Königsberger Seekanal: Unterschied zwischen den Versionen
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"Die Fahrrinne im [[Frisches Haff|Haff]] von Pillau nach Königsberg konnte trotz der angestrengtesten Baggerarbeiten nicht tiefer als 4 m unter der mittleren Wasserhöhe gehalten werden. Deshalb war der Königsberger Hafen den größeren Seeschiffen nicht zugänglich. Eine auch für den Verkehr größerer Fahrzeuge geeignete Wasserverbindung zwischen der See und Königsberg wurde durch den Bau des Königsberger Seekanals in den Jahren '''1890''' bis '''1901''' geschaffen. Er hat von der [[Pregel (Fluss)|Pregelmündung]] bis zum Pillauer Hafen [http://wiki-de.genealogy.net/Pillau#Hafen_von_Pillau] eine Länge von '''33 km''' und führt durch den nördlichen Teil des Frischen Haffs. Die Tiefe des Kanals beträgt 6 1/2 m, seine Sohlenbreite 30 bis 40 m und seine obere Breite 80m. Auf der Südseite ist er mit einem starken Damme versehen, der ihn gegen das Verschlammen schützt. Gegenüber den am nördlichen Haffufer liegenden Dörfern sind in diesem Damme mehrere 30 m breite Durchlässe vorhanden. In dem [[Fischhausen/ Samland|Fischhauser Wiek]] ist eine auf 4 km lange Strecke der Kanal ohne jede Dammeinfassung. Auf der nördlichen Seite sind nur kurze an das Haff anschließende Flügeldämme gezogen, sonst fehlt hier der Damm. | |||
== | Die Durchlässe liegen vor den Ortschaften [[Kamstigall]], [[Zimmerbude]], [[Widitten]], [[Groß Heydekrug|Heydekrug]], [[Caporn]], [[Margen (Landkreis Fischhausen)|Margen]] und [[Nautzwinkel]]. Die Dämme bestehen aus zwei geneigten Pfahlreihen mit dazwischenliegender Steinfüllung, die auf Faschinen ruht. Zu ihrer Verstärkung wurden in der Nähe von Pillau und auf der Strecke von [[Peyse]] bis zur Steinbake bei [[Königsberg-Wehrdamm|Wehrdamm]] nach der Haffseite zu Aufschüttungen aufgeworfen, die mit Schilf, Rohr und Binsen, an den höher gelegenen Stellen sogar mit Bäumen bepflanzt sind. Diese Anpflanzungen bilden für den Schiffer bei einer Fahrt in der dunkelheit ein vortreffliches Richtungsmittel. Da sich im Kanal zwei größere Schiffe nicht ausweichen können, wird von Pillau aus der Verkehr auf ihm genau geregelt. Im Winter wird der Seekanal, soweit es irgend möglich ist, durch Eisbrecher offengehalten. Am 15. November '''1901''' wurde der Kanal dem öffentlichen Verkehr übergeben. Seine Kosten werden über 12 Millionen Mark geschätzt. Die Länge der gesamten Wasserstrecke Ostsee-Pillauer Tief-Seekanal-Pregel-Königsberg beträgt '''46 km'''." <ref> Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.98f </ref> | ||
== Weblinks == | |||
*Bildersammlung [http://www.flickr.com/search/?w=all&q=pillauer+seetief&m=text] | |||
*Bildersammlung [http://www.flickr.com/search/?w=all&q=k%C3%B6nigsberger+seekanal&m=text] | |||
== Quellen == | |||
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[[Kategorie:Fluss in Ostpreußen]] | [[Kategorie:Fluss in Ostpreußen]] | ||
[[Kategorie:Fluss im Landkreis Fischhausen]] | |||
[[Kategorie:Fischhausen]] |
Aktuelle Version vom 26. Juli 2011, 19:31 Uhr
Verlauf
Königsberg in Preußen - Pillau, auch Pillauer Seetief genannt.
Geschichte
"Die Fahrrinne im Haff von Pillau nach Königsberg konnte trotz der angestrengtesten Baggerarbeiten nicht tiefer als 4 m unter der mittleren Wasserhöhe gehalten werden. Deshalb war der Königsberger Hafen den größeren Seeschiffen nicht zugänglich. Eine auch für den Verkehr größerer Fahrzeuge geeignete Wasserverbindung zwischen der See und Königsberg wurde durch den Bau des Königsberger Seekanals in den Jahren 1890 bis 1901 geschaffen. Er hat von der Pregelmündung bis zum Pillauer Hafen [1] eine Länge von 33 km und führt durch den nördlichen Teil des Frischen Haffs. Die Tiefe des Kanals beträgt 6 1/2 m, seine Sohlenbreite 30 bis 40 m und seine obere Breite 80m. Auf der Südseite ist er mit einem starken Damme versehen, der ihn gegen das Verschlammen schützt. Gegenüber den am nördlichen Haffufer liegenden Dörfern sind in diesem Damme mehrere 30 m breite Durchlässe vorhanden. In dem Fischhauser Wiek ist eine auf 4 km lange Strecke der Kanal ohne jede Dammeinfassung. Auf der nördlichen Seite sind nur kurze an das Haff anschließende Flügeldämme gezogen, sonst fehlt hier der Damm.
Die Durchlässe liegen vor den Ortschaften Kamstigall, Zimmerbude, Widitten, Heydekrug, Caporn, Margen und Nautzwinkel. Die Dämme bestehen aus zwei geneigten Pfahlreihen mit dazwischenliegender Steinfüllung, die auf Faschinen ruht. Zu ihrer Verstärkung wurden in der Nähe von Pillau und auf der Strecke von Peyse bis zur Steinbake bei Wehrdamm nach der Haffseite zu Aufschüttungen aufgeworfen, die mit Schilf, Rohr und Binsen, an den höher gelegenen Stellen sogar mit Bäumen bepflanzt sind. Diese Anpflanzungen bilden für den Schiffer bei einer Fahrt in der dunkelheit ein vortreffliches Richtungsmittel. Da sich im Kanal zwei größere Schiffe nicht ausweichen können, wird von Pillau aus der Verkehr auf ihm genau geregelt. Im Winter wird der Seekanal, soweit es irgend möglich ist, durch Eisbrecher offengehalten. Am 15. November 1901 wurde der Kanal dem öffentlichen Verkehr übergeben. Seine Kosten werden über 12 Millionen Mark geschätzt. Die Länge der gesamten Wasserstrecke Ostsee-Pillauer Tief-Seekanal-Pregel-Königsberg beträgt 46 km." [1]
Weblinks
Quellen
- ↑ Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.98f