Topographie Holstein 1841/I-Z/394: Unterschied zwischen den Versionen
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:v. Ytzehude. Es ward theils im Jahre 1400, theils 1408 an das Kloster verkauft, und enthält 10 Halbh., 2 Sechstelh., 6 Zwölftelh. und 7 Kathen (40 Wohnh., 5 {{Bruch|5|6}} Pfl.). Hier ist eine Wasser- und eine Windmühle, wozu der Klösterliche District der Stadt Itzehoe, Bahrenfleth, Bellerkrug, Brookreihe, Fiefhusen, Großenwisch, Herfahrt, Hodorf, Hörn, Pünsdorf, Sude und Rethwisch zwangspflichtig sind, eine Ziegelei und ein Wirthshaus. - Schule (40 K.). - Zahl der Einwohner: 200, worunter 1 Zimmermann, 1 Schneider und 2 Weber. - In den Jahren 1813 und 1814 hörten die an das Kloster zu leistenden Frohndienste der Eingesessenen auf, und diese leisten jetzt nur eine jährliche Lieferung von 54 Ton. Rocken, wodurch der Wohlstand sich sehr gehalten hat. - Vormals war Sude zu Heiligenstedten eingepfarrt, und jeder Halbhufner muß noch jährlich dem Hauptprediger daselbst 1 Tonne Rocken entrichten. - An Marschländereien hat diese Dorfschaft, mit Inbegriff von 10 Morgen Landes im Oelixdorfer Feldgebiete, 78 Morgen; Geestland etwa 600-700 Tonnen, die Tonne zu 320 Q. R., (346 Steuert.). - Der Geestboden ist theils Mittelboden, theils sandigt. Die Marsch und einige Moorwiesen werden durch Deiche, aber nur schwach geschützt. Die Hölzungen von denen vormals den Eingesessenen die Nutznießung zustand, sind ihnen größtentheils durch gerichtliche Urtheile genommen. - Im Jahre 1657 befand sich während des schwedischen Krieges hier das dänische Lager, und der Feldmarschall Bille hatte in Sude sein Hauptquartier. Von hier bis zur Südermühle wurden Befestigungen aufgeworfen, die aber jetzt gänzlich verschwunden sind. - Auf der Feldmark sind mehrere Grabhügel, von welchen zwei Reimersberg und Imhüsenberg genannt werden; auf einer Koppel, Papenkamp genannt, war ehemals ein, mit großen Steinen besetzter, sogenannter Opferhügel. | |||
;<tt>Sudereggenweide</tt>: s. Nordgroven. | |||
;Süderau: Kirchdorf {{Bruch|1|4}} M. südlich von Crempe; Amt Steinburg; Ksp. Süderau. - Dieses in einer schönen Gegend belegene und besonders im 17. Jahrhunderte sehr bedeutende, Kirchdorf enthält 90 Häuser und 374 Einwohner. - Die sehr alte, schon unter dem Erzbischofe Adeldag erbauete, Kirche ist unansehnlich, und im Innern nicht sehr freundlich; sie hat auch weder einen Thurm noch eine Orgel, sondern nur eine kleine Spitze über dem Dache. - Diese Kirche stand ehemals unter dem Hamburgischen Probsten, und das Domcapitel hatte die Zehnten aus dem Dorfe. Der König ernennt den ersten Prediger; den Diaconus präsentiren die Kirchenvisitatoren des Amtes Steinburg, und die Gemeinde wählt. - Im Jahre 1831 wurden von einem hier geborenen und in Amerika verstorbenen Paul Siemen der Kirche und den Armen 10,000 Dollars vermacht, deren Zinsen noch bis jetzt capitalisirt werden. - Es ist hier ein Armen- und Waisenhaus mit 11 Wohnungen, von dem Pastoren Andreas Höck, welcher 1744 starb, gegründet. Dieses Armenhaus besitzt ein Capital von 1700 [[Bild:Mark 3.svg|18px]], dessen Zinsen dazu verwandt werden, jede Wohnung mit einem Fuder Torf zu 2400 Soden, jährlich zu versehen. - Schule (120 K.). - Zahl der Einwohner: 374, worunter 5 Krüger, 1 Brannteweinbrenner und Brauer, 2 Höker, 1 Grützmacher, 1 Schmied, 2 Bäcker, 2 Tischler, 2 Maurer, 1 Böttcher, 1 Rademacher, 1 Schlachter, 2 Schuster und 1 Schneider. Daß die Ortschaft im Jahre 1680 bedeutend war, beweisen die vielen Handwerker und Gewerbetreibende; es waren hier unter andern damals 1 Laken- und Seidenhändler, 1 Tabacksfabrikant, 2 Brauer und Brenner, 2 Schmiede, 2 Bäcker, 5 Tischler, 1 Buchbinder, 2 Böttcher, 1 Drechsler, 14 |
