Ahlen (Kreis Warendorf): Unterschied zwischen den Versionen
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* Tochterpfarren sind Ahlen-St. Marien, Dolberg und Heeßen. Seit 1949 ist auch die Fili algemeinde St. Ludger selbständige Pfarre. | * Tochterpfarren sind Ahlen-St. Marien, Dolberg und Heeßen. Seit 1949 ist auch die Fili algemeinde St. Ludger selbständige Pfarre. | ||
* Die „neue" Pfarre, St. Marien, ist erstmals 1289 erwähnt. Sie wird um 1285 von der Mutterpfarre getrennt worden sein. Wie diese war auch sie dem Cappenberger Stift einverleibt und wurde bis 1803 von Prämonstratensern betreut. | * Die „neue" Pfarre, St. Marien, ist erstmals 1289 erwähnt. Sie wird um 1285 von der Mutterpfarre getrennt worden sein. Wie diese war auch sie dem Cappenberger Stift einverleibt und wurde bis 1803 von Prämonstratensern betreut. | ||
* Das im Pfarrgebiet 1923 errichtete | * Das im Pfarrgebiet 1923 errichtete [[Pfarrektorat]] St. Joseph wurde 1949 abgepfarrt. | ||
* Die Bartholomäuskirche ist ein Bau des 15. Jahrhunderts, ihr Turm stammt von 1273, der Turmhelm von 1815. | * Die Bartholomäuskirche ist ein Bau des 15. Jahrhunderts, ihr Turm stammt von 1273, der Turmhelm von 1815. | ||
* Die Marienkirche wurde 1902-1904 neu gebaut, St. Joseph 1922/23, St. Ludger 1929. | * Die Marienkirche wurde 1902-1904 neu gebaut, St. Joseph 1922/23, St. Ludger 1929. |
Version vom 29. April 2011, 13:07 Uhr
Ahlen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Ahlen. |
Ahlen: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Warendorf > Ahlen (Kreis Warendorf)
Frühe Erwähnungen
Name
„villa Alna in pago Sudrego" 9. Jahrhdt.; „Alnon" ca. 900; „Alen" 1139; „Alnensis" 1160; „Alnen" 1176; „Alen" 1245.
Besitz
- <> 900 hatte Kloster Werden Besitz in Ahlen.
- 1151 schenkt Bischof Werner dem Kloster Asbeck eine Abgabe aus dem Hof zu Ahlen.
Kirche in Ahlen
- In der Vita St. Liudgeri wird Ahlen bereits als Pfarre erwähnt, die Ludgerus besuchte.
- 1139 übergibt Bischof Werner von Münster die Kirche zu Ahlen dem Kloster Cappenberg.
- 1160 verleiht Friedrich II., Bischof zu Münster, dem Stift Kappenberg das Archidiakonat über das Kirchspiel Ahlen.
- 1245 Wiscelus, plebanus in Ahlen
- 1287 „Warmundus plebanus veteris ecclesiae Alensis" .
- 1288 Lambertus, Rektor der neuen Kirche in Ahlen genannt.
Stadtanlage
- Zur Zeit des Münsterischen Bischofs Herm. II. (1174 bis1203) und seines Nachfolgers Otto I. (1203-18), bis zum Jahre 1212, wurde die „villa. Alen" mit „fossatis et aliis munitionibus" (Gräben, Knicke und Wälle) auf Veranlassung der genannten Bischöfe befestigt.
- 1214 „mensura de Ahlen" (Ahlener Maß).
- Kern der Anlage war der 1217 genannte bischöflicher Amtshof in Ahlen (1151 Hof zu Ahlen?).
- 1224 verbietet der Münsterische Bischof Dietrich III. den Städten im Bistum Münster, unter anderen der „civitas Alen" bei Strafe der Exkommunikation, Hörige des Klosters Marienfeld aufzunehmen.
- 1245 verleiht der Münsterische Bischof Ludolf den Bürgern von Ahlen an dem dortigen mit ihrer Unterstützung eingelösten Gericht dasselbe Recht, welches den Bürgern von Münster zusteht.
- 1287 erteilt der Münsterische Bischof Everhard den Bürgern von Ahlen Zollfreiheit in seinem Lande.
Familienname
1139 „Suederus de Alen".
