Topographie Holstein 1841/I-Z/487: Unterschied zwischen den Versionen

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Z.
Zalzouwe
s. Salzau.
Zarnekau
(vorm. Cernecowe); Dorf fast 3/4 M. östlich von Eutin, an der Landstraße von Lütjenburg nach Lübek, im Fürstenthume Lübek; Amt Eutin; Kirchspiels-District; Ksp. Eutin. - Dieses schön belegene Dorf, welches seinen Namen von der Zarnek-Aue (wendisch, d. h. Schwarz-Aue) erhalten hat und in welchem bis zum Jahre 1438 das hollische Recht galt, welches der Herzog Adolph damals aufhob, besteht aus 5 Vollh., 5 Kathen und 15 Instenwohnungen. Eine Vollhufe und eine Kathe, welche im Jahre 1789 abbrannten, sind südlich ausgebauet und heißen Hohnberg; 2 Kathen an der Landstraße von Eutin nach Oldenburg heißen Redderkrug (Wirthshaus und Schmiede), und 1 Kathe, wo Chausseegeld entrichtet wird, wird Sandfeld genannt. - Schule (75 K.). - Zahl der Einwohner: 135, worunter 2 Krüger, 2 Schmiede, 1 Rademacher, 2 Böttcher, 2 Maurer, 1 Zimmermann, 1 Schuster und 1 Schneider. - Areal: 571 Ton., 153 R., die Tonne zu 240 Q. R., worunter 99 Ton., 177 R. Wiesen. - Der Boden ist lehmigt und ein Theil sandigt, aber im Ganzen sehr gut. - Unweit des Dorfes liegt der Zarnekauer-See (41 Ton., 162 R.), welcher zum Theil mit Rohr und Schilf bewachsen ist. - Auf der Feldmark sind einige Grabhügel.
Zarnhusen
s. Sarlhusen.
Zarpen
(vorm. Cerbene, Tzerben, Sarpen); Kirchdorf an der Heilsaue, 1/2 M. nördlich von Reinfeld; Amt Reinfeld. - Diese Ortschaft wird in Urkunden aus den Jahren 1189 und 1340 noch ein Dorf genannt. Es ist aber urkundlich erwiesen, daß sie schon 1269 einen Bürgermeister und Rath gehabt hat, und in Urkunden aus den Jahren 1470 bis 1473 wird sie stets eine Stadt genannt, und war damals mit Lübschem Rechte begabt. Nach 1473 geschieht dieser Stadt nicht weiter Erwähnung, als daß das Stadtbuch 1476 bei einem Schreiber in Lübek in Verwahrung gewesen sein soll. Es steht also anzunehmen, daß diese Stadt durch Feuersbrunst oder Kriegsunglück später zerstört worden, mindestens sind gegenwärtig von dieser ehemaligen Stadt keine Anzeigen mehr übrig geblieben. Das den alten Urkunden angehängte Stadtsiegel enthält oben das Holsteinische Nesselblatt, darunter einen Halbzirkel mit der Figur eines Abtes und an beiden Seiten zwei Thürme. Ueber die dortige Kirche ward schon 1122 dem Kloster zu Reinfeld das Patronat geschenkt, 1264 ertheilte der Papst derselben besondere Privilegien und 1274 ertheilte der Bischof zu Lübek dem Kloster zu Reinfeld die Freiheit, ein Archidiaconat in der Kirche zu Zarpen zu errichten. - Gegenwärtig enthält das Dorf Zarpen 1 Vollh., 2 Dreiviertelh., 10 Halbh., 1 Zwölftelh. und 21 Kathen (10 23/24 Pfl.); eine ausgebauete, und mit der unter der Dorfschaft Heidekamp erwähnten Erbpachtstelle Schuhwiese zu einem Besitz vereinigte, Krugstelle heißt Zarpener Heckkathe. - Die Kirche ist geräumig und hell und hat einen ziemlich großen, achteckigen Thurm. Den Prediger ernennt der König. - Gerlach v. Wotmold stiftete im Jahre 1340 eine Vicarie in der Reinfelder Kirche, und gab dazu 6 Hufen in Zarpen. - Eingepfarrt sind, vom Amte Reinfeld: Alter-Hof, Badendorf, Dahmsdorf, Eckernschmiede, Ekenhorst, Fliegenfelde, Hamannssöhlen, Hauberg,