Topographie Holstein 1841/A-H/055: Unterschied zwischen den Versionen
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:Häuser, worunter die Apotheke, das Königl. Fährhaus und das, aus 26 Wohnungen bestehende, Armenhaus zu bemerken sind. Der hier wohnende Kirchspielvogt hat keine Dienstwohnung. - Hier ist eine Königl. Zollstätte. - Drei Buchten der Elbe theilen Blankenese in Oster-, Mittel- und Westerende, deren Gränzen nicht genau bestimmt sind. Die, zum Theil mit Pfannen gedeckten Häuser des Dorfes liegen mit ihren kleinen Gärten auf, bis an den Strand gehenden, fünf bis sechs mal terrassirten Anhöhen, und in den auffallendsten Gruppirungen zwischen Bäumen und Gebüschen zerstreut, die von tiefen und engen Fußsteigen durchschlängelt sind. - Die Zahl der Einwohner beträgt 2686, von denen im Blankeneser-Mühlenberg 162 sind. Die Haupterwerbzweige der Einwohner sind Fischerei und Frachtschifffahrt. Im Jahre 1812 waren hier 167 Fischerever, jetzt sind nur 84. Die Fischerei von Butten, Schollen, Seezungen, Schellfischen, Rochen, Stinten wird das ganze Frühjahr und den Sommer hindurch theils in der Elbe, theils an der holländischen und westjütischen Küste betrieben, und der Fang größtentheils in Hamburg, Altona, im Sommer aber auch auf holländischen und englischen Plätzen zu Markte gebracht. Im Jahre 1812 waren hier nur 4 Frachtschiffe, jetzt ist die Zahl derselben auf 154 gestiegen, unter welchen 30 Schooner; 12 neue Schooner sind jetzt (1840) im Bau begriffen. Diese Frachtschiffe haben eine Trächtigkeit von etwa 3200 C. Last. Die hiesigen Schiffer, die sich durch Muth und Gewandtheit auszeichnen, befahren alle Häfen der Nord- und Ostsee, und des mittelländischen Meeres, besonders aber die Seestädte Englands und Hollands. Es sind hieselbst 5 Versicherungsvereine, welche den Zweck haben, dem Schiffbrüchigen einen Theil seines Verlustes zu ersetzen. Außer den genannten Fischerevern und Frachtschiffen sind hier 5 Schiffe (Jachten) für Seelootsen und 6 Torfschiffe. - Es ist eine große Unbequemlichkeit, daß Blankenese keinen Hafen hat; die Ever müssen daher auf dem freien Strande liegen, weshalb sie bei starken Stürmen und Eisgängen oft zu Grunde gehen. Das Fahrwasser der Elbe geht hier nahe am Strande vorbei und dieser, von dem schon vieles weggespült ist, muß durch Anpflanzungen und künstliche Mittel geschützt werden. Vormals lagen zwischen dem westlichen Theile des Dorfes und der Elbe nicht unbedeutende Wiesen, die jetzt aber fast gänzlich weggeschwemmt sind. Die Fahrstraßen und Fußsteige des Dorfes sind fast alle gut gepflastert und letzte an den abhängigsten Stellen mit steinernen Treppen versehen. Eine solche Treppe führt auch vom Strande nach dem, 89 Fuß hoch liegenden, Fährhause. - Unter den Einwohnern sind: 1 Arzt, 9 Königl. Elblootsen, 8 Tischler, 3 Böttcher, 3 Holzdrechsler, 3 Schmiede und Schlosser, 20 Schuster, 13 Schneider, 6 Weber, 3 Segelmacher, 1 Reifschläger, 2 Glaser und Maler, 4 Schlachter, 5 Bäcker und 14 Höker. Wirthshäuser sind hier 8. - In den beiden Districten Ost- und West-Blankenese, ist in jedem eine, aus 2 getrennten Classen, Ober- und Elementarclasse, bestehende Schule. Zahl der schulpflichtigen Kinder in jeder Districtschule etwa 300. Der Blankeneser-Mühlenberg gehört seit 1817 zum Dockenhudener Schuldistricte. - Areal: 223 Steuertonnen. - Der Boden in und um Blankenese ist hoch und sandigt, doch ist derselbe bei sorgsamer Behandlung nicht ganz unergiebig. Mehrere Berge und Thäler westlich vom Dorfe sind noch nicht urbar. - Im Jahre 1830 wurde von hier nach Altona eine Chaussee angelegt, zu deren Unterhaltung an den Sonn- und Festtagen Chausseegeld erhoben wird. Zwischen Blankenese und den Nachbarstädten fahren regelmäßig zweimal täglich mehrere Omnibus, welche Personen und Sachen befördern; auch machen während des Sommers mehrere Dampfschiffe an den Sonn- und Festtagen Zwischenfahrten, und viele |
