Topographie Holstein 1841/I-Z/064: Unterschied zwischen den Versionen
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:nach Hamburg versandt werden. Die Obstbaumzucht wird hier nicht vernachläßigt und giebt einen ziemlichen Nebenerwerb. - Dem Dorfe nahe, und demselben gerade gegenüber, ist eine für Schiffer gefährliche Sandbank und die Laboer Fischer müssen deshalb oft als Lootsen dienen. Für die Verpflichtung den Strand zu beobachten und besonders Strandungsfälle an die Klösterliche Obrigkeit sogleich anzuzeigen, genießen die Eingesessenen seit 1662 einige Freiheiten. - Laboe soll nach einer auf der Feldmark vorgefallenen Schlacht in Brand gesteckt und nur 2 Häuser verschont geblieben sein; auf dem Kampfplatze, Rütersoll genannt, fand man beim Mergelgraben 50 Skelette über und neben einander, auch alte Handschuhe, einige Münzen und einen Flintenlauf. Zur Zeit des letzten Krieges ward auf der Feldmark, der Festung Friedrichsort gegenüber, eine Schanze zur Beschützung des Kieler Hafens angelegt, von der noch Spuren vorhanden sind. - Hier waren ehemals viele Grabhügel, worin Töpfe mit Asche und Menschenknochen gefunden sind. - Im Jahre 1711 wüthete in Laboe die Pest: 1790 ein bösartiges Faulfieber und 1798 und 1811 die Ruhr, woran viele Menschen starben. - Areal: 698 Steuert., darunter 78 Ton. Wiesen. - Der Boden ist lehmigt und fruchtbar. | |||
;Lachswehr: ein schön belegenes und sehr besuchtes Wirthshaus an der Trave, nahe südlich von Lübek, von welcher eine schöne Lindenallee dahin führt; Ksp. St. Lorenz vor Lübek. - Es ward im Jahre 1329 von dem Grafen Johann dem Milden von Holstein einem lübekischen Bürger geschenkt, im Jahre 1463 an die Stadt verkauft und wird jetzt verpachtet. | |||
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;Lägerdorf: Dorf {{Bruch|3|4}} M. südöstlich von Itzehoe, in der Herrschaft Breitenburg, Vogtei Lägerdorf; Ksp. Münsterdorf. - Dieses Dorf, welches der Sage, nach seinen Namen von einem ehemaligen Kriegslager erhalten haben soll, liegt zwischen 2 Hölzungen, und enthält 2 Dreiviertelh., 3 Fünfachtelh., 1 Dreiachtelh., 7 Viertelh., 10 Achtelh., 28 Kathen und 24 Instenstellen, (7 {{Bruch|7|24}} Pfl.). - Zu den Wellengütern gehörten ehemals 14 Stellen in diesem Dorfe, welche aber 1660 an den Grafen Christian Rantzau verkauft wurden. - Schule (75 K.). - Zahl der Einwohner: 400, worunter 1 Krüger und Höker, 1 Schmied, 2 Schuster, 2 Schneider, 3 Tischler, 1 Drechsler und 4 Weber. - Viele der Eingesessenen treiben einen starken Handel mit Weißerde oder Kreide, welche hier fast überall gefunden und nach Hamburg, Bremen und andern Städten versandt wird. Einige verkaufen im Jahre über 100,000 [[Bild:Pfund.svg|14px]], und ein Einwohner bereitet daraus Cement, welcher von vorzüglicher Güte sein soll. Ein anderer Einwohner fabricirt Runkelrübensyrup. - Areal mit Schinkel: 396 Steuert. - Der Boden ist theils lehmigt, theils sandigt und ziemlich fruchtbar; die Wiesen sind für den Bedarf nicht ausreichend; Hölzungen besitzen die Eingesessenen nicht, aber Moor ist reichlich vorhanden. | |||
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;Länder: s. Lander. | |||
;Lammershagen: adeliches Gut, (vorm. Lehngut), am Seelenter-See, 1 {{Bruch|1|8}} M. südwestlich von Lütjenburg, im Kieler Güterdistricte; Ksp. Seelent. - Besitzer dieses Gutes waren: 1416 der Feldmarschall Schack Rantzau; im 16. Jahrhundert Wulf Rantzau; 1587 dessen Sohn, Heinrich Rantzau; |
