Topographie Holstein 1841/I-Z/409: Unterschied zwischen den Versionen
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;Thürk: (vorm. {{Sperrschrift|Thuorike}}); Dorf 1 M. südwestlich von Eutin, im Fürstenthume Lübek; Amt Eutin; Stifts-District; Ksp. Bosau. - Dieses in einer Niederung belegene und mit schönen wohlgebaueten Häusern versehene Dorf, enthält 4 Vollh., 1 Dreiviertelh., 5 Viertelh., 6 Kathen und 21 Instenwohnungen. Eine ausgebauete Viertelhufe heißt {{Sperrschrift|Grävenbusch}} und eine Kathe {{Sperrschrift|Mahnbruch}}. - Schule (64 K.). - Zahl der Einwohner: 215, worunter 1 Schmied, 1 Böttcher, 1 Tischler, 2 Maurer, 3 Schuster, 2 Schneider und 2 Weber. - Areal: 755 Ton., die Tonne zu 240 Q. R. - Der Boden ist ein guter Waizenboden und sehr fruchtbar. - An der Ostseite des Dorfes liegen folgende Großherzogliche Gehölze: Thürker-Holzkoppel, Fuchshörn, Thürker-Gehege und Rehsprung. | |||
;Thuorike: s. Thürk. | |||
;Tiebensee: (vorm. {{Sperrschrift|Depensehe}}); Dorf in Norderdithmarschen; Kspv. und Ksp. Neuenkirchen; enthält 16 Höfe, 10 Stellen mit, und 11 Stellen ohne Land, (75 H.). Zu Tiebensee gehören: {{Sperrschrift|Bauerweg, Dellweg}} und {{Sperrschrift|Kiebitz}} (s. d. Artikel). - Hier ist eine Mühle. - Schule (68 K.); auch ist hier eine Arbeitsschule mit einer Lehrerin. - Zahl der Einwohner: 280, worunter 2 Krüger, 1 Schmied, 1 Rademacher, 3 Schuster, 2 Schneider und 1 Weber. - Areal: 1057 Steuert. - Dieses Dorf soll seinen Namen von Einem, Namens Tiebe erhalten haben, und noch zeigt man die Warfstelle, wo er gewohnt haben soll. | |||
;Tiefenthal: s. Wielen. | |||
;Tielenburg: ({{Sperrschrift|Hennstedterhof}}); eine einzelne Landstelle und Fähre für Fußgänger ({{Sperrschrift|Königsfähre}} genannt) über die Eider, in Norderdithmarschen; Kspv. Hennstedt; Ksp. Tellingstedt. - Die ehemalige <tt>'''Tielenburg'''</tt> war eine feste Burg, und wahrscheinlich im 13. Jahrhunderte von den Grafen von Holstein, in einer Wiese an der Tieleraue, erbauet. In einer Landestheilung, im Jahre 1397, erhielt der Graf Heinrich, welcher in Rendsburg residirte, diese Burg, in der Otto Schinkel als Hauptmann angestellt ward. Dieser empörte sich gegen den Grafen Heinrich, worauf die Tielenburg von den Holsteinern belagert und erobert ward. Im Jahre 1464 hatte der Bruder des Königs Christian I., der Graf Gerhard von Oldenburg, dieses Schloß im Besitze, und 1490 kam es an den Herzog, nachherigen König Friedrich I. Bald nach der Schlacht bei Hemmingstedt, (1500), vereinigten sich die Osterdöfter, erstürmten die Burg und zerstörten sie. Den Hennstedtern, die sich bei diesem Sturme besonders thätig bewiesen hatten, wurden die Burg und der Burgplatz geschenkt; letzter hat ein Areal von 162 Demat und gehört jetzt noch der Kirche zu Hennstedt, (s. Tielenhemme). - Im Jahre 1613 fand man hier 3 kleine eiserne Mörser, die nach Husum gekommen sind. - In der Nähe liegen 6 Wurthstellen zerstreut, die, der Sage nach, vormals von Holländern bebauet waren. | |||
;<tt>Tielenburg</tt>: s. Tellingstedt, Tielenburg. | |||
;Tielenhemme: Ortschaft in Norderdithmarschen. - Nach der Eroberung der <tt>'''Tielenburg'''</tt> ward das gewonnene Land in 3 Theile getheilt und ihnen die Namen {{Sperrschrift|Hülpeshemme, Sehbrok}} und {{Sperrschrift|Kohemme}} gegeben. Der Herzog Adolph ward Landesherr über Sehbrook, der Herzog Johann erhielt Kohemme, und Hülpeshemme ward Privatbesitz. Der Herzog Johann kaufte im Jahre 1610 die Hälfte von Hülpeshemme, legte sie unter das Amt Gottorf und die Pächter wurden zur Stapelholmer Kirche Erfde eingepfarrt. |
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- Thürk
- (vorm. Thuorike); Dorf 1 M. südwestlich von Eutin, im Fürstenthume Lübek; Amt Eutin; Stifts-District; Ksp. Bosau. - Dieses in einer Niederung belegene und mit schönen wohlgebaueten Häusern versehene Dorf, enthält 4 Vollh., 1 Dreiviertelh., 5 Viertelh., 6 Kathen und 21 Instenwohnungen. Eine ausgebauete Viertelhufe heißt Grävenbusch und eine Kathe Mahnbruch. - Schule (64 K.). - Zahl der Einwohner: 215, worunter 1 Schmied, 1 Böttcher, 1 Tischler, 2 Maurer, 3 Schuster, 2 Schneider und 2 Weber. - Areal: 755 Ton., die Tonne zu 240 Q. R. - Der Boden ist ein guter Waizenboden und sehr fruchtbar. - An der Ostseite des Dorfes liegen folgende Großherzogliche Gehölze: Thürker-Holzkoppel, Fuchshörn, Thürker-Gehege und Rehsprung.
