Neuhof-Ragnit: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
K (Bot: Text im Abschnitt Familienprivat-/Zufallsfunde bzw. Forscherkontakte durch Vorlage ersetzen)
 
(29 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Begriffserklärungshinweis|Ragnit|Begriffserklärung Ragnit}}
{{Begriffsklärungshinweis|Ragnit|Ragnit (Begriffsklärung)}}
{{Familienforschung Tilsit-Ragnit}}
{{Familienforschung Tilsit-Ragnit}}
{| width="100%" style="background:#B22222; border:solid 1px #B22222;color:white;" cellspacing="0" cellpadding="0"
{| width="100%" style="background:#B22222; border:solid 1px #B22222;color:white;" cellspacing="0" cellpadding="0"
Zeile 20: Zeile 20:
::::__TOC__
::::__TOC__
|
|
::[[Image: Neuhof-Ragnit Wegweiser.JPG|thumb|440 px|<Center>Wegweiser, links geht es nach '''Klein Neuhof-Ragnit''' (Akulovo),<br>rechts geht es nach '''Neuhof-Ragnit''' (Kotelnikovo)</Center>]]
::[[Image: Neuhof-Ragnit Wegweiser.JPG|thumb|440 px|<Center>Wegweiser, links geht es nach '''Klein Neuhof-Ragnit''' (Akulovo),<br>rechts nach '''Neuhof-Ragnit''' (Kotelnikovo)</Center>]]
|}
|}
<br>
 
== Einleitung ==
== Einleitung ==
[[Image: Neuhof-Ragnit Gestüt.JPG|thumb|430 px|<Center>Gestüt '''Neuhof-Ragnit'''</Center>]]
'''Neuhof-Ragnit''' liegt drei Kilometer nordwestlich von Ragnit und sieben Kilometer südöstlich der Stadt Tilsit und ist über eine Zubringerstraße von der russischen Regionalstraße A 198 (die frühere deutsche Reichsstraße 132) aus zu erreichen. Die nächste Bahnstation (nur für Güterverkehr) ist Ragnit bzw. Tilsit an den Bahnstrecken nach Königsberg und nach Insterburg.
== Name ==
* '''Neuhof-Ragnit''' (bis 1945)
* '''Нойхоф-Рагнит''' (1945)
* Kotelnikowo / '''Котельниково''' (ab 1946)
* '''Raganytė''' (litauischer Name)
<!--
<!--
=== Wappen ===
=== Wappen ===  
[[Bild:Wappen_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
[[Bild:Wappen_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
-->
-->
== Allgemeine Informationen ==
== Allgemeine Informationen ==
Das einstige <small>(Groß)</small>''' Neuhof-Ragnit''' (im Gegenüber zu '''Klein Neuhof-Ragnit''', heute russisch: Akulowo) war seinerzeit ein Gutsbezirk sowie Remonteamt und ein Gemeindefreier Bezirk. Am 15. April 1874 wurde der Ort Zentrum und namensgebend für einen Amtsbezirk, der zum [[Kreis Ragnit]], ab 1922 zum [[Kreis Tilsit-Ragnit|Landkreis Tilsit-Ragnit]] im [[Regierungsbezirk Gumbinnen]] der preußischen Provinz [[Ostpreußen]] gehörte.


