Marienburg (Coesfeld): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 09:07 Uhr

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Gescher >Marienburg (Coesfeld)

Zeitschiene vor 1803

Vorgeschichte

Das Kloster Annental der Beginen wurde 1476 zunächst in ein Kloster der Franziskanerinnen und 1658 in ein Kloster der Anuntiaten umgewandelt. Nach dessen Aufhebung des Klosters 1803 in der Grafschaft Horstmar durch die Wild- und Rheingrafen wurde es 1850 Mutterhaus der Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau in Coesfeld. 1885 wurde es zum Krankenhaus.

Zeitschiene nach 1802

Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau

Die Lehrerinnen Hilligonde Wolbring und Lisette Kühling, die an der Oberklasse der Coesfelder Mädchenschule unterrichteten, entwickelten zusammen mit Kaplan Theodor Elting den Gedanken eine eigenständige Kongregation Schwestern Unserer Lieben Frau in Coesfeld zu gründen.[1] In ihren Vorbereitungsarbeiten stießen die beiden Pädagoginnen auf die Ordensgemeinschaft in Amersfoort. Nach längerem Bitten entsandten die Schwestern von Amersfoort zwei Abgeordnete nach Coesfeld, die nun im Jahr 1850, gemeinsam mit den Postulantinnen Hilligonde und Lisette, den Aufbau der Gemeinschaft umsetzten.[2]

Marienburg als Körperschaft

Die Marienburg war ursprünglich eine Privatanstalt für Besserungszwecke zu Coesfeld, welche mit dem Klosterhaus der Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau in Coesfeld verbunden war. Es war eine Anstalt für verwahrloste Mädchen katholischer Konfession, wie die Gründungsurkunde des Bischofs zu Münster vom 21.11.1853 ausweist. Durch preußische allerhöchste Kabinettorder vom 21.11.1855 wurden der Anstalt Korporationsrechte verliehen.

Unter bischöflicher Aufsicht

Die Angelegenheiten dieser Anstalt verwaltete ein Kuratorium unter Aufsicht der bischöflichen Behörde zu Münster. Die Übereignung an den Bischöflichen Stuhl zu Münster erfolgte 1887.

Erziehung und Unterricht

Erziehung und Unterricht der Kinder wurde 1864 geleitet von dem der Anstalt vorstehenden geistlichen Direktor und 2 Lehrerinnen.

Ausrichtung

Unterricht und Erziehung der Anstalt waren im 19. Jahrhundert darauf ausgerichtet, Kinder "aus der unteren Volksklasse" welche noch schulpflichtig waren und deren Erziehung von den Eltern oder von anderer Seite vernachlässigt wurde, kostenlos oder für ein geringes Kostgeld aufzunehmen.

Die Kinder erhielten außer körperlicher Pflege moralische und religiöse Erziehung, Unterricht in häuslichen und passenden Handarbeiten in der Anstalt und den Unterricht der Elementarschulen.

Belegung

Gegen Zahlung eines jährlichen Honorars von 40 Talern wurden nicht allein solche Kinder aufgenommen, welche auf Grund des § 120 des Strafgesetzbuches gerichtlich verurteilt und auf Grund des § 42 die Beförderung in eine Besserungsanstalt ausgesprochen war, sondern auch diejenigen, deren Unterbringung in diese Anstalten aus polizeilichen Rücksichten gewünscht wurde. Für letztere hatte die betreffende Gemeinde einen Verpflegungskostenzuschuß von 20 Talern jährlich an die Landarmenhauskasse in Benninghausen zu zahlen. [3]

Elementarschule

Die Elementarschule in Marienburg zählte 1858 zunächst 72 Zöglinge und 1861 insgesamt 60 Zöglinge.

Bildungswesen

Kulturtechniken

Elementarschule im Kreis Coesfeld

Jahr Ortsteil Ort Schulart Geschlecht Schülerzahl Klassen Lehrperson Bemerkung
1893 Marienburg Coesfeld Erziehungsanstalt Mädchen 52 1 -.- -.-[4]

Fußnoten

  1. Karl Höber: Volk und Kirche. Katholisches Leben im deutschen Westen. Fredebeul & Koenen, Essen 1935, S. 431.
  2. Allegonda Jacoba Maria Alkemade: Vrouwen XIX. Geschiedenis van negentien religieuze congregaties, 1800–1850. Malmberg, Hertogenbosch 1966, S. 68.
  3. Quelle: Mersmann, Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld pro 1862/64 (G.A.Hülswitt, Münstern 1865)
  4. Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)

Literatur

  • Beckmann, Hedwig Herrath: HILIFI: Gottes vermaledeite Brut (Erfahrungsbericht, 2013) ISBN: 9783850409728
  • Hrsg. Erziehungsanstalt Marienburg-Coesfeld: Die Hauswirtschaft - Leitfaden für erweiterte Haushaltungschulen (Volksvereins-Verlag, Gladbach, 1921)

Archive

Internetlinks

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>MARURGJO31NW</gov>