Topographie Holstein 1841/A-H/071: Unterschied zwischen den Versionen
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;Borgwedel: s. Burgwedel. | |||
;Bormhorst: s. Rumohr. | |||
;Bornbek: s. Lanker-See. | |||
;Bornbrook: s. Nienbrügge, Rönne. | |||
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;Bornhöved: (vormals {{Sperrschrift|Bornehovede}}); Kirchdorf an der Landstraße von Segeberg nach Kiel, in einer hohen Gegend, 2 M. nördlich von Segeberg; Amt Segeberg; Kspv. Segeberg. 54°4'13" Br. 27°53'30" L. - Dieses sehr alte Dorf ist in geschichtlicher Rücksicht merkwürdig, theils durch die, am 22. Juli 1227, hier auf der südlich belegenen Ebene gelieferte Schlacht, wo der Graf von Holstein, Adolph IV., über den König Waldemar II. siegte, und theils durch die Schlacht am 17. Juli 1319, wo die Dithmarscher von dem Grafen Gerhard dem Großen besiegt wurden. Auch am 7. Decbr. 1813 wurde hier ein dänisches, nach Rendsburg retirirendes Corps von einer Uebermacht der Schweden angegriffen, die es aber nach einem hartnäckigen Gefechte den Rückzug fortsetzen lassen mußte. - Bornhöved war vormals der Sitz des Holsteinischen Overbothen und der Hauptort alter Landtage, die hier wahrscheinlich schon im 13. Jahrhunderte auf dem sogenannten „Vierth“ gehalten wurden. - Am 24. April 1746 brannte die Hälfte des Dorfes mit dem Pastorate ab. Es enthält jetzt, außer den Wohnungen des Predigers und des Organisten: 12 Vollh., 10 Halbh., 1 Viertelh., 3 Achtelh., 1 Sechszehntelh., 26 Kathen und 1 Anbauerstelle. - Hier ist eine Apotheke, ein Filial der Segeberger und eine ordinaire Post- und Extrapost-Station. - Zahl der Einwohner: 450, worunter 1 Arzt. Im Dorfe ist eine bedeutende Brannteweinbrennerei und mehrere Bierbrauereien, auch sind hier Handwerker fast aller Art. Vormals war die Frachtfahrt ein bedeutender Erwerbzweig der Einwohner, wodurch aber der Ackerbau sehr vernachlässigt ward. - Die erste, in einem dichten Walde erbauete, Kirche soll von Vicelin, im Jahre 1150, eingeweiht sein. Die jetzige ist von Feldsteinen und hat einen bretternen Thurm. Sie ward in den Jahren 1664 und 1736 reparirt, hat eine Orgel, und ist im Innern freundlich. - Der König ernennt den Prediger. - Schule (100 K.). - Bornhöved ist vom Mühlenzwange befreit, wahrscheinlich zu der Zeit, als die Bornhöveder Wassermühle an das Gut Ascheberg kam. - Ein Jahrmarkt wird hier am Mittewochen vor Marien Magdalenen gehalten. - Areal: 2330 Ton., die Tonne zu 260 Q. R., worunter Acker 2180 Ton. und Wiesen 150 Ton. (1974 Steuert.). - Der Boden ist sandigt mit nur geringer Lehmmischung; die Wiesen sind ebenfalls nur von mittelmäßiger Art. - Westlich von Bornhöved liegen 2 Grabhügel dicht beisammen, Köhnsberge (Königsberge) genannt. Hier soll, der Sage nach, der König Waldemar II. in der angeführten Schlacht seinen Standpunkt gehabt haben. - Eingepfarrt sind: Vom Amte Plön: {{Sperrschrift|Aukrug, Damsdorf, Moorkathe, Stocksee}} (Hof und Dorf), {{Sperrschrift|Tannenkathe, Tarbek, Tensfeld, Wischkamp (Damsdorfer Holm)}}. Vom Amte Segeberg: {{Sperrschrift|Gönnebek, Schmalensee}}. Vom Gute Arfrade: {{Sperrschrift|Neu-Arfrade, Daldorf}}. Vom Gute Ascheberg: der {{Sperrschrift|Calübber District}} (s. Ascheberg). Das Gut {{Sperrschrift|Bockhorn: Ruhwinkelerholz}}. Vom Gute Bothkamp: {{Sperrschrift|Altenrade, Böhren, Dreikronen, Langenreihe}} (z. Thl.), {{Sperrschrift|auf dem Moor, Renswühren, Renswührenerfeld, Voßacker, Wischsegen, Wühren}}. Vom Gute Depenau: {{Sperrschrift|Nettelau, Nettelaukathe}}. Der, unter Jurisdiction des Gutes Depenau stehende, Meierhof {{Sperrschrift|Horst}} mit {{Sperrschrift|Horsterfeld (Rugenranzel), Horsterkathen}}, |
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- Borgwedel
- s. Burgwedel.
