Topographie Holstein 1841/I-Z/266: Unterschied zwischen den Versionen
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;Reinfeld: Seit dem 27. März 1840 zunftberechtigter Flecken, im Amte gleiches Namens. - Das Reinfelder Kloster Cistercienserordens, welches in einer reizenden und fruchtbaren Gegend belegen war, ward von dem Grafen Adolph III. im Jahre 1189 gestiftet, und mit Mönchen aus dem Kloster Lokkum besetzt. Es war ein sehr reich dotirtes Kloster und hatte viele Besitzungen in Holstein, Lauenburg, Meklenburg, Pommern und sogar in Lievland; auch gehörte demselben ein Antheil von der Lüneburger Saline. Das Kloster stand in großem Ansehn, und die Aebte desselben wurden den Fürsten gleich geachtet. Im Anfange des 15. Jahrhunderts litt es sehr in dem sächsischen Kriege, allein der Schaden ward, nach einer Urkunde vom 2 April 1421, von den Städten Hamburg und Lübek wieder ersetzt. In den Jahren 1510 und 1534 ward das Kloster von den Lübekern geplündert und gebrandschatzt. Noch im Jahre 1565 bestätigte der Kaiser Maximilian die Privilegien des Klosters und der Convent wählte 1567 einen Abt. Als aber das Kloster mit dem größten Theile seiner Besitzungen in Holstein in der Erbtheilung 1582 an den Herzog Hans d. j. fiel, verließ der letzte Abt, Johannes Kute, dasselbe, und zog nach Hamburg. Darauf wurden 1599 der Kreuzgang und mehrere Gebäude abgebrochen, und der Herzog erbauete hier ein Schloß, auf dem noch jetzt sogenannten Schloßplatze, welches 1604 vollendet ward. Dieses, aus 2 Stockwerken bestehende, und mit einem Graben umgebene Schloß, war anfänglich ein Lustschloß der Herzöge von Holstein-Plön, später in der Mitte des 18. Jahrhunderts der Witthumssitz der Herzogin Dorothea Christine, wo der Herzog Joachim in den Jahren 1649-1654 eine kleine Ritteracademie stiftete; 1772 ward es abgebrochen. Auf dem Platze steht seit 1839 das ansehnliche Schulhaus des mit den beiden Parcelistencommünen zu einer Schulcommüne vereinigten Fleckens, und vor dem Schloßplatze sind jetzt die Amtsverwalterwohnung mit einem ansehnlichen Garten, die Amtsdienerwohnung, die Pförtnerei, das Predigerhaus und das Organistenhaus mit der Hauptmädchenschule. Diese Häuser gehören, als auf früherem Schloßgrunde belegen, eigentlich noch nicht zum Flecken. Die beiden Schloßgärten, der alte und der neue, sind jetzt in 32 Bauplätze mit Gärten vertheilt, wovon 29 bebauet, und dem Flecken einverleibt sind. - Außer der Klosterkirche ward hier noch eine kleine Kirche im Jahre 1237 eingerichtet, welche aber 1635 ein Durchbruch des Herrenteichs zerstörte. Die jetzige, auf einer Anhöhe liegende, Kirche ward darauf erbauet und 1636 eingeweiht. Sie ist nicht gewölbt und nur einfach, aber hell und freundlich. Der kleine Thurm hat eine Uhr, und an der Ostseite steht ein Glockenthurm von geringer Höhe. In der Kirche ist eine Orgel, und die Kanzel ist über dem Altare. Der Kirchhof hat mehrere sehenswerthe Grabmäler. - Der König ernennt den Prediger. Von 1729 bis 1827 waren hier nur 2 Prediger, Claudius und Balentaun, jener 44, dieser 53 Jahre lang, angestellt. - Eingepfarrt sind vom Amte Reinfeld: {{Sperrschrift|Arskär, Baumkathen, Behnkenkathe, Binnenkamp, Bischofsteich, Boland, Bruhnkathen, Bruhnskathe, Buhrdiek, Caffeehaus, Dröhnhorst, Düvelsbrook, Elendskrog, Fleischgaffel, Gerkenteich, Hals (Oberhof), Hasenkrog, Heckkathen, Heerwegskathe, Heidekamp, Hohenkamp, bei Hohenkamp, Hohenhorst, Holstenhof, Kalkgraben, Ketel, Lehmkamp, Lokfeld, Neuhof, Ohlenfelde, Pasewerk}} (z. Thl.), {{Sperrschrift|Radeland, Redderschmiede, Reinfeld, Rosenhagen, Schütterkathen (am Diek), Schuhwiese, Stabenkamp, Stawedder, Steinfeld, Steinfelderhof, Steinfelderhude, Steinfelderwohld, Steinhof, Stubbendorf,}} |
