Topographie Holstein 1841/A-H/187: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (1 Versionen)
(Texterfassung)
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Topographie Holstein 1841 A-H|186|184|188|unkorrigiert}}
{{Topographie Holstein 1841 A-H|186|188|188|unkorrigiert}}
:der Kirche zu Hannover gehört. Gerichtsbarkeit: Landherrenschaft der Marschlande. - Die früheste Geschichte dieser Insel ist unbekannt; sie hat wahrscheinlich ihren Namen von einer Art Finken (<tt>'''fringilla'''</tt>), die hier ehemals in großer Menge gefangen sein sollen. Die Insel war schon im 13. Jahrhunderte bewohnt. Der Sage nach, sollen Einwanderer aus dem Holsteinischen und späterhin zur Zeit des Herzogs Alba auch Niederländer, Holländer und Friesländer sich hier angesiedelt haben. Im Jahre 1445 kam der Hamburgische Antheil durch Kauf an die Stadt, und die Einwohner dieses Antheils hielten sich anfangs zur Nienstedter, späterhin aber zur Hannöverschen Kirche, worüber im Jahre 1617 zwischen dem Herzoge Wilhelm zu Harburg und dem Senate in Hamburg ein besonderer Receß abgeschlossen ward. - Die Insel ist mit einem, 20 Fuß hohen, Deiche umgeben und mehrere Siele sind erbauet; auch ist die ganze Insel mit Gräben durchschnitten, an die meistens Ellern gepflanzt sind, die das erforderliche Brennholz liefern. Der Hamburgische Antheil hat ein Areal von 175 Morgen eingedeichtes und 26 Morgen Außenland, und enthält 3 Theile: {{Sperrschrift|die Aue}}, die am meisten bevölkerte Gegend, den {{Sperrschrift|Norder-Elbdeich}} mit vielen Wohnungen, und {{Sperrschrift|Neß}}, westlich belegen, mit einem großen Bauergehöfte. - Dieser District enthält 15 Bauerhöfe, 7 Halbhöfe und viele kleine Häuser und Wohnungen. - In der Mitte der Insel liegt die, im Jahre 1752 aus Fachwerk erbauete, mit einem 60 Fuß hohen Thurm versehene, Kirche. Die beiden früheren Kirchen wurden 1568 und 1617 erbauet. - An der Kirche steht ein Prediger, welcher von den beiden Landherren, dem Senior des geistlichen Ministeriums und den Kirchgeschwornen gewählt wird. - Es sind hier 2 Schulen, eine unweit der Kirche (160 K.), und eine auf der Aue (90 K.). - Bei Aue sind 2 Handfähren; Fähren für Fuhrwerke giebt es nicht. - Hier ist eine Schiffswerfte und eine Korn-Windmühle. - Zahl der Einwohner: 1700, worunter mehrere See- und Elbfischer, 19 Schiffer, die für Rechnung hamburgischer Kaufleute Güter, hauptsächlich nach England, Frankreich und Preußen verfahren, 7 Torfschiffer, 2 Fährschiffer, 4 Schiffbauer, 1 Zimmermann, 3 Drechsler, 2 Schmiede, 1 Segelmacher, 1 Brauer, 2 Brenner, 2 Bäcker, 1 Böttcher, 1 Glaser, 1 Müller, 11 Schuster, 8 Schneider und 51 Arbeitsleute oder Tagelöhner. - Wirthshäuser sind hier 8. - Um Johannis wird hier ein höchst unbedeutender Jahrmarkt gehalten. - Im Jahre 1248 wurden hier mehrere Höfe dem Heiligengeist-Hospitale in Hamburg vermacht.
;Finksoll: s. Gadendorf.
;Fischbek: Dorf an einem kleinen Bache, 1 M. südwestlich von Oldesloe; Amt Tremsbüttel; Ksp. Bargteheide; enthält 7 Vollh., 3 Zweidrittelh., 5 Drittelh., 4 Achtelh. und 5 Anbauerstellen, (3 {{Bruch|1|2}} Pfl.). Eine Drittelhufe ist ausgebauet. - Schule (100 K.). - Zahl der Einwohner: 315, worunter 1 Krüger, 1 Höker, 1 Schmied, 2 Rademacher, 1 Maurer, 1 Schuster, 2 Schneider und 2 Weber. - Areal: 755 Ton., 55 R., die Tonne zu 300 Q. R., (746 Steuert.). - Der Boden ist theils lehmigt, theils sandigt und ziemlich fruchtbar; die Wiesen sind ausreichend und gut; das Moor wird aber nach einigen Jahren vergraben sein. - Nördlich vom Dorfe, in einem Thale., Mühlengrund genannt, hat ehemals ein Kupferwerk gestanden. Im Jahre 1837 wurden in der Feldmark 2 broncene Keile gefunden, die vielleicht in der heidnischen Zeit zum Spalten der Steine gebraucht worden sind.
;Fischerboden: ein einzelnes Haus am Wege von Preetz nach Kiel, auf dem Hoffelde des Klosters Preetz erbauet; Ksp. und Schuldistrict Preetz.

