Topographie Holstein 1841/I-Z/473: Unterschied zwischen den Versionen
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;Wilsteraue: ({{Sperrschrift|wilde Stör}}). Diese Aue entspringt im Gute Hanerau, worauf sich bei Hohenhörn mehrere Bäche mit ihr vereinigen. Sie fließt darauf längs der Gränze von Süderdithmarschen unter dem Namen {{Sperrschrift|Mackenbek}}, oder {{Sperrschrift|Holstenaue}}, entwässert das große Moor und Wiesenthal, welches theils zur Landschaft Süderdithmarschen, theils zum Amte Rendsburg gehört, außerdem aber eine weit ausgedehnte Strecke der höhern Geest. Dann fließt sie durch die Wilstermarsch die Stadt Wilster vorbei und bei Kasenort durch eine Schleuse in die Stör. Die Aue, die den Namen {{Sperrschrift|Wilsteraue}} annimmt, sobald sie die Gränze der Wilstermarsch berührt, führte vor der Anlage des Bütteler Canals (s. Kuden-See) ihr Wasser nur der Stör zu. Bei hohem Wasserstande in der Aue aber, fließt sie jetzt theilweise auch durch die Burgeraue in den {{Sperrschrift|Kuden-See}} und so vermittelst des Bütteler Canals in die Elbe ab. Diese Aue, welche für kleine Fahrzeuge schiffbar ist, bildet die Gränze der alten und neuen Seite der Wilstermarsch. - Die beiden Ufer der Aue sind durch Deiche geschützt. | |||
;Windberg: s. Delingsdorf, Luschendorf. | |||
;Windbergen: Kirchdorf am Windbergener-See, in Süderdithmarschen; Kspv. Meldorf; Südervogtei. - Dieses Dorf ist wegen des daneben liegenden Wodansberges und Hesus-Haines berühmt. Viele wohlhabende Leute ließen sich hier, vormals der Schifffahrt wegen, nieder, da in der Nähe ein sicherer Hafen war; es wurde befestigt und die hiesigen Einwohner wurden ihrer Tapferkeit wegen hoch geschätzt. - Es enthält 55 Höfe und 23 Stellen ohne Land (113 H.). - Zahl der Einwohner: 520, worunter mehrere Gewerbetreibende und Handwerker. - Vormals war Windbergen zu Meldorf eingepfarrt, als aber hier ein ehernes Crucifix gefunden ward, errichtete man an der Stelle ein großes Kreuz, und daneben eine kleine Celle; da nun dieser Ort als Wallfahrtsort berühmt wurde, ward von den dargebrachten Opfern eine Capelle erbauet, und etwa um die Zeit der Reformation entstand die Kirche zum heil. Kreuze. Diese Kirche verfiel, und 1742 wurde die jetzige, etwas größere, erbauet, welche aber keinen Thurm und keine Orgel hat. Zur Wahl des Predigers präsentiren der Gouverneur und der Probst der Landschaft; die Gemeinde, welche nur aus dieser Dorfschaft besteht, wählt. - Das Diaconat ging 1811 ein. - Schule (102 K.); auch ist hier ein Armenhaus. - Südwestlich vom Dorfe ist eine Mühle. - Der {{Sperrschrift|Windbergener-See}} hat ein Areal von 80 Morgen, und wird von der Landschaft verpachtet. - Schon seit 1667 besteht hier eine Gilde, welche über 300 Interessenten zählt, und jetzt die Brand-Mobilien-Gilde genannt wird. - Areal: 1383 Steuert. - Ein Theil des Gehölzes heißt die Hesekammer, wo vormals ein heidnischer Altar sich befunden hat. - Auf der s. g. Querder Feldmark lag vormals ein Dorf Namens <tt>'''Querder'''</tt>, dessen Bewohner von den Windbergenern vertrieben wurden (s. Gudendorf). - Windbergen ward den 10. März 1645 von den Schweden unter dem Oberstlieutenant Schlebusch besetzt, die hier damals übel hauseten. - Im Jahre 1460 ward Heinrich v. Reventlov, welcher hier einen Hof besaß, von den Dithmarschern erschlagen, weil er über ein Grundstück mit ihnen in Streitigkeit gerieth. | |||
;Windbergener-See: s. Windbergen. | |||
