Haltern am See/Artikel zur Post: Unterschied zwischen den Versionen
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Die | Die ''' ''' war und ist ein wichtiger Witschaftsfaktor in Haltern. [[Postwärteramt|Postwärter]] oder [[Posthalter]] war in der Zeit der Reit- und Fahrpost jemand, welcher über größeren eigenen Fuhrpark verfügte. Durch einen Vertrag mit einer Postverwaltung war der lokale [[Posthalter]] dann für eine jährliche Vergütung für den Pferde- und Wagenwechsel verantwortlich. Pferd und Wagen wurden dem jeweiligen [[Postillion]] übergeben. Die erbliche Weitergabe des Posthalterrechts in der Familie ist durchaus nachvollziehbar. | ||
Ein [[Postexpedition|Postexpediteur]] war demgegenüber für die Beförderung (Empfand und Weiterleitung) des Expeditionsgutes (Geld, Pakete, Briefe) zuständig. In den meisten Fällen werden beide Funktionen in einer Hand gelegen haben, so auch in Haltern. | Ein [[Postexpedition|Postexpediteur]] war demgegenüber für die Beförderung (Empfand und Weiterleitung) des Expeditionsgutes (Geld, Pakete, Briefe) zuständig. In den meisten Fällen werden beide Funktionen in einer Hand gelegen haben, so auch in Haltern. |
Version vom 18. April 2010, 15:08 Uhr
Hierarchie: Regional > HRR > Historische deutsche Staaten > Wirtschaft > Verkehr > Postwesen > Post- und Telegrafenwesen > Post in Haltern
Einführung
Die war und ist ein wichtiger Witschaftsfaktor in Haltern. Postwärter oder Posthalter war in der Zeit der Reit- und Fahrpost jemand, welcher über größeren eigenen Fuhrpark verfügte. Durch einen Vertrag mit einer Postverwaltung war der lokale Posthalter dann für eine jährliche Vergütung für den Pferde- und Wagenwechsel verantwortlich. Pferd und Wagen wurden dem jeweiligen Postillion übergeben. Die erbliche Weitergabe des Posthalterrechts in der Familie ist durchaus nachvollziehbar.
Ein Postexpediteur war demgegenüber für die Beförderung (Empfand und Weiterleitung) des Expeditionsgutes (Geld, Pakete, Briefe) zuständig. In den meisten Fällen werden beide Funktionen in einer Hand gelegen haben, so auch in Haltern.
Reitpost - Thurn und Taxis
- 1643 Thurn und Taxis richtet eine zwei-, zeitweilig viermal wöchentlich verkehrende Kaiserliche Reitpost Köln- Wesel- Haltern- Münster Osnabrück (später – Hamburg) ein.
Botenpost - brandenburgisch
- 1646 Eine kurbrandenburgische Botenpost auf der Strecke Münster – Olfen – Haltern (bis 1649) – Wesel – Kleve wird (für mittwochs und samstags) eingerichtet. Ab 1649 Berlin – Hannover – Bielefeld – Hamm – Lünen – Marl – Dorsten – Wesel – Kleve.
- 1665 Einrichtung einer zweiten Kaiserlichen Reitpost von Münster über Haltern – Marl – Essen – Düsseldorf und Einrichtung einer fürstbischöflichen münsterischen Wagenpost (Personenpost) Münster – Olfen – Haltern – Dorsten – Wesel. Die Fahrpost verkehrte einmal wöchentlich und betraf die Personen, Geld- und Paketbeförderung. Die Briefbeförderung oblag weiterhin den Thurn und Taxis.
Wagenpost (Personenpost)
- 1679 Die fürstbischöflich münsterische Wagenpost (Personenpost) wird umgeleitet: Münster – Nottuln – Coesfeld – Borken – Bocholt – Wesel und berührt Haltern bis 1723 nicht mehr.
- 1692 Eine kurbrandenburgische Fahrpost für die Strecke Berlin – Halberstadt – Minden - Bielefeld – Hamm – Lünen – Olfen - Haltern – Dorsten – Wesel – Kleve wird neu angelegt.
- 1723 Eine zweimal wöchentlich verkehrende Fahrpost Münster – Haltern – Dorsten – Duisburg – Düsseldorf wird wieder eingerichtet. Haltern wird Umladestelle.
Postwärterei - preußisch
- 1733 Die Postwärterei wird von der Wwe. des Bürgermeisters Moll bedient.
- 1753 Alexander Moll wird zum preußischen Postwärter (jählich 12 Rtlr.) bestellt. Er untersteht dem preußischen Postamt Wesel.