Landschaftslage
Ahlen liegt im südlichen Teil der Münsterschen Tieflandsbucht, westlich der Beckumer Berge, im Quellgebiet der Werse (7 km nördlich der Lippe) in 80 m Höhe. Der Altstadtkern liegt auf dem westlichen Ufer des Wersebachs.
Ortsursprung
Altes Gogericht. Amtshof des Bischofs von Münster, der 1243 den Bürgern anteilsweise in Pacht gegeben wurde. Villa Ahlen. (12. Jhdt.). 4 Befestigungen 1212. Marktrecht 1214. 1224 unter den Städten und festen Plätzen des Fürstbistums Münster genannt. 1245 Verleihung desselben Rechtes wie den Bürgern Münsters.
Stadt als Siedlung
Bauliche Entwicklung
Die Altstadt ist planmäßig angelegt und hat einen fast kreisförmigen Grundriß. Darauf stoßen die Straßen von Norden und Süden, Hauptstraße in ostwestlicher Richtung. Südwestlich des Stadtmittelpunktes Markt mit Rathaus und alter Kirchplatz. Schon um 1200 mit Gräben und Wehren befestigt, Befestigungen im 13. Jhdt. verstärkt. Später Mauer mit doppeltem Wall und Gräben, im Südwesten die Werse. Mauertürme. 5 Tore mit Türmen, etwa 650 m voneinander entfernt; Abbruch seit 1765, zuletzt das Westtor (1554-59 erbaut, 1879 abgerissen). Von der Mauer nur noch ein kleiner Rest vorhanden, im übrigen um 1954 Wallanlagen. Im 19. Jhdt. Ausdehnung der Stadt im Zuge der 5 Ausfallstraßen, besonders nach Südosten (Bahnlinie Hamm - Hannover), Anfang 20. Jhdt. hier Zechen- und Industriesiedlungen.
Gebäude
Ältestes Bauwerk die Bartholomäuskirche (spätgotische Hallenkirche, Turm 1273, Langhaus 14. Jhdt.). Marienkirche (neugotisch) 1902/04 an Stelle der 1912 abgebrochenen Kirche von Ende des 13. Jhdts. Bei dem 1571 erbauten Siechenhaus an der Kapellenstraße die Josephskapelle von 1688. Rathaus von 1905 an Stelle des alten. 1150 wurde das Augustinerinnenldoster „Maria Rosa" errichtet, 1813 aufgehoben und auf Abbruch verkauft. Neues Kloster „Unserer Lieben Frau" von 1902. Evangelische Kirche von 1861. Neue Kirchen in den Vorstädten nach dem 1. Weltkrieg. Bahnhofsgebäude 1914/15. Postgebäude von 1913. Emaillefabriken und Zechen.
Brände/Überschwemmungen
Stadtbrände 1483, 1686 und 1744. Daneben früher häufig Überschwemmungen durch die Werse.
Zerstörungen 2. Weltkrieg
Zerstört eine Kirche, eine Schule und das Amtsgericht (teilweise), 165 Wohnhäuser und 3 Fabriken über 60%. Die Fläche der Zerstörung umfaßte 17.000 qm oder 4,75% der gesamten bebauten Fläche. Im Jahre1950 waren die Schäden bis zu 92% behoben.
Bevölkerung
Entwicklungen
Starke Zuwanderung durch Industrialisierung seit Ende 19. Jhdt., auch Ausländer.
Seuchen
Pest 1551 und 1597.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Bürgerbuch von 1389 ff.
- Einwohnerliste 1662. Bearbeitet von: Ernst-Georg Raaf, Carl-Koenen-Straße 7, 53881 Euskirchen-Kuchenheim, e-graaf@gmx.de
- Kirchenbücher (rk.) seit 1634 bzw. 1671, 1759
- Kirchenbücher (ev.) seit 1866
Gedruckte Quellen
- Adreßbuch zumindest bis 1951
- Ahlen (Kreis Warendorf) im Adressbuch für Rheinland-Westphalen von 1834
Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- Ahlen, 1810-1813 (Zivil.) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
- Ahlen, 1840-1847 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
- Ahlen, 1863-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
- Ahlen, 1803, 1815-1874 (rk., St. Bartholomäus, Stadt u. Land) Geburten, Heiraten, Tote
- Ahlen, 1803-1804, 1815-1874 (rk., St. Marien, Stadt u. Land) Geburten, Heiraten, Tote
- Ahlen, 1822-1846 (Juden, Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote
- Ahlen, 1847-1874 (Juden, Gerichtsbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
Berühmte Personen
- Bertramus von Ahlen, Franziskaner, Mystiker und Scholastiker, um 1315.