;Windmühlenberg: s. Cismar. | |||
;Windmühlenkamp: s. Nessendorf. |
Aktuelle Version vom 28. August 2010, 14:20 Uhr
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- Wilsteraue
- (wilde Stör). Diese Aue entspringt im Gute Hanerau, worauf sich bei Hohenhörn mehrere Bäche mit ihr vereinigen. Sie fließt darauf längs der Gränze von Süderdithmarschen unter dem Namen Mackenbek, oder Holstenaue, entwässert das große Moor und Wiesenthal, welches theils zur Landschaft Süderdithmarschen, theils zum Amte Rendsburg gehört, außerdem aber eine weit ausgedehnte Strecke der höhern Geest. Dann fließt sie durch die Wilstermarsch die Stadt Wilster vorbei und bei Kasenort durch eine Schleuse in die Stör. Die Aue, die den Namen Wilsteraue annimmt, sobald sie die Gränze der Wilstermarsch berührt, führte vor der Anlage des Bütteler Canals (s. Kuden-See) ihr Wasser nur der Stör zu. Bei hohem Wasserstande in der Aue aber, fließt sie jetzt theilweise auch durch die Burgeraue in den Kuden-See und so vermittelst des Bütteler Canals in die Elbe ab. Diese Aue, welche für kleine Fahrzeuge schiffbar ist, bildet die Gränze der alten und neuen Seite der Wilstermarsch. - Die beiden Ufer der Aue sind durch Deiche geschützt.
- Windberg
- s. Delingsdorf, Luschendorf.
- Windbergen
- Kirchdorf am Windbergener-See, in Süderdithmarschen; Kspv. Meldorf; Südervogtei. - Dieses Dorf ist wegen des daneben liegenden Wodansberges und Hesus-Haines berühmt. Viele wohlhabende Leute ließen sich hier, vormals der Schifffahrt wegen, nieder, da in der Nähe ein sicherer Hafen war; es wurde befestigt und die hiesigen Einwohner wurden ihrer Tapferkeit wegen hoch geschätzt. - Es enthält 55 Höfe und 23 Stellen ohne Land (113 H.). - Zahl der Einwohner: 520, worunter mehrere Gewerbetreibende und Handwerker. - Vormals war Windbergen zu Meldorf eingepfarrt, als aber hier ein ehernes Crucifix gefunden ward, errichtete man an der Stelle ein großes Kreuz, und daneben eine kleine Celle; da nun dieser Ort als Wallfahrtsort berühmt wurde, ward von den dargebrachten Opfern eine Capelle erbauet, und etwa um die Zeit der Reformation entstand die Kirche zum heil. Kreuze. Diese Kirche verfiel, und 1742 wurde die jetzige, etwas größere, erbauet, welche aber keinen Thurm und keine Orgel hat. Zur Wahl des Predigers präsentiren der Gouverneur und der Probst der Landschaft; die Gemeinde, welche nur aus dieser Dorfschaft besteht, wählt. - Das Diaconat ging 1811 ein. - Schule (102 K.); auch ist hier ein Armenhaus. - Südwestlich vom Dorfe ist eine Mühle. - Der Windbergener-See hat ein Areal von 80 Morgen, und wird von der Landschaft verpachtet. - Schon seit 1667 besteht hier eine Gilde, welche über 300 Interessenten zählt, und jetzt die Brand-Mobilien-Gilde genannt wird. - Areal: 1383 Steuert. - Ein Theil des Gehölzes heißt die Hesekammer, wo vormals ein heidnischer Altar sich befunden hat. - Auf der s. g. Querder Feldmark lag vormals ein Dorf Namens Querder, dessen Bewohner von den Windbergenern vertrieben wurden (s. Gudendorf). - Windbergen ward den 10. März 1645 von den Schweden unter dem Oberstlieutenant Schlebusch besetzt, die hier damals übel hauseten. - Im Jahre 1460 ward Heinrich v. Reventlov, welcher hier einen Hof besaß, von den Dithmarschern erschlagen, weil er über ein Grundstück mit ihnen in Streitigkeit gerieth.
- Windbergener-See
- s. Windbergen.
- Windmühlenberg
- s. Cismar.
- Windmühlenkamp
- s. Nessendorf.