Topographie Holstein 1841/A-H/303: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
K (hat Topographie Holstein 1841 A-H/303 nach Topographie Holstein 1841/A-H/303 verschoben: Seite durch Bot verschoben) |
(Texterfassung) |
||
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Topographie Holstein 1841 A-H|302|304|304| | {{Topographie Holstein 1841 A-H|302|304|304|unkorrigiert}} | ||
:Gefolgen, zur Hälfte Einheimischen, und führte 39 Stück Geschütz und etwa 3000 Wagen und Schlitten mit sich. Mit der sächsischen Garde voran, angeführt von dem Junker Schlenz, wollte man bis Heide vorrücken, traf aber schon da, wo jetzt das Wirthshaus Wester-Dehling steht, auf eine, in der Nacht aufgeworfene, mit etwa 500 Mann unter Wolf Isebrand besetzte, Schanze ({{Sperrschrift|Dusenddüvelswarf}}). Das Feuer derselben war heftig, ein starker Regen hatte die Lunten der Angreifenden ausgelöscht und breite Gräben hielten sie auf. Die Dithmarscher konnten mit Hülfe ihrer Springstöcke hinüber kommen, doch gelang erst der dritte Angriff. Viele Königliche wurden getödtet und unter ihnen der Junker Schlenz. Sobald das Geschütz gehört ward, wurden die Schleusen am Strande geöffnet; bei dem Andrange des Wassers floh die Garde und mit ihr das hinter ihr kommende übrige Fußvolk; die Reiterei konnte des Trosses wegen nicht zurückweichen. Das Königliche Heer war vernichtet, alles Geschütz verloren und die Beute sehr groß. Die Zahl der Gebliebenen war sehr bedeutend, unter ihnen 2 Grafen von Oldenburg und 67 Edelleute, zusammen etwa 8000 Mann. Die Dithmarscher gaben nur einen Verlust von 68 an. - Zum Andenken an diese Schlacht wurde bei Hemmingstedt ein Jungfrauen-Kloster erbauet und mit reichen Einkünften versehen; es ward aber einige Jahre darauf (1516) abgebrochen, nach Lunden verlegt und mit Barfüßermönchen besetzt. | |||
;Hemmingstedter-Maade: s. Epenwöhrden, Hemmingstedt. | |||
;Hemmingstorpe: s. Hemmelsdorf. | |||
;Hempberg: s. Egenbüttel. | |||
;Hengstenkoppel: eine Erbpachtstelle am Wege nach Segeberg, im Gute Muggesfelde; Ksp. Schlamersdorf. - Areal: 47 Ton., die Tonne zu 240 Q. R. | |||
;Henninghude: s. Winterhude. | |||
;Hennstedt: (vorm. {{Sperrschrift|Hanstede}}); Kirchdorf in Norderdithmarschen; Kspv. Hennstedt; enthält 29 Höfe, 60 Stellen mit, und 3 Stellen ohne Land, (165 H.). - Der größte Theil dieses Kirchdorfes brannte im Jahre 1765 ab, und erhielt durch den Wiederaufbau ein freundliches Ansehen. - Die, dem St. Secundus geweihete, Kirche ist sehr alt, aber besonders im Innern sehr gut erhalten und eine der schönsten Kirchen der Landschaft. Sie hat einen, im Jahre 1742 erbaueten, hohen spitzen Thurm und eine Orgel. - Der Hof Tielenburg und 162 Demat Marschlandes im Tielenhemmerkooge sind Eigenthum derselben. - An der Kirche stehen 2 Prediger. Zur Wahl derselben präsentirt und wählt die Gemeinde. - An der Schule stehen 2 Lehrer, die Rectorclasse (80 K.), die Elementarclasse (71 K.). Mit derselben ist eine Industrieschule verbunden. - Zahl der Einwohner: 850. - Die Einwohner ernähren sich größtentheils von der Landwirthschaft; doch sind hier einige Holz-, Colonial- und Weinhandlungen, einige Brannteweinbrennereien und Handwerker fast aller Art. - Am Kirchorte steht eine Mühle. Eine andere Mühle ward im Jahre 1616, durch einen Sturm, 8 Ellen weit umgeworfen. - Hennstedt hält jährlich 3 Vieh-, Pferde- und Krammärkte: den 17. April, den 29. August und den 6. Decbr. - Areal: 1820 Steuert. - Eingepfarrt sind: {{Sperrschrift|Apeldoer, Aukrug, Barkenholm, Cleve, Feddringen, Hehm, Hennstedt, Högen, Holmblock, Horst, Kiebitzmoor, Linden, Nordfeld,}} |