- Heinrich von Staden, * <> 1545 in Ahlen, Vertrauter Iwans des Schrecklichen, verfaßte eine der wichtigsten älteren Beschreibungen Rußlands.
Jüngere Einwohnerzahlen
1818: 2.319 Einwohner (E.), 1827: 2.610 E., 1843: 2.732 E., 1858: 3.247 E., 1871: 3.535 E., 1885: 4.747 E., 1895: 5.595 E., 1905: 8.089 E., 1910: 10.762 E., 1919: 18.254 E., 1925: 22.357 E., 1933: 25.153 E., 1939: 25.697 E., 1945: 30.185 E., 1946: 30.049 E., 1950: 33.141 Einwohner.
Sprache
Ahlen ist mit seiner niederdeutschen Mundart in das Münsterländische einzuordnen. Kennzeichen: ju 'euch' (nicht ink !), mi 'mir' und 'mich', sin `(ich) bin', bauen 'bauen', meiet `(sie) mähen'. Trotz des massiven Vordringens der Industrie war die Mundart 1954 noch fest in Gebrauch. Die Ahlener spottetenn über die Dolberger : „Heggen, meggen, Sliepsteen dreggen", weil sie heien, meien, dreien sprechen.
Wirtschaft
Handel, Gewerbe bis 1954
1287 bereits freie Jahrmärkte, weitere 1562 bewilligt. Im späteren Mittelalter Wüllnerei und Leinenweberei (bis Ende 19. Jhdt. wichtig) sowie Handel. Daneben im wesentlichen Ackerbürgerstadt bis fast zur Jahrhundertwende. Danach Beginn der Industrialisierung: Plüschfabrikation, 1880-91 Strontianitbergbau, 1900 erste Bohrungen auf Steinkohle, 1909-12 Abteufung der Schachtanlage „Gewerkschaft Westfalen" (1950 einschl. Kokerei etwa 3.800 Arbeiter). Seit den 1870er Jahren Emailleindustrie, 1954 größte in Deutschland, Fabriken für Maschinen, Blech- und Zinkwaren, Schuhe (aus alter Gerberei entstanden), Holzverarbeitung, Steine und Erden, Nährmittel usw., Fleischwaren, Kornbranntwein.
Fabrikation vor 1954
Steinkohlenzeche „Gewerkschaft Westfalen" (1912). Stanz- und Emaillierwerke: Rollmann & Tovar AG. (1897), „Westfalenwerke" und „Atlantik" GmbH. (1932).
Verkehrseinrichtungen bis 1954
Ahlen liegt am mittelalterlichen Hellweg (Dortmund – Bielefeld - Minden). Gleichlaufende Bahn Köln - Berlin seit 1848. In 6 km Entfernung Anschlüsse an große Straßen: Hamm -Münster, Dortmund - Bremen, seit 1938 Autobahn KölnHannover - Berlin.
Umgebungsbedeutung bis 1954
Trotz der Nähe des rasch gewachsenen Hamm behielt Ahlen seine Bedeutung für das engere landwirtschaftliche Streusiedlungsumland, am wichtigsten waren aber Bergbau und Industrie. Übergeordneter Ort ist Hamm und für Verwaltung zum Teil Beckum.
Ahlener Maß
- 1840 Geltungsgebiet: Stadt und Kirchspiel Ahlen, vom Kreise Lüdinghausen die Gemeinde Walstede.
- Benennung: Stadt Ahlener Malt gleich 10 Müdden, 1 Müdde gleich 2 Scheffel gleich 18 Becher, 1 Scheffel gleich 9 Becher.
- Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an dem auf dem Rathause vorhandenem Normalmaß. Untersuchungsart: Streichmaß
- Die Untersuchung hat für die Größe des Ortsmaßes ergeben in preußischen Kubikzoll 2.059,59 oder abgerundet 2060 Kubikzoll. Ein Kubikzoll zu 17,89 ml gerechnet entspricht der Scheffel heute 36,85 Liter.
- Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an dem auf dem Rathause vorhandenem Normalmaß. Untersuchungsart: Streichmaß
- Siehe auch: Fürstbistum Münster/Maße und Einheiten
- Benennung: Stadt Ahlener Malt gleich 10 Müdden, 1 Müdde gleich 2 Scheffel gleich 18 Becher, 1 Scheffel gleich 9 Becher.
