Süderspitze: Unterschied zwischen den Versionen
Kaukas (Diskussion • Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Kaukas (Diskussion • Beiträge) |
||
Zeile 73: | Zeile 73: | ||
Da diese sämtlichen fünf Grundstücke vom Wasser gänzlich weggerissen sind, werden die Inhaber '''1831''' auf andern Stellen in Süderspitze angesiedelt (Grundbuch des Rentamts [[Memel]] I b, fol. 193 - 207). Quelle:'''SEMBRITZKI''', Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918, S.90. | Da diese sämtlichen fünf Grundstücke vom Wasser gänzlich weggerissen sind, werden die Inhaber '''1831''' auf andern Stellen in Süderspitze angesiedelt (Grundbuch des Rentamts [[Memel]] I b, fol. 193 - 207). Quelle:'''SEMBRITZKI''', Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918, S.90. | ||
===Der Sankrug-Elch=== | |||
Der Sankrug-Elch lebte mit den Badegästen und war eine Attraktion, weil er pünktlich um 12 Uhr mittags aus den kiefernbestandene Dünen trat und sein Bad in der Ostsee nahm. Inmitten der planschenden Kinder! | |||
''"Mit den ersten Staren ungefähr kommt er an, der Schaufler Elk. Er hat keine große Reise zu machen, denn den ganzen Winter über hatte er seinen Stand in den bepflanzten Dünen und den Erlen- und Birkenwäldchen zwischen [[Sandkrug (Kr.Memel)|Sandkrug]] und [[Schwarzort]]. ... So taucht er dann eines Tages bei Süderspitze auf. Da, wo gegenüber von [[Memel]] die lange Sichel der Nehrung in das Meer stößt. Er kommt früh im Jahr, zeitig wie kein anderer Badegast. ... Die wenigen Spaziergänger, die sich so zeitig im Jahr auf der Nehrung einfinden, kennen Elk vom letzten Sommer her. "Er ist wieder da!", stellen sie fest und rücken ihm dicht auf den Leib. "Sieh mal, da wachsen ihm solche Stummels aus dem Kopf!" "Ja, Mensch, das werden einmal Schaufeln. Die, womit er dich nachher spicken wird!" Die Schaufeln! Schon im April zeigen die beiden "Stummels", daß sie sich zu Schaufeln auswachsen werden, auch wenn man nicht wüßte, daß es der Schaufler vom Sommer vorher ist, der sie trägt, und daß er also sowieso Schaufeln aufsetzen wird. ...'' | |||
''In diesem Jahr hat noch ein zweiter, aber erheblich geringerer Schaufler in dem Weidenrevier seinen Sommerstand genommen. Elk kennt keinen Futterneid; er duldet ihn. Es ist keine Freundschaft zwischen den beiden, aber sie sind sich auch nicht feind. Der zweite Schaufler aber ist unfreundlich und manchmal sogar bösartig. Nicht Elk gegenüber! Es bekäme ihm schlecht, wollte er sich mit ihm anbinden. Aber ahnungslos Spaziergänger nimmt er unversehens an und schlägt sie in Flucht. Irgendwo muß er einmal seine Überlegenheit gespürt haben, und nun reizt es ihn, sie auf die Probe zu stellen. Solche Burschen gibt es auch unter Elchen.'' | |||
''In der Stadt gehen schauerliche Mären um von Rettung im letzten Augenblick und von verletzten Kindern. Und da beide Schaufler erst vor wenigen Wochen die Geweihe zu schieben begonnen haben. und die wenigsten den Schaufler vom vorigen Jahr von dem Nachzügler unterscheiden können, werden diese Angriffe Elk auf die Rechnung gesetzt. Der böse Sandkrug-Elch, heißt es. Der Nachzügler treibt auch sonst seinen Schabernack. Im zeitigen Frühjahr hat er den Beeten des Kurhauses in Sandkrug einen unerwünschten Besuch abgestattet, ... Ein andern Mal wieder ließ er sich in einem Hausgarten den Flieder schmecken. Den Höhepunkt aber erreichte er zweifellos, als er einmal im Juli um drei Uhr morgens mit erheblichem Geräusch und brummigen Lauten seinen Kopf durch das offene Fenster eines Schlafzimmers steckte. Sicher gibt es angenehmere, aber wenig originellere Arten, aus dem Schlaf geweckt zu werde."'' | |||
'''Quelle:''' Kakies, Martin: Elche am Meer, Berlin-Lichterfelde, um 1937 | |||
==Bewohner== | ==Bewohner== |
Version vom 2. Februar 2010, 17:58 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie
Regional > Litauen > Süderspitze
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Süderspitze
Einleitung
Süderspitze, Kreis Memel, Ostpreußen.
