Topographie Holstein 1841/I-Z/241: Unterschied zwischen den Versionen
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:Karl Suadicani u. m. a. - Preetz hatte sehr früh eine Gilde, deren Brüderschaft im 15. Jahrhunderte eine Vicarie an dem Altare der heil. Katharina stiftete; dieser Gilde ward das Dorf Bredeneck geschenkt, woraus anzunehmen ist, daß auch Edelleute in dieser Gilde waren. Im Jahre 1603 ward eine neue Schützen- und Brandgilde errichtet. Eine Todtengilde ward, nachdem die Pest hier im Jahre 1566 wüthete, 2 Jahre darauf gestiftet, und hörte erst im Anfange des 19. Jahrhunderts auf. - Kram-, Vieh- und Pferdemärkte werden hier am Montage vor der Fastenwoche und am Dienstage vor Pfingsten gehalten; auch 2 Vieh- und Pferdemärkte am Montage nach Lätare und am Montage vor Gallus; wenn letzter mit dem Kieler Michaelismarkte zusammentrifft, so wird er am nächstfolgenden Montage gehalten. - Im Flecken führen 2 Brücken über die Schwentine und über eine Aue, die die Schwentine mit dem Post-See verbindet. - Das Kloster ward im Jahre 1211 gestiftet, und der damalige Statthalter des Königs Waldemar, der Graf Albert von Orlamünde, und der lübekische Bischof Berthold hatten an dieser Stiftung großen Antheil; es erhielt im Jahre 1226 von dem Grafen Adolph IV. einen neuen Stiftungsbrief und einige Schenkungen. Einige Jahre darauf soll es nach Erpesfeld und darauf nach Lutterbek verlegt sein, welches aber nicht erwiesen ist. Durch den Probst Lüder (1250-1261) ward das Kloster welches <tt>'''in campo beatae mariae'''</tt> stand, an seinem jeztigen Orte erbauet, es brannte aber im Jahre 1307 zum Theil ab, ward aber nach mehreren Jahren wieder hergestellt. Die eigentlichen Klostergebäude waren von ansehnlicher Größe und im Jahre 1286 waren hier 70 Nonnen. Es kam sehr früh in den Besitz verschiedener Landdistricte, erhielt das Patronatrecht mehrerer Kirchen und erwarb sich durch Ankauf, vorzüglich in der Gegend der Probstei, nach und nach ein bedeutendes Eigenthum. Nach einem Verzeichnisse aus dem Jahre 1286 gehörten dem Kloster damals schon folgende Besitzungen: Poretz (Preetz), Ponazdorp (Pohnsdorf), Sieverdesdorp (Sieversdorf), Honechse (Honigsee), <tt>'''Crampowe'''</tt>, ein ehemaliger Hof zwischen Honigsee und Moorsee, Renne (Rönne), die Mühle in <tt>'''Wilsow'''</tt>, an der nördlichen Gränze von Neuwühren, wo einige Aecker noch Wilsau heißen, Gyworen (Neuwühren), <tt>'''Vruwendorp'''</tt>, Nicolausdorp (Clausdorf), Croch, Elvereshagen (Elmschenhagen), Hemmighesdorp (Gaarden), Elrebeke (Ellerbek), Brodersdorp, Lybode (Laboe), Sten (Stein), Ritheresdorp (Wenddorf), Lutterbeke, Provestesdorp (Prasdorf), Kercenhagen (Probsteierhagen), Vifbargen, Crocowe (Krokau), Sconenberch (Schönberg), Crumbeke, Osterwisch (Wisch), Honendorp (Höhndorf), Stakendorp, Godewerdesdorp (Gödersdorf), Wokendorp (Wakendorf), Scadehorne (Schellhorn), Godeland (Gadeland), Quarnstede, Hyddeshusen (Hitzhusen), Kule und Brocowe (Barkau). - Nach der Reformation wurde das Kloster eine Stiftung für Töchter der Familien des eingeborenen und des recipirten Schleswig-Holsteinischen Adels, und zu derselben gehören jetzt die Priörin, der Probst, 36 Conventualinnen und 4 Schulfräulein; die Conventualinnen haben eine jede eine jährliche Einnahme von etwa 600 bis 900 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]]. Beamte sind ein Syndicus und Assessor des Klösterlichen Gerichts, ein Klosterschreiber, ein Unterprobst und 2 Klostervögte, von denen der Eine zugleich Polizeiofficial und Hebungsbeamter ist. - Mit dem ansehnlichen Klostergebäude ist die schöne Klosterkirche unter demselben Dache. Die Kirche hat einen hübschen Thurm, ist sehr geräumig und hat eine vorzüglich gute Orgel; das Altarblatt zeigt eine in Italien verfertigte Copie eines Gemäldes von Raphael. - Eine von dem Prediger Scheele gestiftete Prediger-Bibliothek, welche etwa 8000 Bände enthält, wird durch die Zinsen eines |