Verwaltung
Der Rat
1271 „Iudex et scabini civitatis“ erwähnt, „iudex, scabini et consules” zuerst 1287, 2 “magistri scabinorum” 1295. 2 magistri consulum und 8 scabini 1298. Später Bürgermeister und Rat.
Gericht
- 1245 Gograf zuerst erwähnt, in fürstbischöflicher Zeit zugleich städtischer Richter.
Gerichtsbezirk
1840 war der Land- und Stadtgerichtsbezirk Ahlen zuständig für die Orte:
Ahlen, Beckum, Dolberg, Drensteinfurt, Heesen, Herzfeld, Lippborg, Sendenhorst, Lütke Uentrop, Vorhelm und Walstedde
Bürgerrechtsquelle-Bürgerbuch
- Ahlen, Kreis Beckum (1245), Bürgerbuch 1389-1454, Perg. 35 Bll. (Staatsarchiv Münster, Dep. Stadt Ahlen II E Nr. 1). — Bürgerbuch und Überlaßprotokoll 1454-1561 (ebd. II E Nr. 2). Diese Handschrift enthält Bürgeraufnahmen aus den Jahren 1389-1431, 1453, 1454 (Bürgerliste), wohl Abschriften aus dem ältesten Bürgerbuch; anschließend Bürgeraufnahmen 1454-1494, 1504/05. Die nächsten zwei Blätter fehlen. Ab Blatt 19 (neue Zählung) Bürgeraufnahmen 1520-1538, ab Blatt 75 Bürgeraufnahmen 1538-1561.—Bürgerbuch und Überlaßprotokoll, Perg., 68 Bll. (ebd. II 2 Nr. 4) mit Bürgeraufnahmen 1562-1797.
- Quelle: Beiträge zur westfälischen Familienforschung Bd. 36-37
Landesherrschaft
Landesherren
- < 1803 Fürstbistum Münster (Oberstift), Amt Wolbeck (historisch), Mitglied der Hanse.
- 1803 - 1806 preuß. Erbfürstentum Münster
- 1806 - 1813 Großherzogtum Berg, Ruhrdepartement, 1809 Arrondissement Hamm
- 1813 - 1815 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Kreis Hamm
- 1815-1946 preußische Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, bis 1974 Kreis Beckum, Amt Ahlen
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, 1975 Kreis Warendorf
Kriegswesen
Wehrhoheit
Wehrhoheit im Besitz des Landesherrn. Die Bürgerschaft war schon 1454 in 4 Schichten (Kamp-, Nord-, 0st- und Moellenschicht) zur Verteidigung der Mauern eingeteilt.
Schützengilden
Schützenbruderschaft seit vor 1520, wirkte im 16. Jhdt. bei der Verteidigung der Stadt mit.
Siegel,Wappen, Fahne
Stadtwappen: In Rot ein goldgekrönter, geflügelter silberner Aal, der schon im Siegel von 1255 erscheint, seit 1571 auf Münzen. In der heutigen Form wurde das Wappen am 17. Dezember 1910 vom preußischen Staat verliehen.
Das älteste Siegel zeigt über einer Zinnenmauer mit dem Aal im Torbogen unter einem Giebel zwischen 2 Zinnentürmen das Brustbild des hl. Bartholomäus, des Stadtpatrons (1297).
Stadtfahne seit 1936: Unter roter Aufschrift das Wappen in weißem, rotumrandeten Felde.
Finanzwesen
Münzwesen
- Ohne landesherrliche Genehmigung wurden 1584, 1610, 1616 Kupfermünzen geprägt. Erhalten sind folgende Werte: 3 Schillinge; 12, 6, 3, 2, 1 Pfg.; Heller. Die Stücke zeigen auf der Vorderseite das Wappen der Stadt, auf der Rückseite die Wertzahl. Durch den „recessus restitutionis“ 1627 verbot der Bischof von Münster weitere Prägungen.
- Notgeld. 1917: 10, 50 Pfg. Zink; 10 Pfg. Eisen. 1918: 10 Pfg. Eisen. 1919: 10, 50 Pfg. Eisen. Folgende Ausgaben in Papier: 1918: 5. 10, 20 M. 1923: 7 Werte von 1 Mill. bis 1 Bill.
Stadtgebiet
Das Stadtgebiet umfaßt große Teile der bis zum 19. Jh. außerhalb liegenden Feldmark; bis 1954 fast unverändert unverändert: 1858: 2004 ha, 1951: 2008 ha.
