Topographie Holstein 1841/A-H/321: Unterschied zwischen den Versionen
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:Zahl der Bewohner: 12. - Areal: 7 Ton., die Tonne zu 240 Q. R. | |||
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;Hohenwestedt: (vorm. {{Sperrschrift|Wetzstede}}); Kirchdorf an der Landstraße von Itzehoe nach Rendsburg, 2 {{Bruch|3|4}} M. nordöstlich von Itzehoe. Br. 54°5'25"; L. 27°18'45". - Dieses sehr hoch liegende ansehnliche Dorf, soll vormals zur Hohenasper-Kirche eingepfarrt gewesen sein, welches um so wahrscheinlicher ist, da einige Hufner noch am Katharinentage Korn an das Pastorat in Hohenaspe liefern müssen; der Entfernung wegen ward wahrscheinlich die vormalige Capelle bei Glüsing erbauet. (s. Glüsing). - Hohenwestedt war um die Mitte des 16. Jahrhunderts schon bedeutend und ist in der Geschichte bekannt, da kurz vor dem letzten Dithmarsischen Kriege der König Friedrich II. und die Herzöge von Holstein hier zusammen trafen und den Fehdebrief an die 48 Landesverweser nach Heide sandten. Im Jahre 1628 litt der Ort sehr von Kaiserlichen Kriegsvölkern und mehrere Häuser wurden zerstört; besonders hart war das Schicksal Hohenwestedts, als während eines heftigen Sturmes, am 14. März 1768, eine Feuersbrunst entstand und die Kirche, die beiden Predigerhäuser, die Kirchspielvogtei, 67 Wohngebäude und 24 Nebengebäude ein Raub der Flammen wurden. Nach diesem Brande sind die Häuser aber sehr regelmäßig in Reihen, welche 2 Hauptstraßen bilden, erbauet, und da viele mit Ziegeln gedeckt sind, so hat der Ort ein städtisches Ansehn erhalten. - In Hohenwestedt sind 3 verschiedene Jurisdictionen: zum Amte Rendsburg, Kspv. Hohenwestedt gehören 1 Dreiviertelh., 4 Halbh., 3 Viertelh., 40 Kathen mit, und 5 Kathen ohne Land, (2 {{Bruch|3|100}} Pfl.). Eine ausgebauete Halbhufe heißt {{Sperrschrift|Feldscheide}}, 3 Kathen mit Land heißen {{Sperrschrift|Högen}}, und 3 Kathen mit Land {{Sperrschrift|Berme}}. Zum Kloster Itzehoe gehören 5 Vollh., 2 Achtelh., 10 Sechszehntelh. und 21 Kathen, und zum Gute Drage 1 Vollh., 2 Halbh., 1 Viertelh., 3 Achtelh., 5 Sechszehntelh. und 9 Kathen ohne Land. - Zahl der Einwohner: 1169. - Hier ist eine Apotheke; auch sind hier 3 Aerzte, 1 Thierarzt und 1 Landmesser. Königl. Beamte wohnen hier: ein Kirchspielvogt, ein Hausvogt, und außerdem ein Klostervogt, ein Bauervogt und ein Gutsvogt. - Da die Feldmark keinen bedeutenden Umfang hat, so beschäftigen sich Wenige mit dem Ackerbau; die meisten Einwohner sind Handwerker und Gewerbetreibende, nämlich 4 Bäcker, 2 Böttcher, 10 Brauer und Brannteweinbrenner, 1 Drechsler, 1 Färber, 3 Gläser, 1 Goldschmied, 7 Grützfabrikanten, 1 Hutmacher, 12 Kaufleute und Krämer, 14 Krüger, 1 Küper, 3 Maurer, 3 Maler, 3 Rademacher, 3 Sattler, 1 Seiler, 5 Schneider, 30 Schuster, 4 Schlachter, 5 Schmiede, 5 Tischler, 3 Töpfer, 2 Uhrmacher und 6 Weber. Im Dorfe wohnen 2 Hebammen. - Die älteste Kirche, welche schon im 13. Jahrhunderte erwähnt wird, brannte im Jahre 1616, und die darauf erbauete, im Jahre 1768 ab; die jetzige ward im Jahre 1770 eingeweiht und kostete gegen 13,666 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]]; sie ist einfach, nicht gewölbt, aber geschmackvoll; die Kanzel über dem Altare und darüber die Orgel; der Thurm ist 104 Fuß hoch. - Die beiden Prediger werden von dem Könige ernannt. - Eingepfarrt sind, vom Amte Rendsburg: {{Sperrschrift|Barlohe, Berme, Bucken, Dörpstedt, Falkenburg, Feldscheide, Glüsing, Grauel, Grevensberg, Hahnenkamp, Heinkenborstel, Högen, Hohenwestedt}} (z. Thl.), {{Sperrschrift|Hütten, Jahrsdorf, Kaaksburg, Mörel, Nienborstel, Nienjahn, Nindorf, Ohlenjahn, Papenau, Rade, Remmels, Sohrheide (Süderheide), Stüdten, Tappendorf,}} |
Aktuelle Version vom 16. Dezember 2009, 17:20 Uhr
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- Zahl der Bewohner: 12. - Areal: 7 Ton., die Tonne zu 240 Q. R.
