Topographie Holstein 1841/I-Z/256: Unterschied zwischen den Versionen
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;Rantzau: adeliches Gut an der Landstraße von Plön nach Lütjenburg, 1 {{Bruch|3|4}} M. nordöstlich von Plön, im Preetzer Güterdistricte; Ksp. Neukirchen. Dieses alte Gut, welches das Stammgut des berühmten Geschlechts der Rantzaue und während einer langen Reihe von Jahren im ununterbrochenen Besitze verschiedener Zweige desselben gewesen ist, war im 16. Jahrhunderte der Sitz des gelehrten Statthalters Heinrich Rantzau, und soll im Jahre 1140 von Otto II., einem Sohne des Burggrafen zu Leisnig, Heinrich II., eingerichtet sein, welcher sich davon benannt haben soll. Das Gut blieb in dieser Familie, und 1460 war der Feldmarschall Schack Rantzau Besitzer. Hartwig Rantzau verkaufte es im Jahre 1530 für 13,000 [[Bild:Mark 3.svg|18px]] an den Jasper Rantzau; 1543 war Otto Rantzau Besitzer, welcher den 24. Decbr. 1585 starb, worauf es dessen Söhne, Hans, Heinrich und Balthasar Rantzau erbten. Hans Rantzau ward alleiniger Besitzer und verkaufte es im Jahre 1590, für 59,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] an den Statthalter Heinrich Rantzau zu Breitenburg, der es für seinen fünften Sohn, Cay, bestimmte, der aber ein Jahr darauf starb; er erbauete im Jahre 1592 das Schloß mit großen Kosten; nach ihm kam es an seinen Sohn, den Amtmann Franz Rantzau, welcher in der Schlacht bei Helmstadt in Schweden blieb, und dessen Sohn, Johann Rantzau, der es 1611 besaß, verkaufte es 1624 für 70,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] an den Statthalter Gerhard Rantzau, welcher den 18. Januar 1627 starb; ihm folgte sein Sohn, der Graf Christian Rantzau zu Breitenburg und Kuxbüll, unter dem das Gut während des Kaiserlichen Krieges im Jahre 1628 bedeutend litt. Im Jahre 1649 ward es von ihm an den Herzog Friedrich gegen das damalige Amt Barmstedt vertauscht; es kam aber wieder in den Besitz der Familie, indem im Jahre 1651 Peter Rantzau es für 70,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] von dem Herzoge erstand. Von ihm kaufte es im Jahre 1655 der Graf Christian Rantzau zu Breitenburg für 64,500 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] Spec., und nun blieb es bei der Breitenburgischen Linie, bis es im Jahre 1721 von dem Könige Friedrich IV. eingezogen ward. Das Gut ward aber als ein Allodium der Schwester des ermordeten Grafen, einer Gräfin v. Castell zurückgegeben, und von ihr mit Königlicher Genehmigung im Jahre 1728 an den Geheimenrath Grafen Heinrich v. Reventlov für 80,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] d. Kr. verkauft. Von ihm erbte es im Jahre 1732 dessen Bruder, der Probst des St. Johannisklosters in Schleswig, Detlev v. Reventlov zu Schmool und Hohenfelde, und darauf ward es im Jahre 1740 im Concurse an den Herzog Friedrich Adolph für 94,000 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] d. Kr. verkauft; dieser überließ es 1751 an seinen Oberhofmarschall Jacob Levin v. Plessen für 61,800 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]]; durch dessen Testament ward es 1760 der gräflich Baudissinschen Familie als Fideicommiß übertragen, und im Jahre 1761 von dem sächsischen Generallieutenant Heinrich Friedrich Grafen v. Baudissin zu Rixdorf in Besitz genommen. Nach ihm folgte dessen Sohn, der Generallieutenant Carl Ludwig Graf v. Baudissin zu Lammershagen, und nach dessen Tode im Jahre 1814 kam es an den jetzigen Besitzer, den Kammerjunker Wulf Carl Heinrich Grafen v. Baudissin. - Nach Erlöschung des männlichen Namens der Baudissinschen Familie fällt das Gut, nach dem Testamente des Oberhofmarschalls v. Plessen an die Mogens-Plessensche Familie. - Rantzau contribuirt für 32 Pfl. und besteht aus dem {{Sperrschrift|Haupthofe}} mit der Papiermühle, Korn-Wassermühle, {{Sperrschrift|Großkoppelredderkathe, Langfelderholzkathe}}, dem Meierhofe {{Sperrschrift|Hohenhof}} mit {{Sperrschrift|Rethkathe}}, dem Meierhofe {{Sperrschrift|Hohensasel}}, dem Dorfe {{Sperrschrift|Dannau}} mit {{Sperrschrift|Gerstenkampholz, Männerskamp, Grellenkamp}}, dem Dorfe {{Sperrschrift|Gowens}} mit {{Sperrschrift|Luchsrade, Timmrade, Hahnenberg, Gänsekrug, Schweinehorst, Unterster-Heisch}} und {{Sperrschrift|Oberster-Heisch}}, dem Dorfe |