Aktuelle Version vom 13. Dezember 2009, 15:19 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Topographie Holstein 1841 | |
Teil 1: A B C D E F G H | |
Teil 2: J K L M N O P Q R S T U V W Y Z | |
<<<Vorherige Seite [302] |
Nächste Seite>>> [304] |
Datei:Topographie Holstein 1841 AH.djvu | |
unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
- Gefolgen, zur Hälfte Einheimischen, und führte 39 Stück Geschütz und etwa 3000 Wagen und Schlitten mit sich. Mit der sächsischen Garde voran, angeführt von dem Junker Schlenz, wollte man bis Heide vorrücken, traf aber schon da, wo jetzt das Wirthshaus Wester-Dehling steht, auf eine, in der Nacht aufgeworfene, mit etwa 500 Mann unter Wolf Isebrand besetzte, Schanze (Dusenddüvelswarf). Das Feuer derselben war heftig, ein starker Regen hatte die Lunten der Angreifenden ausgelöscht und breite Gräben hielten sie auf. Die Dithmarscher konnten mit Hülfe ihrer Springstöcke hinüber kommen, doch gelang erst der dritte Angriff. Viele Königliche wurden getödtet und unter ihnen der Junker Schlenz. Sobald das Geschütz gehört ward, wurden die Schleusen am Strande geöffnet; bei dem Andrange des Wassers floh die Garde und mit ihr das hinter ihr kommende übrige Fußvolk; die Reiterei konnte des Trosses wegen nicht zurückweichen. Das Königliche Heer war vernichtet, alles Geschütz verloren und die Beute sehr groß. Die Zahl der Gebliebenen war sehr bedeutend, unter ihnen 2 Grafen von Oldenburg und 67 Edelleute, zusammen etwa 8000 Mann. Die Dithmarscher gaben nur einen Verlust von 68 an. - Zum Andenken an diese Schlacht wurde bei Hemmingstedt ein Jungfrauen-Kloster erbauet und mit reichen Einkünften versehen; es ward aber einige Jahre darauf (1516) abgebrochen, nach Lunden verlegt und mit Barfüßermönchen besetzt.
- Hemmingstedter-Maade
- s. Epenwöhrden, Hemmingstedt.
- Hemmingstorpe
- s. Hemmelsdorf.
- Hempberg
- s. Egenbüttel.
- Hengstenkoppel
- eine Erbpachtstelle am Wege nach Segeberg, im Gute Muggesfelde; Ksp. Schlamersdorf. - Areal: 47 Ton., die Tonne zu 240 Q. R.
- Henninghude
- s. Winterhude.
- Hennstedt
- (vorm. Hanstede); Kirchdorf in Norderdithmarschen; Kspv. Hennstedt; enthält 29 Höfe, 60 Stellen mit, und 3 Stellen ohne Land, (165 H.). - Der größte Theil dieses Kirchdorfes brannte im Jahre 1765 ab, und erhielt durch den Wiederaufbau ein freundliches Ansehen. - Die, dem St. Secundus geweihete, Kirche ist sehr alt, aber besonders im Innern sehr gut erhalten und eine der schönsten Kirchen der Landschaft. Sie hat einen, im Jahre 1742 erbaueten, hohen spitzen Thurm und eine Orgel. - Der Hof Tielenburg und 162 Demat Marschlandes im Tielenhemmerkooge sind Eigenthum derselben. - An der Kirche stehen 2 Prediger. Zur Wahl derselben präsentirt und wählt die Gemeinde. - An der Schule stehen 2 Lehrer, die Rectorclasse (80 K.), die Elementarclasse (71 K.). Mit derselben ist eine Industrieschule verbunden. - Zahl der Einwohner: 850. - Die Einwohner ernähren sich größtentheils von der Landwirthschaft; doch sind hier einige Holz-, Colonial- und Weinhandlungen, einige Brannteweinbrennereien und Handwerker fast aller Art. - Am Kirchorte steht eine Mühle. Eine andere Mühle ward im Jahre 1616, durch einen Sturm, 8 Ellen weit umgeworfen. - Hennstedt hält jährlich 3 Vieh-, Pferde- und Krammärkte: den 17. April, den 29. August und den 6. Decbr. - Areal: 1820 Steuert. - Eingepfarrt sind: Apeldoer, Aukrug, Barkenholm, Cleve, Feddringen, Hehm, Hennstedt, Högen, Holmblock, Horst, Kiebitzmoor, Linden, Nordfeld,