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- Karl Suadicani u. m. a. - Preetz hatte sehr früh eine Gilde, deren Brüderschaft im 15. Jahrhunderte eine Vicarie an dem Altare der heil. Katharina stiftete; dieser Gilde ward das Dorf Bredeneck geschenkt, woraus anzunehmen ist, daß auch Edelleute in dieser Gilde waren. Im Jahre 1603 ward eine neue Schützen- und Brandgilde errichtet. Eine Todtengilde ward, nachdem die Pest hier im Jahre 1566 wüthete, 2 Jahre darauf gestiftet, und hörte erst im Anfange des 19. Jahrhunderts auf. - Kram-, Vieh- und Pferdemärkte werden hier am Montage vor der Fastenwoche und am Dienstage vor Pfingsten gehalten; auch 2 Vieh- und Pferdemärkte am Montage nach Lätare und am Montage vor Gallus; wenn letzter mit dem Kieler Michaelismarkte zusammentrifft, so wird er am nächstfolgenden Montage gehalten. - Im Flecken führen 2 Brücken über die Schwentine und über eine Aue, die die Schwentine mit dem Post-See verbindet. - Das Kloster ward im Jahre 1211 gestiftet, und der damalige Statthalter des Königs Waldemar, der Graf Albert von Orlamünde, und der lübekische Bischof Berthold hatten an dieser Stiftung großen Antheil; es erhielt im Jahre 1226 von dem Grafen Adolph IV. einen neuen Stiftungsbrief und einige Schenkungen. Einige Jahre darauf soll es nach Erpesfeld und darauf nach Lutterbek verlegt sein, welches aber nicht erwiesen ist. Durch den Probst Lüder (1250-1261) ward das Kloster welches in campo beatae mariae stand, an seinem jeztigen Orte erbauet, es brannte aber im Jahre 1307 zum Theil ab, ward aber nach mehreren Jahren wieder hergestellt. Die eigentlichen Klostergebäude waren von ansehnlicher Größe und im Jahre 1286 waren hier 70 Nonnen. Es kam sehr früh in den Besitz verschiedener Landdistricte, erhielt das Patronatrecht mehrerer Kirchen und erwarb sich durch Ankauf, vorzüglich in der Gegend der Probstei, nach und nach ein bedeutendes Eigenthum. Nach einem Verzeichnisse aus dem Jahre 1286 gehörten dem Kloster damals schon folgende Besitzungen: Poretz (Preetz), Ponazdorp (Pohnsdorf), Sieverdesdorp (Sieversdorf), Honechse (Honigsee), Crampowe, ein ehemaliger Hof zwischen Honigsee und Moorsee, Renne (Rönne), die Mühle in Wilsow, an der nördlichen Gränze von Neuwühren, wo einige Aecker noch Wilsau heißen, Gyworen (Neuwühren), Vruwendorp, Nicolausdorp (Clausdorf), Croch, Elvereshagen (Elmschenhagen), Hemmighesdorp (Gaarden), Elrebeke (Ellerbek), Brodersdorp, Lybode (Laboe), Sten (Stein), Ritheresdorp (Wenddorf), Lutterbeke, Provestesdorp (Prasdorf), Kercenhagen (Probsteierhagen), Vifbargen, Crocowe (Krokau), Sconenberch (Schönberg), Crumbeke, Osterwisch (Wisch), Honendorp (Höhndorf), Stakendorp, Godewerdesdorp (Gödersdorf), Wokendorp (Wakendorf), Scadehorne (Schellhorn), Godeland (Gadeland), Quarnstede, Hyddeshusen (Hitzhusen), Kule und Brocowe (Barkau). - Nach der Reformation wurde das Kloster eine Stiftung für Töchter der Familien des eingeborenen und des recipirten Schleswig-Holsteinischen Adels, und zu derselben gehören jetzt die Priörin, der Probst, 36 Conventualinnen und 4 Schulfräulein; die Conventualinnen haben eine jede eine jährliche Einnahme von etwa 600 bis 900 . Beamte sind ein Syndicus und Assessor des Klösterlichen Gerichts, ein Klosterschreiber, ein Unterprobst und 2 Klostervögte, von denen der Eine zugleich Polizeiofficial und Hebungsbeamter ist. - Mit dem ansehnlichen Klostergebäude ist die schöne Klosterkirche unter demselben Dache. Die Kirche hat einen hübschen Thurm, ist sehr geräumig und hat eine vorzüglich gute Orgel; das Altarblatt zeigt eine in Italien verfertigte Copie eines Gemäldes von Raphael. - Eine von dem Prediger Scheele gestiftete Prediger-Bibliothek, welche etwa 8000 Bände enthält, wird durch die Zinsen eines