr 1775 eingerichtet und eine Extrapoststation seit 1812. - Hier ist eine Apotheke, und auch wohnen hier 2 Aerzte. - Zur Besorgung der allgemeinen Fleckensangelegenheiten werden 2 Fleckensvorsteher erwählt. In alten Zeiten soll der Ort sich des lübschen Rechts bedient haben; jetzt gelten hier zwei verschiedene Rechte; im Amts- und Kösterlichen Bezirke das Sachsenrecht und im Breitenburgischen Antheile das Land- und Marschrecht. Der Königl. Beamte ist der Kirchspielvogt; der Verbitter des Itzehoer Klosters ist Obrigkeit über den Klösterl. Antheil und der Kirchspielvogt in Stellau fungirt als Official für den Breitenburgischen Antheil. - In der Nähe von Lehmberg stand ehemals ein Freihof, <tt>'''Hoffmannshof'''</tt> genannt, dessen Ländereien in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts an Einwohner des Fleckens verkauft wurden. Von den Materialien des Hofes ist im Jahre 1750 in Vorbrügge die sogenannte {{Sperrschrift|Kathenreihe}} erbauet. - Von dem Areale gehören zum Amte: 152 Steuert.; zum Kloster Itzehoe: 18 Steuert. und zur Herrschaft Breitenburg: 4 Steuert. - Ein Krammarkt wird hier am Mittwoch und Donnerstage in der vollen Woche nach Maitag, und ein Pferdemarkt am Johannistage gehalten. - Die Amtsuntergehörigen sind zur Neuenmühle, die Klösterlichen zur Springhoer-Mühle, die Breitenburgischen aber zu keiner Mühle zwangspflichtig. - Eine Schützengilde besteht hier seit 1776. - Eine sogenannte Pfannengilde, bei welcher Häuser und Mobilien versichert werden, ist hier im Jahre 1756 gestiftet. - Eine Spar- und Leihcasse ward im Jahre 1840 eingerichtet. - Der Deichvogt Paul Wiese zu Vorbrügge schenkte 1794 der Armencasse des Kirchspiels Kellinghusen (Amtsjurisdiction) 200 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]], um die jährlichen Zinsen zur Versorgung der Armen zu verwenden; ebenfalls, 1821, der Landmesser Christ. Jargstorf derselben Casse 216 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] 32 β. Für die Königlichen, Breitenburgischen und Klösterlichen Armen legirte 1801 die Wittwe Margareta Bünzen zu gleichen Theilen 300 Spec., deren Zinsen an Hülfsbedürftige vertheilt werden. - Der Flecken ist seit 1838 zur Seeenrollirung gelegt. - In den Jahren 1714 bis 1719 waren hier dänische Kriegsvölker einquartiert; in den Jahren 1758 bis 1763 befanden sich hier die Lazarethe für die dänische Armee, und es sollen über 1000 Soldaten hier gestorben sein. In dem Jahre 1813 litt der Ort durch Einquartierungen und Durchzüge der Kosacken, der russisch-deutschen Legion und der Schweden.
