Topographie Holstein 1841/I-Z/451: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
(automatisch angelegt) |
(Texterfassung) |
||
(2 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Topographie Holstein 1841 I-Z|450|448|452|unkorrigiert}} | {{Topographie Holstein 1841 I-Z|450|448|452|unkorrigiert}} | ||
;Weitewelt: s. Kembs. | |||
;<tt>Welana</tt>: (<tt>'''Cella Welana'''</tt>). Als der Erzbischof Ebo von Rheims im Jahre 817 das Christenthum im Norden auszubreiten unternahm, schenkte ihm der Kaiser Ludwig der Fromme, im Jahre 823, die hohe Gegend bei Itzehoe, welche noch jetzt den Namen Wellenberg hat, wo Ebo diese vormalige Zelle, theils zu seinem Aufenthalte, und theils zu einer Bildungsanstalt für Lehrer und Missionäre unter den Heiden erbauete. Sie ward 826 dem Begleiter des Ansgarius, Gauzbert übergeben, und Ansgarius gründete neben der Zelle ein kleines Bethaus, dem heil. Sixtus zu Ehren. Der Name <tt>'''Cella Welana'''</tt> veränderte sich nachher in <tt>'''Monasterium'''</tt>, und das dabei im Laufe der Zeit entstandene Dorf hieß Münsterdorf; auch das Bethaus ging späterhin, als im Jahre 1130 die St. Laurentius-Kirche in Itzehoe erbauet ward, ein. | |||
;Wellberg: s. Blumenthal. | |||
;Wellen: ({{Sperrschrift|Welna}}). Vormals hieß das ganze Kirchspiel Münsterdorf, mit Ausnahme des Districtes Luttern {{Sperrschrift|Welna}}, und war zuerst ein klösterliches Gebiet, worauf die <tt>'''Cella Welana'''</tt> (s. <tt>'''Cella Welana'''</tt>) erbauet ward. Im 13. und 14. Jahrhunderte gehörte dieser District nicht mehr dem Kloster, sondern war eine landesherrliche Domaine, und nach dem Privilegium der Stadt Crempe, aus dem Jahre 1271, stand Welna unter der Jurisdiction des Itzehoer Burgvogts. Die Gräfin Hedwig und Dietrich Hoek schenkten im Jahre 1305 der Capelle zwei Hufen in Münsterdorf, und es entstand neben dem landesherrlichen Gute auch ein Calandsgut, welches zur Zeit der Reformation der Landesherr erhielt, und von dem Könige Christian III. säcularisirt ward. Diese beiden Güter erhielten nun den Namen der {{Sperrschrift|Wellengüter}} und fielen späterhin an Johann Rantzau von Breitenburg, wurden darauf aber wieder Königlich und von Christian IV. dem Amte Steinburg einverleibt. Der König Friedrich III. verkaufte sie aber im Jahre 1650 wieder an den Grafen Christian Rantzau zu Breitenburg. Als im Jahre 1712 der Graf Christian Detlev v. Rantzau dieses Gut besaß, war es in der Landesmatrikel zu 22 Pfl. angesetzt, und die Untergehörigen mußten alle Lasten darnach tragen. Weil der Besitzer damals einen Theil dieses Districts zu seinem Privatinteresse benutzte, so klagten die Dorfschaften Dägeling, Lägerdorf, Münsterdorf und die sogenannten Haidleute gegen diese Ungerechtigkeit und specificirten diese Ländereien, welche nicht mit zur Pflugzahl steuerten, nämlich: {{Bruch|3|4}} Pfl. Marschlandes vor Itzehoe, das Dorf {{Sperrschrift|Nordoe}} (4 Pfl.), ein Stück Moorland, 4 Kathen ({{Bruch|1|2}} Pfl.), deren Besitzer nach Breitenberg gezogen waren, der {{Sperrschrift|Bielenbergerhof}} und der {{Sperrschrift|Rehdershof}} in Münsterdorf, 1 Kathe in Dägeling, 1 Kathe auf der Münsterdorfer Feldmark zu Heidkrug, 5 Morgen Weideland, 3 Brookwiesen, die Radebrook, 142 Morgen Landes, welches um Wellen zerstreut liegt, 2 Pfl. Ländereien, welche dem Rathe in Itzehoe gehören, und die Bewohner der Ritterstraße und des Coriansberges in der Stadt Itzehoe. - Der Name Wellen ist jetzt nur in 2 Viertelhufen, 3 Kathen und 2 Instenstellen, welche {{Sperrschrift|Wellenberg}} genannt werden, übrig geblieben. Eine Viertelhufe ist ein Wirthshaus. - Diese Stellen gehören zum Ksple. Münsterdorf, Vogtei Dägeling, in der Herrschaft Breitenburg; Schuldistrict Dägeling. - Areal: 14 Ton., die Tonne zu 260 Q. R. - Der Boden ist sandigt. | |||
;Wellenberg: s. Wellen. |
Aktuelle Version vom 19. August 2010, 08:49 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Topographie Holstein 1841 | |
Teil 1: A B C D E F G H | |
Teil 2: J K L M N O P Q R S T U V W Y Z | |
<<<Vorherige Seite [450] |
Nächste Seite>>> [452] |
Datei:Topographie Holstein 1841 IZ.djvu | |
unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
- Weitewelt
- s. Kembs.