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- Rantzau
- adeliches Gut an der Landstraße von Plön nach Lütjenburg, 1 3/4 M. nordöstlich von Plön, im Preetzer Güterdistricte; Ksp. Neukirchen. Dieses alte Gut, welches das Stammgut des berühmten Geschlechts der Rantzaue und während einer langen Reihe von Jahren im ununterbrochenen Besitze verschiedener Zweige desselben gewesen ist, war im 16. Jahrhunderte der Sitz des gelehrten Statthalters Heinrich Rantzau, und soll im Jahre 1140 von Otto II., einem Sohne des Burggrafen zu Leisnig, Heinrich II., eingerichtet sein, welcher sich davon benannt haben soll. Das Gut blieb in dieser Familie, und 1460 war der Feldmarschall Schack Rantzau Besitzer. Hartwig Rantzau verkaufte es im Jahre 1530 für 13,000 an den Jasper Rantzau; 1543 war Otto Rantzau Besitzer, welcher den 24. Decbr. 1585 starb, worauf es dessen Söhne, Hans, Heinrich und Balthasar Rantzau erbten. Hans Rantzau ward alleiniger Besitzer und verkaufte es im Jahre 1590, für 59,000 an den Statthalter Heinrich Rantzau zu Breitenburg, der es für seinen fünften Sohn, Cay, bestimmte, der aber ein Jahr darauf starb; er erbauete im Jahre 1592 das Schloß mit großen Kosten; nach ihm kam es an seinen Sohn, den Amtmann Franz Rantzau, welcher in der Schlacht bei Helmstadt in Schweden blieb, und dessen Sohn, Johann Rantzau, der es 1611 besaß, verkaufte es 1624 für 70,000 an den Statthalter Gerhard Rantzau, welcher den 18. Januar 1627 starb; ihm folgte sein Sohn, der Graf Christian Rantzau zu Breitenburg und Kuxbüll, unter dem das Gut während des Kaiserlichen Krieges im Jahre 1628 bedeutend litt. Im Jahre 1649 ward es von ihm an den Herzog Friedrich gegen das damalige Amt Barmstedt vertauscht; es kam aber wieder in den Besitz der Familie, indem im Jahre 1651 Peter Rantzau es für 70,000 von dem Herzoge erstand. Von ihm kaufte es im Jahre 1655 der Graf Christian Rantzau zu Breitenburg für 64,500 Spec., und nun blieb es bei der Breitenburgischen Linie, bis es im Jahre 1721 von dem Könige Friedrich IV. eingezogen ward. Das Gut ward aber als ein Allodium der Schwester des ermordeten Grafen, einer Gräfin v. Castell zurückgegeben, und von ihr mit Königlicher Genehmigung im Jahre 1728 an den Geheimenrath Grafen Heinrich v. Reventlov für 80,000 d. Kr. verkauft. Von ihm erbte es im Jahre 1732 dessen Bruder, der Probst des St. Johannisklosters in Schleswig, Detlev v. Reventlov zu Schmool und Hohenfelde, und darauf ward es im Jahre 1740 im Concurse an den Herzog Friedrich Adolph für 94,000 d. Kr. verkauft; dieser überließ es 1751 an seinen Oberhofmarschall Jacob Levin v. Plessen für 61,800 ; durch dessen Testament ward es 1760 der gräflich Baudissinschen Familie als Fideicommiß übertragen, und im Jahre 1761 von dem sächsischen Generallieutenant Heinrich Friedrich Grafen v. Baudissin zu Rixdorf in Besitz genommen. Nach ihm folgte dessen Sohn, der Generallieutenant Carl Ludwig Graf v. Baudissin zu Lammershagen, und nach dessen Tode im Jahre 1814 kam es an den jetzigen Besitzer, den Kammerjunker Wulf Carl Heinrich Grafen v. Baudissin. - Nach Erlöschung des männlichen Namens der Baudissinschen Familie fällt das Gut, nach dem Testamente des Oberhofmarschalls v. Plessen an die Mogens-Plessensche Familie. - Rantzau contribuirt für 32 Pfl. und besteht aus dem Haupthofe mit der Papiermühle, Korn-Wassermühle, Großkoppelredderkathe, Langfelderholzkathe, dem Meierhofe Hohenhof mit Rethkathe, dem Meierhofe Hohensasel, dem Dorfe Dannau mit Gerstenkampholz, Männerskamp, Grellenkamp, dem Dorfe Gowens mit Luchsrade, Timmrade, Hahnenberg, Gänsekrug, Schweinehorst, Unterster-Heisch und Oberster-Heisch, dem Dorfe