Friedhöfe im Memelland: Unterschied zwischen den Versionen
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* Historisches aus dem Memelland und Preußen. Berichte und Zusammenfassungen archäologischer Arbeiten über Grabhügel und Friedhöfe. | |||
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Die Friedhöfe werden auf den Ortsseiten den Kirchen zugeordnet. Besondere Friedhöfe (rein katholische oder jüdische) werden besonders aufgezeigt um die Konfession an sich zu würdigen. Ansonsten gilt das Prinzip, dass niemanden die Bestattung auf dem heimatlichen Friedhof verwehrt sein darf (s. Allgemeines preußisches Landrecht). | |||
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Viele Friedhöfe des Memellandes sind noch nicht aufgesucht worden. Anhand der MTBs und GPS wird versucht, sie für spätere Besuche zu verorten. | |||
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Fotografien von Grabstätten, die zurzeit nicht zuzuordnen sind. Vielleicht erkennen Sie etwas wieder und können uns sagen, wo die Bilder aufgenommen wurden? Gerne würden wir Sie einem Friedhof zuweisen! | |||
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Ebenso finden Sie hier auch die wenigen Soldatenfriedhöfe im Memelland. Es ist geplant, dass die gefundenen Reste der ehemaligen Anlagen auf den Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain umgebettet und gewürdigt werden. Damit wird die Zahl der dort bestatteten Toten von ca. 1300 auf ca. 5000 ansteigen <ref>http://www.volksbund.de/kgs/stadt.asp?stadt=1844</ref>. | |||
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Diese Soldaten sind nicht nur in Memel gefallen, sondern auch in den Orten der Umgebung. | |||
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[[Bild:Mussaten MTB0695,0696-Friedhof.jpg|thumb|230px|left|Lage des Friedhofes von [[Mussaten]] auf dem Messtischblatt von 1938]] | |||
Alte Karten, GPS und die Nutzung von Google.Earth helfen bei der Suche nach den Friedhöfen der Gemeinden im Memelland. Ohne diese Hilfen ist es manchmal schwierig, etwas zu finden wenn die Orte zum größten Teil verschwunden sind und damit auch Orientierungspunkte verloren gegangen sind. | |||
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=Historisches und Kulturelles= | |||
Der Glaube an die Auferstehung von den Toten hat in den Anfängen maßgeblich dafür gesorgt, dass die Toten in den Kirchen bestattet wurden und als der Platz nicht mehr ausreichte in unmittelbarer Nähe der Kirche. Später regelten die Kirchenordnungen die Legung neuer Friedhöfe und zuletzt das Allgemeine preußische Landrecht von 1794, dass Friedhöfe nur noch außerhalb zu legen seien. Vor allem das preußische Landrecht hatte eine Vielzahl von Bestimmungen rund um das damalige Bestattungswesen. | |||
Doch wie sah es vorher aus in den preußischen und prußischen Landen? Welche Zeugnisse geben Auskunft über zurückliegende Bestattungsriten- und plätze? Sagen und Märchen gehören ebenso zu den Zeugnissen ehemaliger Traditionen, die hier weiter dargestellt werden. | |||
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[[Bild: Memel-Stadt+Landkirche 1258.jpg|thumb|110px|Alte Ansicht der Land- und Stadtkirche in [[Memel]]]] | |||
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Im Memelland waren unterschiedliche Konfessionen vertreten, am stärksten aber die Lutherische Evangelische Kirche. So sind auch die meisten Kirchhöfe evangelisch geprägt und nur in größeren Gemeinden gab es expliziet katholische Friedhöfe. Das Allgemeine preußische Landrecht schrieb vor, dass die Toten unabhängig ihrer Konfession auf dem hiesigen Friedhof zu begraben sein, "es darf ihnen nicht verwehrt werden". <ref>§188 Ohne Erkenntniß des Staats soll niemanden das ehrliche Begräbniß auf dem öffentlichen Kirchhofe versagt werden - und - §189. Auch die im Staate aufgenommenen Kirchengesellschaften der verschiedenen Religionsparteyen, dürfen einander wechselsweise, in Ermangelung eigner Kirchhöfe, das Begräbniß nicht versagen. In: Allgemeines Preußisches Landrecht, 2 Theil, Elfter Titel</ref>. | |||
Ebenso selten, aber dennoch vorhanden, waren die jüdischen Friedhöfe im Memelland. Für die Bestattung der Juden wurden zusätzliche Gesetze geschaffen, da es sonst mit dem bestehenden Recht schwierig wurde, Tote durch mehrere Pfarreien zu führen um sie auf dem nächst gelegenen jüdischen Friedhof zu beerdigen. Eine [[:Kategorie:J%C3%BCdischer_Friedhof_im_Memelland|Sammlung jüdischer Friedhöfe]] finden Sie hier. | |||