- 1816 Bürgermeisterei Ahlen mit Ahlen-Stadt, Neu- und Altahlen, Heessen.
- 1843 revidierte Städteordnung, Trennung von Stadt und Amt Ahlen.
- 1969 die Gemeinde Altahlen, Dolberg und Neuahlen (Amt Ahlen) mit Stadt Ahlen zusammengelegt.
- 1975 Gemeinde Vorhelm eingegliedert.
Kirchenwesen
Bistümer seit Mittelalter
Die „alte" Pfarre, 1289 erstmals so genannt, ist eine Gründung Liudgers(9. Jhdt.), 1139 wurde die Kirche zum hl. Bartholomäus dem Stift Cappenberg einverleibt, dessen Mitglieder bis 1803 das Pfarramt bekleideten. Pfarrsprengel, eigenes Archidiakonat. Teile der Urpfarre gelangten an Bockum, Vorhelm und Walstedde;
- Tochterpfarren sind Ahlen-St. Marien, Dolberg und Heeßen. Seit 1949 ist auch die Fili algemeinde St. Ludger selbständige Pfarre.
- Die „neue" Pfarre, St. Marien, ist erstmals 1289 erwähnt. Sie wird um 1285 von der Mutterpfarre getrennt worden sein. Wie diese war auch sie dem Cappenberger Stift einverleibt und wurde bis 1803 von Prämonstratensern betreut.
- Das im Pfarrgebiet 1923 errichtete Pfarrektorat St. Joseph wurde 1949 abgepfarrt.
- Die Bartholomäuskirche ist ein Bau des 15. Jahrhunderts, ihr Turm stammt von 1273, der Turmhelm von 1815.
- Die Marienkirche wurde 1902-1904 neu gebaut, St. Joseph 1922/23, St. Ludger 1929.
- Das Augustinerinnenkloster "Maria Rosa" von 1450 verfiel 1814 der Aufhebung.
- Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
Reformation
Die Neue Pfarre war seit 1533 zeitweise evangelischer Konfession, doch wurde die Reformation im Fürstbistum massiv behindert. Erst im 19. Jhdt. dann wieder ev. Gottesdienst: Gastgemeinde von Hamm 1840, eigene Pfarrstelle 1894.
Bekenntnisse
1885: 239 Ev., 1925: 5.286 Ev., 1948: 21.296 Kath., 9.167 Ev., 1.481 glaubenslos, 171 Verschiedene.
Juden
Im 16. und 17. Jhdt. nur eine, 1742:4, Ende 18. Jhdt.: 8 Judenfamilien. 1788 eigene Begräbnisstätte, 1848 jüdische Gemeinde. 1871: 100, 1925: 122, 1954: 10 Juden.
Heutige Kirchengemeinden
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Die Kirchen zählen zum Dekanat Ahlen im Kreisdekanat Warendorf
St. Bartholomäus Kirchplatz 6
Gemeindekooperation: |
St. Elisabeth Bürgermeister-Corneli-Ring 15
Gemeindekooperation: | |
St. Gottfried Jägerstr. 34a
Gemeindekooperation: |
St. Josef Rottmannstr. 111
Gemeindekoopertation: | |
St. Ludgerus Gemmericher Str. 64
Gemeindekooperation: |
St. Marien Klostergasse 5
Gemeindekooperation: |
Wohlfahrtspflege
1250 Hospital gegründet, 1571 Leprosenhaus, 1825 St.-Vincenz-Hospital, 1928 St.-Franziskus - Hospital. Elektrizitätswerk 1897-1913, danach Lieferung durch die VEW. Erste Wasserleitung aus Unna und Sendenhorst seit 1904, Erweiterung des Wasserwerks 1941. Kanalisation seit etwa 1890, am Westtor beginnend allmählich ausgebaut, eigene Anlagen der Zeche und einiger Werke.