== Politische Einteilung ==
== Politische Einteilung ==
[[Image: Neuhof-Ragnit Ziegelbau.JPG|thumb|430 px|<Center>Ziegelbau im Gutsdorf '''Neuhof-Ragnit'''</Center>]]
=== Amtsbezirk Neuhof-Ragnit (1874–1945) ===
Zum Amtsbezirk Neuhof-Ragnit, bis 1922 zum [[Kreis Ragnit]], danach zum [[Kreis Tilsit-Ragnit|Landkreis Tilsit-Ragnit]] gehörig, gehörten anfangs drei, später nur noch eine Gemeinde.
{|class="wikitable"
|-class="hintergrundfarbe9"
! Name || Russischer Name || Litauischer Name || Bemerkungen
|-
| [[Bitėnai|Bittehnen-Schillehnen]] ||  || Bitėnai || <small>1920 zum [[Memelgebiet]] getreten</small>
|-
| [[Bittehnen]]-Ußbitschen ||  || Užbičiai || <small>1920 zum [[Memelgebiet]] getreten</small>
|-
| '''Neuhof-Ragnit''' || Kotelnikowo ||  ||
|}
<!--
<!--
[[Bild:Karte_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
[[Bild:Karte_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
-->
-->
== Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit ==
=== Evangelische Kirche ===
=== Evangelische Kirche ===
=== Katholische Kirche ===  
Die weitaus große Mehrheit der Bevölkerung '''Neuhof-Ragnits''' war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel [[Ragnit]] im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen. Heute liegt '''Neuhof-Ragnit''' (Kotelnikowo) im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in [[Heinrichswalde (Kreis Niederung)|Heinrichswalde]], die zur Propstei Königsberg der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.
<!-- === Katholische Kirche === -->
<!-- === Andere Glaubensgemeinschaften === -->
<!-- === Andere Glaubensgemeinschaften === -->
== Standesamt ==
{{PAGENAME}} gehörte '''1888'''  zum Standesamt [[Neuhof-Ragnit]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Image: Neuhof-Ragnit Dorfstraße.JPG|thumb|430 px|<Center>Dorfstraße in '''Neuhof-Ragnit'''</Center>]]
In Ostpreußen gab es fünf Heeresremonteämter. Das Heeresremonteamt '''Neuhof-Ragnit''' mit seinen Vorwerken Klein-Neuhof, Paskalwen, Girschunen, Krakonischken, Gudgallen, [[Bambe]] war mit seinen 1500 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche das größte seiner Art in [[Ostpreußen]].
Das Remonteamt '''Neuhof-Ragnit''' wurde von Oberst '''Perl-Mückenberger''' geleitet. Die Leitung der Verwaltung oblag dem Amtmann '''Stottmeister'''. Das Veterinärwesen unterstand '''Dr. Nickels'''. Die Belange der Landwirtschaft wurden von Inspektor '''Goldmann''' wahrgenommen. '''Kämmerer''' teilten die Gutsarbeiter ein und überwachten die Arbeiten. Neben den Gutsarbeitern gab es Gespannführer, die vierspännig, meist vom Sattel aus fuhren, aber auch für die Pflege der vier Pferde verantwortlich waren. Für die Remonten waren Futtermeister und Remontewärter zuständig, die jeweils 20 Pferde betreuten.
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->


== Heutige Situation ==
== Heutige Situation ==
Mit dem nördlichen Ostpreußen wurde '''Neuhof-Ragnit''' 1945 der Sowjetunion zugeordnet und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Kotelnikowo“. Gleichzeitig kam der Ort in den Dorfsowjet Rakitino (Kurschen) im Rajon Neman (Kreis Ragnit). Seit einer Struktur- und Verwaltungsreform ist Kotelnikowo mit seinen derzeit 136 Einwohnern (Stand: 14. Oktober 2010) eine als „Siedlung“ eingestufte Ortschaft innerhalb der Stadtgemeinde Ragnit).
In der sowjetischen Zeit sind Wohnungen gebaut worden. Man sieht Siedlungshäuser mit Vorgärten, an der Straße stehen Wohnblocks. Einige Altbauten sind noch vorhanden.
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
<!-- == Genealogische und historische Quellen ==-->
<!-- == Genealogische und historische Quellen ==-->
<!-- === Genealogische Quellen === -->
<!-- === Genealogische Quellen === -->
<!-- === Kirchenbücher ==== -->
<!-- === Kirchenbücher ==== -->
== Fotoalbum ==
== Fotoalbum ==
{|
|
[[Image: Fotoalbum Tool.jpg|left|130 px]]
|
[https://www.flickr.com/photos/27639553@N05/sets/72157606593452296/<u>hier klicken !</u>]
|}


== Karten ==
== Karten ==
{|
|
[[Image: 0997 Tilsit 1927.jpg|thumb|530 px|<Center>'''Neuhof-Ragnit''' im Messtischblatt 0997 Tilsit (1927) <small>© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie</small></Center>]]
|
[[Image: Kreis Ragnit.jpg|thumb|500 px|<Center>Karte des Kreises Ragnit (1918 - 1922)</Center>]]
|}
<br style="clear:both;" />


== Adressbücher ==
== Adressbücher ==
Zeile 87: Zeile 139:
<!-- ==Zufallsfunde== -->
<!-- ==Zufallsfunde== -->
<!--
<!--
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man ''[[Zufallsfund]]e''. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über [[toter Punkt|tote Punkte]] in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
{{Einleitung Zufallsfunde}}
-->
-->
<!-- * [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]] -->
<!-- * [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]] -->
<!-- ==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote== -->
<!-- ==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote== -->
<!--
<!--
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
{{Einleitung Forscherkontakte}}
-->
-->
<!-- * [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]] -->
<!-- * [[{{PAGENAME}}/Forscherkontakte]] -->

Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 09:23 Uhr

Disambiguation notice Ragnit ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Ragnit (Begriffsklärung).
Diese Seite gehört zum Portal Tilsit-Ragnit und wird betreut von der Familienforschungsgruppe Tilsit-Ragnit.
Wappen der Stadt Ragnit

Neuhof-Ragnit

Gutsdorf an der Tilsiter Chaussee
Kreis Ragnit, O s t p r e u ß e n
______________________________________________________________

