Topographie Holstein 1841/I-Z/035: Unterschied zwischen den Versionen
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:der französischen und der englischen Sprache, ein Mechanikus, ein Musikdirector, ein Zeichnenmeister, ein Stallmeister, ein Fechtmeister und ein Tanzmeister. | |||
:Die Anzahl der Studirenden beträgt jetzt gewöhnlich zwischen 200 und 300. Im Jahre 1840 waren hier in dem Sommersemester 237 und in dem Wintersemester 231; im Sommersemester 1841: 207. | |||
:Außer dem Freitische oder Convict, welches seit der Stiftung der Universität besteht, und seine Einnahmen aus den jährlichen Beiträgen der Landschaften Norderdithmarschen, Eiderstedt, Pelworm und des Amtes Tondern erhält, und dessen Pereipienten jährlich 48 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] genießen, hat die Universität noch mehrere Stipendien. | |||
:Der Landesherr war bis 1808 Rector. Der wechselnde Vorstand, den das academische Consistorium aus seinen Mitgliedern wählte, führte den Namen Prorector. Das bisherige Prorectorat wurde von dem Könige Frederik VI. in ein Rectorat verwandelt und der Rector, welcher von den Mitgliedern des Consistoriums jetzt ganz frei gewählt wird, tritt in der Regel sein Amt am 5. März an. Der academische Senat besteht aus dem jedesmaligen Rector als Präses, und den ordentlichen Professoren der 4 Facultäten, nebst dem Syndicus; das engere Consistorium aus dem präsidirenden Rector, dem für das künftigen Jahr designirten und den Decanen der 4 Facultäten. Ueber geringfügige Sachen entscheidet der Rector, über wichtige Disciplinar- und Criminalsachen das <tt>'''consistorium plenum'''</tt>. | |||
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- der französischen und der englischen Sprache, ein Mechanikus, ein Musikdirector, ein Zeichnenmeister, ein Stallmeister, ein Fechtmeister und ein Tanzmeister.
- Die Anzahl der Studirenden beträgt jetzt gewöhnlich zwischen 200 und 300. Im Jahre 1840 waren hier in dem Sommersemester 237 und in dem Wintersemester 231; im Sommersemester 1841: 207.
- Außer dem Freitische oder Convict, welches seit der Stiftung der Universität besteht, und seine Einnahmen aus den jährlichen Beiträgen der Landschaften Norderdithmarschen, Eiderstedt, Pelworm und des Amtes Tondern erhält, und dessen Pereipienten jährlich 48 genießen, hat die Universität noch mehrere Stipendien.
- Der Landesherr war bis 1808 Rector. Der wechselnde Vorstand, den das academische Consistorium aus seinen Mitgliedern wählte, führte den Namen Prorector. Das bisherige Prorectorat wurde von dem Könige Frederik VI. in ein Rectorat verwandelt und der Rector, welcher von den Mitgliedern des Consistoriums jetzt ganz frei gewählt wird, tritt in der Regel sein Amt am 5. März an. Der academische Senat besteht aus dem jedesmaligen Rector als Präses, und den ordentlichen Professoren der 4 Facultäten, nebst dem Syndicus; das engere Consistorium aus dem präsidirenden Rector, dem für das künftigen Jahr designirten und den Decanen der 4 Facultäten. Ueber geringfügige Sachen entscheidet der Rector, über wichtige Disciplinar- und Criminalsachen das consistorium plenum.
- Die sämmtlichen ordentlichen Professoren der Juristen-Facultät bilden ein Spruchcollegium, welches aber als solches keine nähere Beziehung zur Universität und deren Gerichtsbarkeit hat.
- Zu den practischen Lehranstalten der Universität gehören: das homiletische Seminar, das philologische Seminar, die beiden klinischen Institute; mit dem ältern wurde im Jahr 1787 ein am Ende der Vorstadt am Walkerdamm belegenes Haus zum Krankenhause eingerichtet. Ein anderes chirurgisches Hospital, das Friedrichs-Hospital, liegt in der Flämischen Straße; beide stehen unter Aufsicht des Sanitätscollegiums. Die Entbindungsanstalt wurde im Jahre 1805 gestiftet, mit welcher eine Schule für Hebammen verbunden ist; in dieser Anstalt sind in den letzten Jahren im Durchschnitt 110 Wöchnerinnen aufgenommen.
- Die Universitäts-Bibliothek, welche im östlichen Flügel des Schlosses aufgestellt ist, enthält 80-90,000 Bände, und zeichnet sich in vielen Fächern aus. Das naturhistorische Museum der Universität enthält eine reiche Mineraliensammlung. Mit dem anatomischen Theater ist eine Sammlung anatomischer und pathologischer Präparate, so wie chirurgischer Instrumente und Geräthschaften verbunden. Das chemische Laboratorium. Der botanische Garten ward 1803 bei dem Krankenhause in der Vorstadt angelegt, und ist in den letzten Jahren sehr erweitert und verschönert. Eine Sternwarte ward im Jahre 1769 auf dem Schloßthurme eingerichtet, wird aber nicht benutzt.
- Das Oberappellationsgericht der Herzogthümer hat in Kiel seinen Sitz, und es ist dazu ein eigenes grooßes Gebäude eingerichtet. Dasselbe trat den 1. October 1834 in Wirksamkeit und besteht aus einem Präsidenten und 8 Räthen. Dieses Gericht bildet zugleich das Examinationscollegium für die Candidaten der Rechtsgelehrsamkeit beider Herzogthümer, deren Prüfung zweimal im Jahre Statt findet.