Aktuelle Version vom 20. September 2009, 07:47 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Topographie Holstein 1841
Teil 1: A B C D E F G H
Teil 2: J K L M N O P Q R S T U V W Y Z
<<<Vorherige Seite
[186]
Nächste Seite>>>
[188]
Datei:Topographie Holstein 1841 AH.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

der Kirche zu Hannover gehört. Gerichtsbarkeit: Landherrenschaft der Marschlande. - Die früheste Geschichte dieser Insel ist unbekannt; sie hat wahrscheinlich ihren Namen von einer Art Finken (fringilla), die hier ehemals in großer Menge gefangen sein sollen. Die Insel war schon im 13. Jahrhunderte bewohnt. Der Sage nach, sollen Einwanderer aus dem Holsteinischen und späterhin zur Zeit des Herzogs Alba auch Niederländer, Holländer und Friesländer sich hier angesiedelt haben. Im Jahre 1445 kam der Hamburgische Antheil durch Kauf an die Stadt, und die Einwohner dieses Antheils hielten sich anfangs zur Nienstedter, späterhin aber zur Hannöverschen Kirche, worüber im Jahre 1617 zwischen dem Herzoge Wilhelm zu Harburg und dem Senate in Hamburg ein besonderer Receß abgeschlossen ward. - Die Insel ist mit einem, 20 Fuß hohen, Deiche umgeben und mehrere Siele sind erbauet; auch ist die ganze Insel mit Gräben durchschnitten, an die meistens Ellern gepflanzt sind, die das erforderliche Brennholz liefern. Der Hamburgische Antheil hat ein Areal von 175 Morgen eingedeichtes und 26 Morgen Außenland, und enthält 3 Theile: die Aue, die am meisten bevölkerte Gegend, den Norder-Elbdeich mit vielen Wohnungen, und Neß, westlich belegen, mit einem großen Bauergehöfte. - Dieser District enthält 15 Bauerhöfe, 7 Halbhöfe und viele kleine Häuser und Wohnungen. - In der Mitte der Insel liegt die, im Jahre 1752 aus Fachwerk erbauete, mit einem 60 Fuß hohen Thurm versehene, Kirche. Die beiden früheren Kirchen wurden 1568 und 1617 erbauet. - An der Kirche steht ein Prediger, welcher von den beiden Landherren, dem Senior des geistlichen Ministeriums und den Kirchgeschwornen gewählt wird. - Es sind hier 2 Schulen, eine unweit der Kirche (160 K.), und eine auf der Aue (90 K.). - Bei Aue sind 2 Handfähren; Fähren für Fuhrwerke giebt es nicht. - Hier ist eine Schiffswerfte und eine Korn-Windmühle. - Zahl der Einwohner: 1700, worunter mehrere See- und Elbfischer, 19 Schiffer, die für Rechnung hamburgischer Kaufleute Güter, hauptsächlich nach England, Frankreich und Preußen verfahren, 7 Torfschiffer, 2 Fährschiffer, 4 Schiffbauer, 1 Zimmermann, 3 Drechsler, 2 Schmiede, 1 Segelmacher, 1 Brauer, 2 Brenner, 2 Bäcker, 1 Böttcher, 1 Glaser, 1 Müller, 11 Schuster, 8 Schneider und 51 Arbeitsleute oder Tagelöhner. - Wirthshäuser sind hier 8. - Um Johannis wird hier ein höchst unbedeutender Jahrmarkt gehalten. - Im Jahre 1248 wurden hier mehrere Höfe dem Heiligengeist-Hospitale in Hamburg vermacht.
Finksoll
s. Gadendorf.
Fischbek
Dorf an einem kleinen Bache, 1 M. südwestlich von Oldesloe; Amt Tremsbüttel; Ksp. Bargteheide; enthält 7 Vollh., 3 Zweidrittelh., 5 Drittelh., 4 Achtelh. und 5 Anbauerstellen, (3 1/2 Pfl.). Eine Drittelhufe ist ausgebauet. - Schule (100 K.). - Zahl der Einwohner: 315, worunter 1 Krüger, 1 Höker, 1 Schmied, 2 Rademacher, 1 Maurer, 1 Schuster, 2 Schneider und 2 Weber. - Areal: 755 Ton., 55 R., die Tonne zu 300 Q. R., (746 Steuert.). - Der Boden ist theils lehmigt, theils sandigt und ziemlich fruchtbar; die Wiesen sind ausreichend und gut; das Moor wird aber nach einigen Jahren vergraben sein. - Nördlich vom Dorfe, in einem Thale., Mühlengrund genannt, hat ehemals ein Kupferwerk gestanden. Im Jahre 1837 wurden in der Feldmark 2 broncene Keile gefunden, die vielleicht in der heidnischen Zeit zum Spalten der Steine gebraucht worden sind.
Fischerboden
ein einzelnes Haus am Wege von Preetz nach Kiel, auf dem Hoffelde des Klosters Preetz erbauet; Ksp. und Schuldistrict Preetz.