- Zu Süderspitze gehörten Bärenschlucht und Erlenhorst.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Süderspitze gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.
Katholische Kirche
Süderspitze gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Süderspitze gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Bommelsvitte, von 1919 bis 1925 war Süderspitze selbst Standesamtsort.
Standesamtsregister
Eine wertvolle Hilfe angesichts der fehlenden Kirchenbücher der Jakobus- oder Landkirche stellen die Zweitbücher des Standesamtes Süderspitze dar, die im Standesamt I in Berlin lagern. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.
- Geburten 1919-1925.
- Heiraten 1919-1925.
- Sterbefälle 1919-1925.
Geschichte
Hier werden angesiedelt
- am 6. Juni 1814 der Fischer Joh. Werkull (4 Morgen magdeburgisch zu freien Rechten, fünf Freijahre, dann 1 Thaler Zins),
- am 25. Oktober 1819 der Fischer Martin Reinhold,
- am 1. März 1819 Johann Reinhold,
- 1821 die Fischer Baltag und Schakmann.
Da diese sämtlichen fünf Grundstücke vom Wasser gänzlich weggerissen sind, werden die Inhaber 1831 auf andern Stellen in Süderspitze angesiedelt (Grundbuch des Rentamts Memel I b, fol. 193 - 207). Quelle:SEMBRITZKI, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918, S.90.
Der Sankrug-Elch
Der Sankrug-Elch lebte mit den Badegästen und war eine Attraktion, weil er pünktlich um 12 Uhr mittags aus den kiefernbestandene Dünen trat und sein Bad in der Ostsee nahm. Inmitten der planschenden Kinder!
"Mit den ersten Staren ungefähr kommt er an, der Schaufler Elk. Er hat keine große Reise zu machen, denn den ganzen Winter über hatte er seinen Stand in den bepflanzten Dünen und den Erlen- und Birkenwäldchen zwischen Sandkrug und Schwarzort. ... So taucht er dann eines Tages bei Süderspitze auf. Da, wo gegenüber von Memel die lange Sichel der Nehrung in das Meer stößt. Er kommt früh im Jahr, zeitig wie kein anderer Badegast. ... Die wenigen Spaziergänger, die sich so zeitig im Jahr auf der Nehrung einfinden, kennen Elk vom letzten Sommer her. "Er ist wieder da!", stellen sie fest und rücken ihm dicht auf den Leib. "Sieh mal, da wachsen ihm solche Stummels aus dem Kopf!" "Ja, Mensch, das werden einmal Schaufeln. Die, womit er dich nachher spicken wird!" Die Schaufeln! Schon im April zeigen die beiden "Stummels", daß sie sich zu Schaufeln auswachsen werden, auch wenn man nicht wüßte, daß es der Schaufler vom Sommer vorher ist, der sie trägt, und daß er also sowieso Schaufeln aufsetzen wird. ...
In diesem Jahr hat noch ein zweiter, aber erheblich geringerer Schaufler in dem Weidenrevier seinen Sommerstand genommen. Elk kennt keinen Futterneid; er duldet ihn. Es ist keine Freundschaft zwischen den beiden, aber sie sind sich auch nicht feind. Der zweite Schaufler aber ist unfreundlich und manchmal sogar bösartig. Nicht Elk gegenüber! Es bekäme ihm schlecht, wollte er sich mit ihm anbinden. Aber ahnungslos Spaziergänger nimmt er unversehens an und schlägt sie in Flucht. Irgendwo muß er einmal seine Überlegenheit gespürt haben, und nun reizt es ihn, sie auf die Probe zu stellen. Solche Burschen gibt es auch unter Elchen.
In der Stadt gehen schauerliche Mären um von Rettung im letzten Augenblick und von verletzten Kindern. Und da beide Schaufler erst vor wenigen Wochen die Geweihe zu schieben begonnen haben. und die wenigsten den Schaufler vom vorigen Jahr von dem Nachzügler unterscheiden können, werden diese Angriffe Elk auf die Rechnung gesetzt. Der böse Sandkrug-Elch, heißt es. Der Nachzügler treibt auch sonst seinen Schabernack. Im zeitigen Frühjahr hat er den Beeten des Kurhauses in Sandkrug einen unerwünschten Besuch abgestattet, ... Ein andern Mal wieder ließ er sich in einem Hausgarten den Flieder schmecken. Den Höhepunkt aber erreichte er zweifellos, als er einmal im Juli um drei Uhr morgens mit erheblichem Geräusch und brummigen Lauten seinen Kopf durch das offene Fenster eines Schlafzimmers steckte. Sicher gibt es angenehmere, aber wenig originellere Arten, aus dem Schlaf geweckt zu werde."