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- Reinfeld
- Seit dem 27. März 1840 zunftberechtigter Flecken, im Amte gleiches Namens. - Das Reinfelder Kloster Cistercienserordens, welches in einer reizenden und fruchtbaren Gegend belegen war, ward von dem Grafen Adolph III. im Jahre 1189 gestiftet, und mit Mönchen aus dem Kloster Lokkum besetzt. Es war ein sehr reich dotirtes Kloster und hatte viele Besitzungen in Holstein, Lauenburg, Meklenburg, Pommern und sogar in Lievland; auch gehörte demselben ein Antheil von der Lüneburger Saline. Das Kloster stand in großem Ansehn, und die Aebte desselben wurden den Fürsten gleich geachtet. Im Anfange des 15. Jahrhunderts litt es sehr in dem sächsischen Kriege, allein der Schaden ward, nach einer Urkunde vom 2 April 1421, von den Städten Hamburg und Lübek wieder ersetzt. In den Jahren 1510 und 1534 ward das Kloster von den Lübekern geplündert und gebrandschatzt. Noch im Jahre 1565 bestätigte der Kaiser Maximilian die Privilegien des Klosters und der Convent wählte 1567 einen Abt. Als aber das Kloster mit dem größten Theile seiner Besitzungen in Holstein in der Erbtheilung 1582 an den Herzog Hans d. j. fiel, verließ der letzte Abt, Johannes Kute, dasselbe, und zog nach Hamburg. Darauf wurden 1599 der Kreuzgang und mehrere Gebäude abgebrochen, und der Herzog erbauete hier ein Schloß, auf dem noch jetzt sogenannten Schloßplatze, welches 1604 vollendet ward. Dieses, aus 2 Stockwerken bestehende, und mit einem Graben umgebene Schloß, war anfänglich ein Lustschloß der Herzöge von Holstein-Plön, später in der Mitte des 18. Jahrhunderts der Witthumssitz der Herzogin Dorothea Christine, wo der Herzog Joachim in den Jahren 1649-1654 eine kleine Ritteracademie stiftete; 1772 ward es abgebrochen. Auf dem Platze steht seit 1839 das ansehnliche Schulhaus des mit den beiden Parcelistencommünen zu einer Schulcommüne vereinigten Fleckens, und vor dem Schloßplatze sind jetzt die Amtsverwalterwohnung mit einem ansehnlichen Garten, die Amtsdienerwohnung, die Pförtnerei, das Predigerhaus und das Organistenhaus mit der Hauptmädchenschule. Diese Häuser gehören, als auf früherem Schloßgrunde belegen, eigentlich noch nicht zum Flecken. Die beiden Schloßgärten, der alte und der neue, sind jetzt in 32 Bauplätze mit Gärten vertheilt, wovon 29 bebauet, und dem Flecken einverleibt sind. - Außer der Klosterkirche ward hier noch eine kleine Kirche im Jahre 1237 eingerichtet, welche aber 1635 ein Durchbruch des Herrenteichs zerstörte. Die jetzige, auf einer Anhöhe liegende, Kirche ward darauf erbauet und 1636 eingeweiht. Sie ist nicht gewölbt und nur einfach, aber hell und freundlich. Der kleine Thurm hat eine Uhr, und an der Ostseite steht ein Glockenthurm von geringer Höhe. In der Kirche ist eine Orgel, und die Kanzel ist über dem Altare. Der Kirchhof hat mehrere sehenswerthe Grabmäler. - Der König ernennt den Prediger. Von 1729 bis 1827 waren hier nur 2 Prediger, Claudius und Balentaun, jener 44, dieser 53 Jahre lang, angestellt. - Eingepfarrt sind vom Amte Reinfeld: Arskär, Baumkathen, Behnkenkathe, Binnenkamp, Bischofsteich, Boland, Bruhnkathen, Bruhnskathe, Buhrdiek, Caffeehaus, Dröhnhorst, Düvelsbrook, Elendskrog, Fleischgaffel, Gerkenteich, Hals (Oberhof), Hasenkrog, Heckkathen, Heerwegskathe, Heidekamp, Hohenkamp, bei Hohenkamp, Hohenhorst, Holstenhof, Kalkgraben, Ketel, Lehmkamp, Lokfeld, Neuhof, Ohlenfelde, Pasewerk (z. Thl.), Radeland, Redderschmiede, Reinfeld, Rosenhagen, Schütterkathen (am Diek), Schuhwiese, Stabenkamp, Stawedder, Steinfeld, Steinfelderhof, Steinfelderhude, Steinfelderwohld, Steinhof, Stubbendorf,