Bildungswesen
Schulen
Lateinschule Mitte 14. Jh., erweiterter Elementarunterricht bis etwa 1700 durch Geistliche, dann weltliche Lehrer. 1791 Knaben-, 1795 Mädchenschulgebäude. 1832 eine weitere Schule für die Neue Pfarre abgeteilt. 1882 ev., 1891 und 1924 weitere kath. Stadtschulen. 1938-45: sechs Gemeinschaftsschulen, im Jahre 1954 fünf kath., 1 ev., 2 Gemeinschaftsschulen, 1 Hilfsschule, 1 neusprachliches Mädchengymnasium mit Handels- und Haushaltungsschule (seit 1890), privat. Die 1828 eingegangene Lateinschule erst 1876 durch eine städt. Rektoratschule ersetzt, aus der 1911 das städt. Gymnasium für Jungen hervorgegangen ist. Weiterhin 1954: Kreisberufs- und Handelsschule, Haushaltungsschule und eine bergmännische Berufsschule.
Theater
Seit 1919 Theater- und Konzertveranstaltungen.
Zeitungen
- seit 1898 Ahlener Volksztg. (CDU)
- seit 1880 Die Glocke (Oelde, mit Beilage für Ahlen. CDU)
- seit 1949 Ahlener Stadtanzeiger (CDU)
- seit 1946 Westfälische Rundschau (SPD), Ausgabe BH (Beckum, Ahlen, Hamm).
Artikel-Quellen
- Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
- Adreßbücher, Stadtarchiv
- Stadt und Amt Ahlen in Niekammer´s Landwirtschaftliches Adreßbuch von 1931, Provinz Westfalen - Kreis Beckum, Seite 15
Archiv
- Ahlen (Kreis Warendorf)/Stadtarchiv (mit Kurzübersicht der Bestände)
- Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen
- Kreisarchiv Warendorf auf www.archive.nrw.de (02.06.2007)
- Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (bis 2008 Staatsarchiv Münster), Schwesternhaus Ahlen – Urkunden (Findbuch A 120 I) [1]
- Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (bis 2008 Staatsarchiv Münster), Schwesternhaus Ahlen – Akten (Findbuch A 120 II) [2]
Bibliografie
- Bibliographie zur Kultur & Geschichte der Stadt Ahlen (Westf.). Hrsg. von der Stadt Ahlen (Westf.). [Planung, Koordination, Red.: Jürgen Rheker ...]. Ahlen 2005. 361 S.: Ill. (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Ahlen. 8.) ISBN 3-00-017972-0.
- Bau- u. Kunstdenkmäler, Kreis Beckum S. 5 ff.
- Büld, H.: Volk und Sprache im nördl. Westfalen (1939).
- Eggert, B.: Vergleichende Dialektgeographie des Gebietes der Beckumer Berge und der Soester Boerde (Diss. Münster 1921, Manuskr.).
- Heimatbuch der Stadt Ahlen 1929.
- Hell, Klaus: Verzeichnüß deren in der Stadt Ahlen Amts Wolbeck befindlichen Hausgesessenen Einwöhneren, samt Kindern, Knechten und Mägden, 15.12.1766. In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung 57/58 (1999/2000), S. 258-346.
- Hell, Klaus: Kirchspiel Neuahlen 1766, In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung 57/58 (1999/2000), S. 354-366
- Hell, Klaus: Eingesessene im Amt Wolbeck, Stadt oder Wigbold oder Kirchspiel Ahlen. Formular des über die pro 1770 verwilligte und ausgeschriebene Kopfschatzung einzureichenden Verzeichnisses, 7.6.1770. In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung 57/58 (1999/2000), S. 258-353.
- Peus, B.: Beitr. zur Münzkunde Westfalens, in: Frankfurter Münzzeitung (1930).
- Schimmel, A.: Die Geschichte des Bürgerschützenvereins Ahlen. (1927).
- Wünsche, A.: Die Gestalt der Städte im Bereich des ehemaligen Fürstbistums Münster (Phil. Diss. Münster 1937)
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Ahlen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Periodika
Der beflügelte Aal. Heimatliches aus Ahlen - Vorhelm - Dolberg. Bd. 26 (2007). Hrsg.: Heimat-Förderkreis für Westfälische Tradition e.V., Postfach 14 25, 59204 Ahlen. Red.: Heinrich Kemper, Rembert Wilke, Udo Wagener.
Bilder, alte Fotos und historische Karten
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
- Stadtverwaltung Ahlen www.ahlen.de
Genealogische Internetseiten
- Arbeitskreis Familienforschung Ahlen und Umgebung e.V. www.ahlengen.de
- Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung
Historische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Städte und Gemeinden im Kreis Warendorf (Regierungsbezirk Münster) | |
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung AHLLENJO31WS | |
http://gov.genealogy.net/item/map/AHLLENJO31WS.png
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