Topographie Holstein 1841/A-H/031: Unterschied zwischen den Versionen
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:wird das Kirchengebiet genannt, und 4 dieser Eigenthumsstellen, der Kirche zunächst liegend und unter allen Gebäuden die ältesten, heißen {{Sperrschrift|Vier-Würden}}. Dieser Theil ward im Jahre 1459 von dem Magistrate der Stadt Kiel, als Vorsteher des St. Jürgen und des Heiligen Geist Hospitales, an die Vorsteher der Kirche zu Barkau verkauft, und das sogenannte Kirchengericht, welches aus dem Prediger, als Präses und Actuar, und den 4 Kirchenjuraten gebildet wurde, übte hier die Criminal-, Civil- und Polizeijurisdiction. Von den Ansprüchen dieses Gerichts fand in Proceßsachen eine Provocation an das Kirchenpatronat, als zweite Instanz, und demnächst an das Landgericht, als dritte Instanz, die Appellation Statt. Durch ein Rescript vom 20 Aug. 1821 ist diese Gerichtsverfaßung dergestalt aufgehoben, daß die Jurisdiction von Seiten des Klosters Preetz geübt, und von den Erkenntnißen des Klösterlichen Gerichts an das Landgericht appellirt wird. An der Nordseite des Kirchhofes stehen noch 3 Gerichtspfähle (Schandpfähle mit Halsketten), welche auf die 3 Jurisdictionen des Kirchspiels hinweisen. - Beim Kirchorte ist eine Klösterliche Windmühle, welche im Jahre 1400 von Detlev Brockowe an das Kloster verkauft ward. Zu derselben sind Kirch-Barkau, Barmissen, Warnau und Fiefhusen zwangspflichtig. Die Wassermühle ist nicht mehr vorhanden. - Die Kirche kömmt in einem Verzeichniße aus dem Jahre 1286 vor; sie ist von Brandmauern, nicht gewölbt, ohne Thurm, aber recht freundlich und mit einer guten Orgel versehen. Hinter dem Altare hängen zwei hölzerne Tafeln mit den Namen der Prediger seit der Reformation. Im Jahre 1695 ward die Kirche vergrößert und verschönert. In dem hölzernen Glockenthurme sind 2 Glocken. - Der Hof {{Sperrschrift|Ovendorf}} gehört der Kirche zu {{Sperrschrift|Barkau}} (s. Ovendorf). - Der Prediger wird von dem Patronate der Kirche, bestehend aus den 3 Patronen, dem Amtmanne von Bordesholm, dem Probsten des Klosters Preetz und dem Besitzer von Bothkamp, welcher zugleich das Directorium des Patronats bildet, nach Stimmenmehrheit gewählt. - Eingepfarrt sind: vom Amte Kiel: {{Sperrschrift|Klein-Barkau, Boksee, Brammer, Donnerhorst, Hohenleuchte, Ketelsberg, Moorkathe, Rähkrug, Schlagbaum, Schlichtenkamp, Scholsegen, Voßberg}}. Vom Kloster Preetz: {{Sperrschrift|Kirch-Barkau, Barmissen, Dinghorst, Duvenhorst, Fahrenhorst, Fiefhusen, Grabs, Havighorst, Honigsee, Mehlrott, Neuhaus, Neukoppel, Preetzerkamp, Vivat, Warnau}}. Vom Gute Bothkamp: {{Sperrschrift|der Haupthof, Klein-Buchwald, Dosenbek, Friedensthal, Jürsrade, Leckerhönken, Mühlenkamp, Siek I., Siek II., Steinhorst, Waizenland}}. - Schule (75 K.). - Zahl der Einwohner: 325, worunter 3 Krüger, wovon der Eine eine Brau- und Brennerei und eine Bäckerei hat, 1 Grobschmied, 2 Kleinschmiede, 1 Schlachter, 1 Glaser, 2 Böttcher, 1 Sattler, 1 Rademacher, 1 Drechsler, 3 Tischler, 6 Schuster, 3 Schneider und 8 Weber. - Areal: 87 Steuertonnen. | |||
;Barkau: Dorf an der Schwartaue, 1 M. nördlich von Ahrensbök, Amt Ahrensbök, Ksp. Gleschendorf. - Dieses Dorf gehörte ehemals dem Ahrensböker Kloster; die eine Hälfte ward im J. 1426 von Detlev v. Bokwold zu Schwienkuhlen, und die andere Hälfte 1435 von einigen Vicarien am Dome zu Lübek dem Kloster verkauft. - Es enthält 5 Vollh., 3 Halbh., 4 Achtelh. und 6 Kathen (7 Pfl.). - Schule (54 K.). - Zahl der Einwohner: 238, worunter 1 Krüger, 2 Höker, 1 Schneider und 1 Schuster. - Areal: 980 Steuertonnen. - Der Boden ist theils lehmigt, theils grandigt. |