- Thuorike
- s. Thürk.
- Tiebensee
- (vorm. Depensehe); Dorf in Norderdithmarschen; Kspv. und Ksp. Neuenkirchen; enthält 16 Höfe, 10 Stellen mit, und 11 Stellen ohne Land, (75 H.). Zu Tiebensee gehören: Bauerweg, Dellweg und Kiebitz (s. d. Artikel). - Hier ist eine Mühle. - Schule (68 K.); auch ist hier eine Arbeitsschule mit einer Lehrerin. - Zahl der Einwohner: 280, worunter 2 Krüger, 1 Schmied, 1 Rademacher, 3 Schuster, 2 Schneider und 1 Weber. - Areal: 1057 Steuert. - Dieses Dorf soll seinen Namen von Einem, Namens Tiebe erhalten haben, und noch zeigt man die Warfstelle, wo er gewohnt haben soll.
- Tiefenthal
- s. Wielen.
- Tielenburg
- (Hennstedterhof); eine einzelne Landstelle und Fähre für Fußgänger (Königsfähre genannt) über die Eider, in Norderdithmarschen; Kspv. Hennstedt; Ksp. Tellingstedt. - Die ehemalige Tielenburg war eine feste Burg, und wahrscheinlich im 13. Jahrhunderte von den Grafen von Holstein, in einer Wiese an der Tieleraue, erbauet. In einer Landestheilung, im Jahre 1397, erhielt der Graf Heinrich, welcher in Rendsburg residirte, diese Burg, in der Otto Schinkel als Hauptmann angestellt ward. Dieser empörte sich gegen den Grafen Heinrich, worauf die Tielenburg von den Holsteinern belagert und erobert ward. Im Jahre 1464 hatte der Bruder des Königs Christian I., der Graf Gerhard von Oldenburg, dieses Schloß im Besitze, und 1490 kam es an den Herzog, nachherigen König Friedrich I. Bald nach der Schlacht bei Hemmingstedt, (1500), vereinigten sich die Osterdöfter, erstürmten die Burg und zerstörten sie. Den Hennstedtern, die sich bei diesem Sturme besonders thätig bewiesen hatten, wurden die Burg und der Burgplatz geschenkt; letzter hat ein Areal von 162 Demat und gehört jetzt noch der Kirche zu Hennstedt, (s. Tielenhemme). - Im Jahre 1613 fand man hier 3 kleine eiserne Mörser, die nach Husum gekommen sind. - In der Nähe liegen 6 Wurthstellen zerstreut, die, der Sage nach, vormals von Holländern bebauet waren.
- Tielenburg
- s. Tellingstedt, Tielenburg.
- Tielenhemme
- Ortschaft in Norderdithmarschen. - Nach der Eroberung der Tielenburg ward das gewonnene Land in 3 Theile getheilt und ihnen die Namen Hülpeshemme, Sehbrok und Kohemme gegeben. Der Herzog Adolph ward Landesherr über Sehbrook, der Herzog Johann erhielt Kohemme, und Hülpeshemme ward Privatbesitz. Der Herzog Johann kaufte im Jahre 1610 die Hälfte von Hülpeshemme, legte sie unter das Amt Gottorf und die Pächter wurden zur Stapelholmer Kirche Erfde eingepfarrt.