Topographie Holstein 1841/A-H/178: Unterschied zwischen den Versionen

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:der Marstall und das Vorwerk brannten ab; 1714 bis 1716 besetzten die Dänen sie, und am Ende des Jahres 1813, als französische und dänische Truppen einrückten, wurden schwere Contributionen und zugleich Proviantirungen für die Stadt Hamburg ausgeschrieben.
:Eutin ist wohlgebauet, hat 291 Häuser, welche ein helles und freundliches Ansehn haben, und 2816 Einwohner, worunter 2776 Lutheraner, 3 Reformirte, 22 Katholiken, 3 Mennoniten und 12 Juden. Die Straßen und Plätze der Stadt heißen: die Schloßstraße, die Königs- oder Marktstraße, der Bleichergang, die Freiheit, die Hamburgerstraße, die Pfaffenstraße, der Idelpohl, die Kielerstraße, die Kirchhofstwiete, die obere und untere Königsbergstraße, das Lübeker-Ende, die Lübekerstraße, der Markt, die Marktwiete, die Sackstraße, das scharfe Ende, vor dem Sackthore, vor dem Lübekerthore, die Wasserstraße, die Weidestraße und die Ziegenhörne.
:Das erste Schloß ward von dem Bischofe Johann von Tralau, im 13. Jahrhunderte, erbauet; 1460 von dem Bischofe Arnold vergrößert und brannte im Jahre 1689 ab, worauf der damalige Bischof, der Herzog Christian August, das jetzige erbauen ließ. Es liegt an der östlichen Seite der Stadt, am Ufer des Eutiner-Sees, und ward besonders durch den jetzt regierenden Großherzog sehr verschönert. Es ist ein Viereck, dessen Seiten einen Schloßplatz einschließen, und enthält außer der Schloßkirche, einem Ritter- und Königssaale, gegen 64 Zimmer. Das Schloß ist mit einem Wassergraben umgeben; die alten Nebengebäude sind vor einigen Jahren abgebrochen und mehrere neue, schöne erbauet.
:Der Schloßgarten ist durch den verstorbenen Herzog Peter im neuen Style verändert, auch noch in neuerer Zeit durch geschmackvolle Anlagen erweitert und wird sehr gut unterhalten.
:Die Michaeliskirche ist alt, und die Zeit der Erbauung nicht zu bestimmen; sie ist geräumig, hat einen hohen spitzen Thurm, seit 1737 eine Orgel, und ward in den letzten Jahren sehr verschönert.
:Die vormalige Schloßgemeinde und die Stadtgemeinde sind vereinigt. Es wird jedoch in beiden Kirchen sonntäglich gepredigt und stehen an denselben 3, vom Großherzoge ernannte, Prediger, deren erster zugleich Superintendent und Mitglied des Consistoriums ist. Gegenwärtig ist diese Stelle provisorisch dem Hauptprediger übertragen und zur Hülfsleistung ein ordinirter Candidat angestellt.
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:Das Kirchspiel zählt 117 Pflüge, wovon 93 {{Bruch|1|2}} der Stadt und dem Amte Eutin angehören.
:Der Begräbnißplatz liegt unweit der Stadt am Wege nach Neudorf, und auf demselben steht ein Begräbnißhaus.
:Das vormalige Collegiatstift ward von dem Bischofe Burchard, im Jahre 1309, gegründet; es bestand zuerst aus 6 Präbenden, und erhielt außer andern Einkünften auch die der Stadtkirche; späterhin wurden mehrere Präbenden gestiftet,