;Keller: eine Pachtstelle und Wirthshaus, im Gute Hanerau, 2 {{Bruch|1|2}} M. nordwestlich von Itzehoe; Ksp. Hademarschen. - Nach der Zollrolle des Königs Christian IV. aus dem Jahre 1637 wird hier ein Passagezoll erhoben. - Neben dem Wirthshause liegt der ehemalige Hofplatz des befestigten Schlosses Hanerau, welches im Jahre 1644 von den Schweden in Brand gesteckt und in demselben Jahre durch Claus v. Ahlefeld gänzlich geschleift ward. Der Platz liegt noch wüste und der Burggraben ist trocken, weil das zufließende Wasser in anderer Richtung abgeleitet ist. - Der Name Keller ist entstanden, weil hier vormals vermuthlich ein Eiskeller gelegen hat. - Keller und Lohmühle stehen in polizeilicher Beziehung unter Bendorf, müssen aber zu den Reallasten der Bokhorst-Aasbütteler Schule Beiträge leisten. - Zahl der

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bei Helmswehr. Es wird aus Kellinghusen viel Honig, Wachs und Meth verkauft, und der Schweinehandel ist in den letzten Jahren nicht unbedeutend gewesen. Im Flecken sind 11 Kaufleute, 5 Holz- und Getraidehändler, 5 Viehhändler, und Handwerker fast aller Art; Gasthöfe sind hier 5. - Der hiesige Kirchspielvogt verwaltet zugleich das Amt eines Zollverwalters; ein Controlleur ist hier seit 1815. - Ein Postcomptoir ward im Jahr 1775 eingerichtet und eine Extrapoststation seit 1812. - Hier ist eine Apotheke, und auch wohnen hier 2 Aerzte. - Zur Besorgung der allgemeinen Fleckensangelegenheiten werden 2 Fleckensvorsteher erwählt. In alten Zeiten soll der Ort sich des lübschen Rechts bedient haben; jetzt gelten hier zwei verschiedene Rechte; im Amts- und Kösterlichen Bezirke das Sachsenrecht und im Breitenburgischen Antheile das Land- und Marschrecht. Der Königl. Beamte ist der Kirchspielvogt; der Verbitter des Itzehoer Klosters ist Obrigkeit über den Klösterl. Antheil und der Kirchspielvogt in Stellau fungirt als Official für den Breitenburgischen Antheil. - In der Nähe von Lehmberg stand ehemals ein Freihof, Hoffmannshof genannt, dessen Ländereien in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts an Einwohner des Fleckens verkauft wurden. Von den Materialien des Hofes ist im Jahre 1750 in Vorbrügge die sogenannte Kathenreihe erbauet. - Von dem Areale gehören zum Amte: 152 Steuert.; zum Kloster Itzehoe: 18 Steuert. und zur Herrschaft Breitenburg: 4 Steuert. - Ein Krammarkt wird hier am Mittwoch und Donnerstage in der vollen Woche nach Maitag, und ein Pferdemarkt am Johannistage gehalten. - Die Amtsuntergehörigen sind zur Neuenmühle, die Klösterlichen zur Springhoer-Mühle, die Breitenburgischen aber zu keiner Mühle zwangspflichtig. - Eine Schützengilde besteht hier seit 1776. - Eine sogenannte Pfannengilde, bei welcher Häuser und Mobilien versichert werden, ist hier im Jahre 1756 gestiftet. - Eine Spar- und Leihcasse ward im Jahre 1840 eingerichtet. - Der Deichvogt Paul Wiese zu Vorbrügge schenkte 1794 der Armencasse des Kirchspiels Kellinghusen (Amtsjurisdiction) 200 Reichsthaler.svg, um die jährlichen Zinsen zur Versorgung der Armen zu verwenden; ebenfalls, 1821, der Landmesser Christ. Jargstorf derselben Casse 216 Reichsthaler.svg 32 β. Für die Königlichen, Breitenburgischen und Klösterlichen Armen legirte 1801 die Wittwe Margareta Bünzen zu gleichen Theilen 300 Spec., deren Zinsen an Hülfsbedürftige vertheilt werden. - Der Flecken ist seit 1838 zur Seeenrollirung gelegt. - In den Jahren 1714 bis 1719 waren hier dänische Kriegsvölker einquartiert; in den Jahren 1758 bis 1763 befanden sich hier die Lazarethe für die dänische Armee, und es sollen über 1000 Soldaten hier gestorben sein. In dem Jahre 1813 litt der Ort durch Einquartierungen und Durchzüge der Kosacken, der russisch-deutschen Legion und der Schweden.
Keller
eine Pachtstelle und Wirthshaus, im Gute Hanerau, 2 1/2 M. nordwestlich von Itzehoe; Ksp. Hademarschen. - Nach der Zollrolle des Königs Christian IV. aus dem Jahre 1637 wird hier ein Passagezoll erhoben. - Neben dem Wirthshause liegt der ehemalige Hofplatz des befestigten Schlosses Hanerau, welches im Jahre 1644 von den Schweden in Brand gesteckt und in demselben Jahre durch Claus v. Ahlefeld gänzlich geschleift ward. Der Platz liegt noch wüste und der Burggraben ist trocken, weil das zufließende Wasser in anderer Richtung abgeleitet ist. - Der Name Keller ist entstanden, weil hier vormals vermuthlich ein Eiskeller gelegen hat. - Keller und Lohmühle stehen in polizeilicher Beziehung unter Bendorf, müssen aber zu den Reallasten der Bokhorst-Aasbütteler Schule Beiträge leisten. - Zahl der