- 1776 (bis 1802) Berhhard Moll in der Mühlenstraße) wird Postwärter der fürstbischöflichen Post. Er leitet das Post-Officiorum Haltern als Postwarter und ist dem Oberpostamt Münster unterstellt.
- 1782 Posthalter (Thurn und Taxis, kaiserliche Reitpost) ist W. Luthe (Ecke Markt/Mühlenstraße). Am 31.01.1804 verstirbt dessen Ehefrau Katharina (Todesanzeige Zeitung).
- 1803 Die Kaiserliche Reitpost (Thurn und Taxis) wird aufgehoben und bis 1829 durch die preußische Fahrpost (Münster – Haltern – Dorsten – Düsseldorf) ersetzt.
Postanstalt Haltern
- 1808 Die Postanstalt Haltern untersteht der reitenden und fahrenden Post des Großherzogtums Berg in Düsseldorf. Zuständig ist der Posthalter Luthe.
- 1813 Nach der Angliederung an das Großherzogtum Arenberg kommt die Post unter französische Verwaltung. Eine täglich verkehrende Reitpost Hamburg – Paris wird eingerichtet, welche bis zum 18.11.1813 Haltern berührt.
- 1813 Am 31.12.1813 wird in Haltern bereits eine preußische Postexpedition eingerichtet. Zwei neue Verbindungen werden eingerichtet:
1. Eine reitende Post Münster – Haltern – Wesel Emmerich, von 1814 bis 1840.
2. Eine reitende Post viermal wöchentlich Münster – Haltern – Dorsten – Mühlheim – Düsseldorf, welche 1836 in eine täglich reitende Schnellpost umgewandelt wird. Preußischer Posthalter und Expediteur bis 1834 ist Bernd Moll (Adreßbuch 1834: Alex Joseph Moll, Beigeordneter, Spediteur und Kommissionair).
- 1834 – 1873 ist preußischer Posthalter und Expediteur Wilhelm Luthe als Nachfolger im Amt (Adreßbuch 1834: Werner Luthe, Spedition und Gastwirtschaft).
- 1833/35 richtet auch Carl Koch eine Posthalterei als reine Postexpedition vor dem Mühlentor Hs. Nr. 334 ein. Er verstirbt am 22.07.1838 und seine Frau Charlotte führt die Geschäfte weiter, bis 1850 / 51 der Sohn Robert die Geschäfte übernimmt. Er starb am 27.02.1894 als letzter Posthalter von Haltern.
- 1847 wird eine neue Botenpost von Haltern über Ahsen – Olfen nach Bork eingerichtet, 1854 wird die Strecke abgeändert von Haltern über Flaesheim – Leven – Ahsen- Vogelsang und zurück.
Postamt Haltern
- 1873 Die Postexpedition Haltern wird in ein Postamt III. Klasse umgewandelt.
- 1874 Aufhebung der Postzweige Personen-, Brief- und Paketbeförderung wegen Ablösung durch die Eisenbahn.
Telegraphie in Haltern
- 1876 Haltern wird durch Einschaltung in die Telegraphieleitung Münster – Wesel an das Telegraphennetz angeschlossen.
- 1877 bis 1891 Die Post befindet sich in der Rekumer Str. 49.
- 1891 – 1902 Die Post zieht um in ein Haus Ecke Merschstr. / Markt
- 1894 Der Personalbestand des Postamtes Haltern beträgt 12 Beamte, 1910 bereits 25 Beamte und 1920 37 Mitarbeiter.
Ausbildung zu Post- und Telegrafenbeamten
- Erste Post- und Telegraphieschule in Berlin
- Postbeamtenlaufbahn 1895 ff.. Zu hinterlegende Kaution 900 Mark.
Fernsprecher in Haltern
- 1901 Einrichtung einer Fernsprechvermittlungsstelle für 18 Hauptanschlüsse.
- 1902 Die Post wächst und die Stadt baute ein neues Postgebäude an der Merschstraße 26, 1917 erfolgt ein reichseigener Anbau.
- 1905 In Haltern sind 37 Teilnehmer an das Fernsprechnetz angeschlossen (Gebühr: 5 Pf. / Verbindung), 1908 56 Teilnehmer, 1944 insgesamt 397 Anschlüsse.
- 1906 Postmitarbeiter erhalten zwischen 7 – 10 Tage Sommerurlaub.
- 1907 Postkutschenüberfall zwischen Haltern und Hullern
- 1921 Der Bahnpostbetrieb auf der Strecke Haltern – Wesel – Venlo wird dem Postamt Haltern unterstellt.
- 1929 Das neue Postamt und Wähleramt im Fernsprechverkehr mit 288 Fernsprechanschlüssen wird am Römerplatz eröffnet.
- 1938 Mit 16 Stellen wir die Landkraftpostfahrt eröffnet.