Topographie Holstein 1841/A-H/179: Unterschied zwischen den Versionen

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:und 1524 waren 12 Canonicate und 14 Vicariate, deren Zahl aber nach und nach verringert wurden. Im Jahre 1624 waren nur 4 Canonici und Vicarii, und durch den Reichsschluß, im Jahre 1803, ging die Stiftung ein.
:Eutin ist der Sitz der Großherzogl. Landescollegien: der Regierung und des, mit derselben verbundenen, Consistoriums, der Justizkanzelei und der Reutekammer, so wie des Amtes Eutin.
:Das hiesige Militair besteht aus einer Reserve-Compagnie, wovon 2 Officiere und 34 Mann die hiesige Garnison bilden.
:Ihren Erwerb haben die Einwohner vorzüglich der Anwesenheit der öffentlichen Behörden und Beamten zu verdanken; außerdem sind Hauptnahrungsquellen: Ackerbau, Viehzucht, bürgerliche Gewerbe und die ziemlich bedeutende Frachtfuhr nach Lübek.
:In der Stadt ist eine Apotheke (Hofapotheke), eine Buchhandlung und eine Buchdruckerei; Fabriken sind hier: 1 Seifensiederei und 2 Ofenfabriken, und Gewerbetreibende und Handwerker: 23 Kaufleute und Krämer, 30 Gast- und Schenkwirthe und Krüger, 9 Brenner und Brauer, 6 Maurer, 4 Zimmerleute, 3 Grobschmiede, 3 Nagelschmiede, 6 Schlosser, 2 Büchsenschmiede, 1 Mechaniker und Messerschmied, 5 Goldschmiede, 4 Klempner, 1 Zinngießer, 1 Gelbgießer, 1 Nadler, 14 Tischler, 3 Rademacher, 4 Horn- und Holzdrechsler, 4 Böttcher, 6 Lohgärber und Ledertauer, 2 Weißgärber, 11 Sattler und Riemer, 18 Schuster, 11 Schneider, 1 Knopfmacher und Posamentirer, 6 Weber, 3 Färber und Zeugdrucker, 2 Seiler, 8 Glaser, 3 Uhrmacher, 5 Maler, 2 Buchbinder, 4 Hutmacher, 2 Korbmacher, 14 Bäcker, 1 Conditor, 15 Schlachter und 1 Barbier.
:Der Magistrat besteht aus einem Bürgermeister, einem gelehrten Syndicus oder Stadtsecretair auch zweitem Bürgermeister, und 4 Rathsverwandten. Stadtdeputirte sind 12.
:Die Polizei wird im Auftrage der Landesherrschaft vom Stadtmagistrate gehandhabt.
:Das Rathhaus liegt am Markte und ward, nachdem das alte abgebrochen, im Jahre 1791 erbauet.
:Eutin hat eine vereinigte Gelehrten- und Bürgerschule (Gel. Sch. 4 Cl., 60 Schüler; Bürg. Sch. 6 Cl., 300 Schüler). Bei derselben sind angestellt: 1 Rector, 1 Conrector, 1 Collaborator, 1 Lehrer der Mathematik und Naturwissenschaften und 5 Seminaristen; ferner 1 Zeichnenlehrer und 1 Lehrerin für weibliche Handarbeiten. Außerdem besteht eine öffentliche Freischule (90 K.) mit 1 Lehrer und 1 Arbeitslehrerin; eine Warteschule für Kinder unter 7 Jahren und eine höhere Töchterschule mit 30 Schülerinnen.
:Die Gelehrten- und Bürgerschule besitzt einen reichhaltigen physicalischen Apparat. In dem, 1833, neu erbaueten Schulhause, welches der Stadt zur wahren Zierde gereicht, ist seit 1837 eine öffentliche Bibliothek von etwa 16,000 Bänden aufgestellt. Hinter dem Schulhause befindet sich ein geräumiger Turnplatz; auch ist im Jahre 1840, in der Nähe der Stadt, am kleinen See, eine Schwimmanstalt eingerichtet.
:Ein Armenhaus ward schon im Jahre 1561 von dem Bischofe Johann IX. gestiftet; das jetzige Hospital, im Jahre 1772, von dem Herzoge Friedrich August. Jetzt wird dasselbe zur Freischule und Arbeitsanstalt für Arme benutzt, bei welcher 1 Werkmeister angestellt ist, ferner zu einer Speiseanstalt für Arme; auch ist beschlossen, hier eine Kinderbewahranstalt einzurichten.
:Es bestehen hieselbst als Privatinstitute, deren Wirksamkeit das ganze Fürstenthum umfaßt: eine Spar- und Leihcasse und eine Brandcasse; auch ist