Heute ist die katholische Kirche stark vertreten. Während der evangelische Friedhof in [[Heydekrug]] mehr und mehr verfällt, wächst der katholische Friedhof stetig. Man darf aber nicht vergessen, dass viele Kirchengebäude die zunächst in die Zuständigkeit der orthodoxen Kirche gelangten an die evangelische Kirche zurückgegeben wurden. Viele dieser Kirchengebäude und Friedhöfe wurden mit Spendengelder ehemaliger Bewohner der Ortschaften und Kirchspiele restauriert. Ohne diese Hilfe wären sie schon längst verfallen. | |||
[[Bild: | =Gestaltung der Friedhöfe= | ||
[[Bild:16.05.2010Friedhof Karkle001.JPG|thumb|120px|left|[[Karkelbeck]]]] | |||
Dieser Artikel beschäftigt sich mit den "Äußerlichkeiten" der Friedhöfe und beschreibt die noch vorhandenen Ummauerungen, Eingänge und Bepflanzungen - und gibt einige Beispiele zu den eigentlichen Gräbern. | |||
[[Bild:QS icon star green.svg|16px]]  [[{{PAGENAME}}/ | [[Bild:QS icon star green.svg|16px]]  [[{{PAGENAME}}/Gestaltung|Bitte lesen Sie hier weiter]] | ||
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=Grabsteine und Kreuze= | |||
[[Bild:22.05.2012_Präzemen_Friedhof_2.JPG|thumb|right|250px|[[Pretzmen]] : Kreuze aus Gussstein]] | [[Bild:22.05.2012_Präzemen_Friedhof_2.JPG|thumb|right|250px|[[Pretzmen]] : Kreuze aus Gussstein]] | ||
Die | Die Grabsteine, Kreuze und Trägerplatten für die Inschriften der Verstorbenen sind sehr unterschiedlich. Sie können aus Eisen, Granit, Beton oder Holz sein. Die Schriften sind eingraviert, aufgemalt oder aufgesetzt oder wurden als Glasplatte auf den Trägerstein gesetzt. | ||
Sie können aus Eisen, Granit, Beton oder Holz sein | Sie können aus Eisen, Granit, Beton oder Holz sein. | ||
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Ausgestaltung der | Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Ausgestaltung der Grabsteine und Kreuze, als auch den Inschriften auf deutsch und litauisch. | ||
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Sie haben vielleicht von Reisen Bilder von Friedhöfen mitgebracht und können es sich vorstellen, diese hier und auf dem PDF Dokument zu veröffentlichen? Gerne helfen wir ihnen dabei: '''[mailto:memeldaten@live.de Kontakt]''' | Sie haben vielleicht von Reisen Bilder von Friedhöfen mitgebracht und können es sich vorstellen, diese hier und auf dem PDF Dokument zu veröffentlichen? Gerne helfen wir ihnen dabei: '''[mailto:memeldaten@live.de Kontakt]''' | ||
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[[Kategorie:Friedhof im Memelland]] | |||
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[[Kategorie:Memelland]] |
Aktuelle Version vom 15. Juli 2023, 17:20 Uhr
Friedhöfe Bilder und Informationen zu den Friedhöfen im Memelland. |
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Aktuell
- Geschichten und Sagen rund um die Friedhöfe und ihre Toten - manchmal etwas morbide, aber immer mit einem kleinem Kern Wahrheit und Hinweisen auf die Beschaffenheit der ehemaligen Friedhöfe und Bestattungsriten.
- Historisches aus dem Memelland und Preußen. Berichte und Zusammenfassungen archäologischer Arbeiten über Grabhügel und Friedhöfe.
Allgemein
Auf dieser Informationesseite finden Sie Artikel zu den Friedhöfen, zu geschichtlichen Aspekten, zur Kirchenordnung und preußischen Rechtssprechung, Flora und geologischen Besonderheiten der Friedhöfe, den sprachlichen Besonderheiten der Region und kulturellen Aspekten der Friedhofsgestaltung.
Die Friedhöfe werden auf den Ortsseiten den Kirchen zugeordnet. Besondere Friedhöfe (rein katholische oder jüdische) werden besonders aufgezeigt um die Konfession an sich zu würdigen. Ansonsten gilt das Prinzip, dass niemanden die Bestattung auf dem heimatlichen Friedhof verwehrt sein darf (s. Allgemeines preußisches Landrecht).
Eine Liste mit den bisher verorteten Friedhöfen finden Sie hier.
Viele Friedhöfe des Memellandes sind noch nicht aufgesucht worden. Anhand der MTBs und GPS wird versucht, sie für spätere Besuche zu verorten.
Eine Aufstellung nach den MTB's finden Sie hier.
Fotografien von Grabstätten, die zurzeit nicht zuzuordnen sind. Vielleicht erkennen Sie etwas wieder und können uns sagen, wo die Bilder aufgenommen wurden? Gerne würden wir Sie einem Friedhof zuweisen!
Bilder der noch nicht zugeordneten Grabstätten finden Sie hier.