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- nach Hamburg versandt werden. Die Obstbaumzucht wird hier nicht vernachläßigt und giebt einen ziemlichen Nebenerwerb. - Dem Dorfe nahe, und demselben gerade gegenüber, ist eine für Schiffer gefährliche Sandbank und die Laboer Fischer müssen deshalb oft als Lootsen dienen. Für die Verpflichtung den Strand zu beobachten und besonders Strandungsfälle an die Klösterliche Obrigkeit sogleich anzuzeigen, genießen die Eingesessenen seit 1662 einige Freiheiten. - Laboe soll nach einer auf der Feldmark vorgefallenen Schlacht in Brand gesteckt und nur 2 Häuser verschont geblieben sein; auf dem Kampfplatze, Rütersoll genannt, fand man beim Mergelgraben 50 Skelette über und neben einander, auch alte Handschuhe, einige Münzen und einen Flintenlauf. Zur Zeit des letzten Krieges ward auf der Feldmark, der Festung Friedrichsort gegenüber, eine Schanze zur Beschützung des Kieler Hafens angelegt, von der noch Spuren vorhanden sind. - Hier waren ehemals viele Grabhügel, worin Töpfe mit Asche und Menschenknochen gefunden sind. - Im Jahre 1711 wüthete in Laboe die Pest: 1790 ein bösartiges Faulfieber und 1798 und 1811 die Ruhr, woran viele Menschen starben. - Areal: 698 Steuert., darunter 78 Ton. Wiesen. - Der Boden ist lehmigt und fruchtbar.
- Lachswehr
- ein schön belegenes und sehr besuchtes Wirthshaus an der Trave, nahe südlich von Lübek, von welcher eine schöne Lindenallee dahin führt; Ksp. St. Lorenz vor Lübek. - Es ward im Jahre 1329 von dem Grafen Johann dem Milden von Holstein einem lübekischen Bürger geschenkt, im Jahre 1463 an die Stadt verkauft und wird jetzt verpachtet.
- Ladenbek
- s. Lohbrügge.
- Lae
- s. Lehe.
- Lägerdorf
- Dorf 3/4 M. südöstlich von Itzehoe, in der Herrschaft Breitenburg, Vogtei Lägerdorf; Ksp. Münsterdorf. - Dieses Dorf, welches der Sage, nach seinen Namen von einem ehemaligen Kriegslager erhalten haben soll, liegt zwischen 2 Hölzungen, und enthält 2 Dreiviertelh., 3 Fünfachtelh., 1 Dreiachtelh., 7 Viertelh., 10 Achtelh., 28 Kathen und 24 Instenstellen, (7 7/24 Pfl.). - Zu den Wellengütern gehörten ehemals 14 Stellen in diesem Dorfe, welche aber 1660 an den Grafen Christian Rantzau verkauft wurden. - Schule (75 K.). - Zahl der Einwohner: 400, worunter 1 Krüger und Höker, 1 Schmied, 2 Schuster, 2 Schneider, 3 Tischler, 1 Drechsler und 4 Weber. - Viele der Eingesessenen treiben einen starken Handel mit Weißerde oder Kreide, welche hier fast überall gefunden und nach Hamburg, Bremen und andern Städten versandt wird. Einige verkaufen im Jahre über 100,000 , und ein Einwohner bereitet daraus Cement, welcher von vorzüglicher Güte sein soll. Ein anderer Einwohner fabricirt Runkelrübensyrup. - Areal mit Schinkel: 396 Steuert. - Der Boden ist theils lehmigt, theils sandigt und ziemlich fruchtbar; die Wiesen sind für den Bedarf nicht ausreichend; Hölzungen besitzen die Eingesessenen nicht, aber Moor ist reichlich vorhanden.
- Lämmerstedt
- s. Schafstedt.
- Länder
- s. Lander.
- Lammershagen
- adeliches Gut, (vorm. Lehngut), am Seelenter-See, 1 1/8 M. südwestlich von Lütjenburg, im Kieler Güterdistricte; Ksp. Seelent. - Besitzer dieses Gutes waren: 1416 der Feldmarschall Schack Rantzau; im 16. Jahrhundert Wulf Rantzau; 1587 dessen Sohn, Heinrich Rantzau;