Version vom 14. Juli 2009, 15:09 Uhr
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- Häuser, worunter die Apotheke, das Königl. Fährhaus und das, aus 26 Wohnungen bestehende, Armenhaus zu bemerken sind. Der hier wohnende Kirchspielvogt hat keine Dienstwohnung. - Hier ist eine Königl. Zollstätte. - Drei Buchten der Elbe theilen Blankenese in Oster-, Mittel- und Westerende, deren Gränzen nicht genau bestimmt sind. Die, zum Theil mit Pfannen gedeckten Häuser des Dorfes liegen mit ihren kleinen Gärten auf, bis an den Strand gehenden, fünf bis sechs mal terrassirten Anhöhen, und in den auffallendsten Gruppirungen zwischen Bäumen und Gebüschen zerstreut, die von tiefen und engen Fußsteigen durchschlängelt sind. - Die Zahl der Einwohner beträgt 2686, von denen im Blankeneser-Mühlenberg 162 sind. Die Haupterwerbzweige der Einwohner sind Fischerei und Frachtschifffahrt. Im Jahre 1812 waren hier 167 Fischerever, jetzt sind nur 84. Die Fischerei von Butten, Schollen, Seezungen, Schellfischen, Rochen, Stinten wird das ganze Frühjahr und den Sommer hindurch theils in der Elbe, theils an der holländischen und westjütischen Küste betrieben, und der Fang größtentheils in Hamburg, Altona, im Sommer aber auch auf holländischen und englischen Plätzen zu Markte gebracht. Im Jahre 1812 waren hier nur 4 Frachtschiffe, jetzt ist die Zahl derselben auf 154 gestiegen, unter welchen 30 Schooner; 12 neue Schooner sind jetzt (1840) im Bau begriffen. Diese Frachtschiffe haben eine Trächtigkeit von etwa 3200 C. Last. Die hiesigen Schiffer, die sich durch Muth und Gewandtheit auszeichnen, befahren alle Häfen der Nord- und Ostsee, und des mittelländischen Meeres, besonders aber die Seestädte Englands und Hollands. Es sind hieselbst 5 Versicherungsvereine, welche den Zweck haben, dem Schiffbrüchigen einen Theil seines Verlustes zu ersetzen. Außer den genannten Fischerevern und Frachtschiffen sind hier 5 Schiffe (Jachten) für Seelootsen und 6 Torfschiffe. - Es ist eine große Unbequemlichkeit, daß Blankenese keinen Hafen hat; die Ever müssen daher auf dem freien Strande liegen, weshalb sie bei starken Stürmen und Eisgängen oft zu Grunde gehen. Das Fahrwasser der Elbe geht hier nahe am Strande vorbei und dieser, von dem schon vieles weggespült ist, muß durch Anpflanzungen und künstliche Mittel geschützt werden. Vormals lagen zwischen dem westlichen Theile des Dorfes und der Elbe nicht unbedeutende Wiesen, die jetzt aber fast gänzlich weggeschwemmt sind. Die Fahrstraßen und Fußsteige des Dorfes sind fast alle gut gepflastert und letzte an den abhängigsten Stellen mit steinernen Treppen versehen. Eine solche Treppe führt auch vom Strande nach dem, 89 Fuß hoch liegenden, Fährhause. - Unter den Einwohnern sind: 1 Arzt, 9 Königl. Elblootsen, 8 Tischler, 3 Böttcher, 3 Holzdrechsler, 3 Schmiede und Schlosser, 20 Schuster, 13 Schneider, 6 Weber, 3 Segelmacher, 1 Reifschläger, 2 Glaser und Maler, 4 Schlachter, 5 Bäcker und 14 Höker. Wirthshäuser sind hier 8. - In den beiden Districten Ost- und West-Blankenese, ist in jedem eine, aus 2 getrennten Classen, Ober- und Elementarclasse, bestehende Schule. Zahl der schulpflichtigen Kinder in jeder Districtschule etwa 300. Der Blankeneser-Mühlenberg gehört seit 1817 zum Dockenhudener Schuldistricte. - Areal: 223 Steuertonnen. - Der Boden in und um Blankenese ist hoch und sandigt, doch ist derselbe bei sorgsamer Behandlung nicht ganz unergiebig. Mehrere Berge und Thäler westlich vom Dorfe sind noch nicht urbar. - Im Jahre 1830 wurde von hier nach Altona eine Chaussee angelegt, zu deren Unterhaltung an den Sonn- und Festtagen Chausseegeld erhoben wird. Zwischen Blankenese und den Nachbarstädten fahren regelmäßig zweimal täglich mehrere Omnibus, welche Personen und Sachen befördern; auch machen während des Sommers mehrere Dampfschiffe an den Sonn- und Festtagen Zwischenfahrten, und viele