Friedhöfe im Memelland/Suche

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alte Karten

Alte Karten geben manchmal Hinweise auf alte Kirchhöfe, die es vielleicht auch heute noch gibt. Sie dienen dazu nachvollziehen zu können, wohin ein Kirchhof einst gehörte bevor die Verwaltung Orte einander zugeschlagen hat und die Zuständigkeit dann zu dem neuen Ort wechselte.

Auf dem Kartenstückchen kann man zwischen den beiden Wörtern Girngallen die Abkürzung K.hoff erkennen.

Auf dieser Karte sind auch Friedhöfe verzeichnet, die es heute nicht mehr gibt. Aber sie geben Hinweise darauf, dass es auch Friedhöfe in den Orten gab. Das ist deswegen erwähnenswert, da nach 1794 keine Friedhöfe mehr in den Orten angelegt werden durfen.


Neue Karten

Auf neueren Karten sind die Friedhöfe nicht mehr verzeichnet - bis auf eine Ausnahme. Es gibt einen Atlas aus Litauen, der Sehenswürdigkeiten, archäologische Fundstätten und eben auch die alten Friedhöfe markiert hat. Neben den Friedhöfen sind auch die Burgberge aus der Deutsch Orden Zeit mitaufgenommen.

Dieser Atlas hilft zuverlässig und gibt einen ersten Hinweis auf noch erhaltene Friedhöfe.




Messtischblätter

Lage des Friedhofs von Mussaten auf dem Messtischblatt

Um die Friedhöfe den Orten zuweisen zu können, werden bei der aktuellen Suche die Messtischblätter von 1938 benutzt. Auf ihnen sind die letzten Änderungen der Gemeindezugehörigkeit verzeichnet - und zum Teil sehr genau die Lage der Friedhöfe. Aufgrund dieser Karten werden die Fiedhöfe dann auch den jeweiligen Orten zugerechnet. Dabei kann es natürlich auch passieren, dass ein Friedhof den Ort "wechselte".

So war der Friedhof von Mestellen vielleicht vorher Lapienen zugehörig gewesen, oder der sogenannte Hexenfriedhof: bei ihm ist nicht wirklich klar, zu welcher Gemeinde er einst gehörte. 1938 lag er zwischen Sakuten und Czutellen ziemlich genau auf der Gemeindegrenze.

Und letztlich zählen auch die Erinnerungen ehemaliger Bewohner des Memelgebietes. Sollte also Verschiebung der Zugehörigkeit stattgefunden haben und Sie möchten aber, dass die ursprüngliche Zugehörigheit erwähnt wird, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf. Ihre Information wird dann auf beiden Seiten vermerkt und miteinander verbunden.


Google.Earth und GPS

Der Krieg und die nachfolgende Besatzungszeit durch die Russen haben das Gemeindebild in Ostpreußen maßgeblich verändert. Viele Orte existieren nicht mehr in der vergangenen Größe, Kirchen wurden abgerißen oder zweckentfremdet. Der Vergleich zwischen den Messtischblätter und den Möglichkeiten von Google.Maps oder Google.Earth erlauben eine gute Bestimmung der Lage der Friedhöfe im heutigen Litauen. Oft sind Straßen gute Orientierungspunkte und wenn auf dem freien Feld an selber Stelle auch heute ein Wäldchen steht - dann ist es ein sehr guter Hinweis darauf, dass der Friedhof nicht eingeebnet wurde. Mit Hilfe von Google.Earth können dann leicht die GPS-Daten extrahiert und bei der Suche verwendet werden.

Überraschenderweise ist die tatsächliche Suche dann nicht mehr so leicht. Unwegbares Gelände erschweren die Fahrerei - zudem entpuppen sich "Straßen", die auf Google präsentiert werden als echte Tracktorwege - man sollte nicht dortlang fahren, die Gefahr im Nirgendwo stecken zu bleiben ist einfach sehr groß. Es gibt, oft kurz vor Ende der Suche, auch viele Privatstraßen und Privatgrundstücke die man nicht einfach betreten kann - hier ist es einfach gut, wenn man jemanden dabei hat, der auch litauisch kann.

Die Suche nach Waldfriedhöfen kann auch sehr spannend werden, wenn das GPS sich plötzlich verabschiedet - irgendwann möchte man einfach nur noch aus diesem Wald raus - oft geht es auch mit spontaner Benzinverknappung einher. Ein Anruf beim hiesigen ADAC ist sicherlich spannend...

Nicht alle Friedhöfe sind auch verkartet. Manchmal findet man auch "spontan" ein Wäldchen auf dem Feld das nicht eingezeichnet war und lässt sich von einem Friedhof überraschen, oder auf der Suche nach einem Waldfriedhof findet man noch einen zusätzlichen Friedhof wie es in Klein Jagschen vorgekommen ist.

Sicher ist es bitter, wenn an der Stelle des Friedhofes heute eine Fabrik steht, oder der Zugang verwehrt wird durch ein Betriebsgelände. Aber auch das kommt vor. Man darf dann nicht vergessen, dass auch in Memel früher Friedhöfe aus Platzmangel verlegt wurden und die dann aufgelassenen Friedhöfe überbaut wurden. Dennoch ist es keine gute Erfahrung.