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** Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Lengerich, Amtsgericht Tecklenburg, ev. Kspl Lengerich, kath. Kspl Brochterbeck, , ev. Pfr-Kirche, Synagoge, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Bremen <> Wanne der Preuss. Staatsbahn. Gefängnis, 2 Krankenhäuser, Prov.-Irrenanstalt (Bethesda). | ** Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Lengerich, Amtsgericht Tecklenburg, ev. Kspl Lengerich, kath. Kspl Brochterbeck, , ev. Pfr-Kirche, Synagoge, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Bremen <> Wanne der Preuss. Staatsbahn. Gefängnis, 2 Krankenhäuser, Prov.-Irrenanstalt (Bethesda). | ||
** Gesamtfläche 327,4 ha, (1895) 3 Wohnplätze, 220 Gebäude | ** Gesamtfläche 327,4 ha, (1895) 3 Wohnplätze, 220 Gebäude | ||
** Einwohner: 2.183 (2.076 Ev., 52 Kath., 55 Juden) | ** Einwohner: 2.183 (2.076 Ev., 52 Kath., 55 Juden) | ||
** Gewerbe: Brennereien (Kalk), Fabrikation (Drahtseile, Tabak, Seide, Cichorien, Pumpernickel, Papier), Weberei (Leinen), Fabrikation (Apothekerkapseln), Brauerei (Bier), Molkerei, Steinbrüche (Kalkstein). | ** Gewerbe: Brennereien (Kalk), Fabrikation (Drahtseile, Tabak, Seide, Cichorien, Pumpernickel, Papier), Weberei (Leinen), Fabrikation (Apothekerkapseln), Brauerei (Bier), Molkerei, Steinbrüche (Kalkstein). | ||
* Lengerich, Landgemeinde im [[Amt Lengerich]] | * '''Lengerich, Landgemeinde''' im [[Amt Lengerich]] | ||
** Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Tecklenburg | ** Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Tecklenburg | ||
** Einwohner: 5.164 in 10 Bauersch. u. 2 Rittergütern. | ** Einwohner: 5.164 in 10 Bauersch. u. 2 Rittergütern. |
Version vom 12. Februar 2009, 10:17 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Steinfurt > Lengerich
Früherwähnung
Name
„Liggerike" 1147; „Leggerike" 1170; „Lenkerike" 12. J.; „Lencrike" ca. 1200; „Lengerike" 1219.
Kirche
„presbiter Heinricus de Lengerike" 1149; „parrochia de Lengerke" 1188-1300; 1149 bestimmte der Osnabrücker Bischof Philipp die Grenzen der Kirche zu Lengerich u. Ladbergen; plebanus Wilhelmus 1290.
Grundherrschaft
1147 bestätigte Konrad III. dem Kloster in Herford den Besitz in Lengerich.
Landschaftslage
Lengerich liegt am nordöstlichen Rande des flachen sandigen Ostmünsterlandes mit seinen 1954 noch verbreiteten Wäldern in 70 m Höhe unmittelbar am südlichen Fuß des Tecklenburger Osning vor einer als Verkehrspaß vom Münsterland zum Osnabrücker Land benutzten Einsattelung. Bergwärts ausgedehnte Lager von Kreidekalken als Basis der Zementindustrie.
Geografische Position
- 1895: Geogr. Position bei (N 52° 11' | O 7° 51')
Ursprung der Ortschaft
Kirchdorf 1149. Flecken 1697.
Stadtgründung
Der Flecken Lengerich wurde durch König Friedrich Wilhelm I. mit Stadtrechten ausgestattet (1727). 1856 unterstellte sich Lengerich der Landgemein-deordnung als Titularstadt im Amte Lengerich. 1927 wurde die Landgemeinde Lengerich in die Stadtgemeinde übergeführt.
Stadt als Siedlung
Bauliche Entwicklung
Gewachsene Siedlung, Mittelpunkt Kirche; ellipsenförmiger Grundriß, Straßen rippenförmig. Keine Befestigungen.