Aktuelle Version vom 19. September 2009, 09:35 Uhr

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Topographie Holstein 1841
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der Marstall und das Vorwerk brannten ab; 1714 bis 1716 besetzten die Dänen sie, und am Ende des Jahres 1813, als französische und dänische Truppen einrückten, wurden schwere Contributionen und zugleich Proviantirungen für die Stadt Hamburg ausgeschrieben.
Eutin ist wohlgebauet, hat 291 Häuser, welche ein helles und freundliches Ansehn haben, und 2816 Einwohner, worunter 2776 Lutheraner, 3 Reformirte, 22 Katholiken, 3 Mennoniten und 12 Juden. Die Straßen und Plätze der Stadt heißen: die Schloßstraße, die Königs- oder Marktstraße, der Bleichergang, die Freiheit, die Hamburgerstraße, die Pfaffenstraße, der Idelpohl, die Kielerstraße, die Kirchhofstwiete, die obere und untere Königsbergstraße, das Lübeker-Ende, die Lübekerstraße, der Markt, die Marktwiete, die Sackstraße, das scharfe Ende, vor dem Sackthore, vor dem Lübekerthore, die Wasserstraße, die Weidestraße und die Ziegenhörne.
Das erste Schloß ward von dem Bischofe Johann von Tralau, im 13. Jahrhunderte, erbauet; 1460 von dem Bischofe Arnold vergrößert und brannte im Jahre 1689 ab, worauf der damalige Bischof, der Herzog Christian August, das jetzige erbauen ließ. Es liegt an der östlichen Seite der Stadt, am Ufer des Eutiner-Sees, und ward besonders durch den jetzt regierenden Großherzog sehr verschönert. Es ist ein Viereck, dessen Seiten einen Schloßplatz einschließen, und enthält außer der Schloßkirche, einem Ritter- und Königssaale, gegen 64 Zimmer. Das Schloß ist mit einem Wassergraben umgeben; die alten Nebengebäude sind vor einigen Jahren abgebrochen und mehrere neue, schöne erbauet.
Der Schloßgarten ist durch den verstorbenen Herzog Peter im neuen Style verändert, auch noch in neuerer Zeit durch geschmackvolle Anlagen erweitert und wird sehr gut unterhalten.
Die Michaeliskirche ist alt, und die Zeit der Erbauung nicht zu bestimmen; sie ist geräumig, hat einen hohen spitzen Thurm, seit 1737 eine Orgel, und ward in den letzten Jahren sehr verschönert.
Die vormalige Schloßgemeinde und die Stadtgemeinde sind vereinigt. Es wird jedoch in beiden Kirchen sonntäglich gepredigt und stehen an denselben 3, vom Großherzoge ernannte, Prediger, deren erster zugleich Superintendent und Mitglied des Consistoriums ist. Gegenwärtig ist diese Stelle provisorisch dem Hauptprediger übertragen und zur Hülfsleistung ein ordinirter Candidat angestellt.
Eingepfarrt sind, vom Amte Eutin: Bauhof, Bentinerhof, Bockholt, Braak, Braakermühle, Bretterkrug, Eutin, Fissau, Fissauerbrücke, Forsthof, Dodauer-Forsthof, Freiheitshäuser, Hohnberg, Jägerhof, Alte- und Neue-Kalkhütte, Klenzau, Majenfelde (z. Thl.), Groß-Meinsdorf, Neudorf, Neumeierei, Neumühlen, Quisdorf, Redderkrug, Sandfeld, Schäferei, Sibbersdorf, Weddeln, Zarnekau. Vom Gute Stendorf: der Haupthof, Freudenholm, Griebel, Griebeler-Holzkathen, Ochsenhals, Sagau, Vinzier. Vom Amt Ahrensbök: Gothendorf.
Das Kirchspiel zählt 117 Pflüge, wovon 93 1/2 der Stadt und dem Amte Eutin angehören.
Der Begräbnißplatz liegt unweit der Stadt am Wege nach Neudorf, und auf demselben steht ein Begräbnißhaus.
Das vormalige Collegiatstift ward von dem Bischofe Burchard, im Jahre 1309, gegründet; es bestand zuerst aus 6 Präbenden, und erhielt außer andern Einkünften auch die der Stadtkirche; späterhin wurden mehrere Präbenden gestiftet,