- Welana
- (Cella Welana). Als der Erzbischof Ebo von Rheims im Jahre 817 das Christenthum im Norden auszubreiten unternahm, schenkte ihm der Kaiser Ludwig der Fromme, im Jahre 823, die hohe Gegend bei Itzehoe, welche noch jetzt den Namen Wellenberg hat, wo Ebo diese vormalige Zelle, theils zu seinem Aufenthalte, und theils zu einer Bildungsanstalt für Lehrer und Missionäre unter den Heiden erbauete. Sie ward 826 dem Begleiter des Ansgarius, Gauzbert übergeben, und Ansgarius gründete neben der Zelle ein kleines Bethaus, dem heil. Sixtus zu Ehren. Der Name Cella Welana veränderte sich nachher in Monasterium, und das dabei im Laufe der Zeit entstandene Dorf hieß Münsterdorf; auch das Bethaus ging späterhin, als im Jahre 1130 die St. Laurentius-Kirche in Itzehoe erbauet ward, ein.
- Wellberg
- s. Blumenthal.
- Wellen
- (Welna). Vormals hieß das ganze Kirchspiel Münsterdorf, mit Ausnahme des Districtes Luttern Welna, und war zuerst ein klösterliches Gebiet, worauf die Cella Welana (s. Cella Welana) erbauet ward. Im 13. und 14. Jahrhunderte gehörte dieser District nicht mehr dem Kloster, sondern war eine landesherrliche Domaine, und nach dem Privilegium der Stadt Crempe, aus dem Jahre 1271, stand Welna unter der Jurisdiction des Itzehoer Burgvogts. Die Gräfin Hedwig und Dietrich Hoek schenkten im Jahre 1305 der Capelle zwei Hufen in Münsterdorf, und es entstand neben dem landesherrlichen Gute auch ein Calandsgut, welches zur Zeit der Reformation der Landesherr erhielt, und von dem Könige Christian III. säcularisirt ward. Diese beiden Güter erhielten nun den Namen der Wellengüter und fielen späterhin an Johann Rantzau von Breitenburg, wurden darauf aber wieder Königlich und von Christian IV. dem Amte Steinburg einverleibt. Der König Friedrich III. verkaufte sie aber im Jahre 1650 wieder an den Grafen Christian Rantzau zu Breitenburg. Als im Jahre 1712 der Graf Christian Detlev v. Rantzau dieses Gut besaß, war es in der Landesmatrikel zu 22 Pfl. angesetzt, und die Untergehörigen mußten alle Lasten darnach tragen. Weil der Besitzer damals einen Theil dieses Districts zu seinem Privatinteresse benutzte, so klagten die Dorfschaften Dägeling, Lägerdorf, Münsterdorf und die sogenannten Haidleute gegen diese Ungerechtigkeit und specificirten diese Ländereien, welche nicht mit zur Pflugzahl steuerten, nämlich: 3/4 Pfl. Marschlandes vor Itzehoe, das Dorf Nordoe (4 Pfl.), ein Stück Moorland, 4 Kathen (1/2 Pfl.), deren Besitzer nach Breitenberg gezogen waren, der Bielenbergerhof und der Rehdershof in Münsterdorf, 1 Kathe in Dägeling, 1 Kathe auf der Münsterdorfer Feldmark zu Heidkrug, 5 Morgen Weideland, 3 Brookwiesen, die Radebrook, 142 Morgen Landes, welches um Wellen zerstreut liegt, 2 Pfl. Ländereien, welche dem Rathe in Itzehoe gehören, und die Bewohner der Ritterstraße und des Coriansberges in der Stadt Itzehoe. - Der Name Wellen ist jetzt nur in 2 Viertelhufen, 3 Kathen und 2 Instenstellen, welche Wellenberg genannt werden, übrig geblieben. Eine Viertelhufe ist ein Wirthshaus. - Diese Stellen gehören zum Ksple. Münsterdorf, Vogtei Dägeling, in der Herrschaft Breitenburg; Schuldistrict Dägeling. - Areal: 14 Ton., die Tonne zu 260 Q. R. - Der Boden ist sandigt.
- Wellenberg
- s. Wellen.