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- v. Ytzehude. Es ward theils im Jahre 1400, theils 1408 an das Kloster verkauft, und enthält 10 Halbh., 2 Sechstelh., 6 Zwölftelh. und 7 Kathen (40 Wohnh., 5 5/6 Pfl.). Hier ist eine Wasser- und eine Windmühle, wozu der Klösterliche District der Stadt Itzehoe, Bahrenfleth, Bellerkrug, Brookreihe, Fiefhusen, Großenwisch, Herfahrt, Hodorf, Hörn, Pünsdorf, Sude und Rethwisch zwangspflichtig sind, eine Ziegelei und ein Wirthshaus. - Schule (40 K.). - Zahl der Einwohner: 200, worunter 1 Zimmermann, 1 Schneider und 2 Weber. - In den Jahren 1813 und 1814 hörten die an das Kloster zu leistenden Frohndienste der Eingesessenen auf, und diese leisten jetzt nur eine jährliche Lieferung von 54 Ton. Rocken, wodurch der Wohlstand sich sehr gehalten hat. - Vormals war Sude zu Heiligenstedten eingepfarrt, und jeder Halbhufner muß noch jährlich dem Hauptprediger daselbst 1 Tonne Rocken entrichten. - An Marschländereien hat diese Dorfschaft, mit Inbegriff von 10 Morgen Landes im Oelixdorfer Feldgebiete, 78 Morgen; Geestland etwa 600-700 Tonnen, die Tonne zu 320 Q. R., (346 Steuert.). - Der Geestboden ist theils Mittelboden, theils sandigt. Die Marsch und einige Moorwiesen werden durch Deiche, aber nur schwach geschützt. Die Hölzungen von denen vormals den Eingesessenen die Nutznießung zustand, sind ihnen größtentheils durch gerichtliche Urtheile genommen. - Im Jahre 1657 befand sich während des schwedischen Krieges hier das dänische Lager, und der Feldmarschall Bille hatte in Sude sein Hauptquartier. Von hier bis zur Südermühle wurden Befestigungen aufgeworfen, die aber jetzt gänzlich verschwunden sind. - Auf der Feldmark sind mehrere Grabhügel, von welchen zwei Reimersberg und Imhüsenberg genannt werden; auf einer Koppel, Papenkamp genannt, war ehemals ein, mit großen Steinen besetzter, sogenannter Opferhügel.
- Sudereggenweide
- s. Nordgroven.
- Süderau
- Kirchdorf 1/4 M. südlich von Crempe; Amt Steinburg; Ksp. Süderau. - Dieses in einer schönen Gegend belegene und besonders im 17. Jahrhunderte sehr bedeutende, Kirchdorf enthält 90 Häuser und 374 Einwohner. - Die sehr alte, schon unter dem Erzbischofe Adeldag erbauete, Kirche ist unansehnlich, und im Innern nicht sehr freundlich; sie hat auch weder einen Thurm noch eine Orgel, sondern nur eine kleine Spitze über dem Dache. - Diese Kirche stand ehemals unter dem Hamburgischen Probsten, und das Domcapitel hatte die Zehnten aus dem Dorfe. Der König ernennt den ersten Prediger; den Diaconus präsentiren die Kirchenvisitatoren des Amtes Steinburg, und die Gemeinde wählt. - Im Jahre 1831 wurden von einem hier geborenen und in Amerika verstorbenen Paul Siemen der Kirche und den Armen 10,000 Dollars vermacht, deren Zinsen noch bis jetzt capitalisirt werden. - Es ist hier ein Armen- und Waisenhaus mit 11 Wohnungen, von dem Pastoren Andreas Höck, welcher 1744 starb, gegründet. Dieses Armenhaus besitzt ein Capital von 1700 , dessen Zinsen dazu verwandt werden, jede Wohnung mit einem Fuder Torf zu 2400 Soden, jährlich zu versehen. - Schule (120 K.). - Zahl der Einwohner: 374, worunter 5 Krüger, 1 Brannteweinbrenner und Brauer, 2 Höker, 1 Grützmacher, 1 Schmied, 2 Bäcker, 2 Tischler, 2 Maurer, 1 Böttcher, 1 Rademacher, 1 Schlachter, 2 Schuster und 1 Schneider. Daß die Ortschaft im Jahre 1680 bedeutend war, beweisen die vielen Handwerker und Gewerbetreibende; es waren hier unter andern damals 1 Laken- und Seidenhändler, 1 Tabacksfabrikant, 2 Brauer und Brenner, 2 Schmiede, 2 Bäcker, 5 Tischler, 1 Buchbinder, 2 Böttcher, 1 Drechsler, 14