Topographie Holstein 1841/A-H/203: Unterschied zwischen den Versionen

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:({{Sperrschrift|Sandkrug}}), ein wohleingerichtetes Wirthshaus ist und sehr besucht wird. Hier ist auch eine Fähre für Fußgänger nach Kiel. Jeder Antheil hat seine eigene Schule. Im Dorfe sind drei Wirthshäuser. - Zahl der Einwohner klösterlichen Antheils: 388, zum Amte Kiel: 287, worunter 1 Brannteweinbrenner, 1 Bierbrauer, 2 Schmiede, 1 Rademacher, 1 Böttcher, 2 Tischler, 2 Schuster, 4 Schneider, 2 Weber und 7 Schiffszimmerleute. - Hier ist eine sogenannte Vitus-Todtengilde, deren Mitglieder gleich nach Pfingsten ihre Versammlung halten. - Außer dem Ackerbau und der Viehzucht ernähren sich die Einwohner durch den Verkauf von Butter, Milch und Gartengewächsen nach Kiel. - Zur Gaardener-Mühle sind zwangspflichtig: Gaarden (Klösterl. Antheils), Elmschenhagen, Rönne, Schlüsbek, Ellerbek und Krog. - Areal: Klösterl.: 409 Steuert.; Königl.: 483 Steuert. - Der Boden ist grandigt und von mittlerer Fruchtbarkeit; die Wiesen sind einträglich; 3 Hufner haben Antheil an ein Moor beim Tröndel-See. - Der südlich belegene {{Sperrschrift|Langen-See}} ist Königlich. - Im Jahre 1286 lag im Kieler Hafen in der Nähe des Sandkrugs eine Halbinsel, welche im Mittelalter die <tt>'''Waterburg'''</tt> hieß, und jetzt eine Wiese ist, worauf Mauersteine gefunden sind.
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(Sandkrug), ein wohleingerichtetes Wirthshaus ist und sehr besucht wird. Hier ist auch eine Fähre für Fußgänger nach Kiel. Jeder Antheil hat seine eigene Schule. Im Dorfe sind drei Wirthshäuser. - Zahl der Einwohner klösterlichen Antheils: 388, zum Amte Kiel: 287, worunter 1 Brannteweinbrenner, 1 Bierbrauer, 2 Schmiede, 1 Rademacher, 1 Böttcher, 2 Tischler, 2 Schuster, 4 Schneider, 2 Weber und 7 Schiffszimmerleute. - Hier ist eine sogenannte Vitus-Todtengilde, deren Mitglieder gleich nach Pfingsten ihre Versammlung halten. - Außer dem Ackerbau und der Viehzucht ernähren sich die Einwohner durch den Verkauf von Butter, Milch und Gartengewächsen nach Kiel. - Zur Gaardener-Mühle sind zwangspflichtig: Gaarden (Klösterl. Antheils), Elmschenhagen, Rönne, Schlüsbek, Ellerbek und Krog. - Areal: Klösterl.: 409 Steuert.; Königl.: 483 Steuert. - Der Boden ist grandigt und von mittlerer Fruchtbarkeit; die Wiesen sind einträglich; 3 Hufner haben Antheil an ein Moor beim Tröndel-See. - Der südlich belegene Langen-See ist Königlich. - Im Jahre 1286 lag im Kieler Hafen in der Nähe des Sandkrugs eine Halbinsel, welche im Mittelalter die Waterburg hieß, und jetzt eine Wiese ist, worauf Mauersteine gefunden sind.
Gaarz
(vorm. Garse); adeliches Gut (ehemaliges Lehngut) am Gruber-See; 3/4 M. südöstlich von Oldenburg; im Oldenburger Güterdistricte; Ksp. Oldenburg. - Besitzer dieses Gutes waren anfänglich aus der Familie v. Staken, darauf 1469 Sivert Brockdorff; nach ihm dessen Sohn Heinrich Brockdorff zu Windebye und Rosenhof. Im Jahre 1479 ward es mit allen Dörfern von Nicolaus v. Reventlov an das Cismarsche Kloster für 8000 Mark 3.svg verkauft. Im Jahre 1533 war der Amtmann zu Sonderburg, Detlev Brockdorff zu Windebye, Bürau und Manhagen wieder im Besitze dieses Gutes gekommen, darauf sein Sohn Joachim Brockdorff; 1598 dessen Sohn Detlev Brockdorff; 1626 dessen Sohn Bendix Brockdorff; 1630 dessen Wittwe Magdalene Brockdorff, welche es, etwa 1638, an Thomas v. Ahlefeld verkaufte, unter dem es 1648 zum Concurse kam; darauf kaufte es der Oberstlieutenant Joachim v. Brockdorff zu Wensin und Rohlsdorf, dieser trat während der Schwedenzeit in oldenburgische Dienste, und Thomas Brockdorff verwaltete das Gut bis jener zurückkehrte. Im Jahre 1681 war Detlev v. Brockdorff zu Rosenhof Besitzer; 1711 der Landrath Detlev v. Brockdorff zu Rosenhof, Manhagen, Rohlsdorf und Travenort, welcher 1732 starb. Darauf dessen Sohn der Conferenzrath Cay v. Brockdorff zu Manhagen, und das Gut ward 1737 im Concurse an Heinrich Friedrich v. Brockdorff zu Schinkel verkauft, der es im Jahre 1765 an den Geheimen-Conferenzrath und Probsten des Klosters Preetz, Cay Rantzau zu Güldenstein, veräußerte; 1792 erbte es dessen Wittwe; 1800 der Kammerherr Graf Christian v. Rantzau; 1802 war der Kammerherr Jens Peter v. Neergaard Besitzer; 1803 Otto Johann Daniel Wulf; 1806 der Conferenzrath Christian Ulrich Detlev Freiherr v. Eggers, welcher den 6. October 1813 starb, und auf einer kleinen Anhöhe im Garten begraben ward; 1815 kaufte es der Hofagent Johann Christoph Amberg für 140,000 Reichsthaler.svg, und in dessen Concurse, im Jahre 1822, der jetzige Besitzer, der Kammerherr und Hofjägermeister Heinrich Christoph Graf v. Holstein zu Water-Neversdorf für 165,000 Reichsthaler.svg. - Zum Gute gehören der Haupthof, die Meierhöfe Christiansthal, Antoinettenhof und Friedrichstein, und die Dörfer und einzelnen Stellen Lütjendorf, Plügge, Quals, Qualserfelde, Giebelberg und Sklavenkathe. - Das ganze Gut, welches für 19 Pfl. contribuirt, hat ein Areal von 2717 Ton., 4 Sch., 19 Q. R., die Tonne zu 240 Q. R., (1960 Steuert.; 186,000 Reichsthaler.svg Steuerwerth). - Das