Gebäude
Erste Kirche wohl um 800, erwähnt 1149. Margarethenkirche (ev. Stadtkirche) 1327, Umbau 1497. „Römer" um 1500, Aufbau des Obergeschosses als Rathaus 18. Jh. Neues Rathaus um 1900. Kath. Kirche 1893, Neubau 1926-28. Ev. Kirche im Ortsteil Hohne 1924. Alte Fach-werkhäuser. Haus Mark, spätere 18. Jhdt. Stadtschule 1829.
Zerstörungen 2. Weltkrieg
Völlig zerstört: 31 Wohnhäuser, 1 Schule. Schwer beschädigt: 45 Wohnhäuser, 1 Schule, 1 Fabrik, 1 Postgebäude. Weitere Schäden: 226 Wohnhäuser, 2 Kirchen. 256 Wohnungen gingen verloren.
- Kriegsschäden sind bis 1954 behoben.
Bevölkerung
Ältere Einwohnerzahlen
1785: 861 Einwohner.
Seuchen
Pest 1636 in der Grafschaft Tecklenburg.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher: ev. seit 1644
- Kirchenbücher: kath. seit 1851.
Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- 1810-1813 (Zivil, Stadt) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
- 1810-1813 (Zivil, Land) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
- 1815-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1851-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1815-1821 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
- 1822-1847 (Juden, Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote
Berühmte Personen
- Johann von Münster, tecklenburgischer Hofrichter, ref. Schriftsteller und Reformator, * 24.08.1560 Vortlage (Ldgm. Lengerich), + 05.06.1632.
- Friedrich von Bodelschwingh, Gründer der Anstalt Bethel bei Bielefeld, * 06.03.1831 auf Haus Mark Ldgm. Lengerich), + 02.04.1910.
Jüngere Einwohnerzahlen
1818: 1.058 Einwohner (E.), 1821: 1.173 E., 1843: 1.425 E., 1858: 1.341 E., 1864: 1.403 E., 1871: 1.790E., 1885: 2.032 E., 1895: 2.183 E., 1905: 2.675 E., 1933: 13.181 E., 1939: 13.733 E., 1946: 17.799 E., 1950: 19.647 Einwohner (davon im Stadtkern 9.763 Einwohner, die anderen in umliegenden Bauerschaften der Stadtgemarkung' darunter Holme: 2.109 E., Heilanstalt Bethesda 1.264 E.), 1954: 19.999 E. (davon im Stadtkern 9.812 Einwohner). - Die Industrie zog Anfang 20. Jhdts. viele ausländische Arbeiter heran.
Sprache
Die niederdeutsche Mundart von Lengerich war bis Anfang 20. Jhdts. Umgangssprache. Sie gehört in den Unterraum Osnabrück-Melle des Westfälischen. Kennzeichen: bin `(ich) bin' (gegen südlich sin, si u. ä.).
- Sprachspott in Ladbergen gegen Lengerich: „Gaun, staun, Meß upslaun…, aule Kreggen Hols ümmedreggen", Ladbergen sagt: „gaon, staon, slaon, Kreien, dreien".
Wirtschaft
Handel u. Gewerbe
1954: Bis zum 19. Jhdt. vorwiegend Ackerbürgerstadt mit 2 Jahrmärkten. 1662 Papiermühle in der zugehörigen Bauerschaft Wechte. Im 18. Jhdt. Brauerei- und Leinenwebereigewerbe sowie Anfänge einer Kalkindustrie. 1871 mit dem Bau der Eisenbahn Aufblühen der kalksteinverarbeitenden Industrie; erste Zementherstellung 1890. 1954 hat Lengerich mehrere Zement- und Betonwerke (1874, 1877 u. a.). Drahtseilwerk 1818, Eisengießerei und Herdfabrik 1888, Fahrradfabrik 1910, Apparatebau 1946. Papiermaschinenfabrik 1865, Papierverarbeitungswerk 1892, Fetthüllenfabrik 1902. Bettwäschefabrik 1924, Handelsdruckerei, Knopfherstellung. Die 1747 gegründete Tabakfabrik wird seit 1807 als Seifenfabrik weitergeführt. Wurstfabrik 1902, Fleischwarenfabrik, Süßmostkelterei 1934. Holzschuhfabrik, Hartzerkleinerungs- und Zement-Maschinenbau (HAZEMAG).
Verkeht
1954: Die Lage vor einem für den Übergang vom Münsterland ins Osnabrückische geeigneten Sattel kam erst spät zur Geltung durch den Tunnel, mit dem der Lengericher Sattel von der Bahn (Köln-) Wanne-Eickel -Münster - Lengerich - Osnabrück - Bremen - Hamburg (1871) überwunden wurde. Quer dazu verlief die Teutoburger-Wald-Bahn Ibbenbüren – Lengerich – Versmold -Gütersloh (1901), Bahnhof beim Ortskern; Hauptbahnhof 1954 2 km südlich. Straßen: (Münster-) Greven - Lengerich - Osnabrück und Ibbenbüren-Tecklen-burg - Lengerich -Iburg.
Umgebungsbedeutung
1954: Lengerich ist wirtschaftlicher Mittelpunkt für den südlichen Teil des Kreises Tecklenburg.
Verwaltung
Rat
1727 bestand der Magistrat aus 2 Bürgermeistern, 4 Ratsherren und 1 Polizisten.
Landesherrschaft
Landesherren
Lengerich liegt in der Grafschaft Tecklenburg und kam mit dieser 1707 an Preußen.
- 1707-1729 tecklenburg-lingensche Regierung als preußische Provinz mit Sitz in Lingen.
- 1729 endgültige Abtretung der ganzen Grafschaft Tecklenburg an das Königreich Preußen.
- 1806-1810 gehörte Tecklenburg zum Großherzogtum Berg, Emsdepartement
- 1810 bis 1813 Kaiserreich Frankreich, Oberemsdepartement, Arrondissement Osnabrück, Kanton Lengerich , Mairie Lengerich
- 1813 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein
- 1815 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Tecklenburg
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen, ab 1975 Kreis Steinfurt.
Kriegerische Ereignisse
Lengerich litt im 7jährigen Krieg sehr durch beide Parteien.
Zeitzeichen 1895
- Lengerich, Stadt / Stadtgemeinde in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Tecklenburg, Amt Lengerich, am Südfuss vom Teutoburger Wald,
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Lengerich, Amtsgericht Tecklenburg, ev. Kspl Lengerich, kath. Kspl Brochterbeck, , ev. Pfr-Kirche, Synagoge, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Bremen <> Wanne der Preuss. Staatsbahn. Gefängnis, 2 Krankenhäuser, Prov.-Irrenanstalt (Bethesda).
- Gesamtfläche 327,4 ha, (1895) 3 Wohnplätze, 220 Gebäude
- Einwohner: 2.183 (2.076 Ev., 52 Kath., 55 Juden)
- Gewerbe: Brennereien (Kalk), Fabrikation (Drahtseile, Tabak, Seide, Cichorien, Pumpernickel, Papier), Weberei (Leinen), Fabrikation (Apothekerkapseln), Brauerei (Bier), Molkerei, Steinbrüche (Kalkstein).
- Lengerich, Landgemeinde im Amt Lengerich
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Tecklenburg
- Einwohner: 5.164 in 10 Bauersch. u. 2 Rittergütern.
- Quelle: Hic Leones
Siegel, Wappen, Fahne
Datei:Wappen-Lengerich1948.jpg | Beschreibung:
Wappen 1948: In Blau ein aufrechter goldener Anker mit einem quer durch den Ring gezogenen grünen Lindenzweig, nach einem Siegel aus 1. Hälfte 18. Jh. Die Lindenblätter wahrscheinlich aus den Tecklenburger Seeblättern entstellt. Wiedereinführung des alten Wappens (jedoch mit 2 verschränkten goldenen Lindenzweigen) 1948. |
Datei:Wappen-Lengerich1939.jpg | Beschreibung:
Wappen 1939: In Silber über einem grünen Dreiberg, der mit einem silbernen, 2 blaue Balken zeigenden Schildchen belegt ist, 3 rote Seeblätter. Stadtfahne 1951: Weiß-Grün mit aufgelegtem Wappen in der Mitte. |
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Stadt Lengerich http://www.lengerich.de (29.09.2005)
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>LENICHJO32WE</gov>