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==Schule==
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==Zeitzeugen==
''"Wir segelten von [[Schwarzort]] mit einem großen Fischerkahn bei zügigem Wind zum Ostufer, südlich von der [[Windenburger Ecke]] durch eine flache Einfahrt zwischen Rohr und Ried durch die '''Knaup''', einer Ausbuchtung der eigentlichen [[Krakerort|Krakerorter Lang]], zu der dicht am Ufer, hinter Schilf und Röhrricht gelegenen Moorkate. ... Nach meinem morgendlichen Bad im Schilf sitze ich mit dem Kätner in der Küche beim Frühstück. Das Fenster ist weit auf, in Garten und Vorhof flimmert heißer Sonnenschein. Wir plaudern über das Leben hier am Moor. Der Kolonist ist zufrieden. Ja, es gäbe viel Arbeit hier draußen, aber uns jagt und plagt ja keiner, und was ich heute nicht schaffe, kann ich auch morgen verrichten. Wichtig ist nur, zu jeder Jahreszeit mit dem Wettergott auf du und du zu stehen. Und die langen Herbst- und Winterabende? Da gibt es genug zu pusseln. Torf stechen für Herd und Ofen, Getreide dreschen, Holz schlagen. Die Stadt? "Nein, sie interessiert mich nicht! Habe einige Jahre in [[Tilsit]] und [[Ragnit]] gearbeitet", sagt er. "War genug. Hier draußen an der Knaup bin ich aufgewachsen und hier möchte ich auch für immer bleiben."''
''Gegen Mittag wird es brütend heiß. Ich streife mir das Hemd ab, will hinüber zum Moor wandern. ... Auf dem Fuhrweg, der zum Moor geht - kein Mensch, keine Seele, nur anklagende Kiebitzrufe und das Meckern der Himmelsziegen (Bekassinen). Dazu wirres Gezirpe von Grillen und Heuhüpfern. Die Fuhrt vor mir wird feuchter. Weit vorn, schemenhaft sichtbar, stehen zwischen wenigen Sträuchern inmitten von Blaubeer- und Heidekraut hoch aufgeschichtete Torfziegelpyramiden. Ich achte auf Schlangen, sehe aber keine. Am Torfstich, unweit des Moorgrabens findet sich eine Bretterbude, Unterschlupf für Torfstecher bei Regen und in dieser Gegend häufig aufziehende Gewitter. ... Auf dem Heimweg gehe ich quer durch das Moor. Pfähle weisen mir die Richtung. Der Boden gibt nach, als würde ich über einen weichen Teppich schreiten. ... Eine Kreuzotter! Noch nie hatte ich eine gesehen. Jedenfalls nicht auf freier Wildbahn, sondern nur in der Schule, in einer Spiritusflasche.  ... Ganz dicht pirsche ich mich an die Schlange ran. Wie die graugrünen Hautfarben, von der hellen Zickzacklinie durchzeichnet, seidenhaft glänzen...! Als ich einen Schritt zurücktrete, ist die Schlange hellwach, hebt den Kopf und verschwindet züngelnd seitwärts zwischen Moos und Kräutern. Ich hab mich davon überzeugt, dass Schlangen wunderschöne Geschöpfe sind."''
Quelle: '''Köhler, (Jonny) Wilhelm''': Verlorene Heimat! Wiedergefunden -!-, Erinnerungen eines Memeler Bowke und Heydekrüger Lausbub von 1920 bis 1939, Lübeck 1999, 94f


==Zufallsfunde==
==Zufallsfunde==

Version vom 17. Juli 2009, 20:01 Uhr

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Alt Rugeln
(c) Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

Hierarchie

Regional > Litauen > Alt Rugeln

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Alt Rugeln


Einleitung

Alt Rugeln (1785 auch Rugul und Ruguln), Kreis Heydekrug, Ostpreußen.

Name

Der Name weist auf sauren Boden. Die Endung -ul ist eine Verkleinerung.

  • prußísch "rugt" = sauer werden, gären
  • preußisch-litauisch "rugeti" = in der Nässe liegen, weichen, säuern, gären
  • "rugčai" = Bitterkraut (bot. picris hieracioides)
  • "rugys, rugulis" = der Sauertöpfische, Mürrische

Politische Einteilung

1940 ist Alt Rugeln ein Dorf im gemeindefreien Gutsbezirk Groß Augstumalmoor.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Alt Rugeln gehörte 1912 zum Kirchspiel Kinten (Kr.Heydekrug) und zum Seelsorgbezirk Neu Rugeln.


Schule

Schulklasse zwischen 1925 und 1927, rechts Lehrer Erich Szillis

Zeitzeugen

"Wir segelten von Schwarzort mit einem großen Fischerkahn bei zügigem Wind zum Ostufer, südlich von der Windenburger Ecke durch eine flache Einfahrt zwischen Rohr und Ried durch die Knaup, einer Ausbuchtung der eigentlichen Krakerorter Lang, zu der dicht am Ufer, hinter Schilf und Röhrricht gelegenen Moorkate. ... Nach meinem morgendlichen Bad im Schilf sitze ich mit dem Kätner in der Küche beim Frühstück. Das Fenster ist weit auf, in Garten und Vorhof flimmert heißer Sonnenschein. Wir plaudern über das Leben hier am Moor. Der Kolonist ist zufrieden. Ja, es gäbe viel Arbeit hier draußen, aber uns jagt und plagt ja keiner, und was ich heute nicht schaffe, kann ich auch morgen verrichten. Wichtig ist nur, zu jeder Jahreszeit mit dem Wettergott auf du und du zu stehen. Und die langen Herbst- und Winterabende? Da gibt es genug zu pusseln. Torf stechen für Herd und Ofen, Getreide dreschen, Holz schlagen. Die Stadt? "Nein, sie interessiert mich nicht! Habe einige Jahre in Tilsit und Ragnit gearbeitet", sagt er. "War genug. Hier draußen an der Knaup bin ich aufgewachsen und hier möchte ich auch für immer bleiben."

Gegen Mittag wird es brütend heiß. Ich streife mir das Hemd ab, will hinüber zum Moor wandern. ... Auf dem Fuhrweg, der zum Moor geht - kein Mensch, keine Seele, nur anklagende Kiebitzrufe und das Meckern der Himmelsziegen (Bekassinen). Dazu wirres Gezirpe von Grillen und Heuhüpfern. Die Fuhrt vor mir wird feuchter. Weit vorn, schemenhaft sichtbar, stehen zwischen wenigen Sträuchern inmitten von Blaubeer- und Heidekraut hoch aufgeschichtete Torfziegelpyramiden. Ich achte auf Schlangen, sehe aber keine. Am Torfstich, unweit des Moorgrabens findet sich eine Bretterbude, Unterschlupf für Torfstecher bei Regen und in dieser Gegend häufig aufziehende Gewitter. ... Auf dem Heimweg gehe ich quer durch das Moor. Pfähle weisen mir die Richtung. Der Boden gibt nach, als würde ich über einen weichen Teppich schreiten. ... Eine Kreuzotter! Noch nie hatte ich eine gesehen. Jedenfalls nicht auf freier Wildbahn, sondern nur in der Schule, in einer Spiritusflasche. ... Ganz dicht pirsche ich mich an die Schlange ran. Wie die graugrünen Hautfarben, von der hellen Zickzacklinie durchzeichnet, seidenhaft glänzen...! Als ich einen Schritt zurücktrete, ist die Schlange hellwach, hebt den Kopf und verschwindet züngelnd seitwärts zwischen Moos und Kräutern. Ich hab mich davon überzeugt, dass Schlangen wunderschöne Geschöpfe sind."

Quelle: Köhler, (Jonny) Wilhelm: Verlorene Heimat! Wiedergefunden -!-, Erinnerungen eines Memeler Bowke und Heydekrüger Lausbub von 1920 bis 1939, Lübeck 1999, 94f

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>RUGELNKO05PJ</gov>