- Bormhorst
- s. Rumohr.
- Bornbek
- s. Lanker-See.
- Bornbrook
- s. Nienbrügge, Rönne.
- Borne
- s. Lebatz.
- Bornhöved
- (vormals Bornehovede); Kirchdorf an der Landstraße von Segeberg nach Kiel, in einer hohen Gegend, 2 M. nördlich von Segeberg; Amt Segeberg; Kspv. Segeberg. 54°4'13" Br. 27°53'30" L. - Dieses sehr alte Dorf ist in geschichtlicher Rücksicht merkwürdig, theils durch die, am 22. Juli 1227, hier auf der südlich belegenen Ebene gelieferte Schlacht, wo der Graf von Holstein, Adolph IV., über den König Waldemar II. siegte, und theils durch die Schlacht am 17. Juli 1319, wo die Dithmarscher von dem Grafen Gerhard dem Großen besiegt wurden. Auch am 7. Decbr. 1813 wurde hier ein dänisches, nach Rendsburg retirirendes Corps von einer Uebermacht der Schweden angegriffen, die es aber nach einem hartnäckigen Gefechte den Rückzug fortsetzen lassen mußte. - Bornhöved war vormals der Sitz des Holsteinischen Overbothen und der Hauptort alter Landtage, die hier wahrscheinlich schon im 13. Jahrhunderte auf dem sogenannten „Vierth“ gehalten wurden. - Am 24. April 1746 brannte die Hälfte des Dorfes mit dem Pastorate ab. Es enthält jetzt, außer den Wohnungen des Predigers und des Organisten: 12 Vollh., 10 Halbh., 1 Viertelh., 3 Achtelh., 1 Sechszehntelh., 26 Kathen und 1 Anbauerstelle. - Hier ist eine Apotheke, ein Filial der Segeberger und eine ordinaire Post- und Extrapost-Station. - Zahl der Einwohner: 450, worunter 1 Arzt. Im Dorfe ist eine bedeutende Brannteweinbrennerei und mehrere Bierbrauereien, auch sind hier Handwerker fast aller Art. Vormals war die Frachtfahrt ein bedeutender Erwerbzweig der Einwohner, wodurch aber der Ackerbau sehr vernachlässigt ward. - Die erste, in einem dichten Walde erbauete, Kirche soll von Vicelin, im Jahre 1150, eingeweiht sein. Die jetzige ist von Feldsteinen und hat einen bretternen Thurm. Sie ward in den Jahren 1664 und 1736 reparirt, hat eine Orgel, und ist im Innern freundlich. - Der König ernennt den Prediger. - Schule (100 K.). - Bornhöved ist vom Mühlenzwange befreit, wahrscheinlich zu der Zeit, als die Bornhöveder Wassermühle an das Gut Ascheberg kam. - Ein Jahrmarkt wird hier am Mittewochen vor Marien Magdalenen gehalten. - Areal: 2330 Ton., die Tonne zu 260 Q. R., worunter Acker 2180 Ton. und Wiesen 150 Ton. (1974 Steuert.). - Der Boden ist sandigt mit nur geringer Lehmmischung; die Wiesen sind ebenfalls nur von mittelmäßiger Art. - Westlich von Bornhöved liegen 2 Grabhügel dicht beisammen, Köhnsberge (Königsberge) genannt. Hier soll, der Sage nach, der König Waldemar II. in der angeführten Schlacht seinen Standpunkt gehabt haben. - Eingepfarrt sind: Vom Amte Plön: Aukrug, Damsdorf, Moorkathe, Stocksee (Hof und Dorf), Tannenkathe, Tarbek, Tensfeld, Wischkamp (Damsdorfer Holm). Vom Amte Segeberg: Gönnebek, Schmalensee. Vom Gute Arfrade: Neu-Arfrade, Daldorf. Vom Gute Ascheberg: der Calübber District (s. Ascheberg). Das Gut Bockhorn: Ruhwinkelerholz. Vom Gute Bothkamp: Altenrade, Böhren, Dreikronen, Langenreihe (z. Thl.), auf dem Moor, Renswühren, Renswührenerfeld, Voßacker, Wischsegen, Wühren. Vom Gute Depenau: Nettelau, Nettelaukathe. Der, unter Jurisdiction des Gutes Depenau stehende, Meierhof Horst mit Horsterfeld (Rugenranzel), Horsterkathen,