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- wird das Kirchengebiet genannt, und 4 dieser Eigenthumsstellen, der Kirche zunächst liegend und unter allen Gebäuden die ältesten, heißen Vier-Würden. Dieser Theil ward im Jahre 1459 von dem Magistrate der Stadt Kiel, als Vorsteher des St. Jürgen und des Heiligen Geist Hospitales, an die Vorsteher der Kirche zu Barkau verkauft, und das sogenannte Kirchengericht, welches aus dem Prediger, als Präses und Actuar, und den 4 Kirchenjuraten gebildet wurde, übte hier die Criminal-, Civil- und Polizeijurisdiction. Von den Ansprüchen dieses Gerichts fand in Proceßsachen eine Provocation an das Kirchenpatronat, als zweite Instanz, und demnächst an das Landgericht, als dritte Instanz, die Appellation Statt. Durch ein Rescript vom 20 Aug. 1821 ist diese Gerichtsverfaßung dergestalt aufgehoben, daß die Jurisdiction von Seiten des Klosters Preetz geübt, und von den Erkenntnißen des Klösterlichen Gerichts an das Landgericht appellirt wird. An der Nordseite des Kirchhofes stehen noch 3 Gerichtspfähle (Schandpfähle mit Halsketten), welche auf die 3 Jurisdictionen des Kirchspiels hinweisen. - Beim Kirchorte ist eine Klösterliche Windmühle, welche im Jahre 1400 von Detlev Brockowe an das Kloster verkauft ward. Zu derselben sind Kirch-Barkau, Barmissen, Warnau und Fiefhusen zwangspflichtig. Die Wassermühle ist nicht mehr vorhanden. - Die Kirche kömmt in einem Verzeichniße aus dem Jahre 1286 vor; sie ist von Brandmauern, nicht gewölbt, ohne Thurm, aber recht freundlich und mit einer guten Orgel versehen. Hinter dem Altare hängen zwei hölzerne Tafeln mit den Namen der Prediger seit der Reformation. Im Jahre 1695 ward die Kirche vergrößert und verschönert. In dem hölzernen Glockenthurme sind 2 Glocken. - Der Hof Ovendorf gehört der Kirche zu Barkau (s. Ovendorf). - Der Prediger wird von dem Patronate der Kirche, bestehend aus den 3 Patronen, dem Amtmanne von Bordesholm, dem Probsten des Klosters Preetz und dem Besitzer von Bothkamp, welcher zugleich das Directorium des Patronats bildet, nach Stimmenmehrheit gewählt. - Eingepfarrt sind: vom Amte Kiel: Klein-Barkau, Boksee, Brammer, Donnerhorst, Hohenleuchte, Ketelsberg, Moorkathe, Rähkrug, Schlagbaum, Schlichtenkamp, Scholsegen, Voßberg. Vom Kloster Preetz: Kirch-Barkau, Barmissen, Dinghorst, Duvenhorst, Fahrenhorst, Fiefhusen, Grabs, Havighorst, Honigsee, Mehlrott, Neuhaus, Neukoppel, Preetzerkamp, Vivat, Warnau. Vom Gute Bothkamp: der Haupthof, Klein-Buchwald, Dosenbek, Friedensthal, Jürsrade, Leckerhönken, Mühlenkamp, Siek I., Siek II., Steinhorst, Waizenland. - Schule (75 K.). - Zahl der Einwohner: 325, worunter 3 Krüger, wovon der Eine eine Brau- und Brennerei und eine Bäckerei hat, 1 Grobschmied, 2 Kleinschmiede, 1 Schlachter, 1 Glaser, 2 Böttcher, 1 Sattler, 1 Rademacher, 1 Drechsler, 3 Tischler, 6 Schuster, 3 Schneider und 8 Weber. - Areal: 87 Steuertonnen.
- Barkau
- Dorf an der Schwartaue, 1 M. nördlich von Ahrensbök, Amt Ahrensbök, Ksp. Gleschendorf. - Dieses Dorf gehörte ehemals dem Ahrensböker Kloster; die eine Hälfte ward im J. 1426 von Detlev v. Bokwold zu Schwienkuhlen, und die andere Hälfte 1435 von einigen Vicarien am Dome zu Lübek dem Kloster verkauft. - Es enthält 5 Vollh., 3 Halbh., 4 Achtelh. und 6 Kathen (7 Pfl.). - Schule (54 K.). - Zahl der Einwohner: 238, worunter 1 Krüger, 2 Höker, 1 Schneider und 1 Schuster. - Areal: 980 Steuertonnen. - Der Boden ist theils lehmigt, theils grandigt.