Aktuelle Version vom 19. September 2009, 09:50 Uhr

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und 1524 waren 12 Canonicate und 14 Vicariate, deren Zahl aber nach und nach verringert wurden. Im Jahre 1624 waren nur 4 Canonici und Vicarii, und durch den Reichsschluß, im Jahre 1803, ging die Stiftung ein.
Eutin ist der Sitz der Großherzogl. Landescollegien: der Regierung und des, mit derselben verbundenen, Consistoriums, der Justizkanzelei und der Reutekammer, so wie des Amtes Eutin.
Das hiesige Militair besteht aus einer Reserve-Compagnie, wovon 2 Officiere und 34 Mann die hiesige Garnison bilden.
Ihren Erwerb haben die Einwohner vorzüglich der Anwesenheit der öffentlichen Behörden und Beamten zu verdanken; außerdem sind Hauptnahrungsquellen: Ackerbau, Viehzucht, bürgerliche Gewerbe und die ziemlich bedeutende Frachtfuhr nach Lübek.
In der Stadt ist eine Apotheke (Hofapotheke), eine Buchhandlung und eine Buchdruckerei; Fabriken sind hier: 1 Seifensiederei und 2 Ofenfabriken, und Gewerbetreibende und Handwerker: 23 Kaufleute und Krämer, 30 Gast- und Schenkwirthe und Krüger, 9 Brenner und Brauer, 6 Maurer, 4 Zimmerleute, 3 Grobschmiede, 3 Nagelschmiede, 6 Schlosser, 2 Büchsenschmiede, 1 Mechaniker und Messerschmied, 5 Goldschmiede, 4 Klempner, 1 Zinngießer, 1 Gelbgießer, 1 Nadler, 14 Tischler, 3 Rademacher, 4 Horn- und Holzdrechsler, 4 Böttcher, 6 Lohgärber und Ledertauer, 2 Weißgärber, 11 Sattler und Riemer, 18 Schuster, 11 Schneider, 1 Knopfmacher und Posamentirer, 6 Weber, 3 Färber und Zeugdrucker, 2 Seiler, 8 Glaser, 3 Uhrmacher, 5 Maler, 2 Buchbinder, 4 Hutmacher, 2 Korbmacher, 14 Bäcker, 1 Conditor, 15 Schlachter und 1 Barbier.
Der Magistrat besteht aus einem Bürgermeister, einem gelehrten Syndicus oder Stadtsecretair auch zweitem Bürgermeister, und 4 Rathsverwandten. Stadtdeputirte sind 12.
Die Polizei wird im Auftrage der Landesherrschaft vom Stadtmagistrate gehandhabt.
Das Rathhaus liegt am Markte und ward, nachdem das alte abgebrochen, im Jahre 1791 erbauet.
Eutin hat eine vereinigte Gelehrten- und Bürgerschule (Gel. Sch. 4 Cl., 60 Schüler; Bürg. Sch. 6 Cl., 300 Schüler). Bei derselben sind angestellt: 1 Rector, 1 Conrector, 1 Collaborator, 1 Lehrer der Mathematik und Naturwissenschaften und 5 Seminaristen; ferner 1 Zeichnenlehrer und 1 Lehrerin für weibliche Handarbeiten. Außerdem besteht eine öffentliche Freischule (90 K.) mit 1 Lehrer und 1 Arbeitslehrerin; eine Warteschule für Kinder unter 7 Jahren und eine höhere Töchterschule mit 30 Schülerinnen.
Die Gelehrten- und Bürgerschule besitzt einen reichhaltigen physicalischen Apparat. In dem, 1833, neu erbaueten Schulhause, welches der Stadt zur wahren Zierde gereicht, ist seit 1837 eine öffentliche Bibliothek von etwa 16,000 Bänden aufgestellt. Hinter dem Schulhause befindet sich ein geräumiger Turnplatz; auch ist im Jahre 1840, in der Nähe der Stadt, am kleinen See, eine Schwimmanstalt eingerichtet.
Ein Armenhaus ward schon im Jahre 1561 von dem Bischofe Johann IX. gestiftet; das jetzige Hospital, im Jahre 1772, von dem Herzoge Friedrich August. Jetzt wird dasselbe zur Freischule und Arbeitsanstalt für Arme benutzt, bei welcher 1 Werkmeister angestellt ist, ferner zu einer Speiseanstalt für Arme; auch ist beschlossen, hier eine Kinderbewahranstalt einzurichten.
Es bestehen hieselbst als Privatinstitute, deren Wirksamkeit das ganze Fürstenthum umfaßt: eine Spar- und Leihcasse und eine Brandcasse; auch ist