- Hohenweg
- 6 Vollh., fast 1/2 M. nördlich von Crempe, in der Crempermarsch, zum Gute Heiligenstedten gehörig; Ksp. Neuenkirchen.
- Hohenwestedt
- (vorm. Wetzstede); Kirchdorf an der Landstraße von Itzehoe nach Rendsburg, 2 3/4 M. nordöstlich von Itzehoe. Br. 54°5'25"; L. 27°18'45". - Dieses sehr hoch liegende ansehnliche Dorf, soll vormals zur Hohenasper-Kirche eingepfarrt gewesen sein, welches um so wahrscheinlicher ist, da einige Hufner noch am Katharinentage Korn an das Pastorat in Hohenaspe liefern müssen; der Entfernung wegen ward wahrscheinlich die vormalige Capelle bei Glüsing erbauet. (s. Glüsing). - Hohenwestedt war um die Mitte des 16. Jahrhunderts schon bedeutend und ist in der Geschichte bekannt, da kurz vor dem letzten Dithmarsischen Kriege der König Friedrich II. und die Herzöge von Holstein hier zusammen trafen und den Fehdebrief an die 48 Landesverweser nach Heide sandten. Im Jahre 1628 litt der Ort sehr von Kaiserlichen Kriegsvölkern und mehrere Häuser wurden zerstört; besonders hart war das Schicksal Hohenwestedts, als während eines heftigen Sturmes, am 14. März 1768, eine Feuersbrunst entstand und die Kirche, die beiden Predigerhäuser, die Kirchspielvogtei, 67 Wohngebäude und 24 Nebengebäude ein Raub der Flammen wurden. Nach diesem Brande sind die Häuser aber sehr regelmäßig in Reihen, welche 2 Hauptstraßen bilden, erbauet, und da viele mit Ziegeln gedeckt sind, so hat der Ort ein städtisches Ansehn erhalten. - In Hohenwestedt sind 3 verschiedene Jurisdictionen: zum Amte Rendsburg, Kspv. Hohenwestedt gehören 1 Dreiviertelh., 4 Halbh., 3 Viertelh., 40 Kathen mit, und 5 Kathen ohne Land, (2 3/100 Pfl.). Eine ausgebauete Halbhufe heißt Feldscheide, 3 Kathen mit Land heißen Högen, und 3 Kathen mit Land Berme. Zum Kloster Itzehoe gehören 5 Vollh., 2 Achtelh., 10 Sechszehntelh. und 21 Kathen, und zum Gute Drage 1 Vollh., 2 Halbh., 1 Viertelh., 3 Achtelh., 5 Sechszehntelh. und 9 Kathen ohne Land. - Zahl der Einwohner: 1169. - Hier ist eine Apotheke; auch sind hier 3 Aerzte, 1 Thierarzt und 1 Landmesser. Königl. Beamte wohnen hier: ein Kirchspielvogt, ein Hausvogt, und außerdem ein Klostervogt, ein Bauervogt und ein Gutsvogt. - Da die Feldmark keinen bedeutenden Umfang hat, so beschäftigen sich Wenige mit dem Ackerbau; die meisten Einwohner sind Handwerker und Gewerbetreibende, nämlich 4 Bäcker, 2 Böttcher, 10 Brauer und Brannteweinbrenner, 1 Drechsler, 1 Färber, 3 Gläser, 1 Goldschmied, 7 Grützfabrikanten, 1 Hutmacher, 12 Kaufleute und Krämer, 14 Krüger, 1 Küper, 3 Maurer, 3 Maler, 3 Rademacher, 3 Sattler, 1 Seiler, 5 Schneider, 30 Schuster, 4 Schlachter, 5 Schmiede, 5 Tischler, 3 Töpfer, 2 Uhrmacher und 6 Weber. Im Dorfe wohnen 2 Hebammen. - Die älteste Kirche, welche schon im 13. Jahrhunderte erwähnt wird, brannte im Jahre 1616, und die darauf erbauete, im Jahre 1768 ab; die jetzige ward im Jahre 1770 eingeweiht und kostete gegen 13,666 ; sie ist einfach, nicht gewölbt, aber geschmackvoll; die Kanzel über dem Altare und darüber die Orgel; der Thurm ist 104 Fuß hoch. - Die beiden Prediger werden von dem Könige ernannt. - Eingepfarrt sind, vom Amte Rendsburg: Barlohe, Berme, Bucken, Dörpstedt, Falkenburg, Feldscheide, Glüsing, Grauel, Grevensberg, Hahnenkamp, Heinkenborstel, Högen, Hohenwestedt (z. Thl.), Hütten, Jahrsdorf, Kaaksburg, Mörel, Nienborstel, Nienjahn, Nindorf, Ohlenjahn, Papenau, Rade, Remmels, Sohrheide (Süderheide), Stüdten, Tappendorf,