Topographie Holstein 1841/I-Z/163: Unterschied zwischen den Versionen
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:bewilligenden Baufreijahre, und die Betreibung der Rechtsstreitigkeiten für die städtische Commüne. | |||
:Außer diesen Geschäften haben 2 Deputirte, unter dem Namen Baudeputirte, während eines Jahres die Aufsicht über die Stadtbauten; 2 Deputirte haben die Casse- und Rechnungsführung beim Armenwesen, und Einer derselben ist Mitglied des Schulcollegiums. | |||
:Ein Stadtcassirer wird von dem Magistrate erwählt, und der Stadtschreiber ist zugleich Hospitalschreiber. | |||
:Bis zum Jahre 1774 war der jedesmalige Amtmann zu Cismar zugleich Präsident der Stadt Neustadt. | |||
:Neustadt hält jährlich 3 Märkte: ein Krammarkt am Donnerstage und Freitage in der Woche vor Fastnacht, ein Kram- und Pferdemarkt am ersten Montage nach der Pfingstwoche und ein Kram- und Viehmarkt am Montage nach Simon Juda. | |||
:Die Einwohner sind zu der herrschaftlichen Windmühle (zum Amte Cismar gehörig) und zu der Hospitals-Wassermühle (Hospitalsmühle), welche vererbpachtet ist, zwangspflichtig. | |||
:Das älteste Wappen stellt einen schwimmenden Kahn vor, den 2 Personen rudern, in deren Mitte ein Mann mit einer Mönchskutte sitzt; oben darüber ist das holsteinische Nesselblatt. Späterhin ward dieses Wappen dahin verändert, daß statt des Mannes mit der Mönchskutte eine andere Person das Steuerruder führt. | |||
:Das Areal des Neustädter Gebietes beträgt: 3018 Ton., 2 Sch., 2 R., die Tonne zu 240 Q. R., (2001 Steuert.), worunter Acker 1784 Ton., 1 Sch., 47 R., Wiesen 317 Ton., 2 Sch., 41 R., Weide 465 Ton., 1 Sch., 35 R., Wasser, mit Einschluß des Hafens, 389 Ton., 1 Sch., 47 R., und Hölzung und Steinland 61 Ton., 72 R. Die Ländereien sind theils eigenthümliche, theils Stadt- oder Parcelenländereien; jene haben ein Areal von 1068 Ton., 56 R. Auf letzterem, nahe an der Stadt, vor dem Kremperthore, ist in neuerer Zeit eine hofartig eingerichtete Landstelle, 105 Ton. sehr fruchtbaren Landes enthaltend, unter dem Namen {{Sperrschrift|Marienhof}} entstanden. | |||
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:Zur Beschützung des Neustädter Hafens ward im letzten Kriege eine Schanze am östlichen Ufer angelegt. | |||
:Auf dem sogenannten hintersten Holm, in einer Gegend, welche blauer Abel heißt, war ein ansehnlicher, mit Steinen umgebener, Hügel, und unweit davon ein anderer Grabhügel. | |||
:Auf der Feldmark sind viele steinerne Sachen aus heidnischer Zeit, besonders aus einem Torfmoore, ausgegraben, welche noch in Neustadt in einer Privatsammlung aufbewahrt werden. | |||
:Noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts waren nahe bei Neustadt die Ueberreste eines sogenannten heiligen Hains, vermuthlich auf dem „Teufelsberge“ unweit der alten Schanze. | |||
:Nach der Stadtrechnung aus dem Jahre 1840 hatte die Stadt folgende Einnahmen und Ausgaben: |
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- bewilligenden Baufreijahre, und die Betreibung der Rechtsstreitigkeiten für die städtische Commüne.
- Außer diesen Geschäften haben 2 Deputirte, unter dem Namen Baudeputirte, während eines Jahres die Aufsicht über die Stadtbauten; 2 Deputirte haben die Casse- und Rechnungsführung beim Armenwesen, und Einer derselben ist Mitglied des Schulcollegiums.
- Ein Stadtcassirer wird von dem Magistrate erwählt, und der Stadtschreiber ist zugleich Hospitalschreiber.
- Bis zum Jahre 1774 war der jedesmalige Amtmann zu Cismar zugleich Präsident der Stadt Neustadt.
- Neustadt hält jährlich 3 Märkte: ein Krammarkt am Donnerstage und Freitage in der Woche vor Fastnacht, ein Kram- und Pferdemarkt am ersten Montage nach der Pfingstwoche und ein Kram- und Viehmarkt am Montage nach Simon Juda.
- Die Einwohner sind zu der herrschaftlichen Windmühle (zum Amte Cismar gehörig) und zu der Hospitals-Wassermühle (Hospitalsmühle), welche vererbpachtet ist, zwangspflichtig.
- Das älteste Wappen stellt einen schwimmenden Kahn vor, den 2 Personen rudern, in deren Mitte ein Mann mit einer Mönchskutte sitzt; oben darüber ist das holsteinische Nesselblatt. Späterhin ward dieses Wappen dahin verändert, daß statt des Mannes mit der Mönchskutte eine andere Person das Steuerruder führt.
- Das Areal des Neustädter Gebietes beträgt: 3018 Ton., 2 Sch., 2 R., die Tonne zu 240 Q. R., (2001 Steuert.), worunter Acker 1784 Ton., 1 Sch., 47 R., Wiesen 317 Ton., 2 Sch., 41 R., Weide 465 Ton., 1 Sch., 35 R., Wasser, mit Einschluß des Hafens, 389 Ton., 1 Sch., 47 R., und Hölzung und Steinland 61 Ton., 72 R. Die Ländereien sind theils eigenthümliche, theils Stadt- oder Parcelenländereien; jene haben ein Areal von 1068 Ton., 56 R. Auf letzterem, nahe an der Stadt, vor dem Kremperthore, ist in neuerer Zeit eine hofartig eingerichtete Landstelle, 105 Ton. sehr fruchtbaren Landes enthaltend, unter dem Namen Marienhof entstanden.
- Einzelne Theile der Feldmark heißen: Holm, Stadtfeld, Kremperort, Lohbergerwiese, Mastkaben und Pilzerwiese. Eine Gegend heißt Dörpstede, wo wahrscheinlich vormals ein Dorf gestanden hat.
- Zur Beschützung des Neustädter Hafens ward im letzten Kriege eine Schanze am östlichen Ufer angelegt.
- Auf dem sogenannten hintersten Holm, in einer Gegend, welche blauer Abel heißt, war ein ansehnlicher, mit Steinen umgebener, Hügel, und unweit davon ein anderer Grabhügel.
- Auf der Feldmark sind viele steinerne Sachen aus heidnischer Zeit, besonders aus einem Torfmoore, ausgegraben, welche noch in Neustadt in einer Privatsammlung aufbewahrt werden.
- Noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts waren nahe bei Neustadt die Ueberreste eines sogenannten heiligen Hains, vermuthlich auf dem „Teufelsberge“ unweit der alten Schanze.
- Nach der Stadtrechnung aus dem Jahre 1840 hatte die Stadt folgende Einnahmen und Ausgaben: