Topographie Holstein 1841/A-H/056: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
K (1 Versionen) |
(Texterfassung) |
||
(7 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Topographie Holstein 1841 A-H|055|057|057| | {{Topographie Holstein 1841 A-H|055|057|057|unkorrigiert}} | ||
:Städter machen Vergnügungstouren hierher. - Blankenese hat zweimal durch Feuersbrünste sehr gelitten; im Jahre 1814 wurden 107, und 1826, 23 Wohnungen ein Raub der Flammen. - Zu den Merkwürdigkeiten hiesiger Gegend gehört namentlich: 1) der {{Sperrschrift|Baursche Garten}}, so genannt nach dem Eigenthümer desselben, dem Kaufmanne Georg Fr. Baur in Altona, der denselben vor etwa 40 Jahren anlegte. Derselbe liegt an der Ostseite des Dorfes und hat einen Flächeninhalt von 12 {{Bruch|2|3}} Morgen, den Morgen zu 600 Q. R. Durch seine, aus gehauenen Sandsteinen und Gußeisen verfertigte, Befriedigung, durch seine schönen Thürme, Tempel und Grotten, seine reichen Treib- und Gewächshäuser, seine geschmackvollen Anlagen und reizenden Aussichten, und durch die in demselben neu erbauete pallastähnliche Sommerwohnung des Besitzers ladet derselbe jeden Freund der Natur und Kunst zum Besuche ein. Er steht nur an drei Tagen der Woche (Sonntag, Mittwoch und Freitag) gegen ein Eintrittsgeld von 4 β, dem Fremden offen. Dieses Entreegeld (jährlich im Durchschnitt 1000 [[Bild:Mark 3.svg|18px]] bewilligt der Besitzer des Gartens seit 20 Jahren der Armencasse der Nienstedtener Gemeinde. - Auch der {{Sperrschrift|Klündersche Garten}} an der Nordseite des Dorfes verdient Erwähnung; derselbe gewährt, vom sogenannten Kiekberge aus, eine sehr schöne Aussicht. - 2) der {{Sperrschrift|Süllenberg (Süllberg)}}, der die Form eines abgekürzten Kegels und eine Höhe von 259 Fuß hat. Der Erzbischof Adelbert von Bremen ließ die Hölzung, welche den Gipfel des Berges bedeckte, fällen, den Platz ebnen, und erbauete hier, im Jahre 1061, eine Burg gegen die Wenden und Slaven, welche aber von den Holsteinern, auf Anhalten des Herzogs Bernhard von Sachsen, bald wieder zerstört ward, weil die Besatzung die Landleute plünderte. Im Jahre 1258 beschlossen die Grafen Johann und Gerhard von Holstein diese Burg wieder herzustellen, dem die Hamburger widersprachen, allein der Bau kam doch zu Stande, wogegen die Grafen die Zusicherung ertheilten, daß dadurch den Hamburgern kein Schaden erwachsen sollte. Der jetzige Eigenthümer des Berges hat die obere Fläche desselben mit Gebüsch bepflanzt und eine Wohnung in Form eines Trichters auf demselben errichtet, in welcher Gastwirthschaft getrieben wird. Dieser Berg gewährt eine meilenweite außerordentlich schöne Aussicht. - 3) der, eine viertel Meile westlich vom Dorfe liegende, {{Sperrschrift|Kösterberg}}, dessen Höhe vom Niveau der Elbe 321 Fuß beträgt. Auf dem hier befindlichen, zur Gastwirthschaft benutzten, Hause wurde 1835, zur Verbindung der Telegraphenlinie zwischen Hamburg und Cuxhaven, ein Telegraph errichtet. Zwischen diesem Berge und dem Dorfe liegen noch mehrere, nicht unbedeutende, Berge, namentlich der {{Sperrschrift|Waseberg}} (302´), der {{Sperrschrift|Bauersberg}} (296´), der {{Sperrschrift|Polterberg}} (271´), der {{Sperrschrift|Kahlsberg}} (235´), der {{Sperrschrift|Sprützenberg}} (265´) u. m. a. | |||
;Blankeneser-Mühlenberg: s. Blankenese. | |||
;Blangenmoor: Dorf in Süderdithmarschen, Geest; Kspv. und Ksp. Eddelak; enthält 55 Häuser, worunter 8 Höfe. - Schule (94 K.) - Zahl der Einwohner: 391, worunter 1 Krüger, 2 Höker, 2 Tischler und 3 Schuster. - Südlich vom Dorfe liegt ein hohes reichhaltiges Moor, von dem das Dorf seinen Namen erhalten hat. | |||
;Blankenmoor: zerstreut liegendes Dorf in Norderdithmarschen; Kspv. und Ksp. Neuenkirchen; enthält 12 Höfe, 9 Stellen mit, und 10 Stellen ohne Land (54 Häuser und Nebengebäude). - Schuldistrict Neuenkirchen. - Zahl der Einwohner: 255. - Dieses Dorf, welches ehemals größer war, hat seinen Namen von dem hohen Moore, weißes Moor genannt, östlich von |
Aktuelle Version vom 14. Juli 2009, 15:28 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Topographie Holstein 1841 | |
Teil 1: A B C D E F G H | |
Teil 2: J K L M N O P Q R S T U V W Y Z | |
<<<Vorherige Seite [055] |
Nächste Seite>>> [057] |
Datei:Topographie Holstein 1841 AH.djvu | |
unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
- Städter machen Vergnügungstouren hierher. - Blankenese hat zweimal durch Feuersbrünste sehr gelitten; im Jahre 1814 wurden 107, und 1826, 23 Wohnungen ein Raub der Flammen. - Zu den Merkwürdigkeiten hiesiger Gegend gehört namentlich: 1) der Baursche Garten, so genannt nach dem Eigenthümer desselben, dem Kaufmanne Georg Fr. Baur in Altona, der denselben vor etwa 40 Jahren anlegte. Derselbe liegt an der Ostseite des Dorfes und hat einen Flächeninhalt von 12 2/3 Morgen, den Morgen zu 600 Q. R. Durch seine, aus gehauenen Sandsteinen und Gußeisen verfertigte, Befriedigung, durch seine schönen Thürme, Tempel und Grotten, seine reichen Treib- und Gewächshäuser, seine geschmackvollen Anlagen und reizenden Aussichten, und durch die in demselben neu erbauete pallastähnliche Sommerwohnung des Besitzers ladet derselbe jeden Freund der Natur und Kunst zum Besuche ein. Er steht nur an drei Tagen der Woche (Sonntag, Mittwoch und Freitag) gegen ein Eintrittsgeld von 4 β, dem Fremden offen. Dieses Entreegeld (jährlich im Durchschnitt 1000 bewilligt der Besitzer des Gartens seit 20 Jahren der Armencasse der Nienstedtener Gemeinde. - Auch der Klündersche Garten an der Nordseite des Dorfes verdient Erwähnung; derselbe gewährt, vom sogenannten Kiekberge aus, eine sehr schöne Aussicht. - 2) der Süllenberg (Süllberg), der die Form eines abgekürzten Kegels und eine Höhe von 259 Fuß hat. Der Erzbischof Adelbert von Bremen ließ die Hölzung, welche den Gipfel des Berges bedeckte, fällen, den Platz ebnen, und erbauete hier, im Jahre 1061, eine Burg gegen die Wenden und Slaven, welche aber von den Holsteinern, auf Anhalten des Herzogs Bernhard von Sachsen, bald wieder zerstört ward, weil die Besatzung die Landleute plünderte. Im Jahre 1258 beschlossen die Grafen Johann und Gerhard von Holstein diese Burg wieder herzustellen, dem die Hamburger widersprachen, allein der Bau kam doch zu Stande, wogegen die Grafen die Zusicherung ertheilten, daß dadurch den Hamburgern kein Schaden erwachsen sollte. Der jetzige Eigenthümer des Berges hat die obere Fläche desselben mit Gebüsch bepflanzt und eine Wohnung in Form eines Trichters auf demselben errichtet, in welcher Gastwirthschaft getrieben wird. Dieser Berg gewährt eine meilenweite außerordentlich schöne Aussicht. - 3) der, eine viertel Meile westlich vom Dorfe liegende, Kösterberg, dessen Höhe vom Niveau der Elbe 321 Fuß beträgt. Auf dem hier befindlichen, zur Gastwirthschaft benutzten, Hause wurde 1835, zur Verbindung der Telegraphenlinie zwischen Hamburg und Cuxhaven, ein Telegraph errichtet. Zwischen diesem Berge und dem Dorfe liegen noch mehrere, nicht unbedeutende, Berge, namentlich der Waseberg (302´), der Bauersberg (296´), der Polterberg (271´), der Kahlsberg (235´), der Sprützenberg (265´) u. m. a.
- Blankeneser-Mühlenberg
- s. Blankenese.
- Blangenmoor
- Dorf in Süderdithmarschen, Geest; Kspv. und Ksp. Eddelak; enthält 55 Häuser, worunter 8 Höfe. - Schule (94 K.) - Zahl der Einwohner: 391, worunter 1 Krüger, 2 Höker, 2 Tischler und 3 Schuster. - Südlich vom Dorfe liegt ein hohes reichhaltiges Moor, von dem das Dorf seinen Namen erhalten hat.
- Blankenmoor
- zerstreut liegendes Dorf in Norderdithmarschen; Kspv. und Ksp. Neuenkirchen; enthält 12 Höfe, 9 Stellen mit, und 10 Stellen ohne Land (54 Häuser und Nebengebäude). - Schuldistrict Neuenkirchen. - Zahl der Einwohner: 255. - Dieses Dorf, welches ehemals größer war, hat seinen Namen von dem hohen Moore, weißes Moor genannt, östlich von