Quelle: Kakies, Martin: Elche am Meer, Berlin-Lichterfelde, um 1937
Bewohner
Bearbeiter:
keine Einträge unter Straßen und Häuser oder Orschaften vor 1926 gefunden. Einträge von Gassner (1909,1915) aus dem Einwohnerverzeichnis herausgesucht.
- 1909
Einwohner: Gassner, Friedrich, Kaufmann - 1915
Einwohner: Gaszner, F., Kfm.
- 1926
Waldhaus Eigentümer: Büchner, Erhard, Forstgehife
Einwohner: Jakumeit, Hermann, Zollbeamter - 1926
Schule Eigentümer: Keil, Karl, Lehrer, a.D.
Einwohner: Lorenz, Johanne, Ww., Mertineit, Heinrich, Zollbet. Ass., Moritz, Minna, Ww., Pallasch, Erich, Maurer, Plötz, Paul, Dünenmstr., Reinis, Robert, Fischer, Seelert, Johann, Fischer, Stuffert, Friedrich, Fischer, und Emil, Fischer
- 1929
Eigentümer: (keine angegeben)
Einwohner: Baliunas, Stasys, Gerlach, Theodor, Kaufm.-Geh. - 1929
Zollhaus Eigentümer: (keine angegeben)
Einwohner: Gricevicius, Anatolijus, Zollbeamt., Jakumeit, Hermann, Zollbeamter, Kaukaite, Elene, Kapavicaite, Stefania (Stefanie), Köchin, Killus, Otto, St.-Pol.-Wachtmstr., Kurschat, David, St.-P.-Wachtmstr., Lorenz, Johanne, Fischer-Wwe. - 1929
bei Rysgunski Eigentümer: (keine angegeben)
Einwohner: Mitzkus, Johann, Arbeiter, Reinis, Robert, Fischer, Rysgunsky, Johann, Bautechn., Schlaszus, Johann, St.-P.-Wachtmstr., Saelert (Seelert), Johann, Eigent., Saelert (Seelert), Marta, Stenotyp., Stuffert, Friedrich, Fischer
- 1931
Eigentümer: Handelskammer
Einwohner: Elfert, Hildeg., Kinderg., Juška, Aleksandra, o.B., Kazakevicius, Narbe, Arb., Lorenz, Joh., Fisch. Ww., Markelis, Vincas, Düneninsp., Palasch, (nicht im Einwohnerverzeichnis), Reinis, Robert, Fischer, Seelert, Joh., Eigent., Stirblaite, Petronele, Arb., Stuffert, Friedrich, Fischer, Unikas, Stasys, Schreiber
- 1935
Eigentümer: Lorenz, Wilhelm
Einwohner: keine angegeben - 1935
Eigentümer: Pallasch, Anna
Einwohner:Seelert, Johann, Fischer, Elfert, Gustav, Zimmerer, Hildegart, Kindergärtn., Gallwitz, Emil, Werkführer, Gwildies, Emmy, Stütze, Lorenz, Johanne, Witwe, Mikuszies, Paape, Oskar, Install.-Lehrl.,Preukschat, Emma, Witwe, Reinis, Robert, Eigentümer, Simm, Wilhelm, Maurer, Stuffert, Friedrich, Eigentümer
- 1938/1939
Grundstücksverkauf. Das Grundstück (Villa) in Süderspitze von den Erben der verstorbenen Kaufmannswitwe Johanna Scharffetter an den Ingenieur Kurt Holzhauer für 27.000 Lit. Quelle: Memeler Dampfboot 1939 Nr.33. (Zeitraum: Ende Dezember 1938 bis Ende Januar 1939)
- 1942
Eigentümer: Stuffert, Anna, Witwe
Einwohner:Stuffert, Anna, Witwe, Stuffert, Emil, Fischer - 1942
Eigentümer: Reinis, Robert, Fischer
Einwohner: Rettungsstation Memel - Süderspitze, Tel.3678 - 1942
Eigentümer: Lorenz, Wilhelm, Arbeiter
Einwohner: keine angegeben - 1942
Eigentümer: Pallasch, Erich, Maurer
Einwohner: Barthes, Rudolf, Uhrmacher, Tel.2262, Konstant, Hans, Arbeiter, Krieg, Otto, Kaufmann, Preukschat (Preukschas), Emma, Witwe, Schludius, Kurt, Hauptmann, Siebert - 1942
Gastwirtschaft Kurgarten Süderspitze Inhaber: v.Zaborowski, Henry, Tel.3270
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SUDTZEKO05NR</gov>