Topographie Holstein 1841/A-H/069: Unterschied zwischen den Versionen

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:dann von 1566 Kirche für die Gelehrtenschule und stand dann bis 1736 ungebraucht, da sie zur Pfarrkirche bestimmt, und in den Jahren 1737 und 1738 mehrere Dörfer des Kirchspiels Brügge dazu gelegt wurden. - Ehemals hatte diese Kirche, außer dem berühmten Brüggemannschen Hauptaltare, welcher seit 1666 die Domkirche in Schleswig ziert, 14 Meßaltäre. Die Merkwürdigkeiten der Kirche sind: das Grabmal der Herzogin Anna, Friedrichs I. Gemahlin († 1514), und dessen eigenes Denkmal. In einem Sarkophage von weißem Marmor ist der Leichnam des Herzogs Carl Friedrich († 1739); in zwei Sarkophagen von schwarzem Marmor liegen der Herzog Georg Ludwig und seine Gemahlin, welche 1763 starben. Außerdem sind hier die Leichname mehrerer berühmter Männer der Kieler Universität beigesetzt, namentlich auch Musäus, Muhlius und Kortholt, und auf alten Leichensteinen stehen Namen der Familie Pogwisch, welche sich besonders verdient um das Kloster gemacht hat. Außerhalb der Kirche ist ein Grabgewölbe, welches dem Besitzer von Schierensee gehört. Der Kirchhof ist nur klein; vor demselben steht eine große, schön gewachsene Linde auf dem Platze, wo ehemals das Bordesholmer Ding und Recht gehalten ward. - Der König ernennt den Prediger. - Schule (120 K.). - Der Kirchort, mit einzelnen Wohnungen an und in der Nähe der Chaussee, {{Sperrschrift|auf der Haide}} genannt, hat 57 Wohnhäuser und 433 Einwohner. - Ein Wirthshaus im Orte heißt {{Sperrschrift|Haidkrug}} und eins an der Chaussee {{Sperrschrift|Neuer-Haidkrug}}. Eine nördlich von Haidkrug belegene Erbpachtstelle heißt {{Sperrschrift|Lindenthal}}. - Außer den Königlichen Beamten: dem Amtmanne, dem Amtschreiber, dem Hausvogte, dem Districtschirurgen, ferner einem Arzte, einem Landmesser, einem Thierarzte und 2 Amtsvögten, wohnen hier 2 Krämer, 1 Bäcker, 8 Schuster, 7 Tischler, 5 Weber, 3 Schneider, 2 Gläser, 2 Schlachter, 2 Maurer, 1 Uhrmacher, 1 Schmied, 2 Sattler, 1 Klempner, 1 Drechsler, 1 Maler, 1 Schlosser, 1 Böttcher, 1 Rademacher, 1 Gärtner und 3 Musikanten. - Keine Familie im ganzen Orte lebt von der Landwirthschaft allein; in alter Zeit haben nur 8 Erbpächter Landbesitz gehabt und nach und nach ist zu 8 anderen Stellen Land von angränzenden Commünen angekauft; 22 Erbpachtstellen haben nur Gartenland. - Areal, mit den Dienstländereien: 418 Tonnen, die Tonne zu 260 Q. R. - Der Boden in der Nähe der Chaussee ist sandigt, westlich davon ein guter Mittelboden. - Eingepfarrt sind: {{Sperrschrift|Bordesholm, Bordesholmer-Hoffeld, Eiderstede, Eiderstederfeld, Fiefharrie, Grevenkrug, Haidkrug, Neuer-Haidkrug, auf der Haide, Hohenhorst, Kiebitzmoor, Lindenthal, Mannhagen, Großen-Moor, Moorkathe, Mühbrook, Negenharrie, Niederlage, Sande, Schmalstede, Schönbek, Suhrendorf, Teckshorst, Wackenbek, Ziegelhof. - Otto Pogwisch stiftete im 14. Jahrhunderte in Bordesholm ein Armenhaus, welches „dat rode Hus“ genannt, aber um die Mitte des vorigen Jahrhunderts abgebrochen ward. - Im Jahre 1627 wurde Bordesholm von den Kaiserlichen, die im Lager bei Jevenstedt standen, geplündert, und auch die Kirche beraubt.