Landstraße nach Neuhof-Ragnit


Hierarchie



Wegweiser, links geht es nach Klein Neuhof-Ragnit (Akulovo),
rechts nach Neuhof-Ragnit (Kotelnikovo)

Einleitung

Gestüt Neuhof-Ragnit

Neuhof-Ragnit liegt drei Kilometer nordwestlich von Ragnit und sieben Kilometer südöstlich der Stadt Tilsit und ist über eine Zubringerstraße von der russischen Regionalstraße A 198 (die frühere deutsche Reichsstraße 132) aus zu erreichen. Die nächste Bahnstation (nur für Güterverkehr) ist Ragnit bzw. Tilsit an den Bahnstrecken nach Königsberg und nach Insterburg.

Name

  • Neuhof-Ragnit (bis 1945)
  • Нойхоф-Рагнит (1945)
  • Kotelnikowo / Котельниково (ab 1946)
  • Raganytė (litauischer Name)


Allgemeine Informationen

Das einstige (Groß) Neuhof-Ragnit (im Gegenüber zu Klein Neuhof-Ragnit, heute russisch: Akulowo) war seinerzeit ein Gutsbezirk sowie Remonteamt und ein Gemeindefreier Bezirk. Am 15. April 1874 wurde der Ort Zentrum und namensgebend für einen Amtsbezirk, der zum Kreis Ragnit, ab 1922 zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Politische Einteilung

Ziegelbau im Gutsdorf Neuhof-Ragnit

Amtsbezirk Neuhof-Ragnit (1874–1945)

Zum Amtsbezirk Neuhof-Ragnit, bis 1922 zum Kreis Ragnit, danach zum Landkreis Tilsit-Ragnit gehörig, gehörten anfangs drei, später nur noch eine Gemeinde.

Name Russischer Name Litauischer Name Bemerkungen
Bittehnen-Schillehnen Bitėnai 1920 zum Memelgebiet getreten
Bittehnen-Ußbitschen Užbičiai 1920 zum Memelgebiet getreten
Neuhof-Ragnit Kotelnikowo

Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Die weitaus große Mehrheit der Bevölkerung Neuhof-Ragnits war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen. Heute liegt Neuhof-Ragnit (Kotelnikowo) im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Heinrichswalde, die zur Propstei Königsberg der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Standesamt

Neuhof-Ragnit gehörte 1888 zum Standesamt Neuhof-Ragnit.

Geschichte

Dorfstraße in Neuhof-Ragnit

In Ostpreußen gab es fünf Heeresremonteämter. Das Heeresremonteamt Neuhof-Ragnit mit seinen Vorwerken Klein-Neuhof, Paskalwen, Girschunen, Krakonischken, Gudgallen, Bambe war mit seinen 1500 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche das größte seiner Art in Ostpreußen.

Das Remonteamt Neuhof-Ragnit wurde von Oberst Perl-Mückenberger geleitet. Die Leitung der Verwaltung oblag dem Amtmann Stottmeister. Das Veterinärwesen unterstand Dr. Nickels. Die Belange der Landwirtschaft wurden von Inspektor Goldmann wahrgenommen. Kämmerer teilten die Gutsarbeiter ein und überwachten die Arbeiten. Neben den Gutsarbeitern gab es Gespannführer, die vierspännig, meist vom Sattel aus fuhren, aber auch für die Pflege der vier Pferde verantwortlich waren. Für die Remonten waren Futtermeister und Remontewärter zuständig, die jeweils 20 Pferde betreuten.

Heutige Situation

Mit dem nördlichen Ostpreußen wurde Neuhof-Ragnit 1945 der Sowjetunion zugeordnet und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Kotelnikowo“. Gleichzeitig kam der Ort in den Dorfsowjet Rakitino (Kurschen) im Rajon Neman (Kreis Ragnit). Seit einer Struktur- und Verwaltungsreform ist Kotelnikowo mit seinen derzeit 136 Einwohnern (Stand: 14. Oktober 2010) eine als „Siedlung“ eingestufte Ortschaft innerhalb der Stadtgemeinde Ragnit). In der sowjetischen Zeit sind Wohnungen gebaut worden. Man sieht Siedlungshäuser mit Vorgärten, an der Straße stehen Wohnblocks. Einige Altbauten sind noch vorhanden.

Fotoalbum

Fotoalbum Tool.jpg

hier klicken !

Karten

Neuhof-Ragnit im Messtischblatt 0997 Tilsit (1927) © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Karte des Kreises Ragnit (1918 - 1922)


Adressbücher

Bibliografie

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Neuhof-Ragnit

Weblinks

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>RAGNITKO05XB</gov>

Anmerkungen/Fußnoten