Ebenso finden Sie hier auch die wenigen Soldatenfriedhöfe im Memelland. Es ist geplant, dass die gefundenen Reste der ehemaligen Anlagen auf den Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain umgebettet und gewürdigt werden. Damit wird die Zahl der dort bestatteten Toten von ca. 1300 auf ca. 5000 ansteigen [1].
Gedenktafeln und Abschriften auf dem Hindenburghain in Memel.
Diese Soldaten sind nicht nur in Memel gefallen, sondern auch in den Orten der Umgebung.
Abschriften der Gedenktafeln des I. Weltkriegs in der evangelischen Kirche zu Heydekrug
Suche und Zuordnung der Friedhöfe
Alte Karten, GPS und die Nutzung von Google.Earth helfen bei der Suche nach den Friedhöfen der Gemeinden im Memelland. Ohne diese Hilfen ist es manchmal schwierig, etwas zu finden wenn die Orte zum größten Teil verschwunden sind und damit auch Orientierungspunkte verloren gegangen sind.
Historisches und Kulturelles
Der Glaube an die Auferstehung von den Toten hat in den Anfängen maßgeblich dafür gesorgt, dass die Toten in den Kirchen bestattet wurden und als der Platz nicht mehr ausreichte in unmittelbarer Nähe der Kirche. Später regelten die Kirchenordnungen die Legung neuer Friedhöfe und zuletzt das Allgemeine preußische Landrecht von 1794, dass Friedhöfe nur noch außerhalb zu legen seien. Vor allem das preußische Landrecht hatte eine Vielzahl von Bestimmungen rund um das damalige Bestattungswesen.
Doch wie sah es vorher aus in den preußischen und prußischen Landen? Welche Zeugnisse geben Auskunft über zurückliegende Bestattungsriten- und plätze? Sagen und Märchen gehören ebenso zu den Zeugnissen ehemaliger Traditionen, die hier weiter dargestellt werden.
Konfessionen
Im Memelland waren unterschiedliche Konfessionen vertreten, am stärksten aber die Lutherische Evangelische Kirche. So sind auch die meisten Kirchhöfe evangelisch geprägt und nur in größeren Gemeinden gab es expliziet katholische Friedhöfe. Das Allgemeine preußische Landrecht schrieb vor, dass die Toten unabhängig ihrer Konfession auf dem hiesigen Friedhof zu begraben sein, "es darf ihnen nicht verwehrt werden". [2].
Ebenso selten, aber dennoch vorhanden, waren die jüdischen Friedhöfe im Memelland. Für die Bestattung der Juden wurden zusätzliche Gesetze geschaffen, da es sonst mit dem bestehenden Recht schwierig wurde, Tote durch mehrere Pfarreien zu führen um sie auf dem nächst gelegenen jüdischen Friedhof zu beerdigen. Eine Sammlung jüdischer Friedhöfe finden Sie hier.
Heute ist die katholische Kirche stark vertreten. Während der evangelische Friedhof in Heydekrug mehr und mehr verfällt, wächst der katholische Friedhof stetig. Man darf aber nicht vergessen, dass viele Kirchengebäude die zunächst in die Zuständigkeit der orthodoxen Kirche gelangten an die evangelische Kirche zurückgegeben wurden. Viele dieser Kirchengebäude und Friedhöfe wurden mit Spendengelder ehemaliger Bewohner der Ortschaften und Kirchspiele restauriert. Ohne diese Hilfe wären sie schon längst verfallen.
Gestaltung der Friedhöfe
Dieser Artikel beschäftigt sich mit den "Äußerlichkeiten" der Friedhöfe und beschreibt die noch vorhandenen Ummauerungen, Eingänge und Bepflanzungen - und gibt einige Beispiele zu den eigentlichen Gräbern.
Grabsteine und Kreuze
Die Grabsteine, Kreuze und Trägerplatten für die Inschriften der Verstorbenen sind sehr unterschiedlich. Sie können aus Eisen, Granit, Beton oder Holz sein. Die Schriften sind eingraviert, aufgemalt oder aufgesetzt oder wurden als Glasplatte auf den Trägerstein gesetzt.
Sie können aus Eisen, Granit, Beton oder Holz sein.
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Ausgestaltung der Grabsteine und Kreuze, als auch den Inschriften auf deutsch und litauisch.
Lesen Sie hier weiter ...
Kontakt
Sie haben vielleicht von Reisen Bilder von Friedhöfen mitgebracht und können es sich vorstellen, diese hier und auf dem PDF Dokument zu veröffentlichen? Gerne helfen wir ihnen dabei: Kontakt
Quellen
- ↑ http://www.volksbund.de/kgs/stadt.asp?stadt=1844
- ↑ §188 Ohne Erkenntniß des Staats soll niemanden das ehrliche Begräbniß auf dem öffentlichen Kirchhofe versagt werden - und - §189. Auch die im Staate aufgenommenen Kirchengesellschaften der verschiedenen Religionsparteyen, dürfen einander wechselsweise, in Ermangelung eigner Kirchhöfe, das Begräbniß nicht versagen. In: Allgemeines Preußisches Landrecht, 2 Theil, Elfter Titel