;Bordesholmer-Hoffeld: ein Erbpachtsdistrict, im Amte und Ksp. Bordesholm, welcher aus dem, im Jahre 1737 niedergelegten, Vorwerke des Klosters entstanden ist. Diese Stellen, 23 an der Zahl, nebst einer Hegereuterwohnung, liegen sehr zerstreut. Eine Erbpachtstelle mit der Kruggerechtigkeit heißt {{Sperrschrift|Ziegelhof}}, und eine andere Erbpachtstelle wird {{Sperrschrift|Suhrendorf}} genannt. - Der Landbesitz der Erbpächter ist sehr verschieden, von 70 Tonnen bis 7 Tonnen; 2 Stellen sind ohne Land, (im Ganzen 6 {{Bruch|1|40}} Pfl.). - Schuldistrict Bordesholm, mit Ausnahme von 8 der entferntesten Stellen nebst der

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dann von 1566 Kirche für die Gelehrtenschule und stand dann bis 1736 ungebraucht, da sie zur Pfarrkirche bestimmt, und in den Jahren 1737 und 1738 mehrere Dörfer des Kirchspiels Brügge dazu gelegt wurden. - Ehemals hatte diese Kirche, außer dem berühmten Brüggemannschen Hauptaltare, welcher seit 1666 die Domkirche in Schleswig ziert, 14 Meßaltäre. Die Merkwürdigkeiten der Kirche sind: das Grabmal der Herzogin Anna, Friedrichs I. Gemahlin († 1514), und dessen eigenes Denkmal. In einem Sarkophage von weißem Marmor ist der Leichnam des Herzogs Carl Friedrich († 1739); in zwei Sarkophagen von schwarzem Marmor liegen der Herzog Georg Ludwig und seine Gemahlin, welche 1763 starben. Außerdem sind hier die Leichname mehrerer berühmter Männer der Kieler Universität beigesetzt, namentlich auch Musäus, Muhlius und Kortholt, und auf alten Leichensteinen stehen Namen der Familie Pogwisch, welche sich besonders verdient um das Kloster gemacht hat. Außerhalb der Kirche ist ein Grabgewölbe, welches dem Besitzer von Schierensee gehört. Der Kirchhof ist nur klein; vor demselben steht eine große, schön gewachsene Linde auf dem Platze, wo ehemals das Bordesholmer Ding und Recht gehalten ward. - Der König ernennt den Prediger. - Schule (120 K.). - Der Kirchort, mit einzelnen Wohnungen an und in der Nähe der Chaussee, auf der Haide genannt, hat 57 Wohnhäuser und 433 Einwohner. - Ein Wirthshaus im Orte heißt Haidkrug und eins an der Chaussee Neuer-Haidkrug. Eine nördlich von Haidkrug belegene Erbpachtstelle heißt Lindenthal. - Außer den Königlichen Beamten: dem Amtmanne, dem Amtschreiber, dem Hausvogte, dem Districtschirurgen, ferner einem Arzte, einem Landmesser, einem Thierarzte und 2 Amtsvögten, wohnen hier 2 Krämer, 1 Bäcker, 8 Schuster, 7 Tischler, 5 Weber, 3 Schneider, 2 Gläser, 2 Schlachter, 2 Maurer, 1 Uhrmacher, 1 Schmied, 2 Sattler, 1 Klempner, 1 Drechsler, 1 Maler, 1 Schlosser, 1 Böttcher, 1 Rademacher, 1 Gärtner und 3 Musikanten. - Keine Familie im ganzen Orte lebt von der Landwirthschaft allein; in alter Zeit haben nur 8 Erbpächter Landbesitz gehabt und nach und nach ist zu 8 anderen Stellen Land von angränzenden Commünen angekauft; 22 Erbpachtstellen haben nur Gartenland. - Areal, mit den Dienstländereien: 418 Tonnen, die Tonne zu 260 Q. R. - Der Boden in der Nähe der Chaussee ist sandigt, westlich davon ein guter Mittelboden. - Eingepfarrt sind: {{Sperrschrift|Bordesholm, Bordesholmer-Hoffeld, Eiderstede, Eiderstederfeld, Fiefharrie, Grevenkrug, Haidkrug, Neuer-Haidkrug, auf der Haide, Hohenhorst, Kiebitzmoor, Lindenthal, Mannhagen, Großen-Moor, Moorkathe, Mühbrook, Negenharrie, Niederlage, Sande, Schmalstede, Schönbek, Suhrendorf, Teckshorst, Wackenbek, Ziegelhof. - Otto Pogwisch stiftete im 14. Jahrhunderte in Bordesholm ein Armenhaus, welches „dat rode Hus“ genannt, aber um die Mitte des vorigen Jahrhunderts abgebrochen ward. - Im Jahre 1627 wurde Bordesholm von den Kaiserlichen, die im Lager bei Jevenstedt standen, geplündert, und auch die Kirche beraubt.
Bordesholmer-Hoffeld
ein Erbpachtsdistrict, im Amte und Ksp. Bordesholm, welcher aus dem, im Jahre 1737 niedergelegten, Vorwerke des Klosters entstanden ist. Diese Stellen, 23 an der Zahl, nebst einer Hegereuterwohnung, liegen sehr zerstreut. Eine Erbpachtstelle mit der Kruggerechtigkeit heißt Ziegelhof, und eine andere Erbpachtstelle wird Suhrendorf genannt. - Der Landbesitz der Erbpächter ist sehr verschieden, von 70 Tonnen bis 7 Tonnen; 2 Stellen sind ohne Land, (im Ganzen 6 1/40 Pfl.). - Schuldistrict Bordesholm, mit Ausnahme von 8 der entferntesten Stellen nebst der