Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/030: Unterschied zwischen den Versionen

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diese Erinnerung auch seinerseits bestätigt, und fügte dabei hinzu, wie er mich schon als 2½ jährigen Jungen in [[Hermannstein]] gesehen und abgemalt habe. Dies Bildnis fand ich auch in des Crainfelder Großvaters Briefschaften noch vor.


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Sein zweiter und letzter Brief an mich datiert vom 23. Juli 1898. Aus beiden Briefen entnahm ich großenteils obige kurze Biographie. Christian Spamer war eine große, kräftige Erscheinung, wie dies auch eine noch in meinem Besitze befindliche Silhouette zeigt. Aus seinen Briefen spricht ein treuer, gemütvoller Sinn, erinnernd an seinen Vater. Auch Lust und Anlage zu poetischen Ergüssen war ihm aus seiner väterlichen Familie überkommen. Mehrere seiner Gedichte, welche in einer deutschen, in Philadelphia erscheinenden Zeitung abgedruckt wurden, sind in meiner Hand, und soll eines derselben zur Erinnerung an ihn, dem ich ein treues Gedenken bewahre, hier folgen:
 
Sein zweiter und letzter Brief an mich datiert vom 23. Juli I898. Au5 beiden Briefen entnahm ich großenteil3 obige kurze Biographie. Christian Spamer war eine große, kraftige Erscheinung, wie dies auch eine noch in meinem Besitze befindliche Silhouette zeigt. Au5 seinen Briefen spricht ein treuer, gemütvoller Sinn, erinnernd an seinen Vater. Auch Lust und Anlage zu poetischen Ergüssen war ihm aus seiner väterlichen Familie überkommen. Mehrere seiner Gedichte, welche in einer deutschen, in Philadelphia erscheinenden Zeitung abgedruckt wurden, sind in meiner Hand, und soll eines derselben zur Erinnerung an ihn, dem ich ein treuEs Gedenken bewahre, hier folgen:


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| Vöglein, bist so still im Bauer,  
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| Klagend hängen deine Schwingen
: Vöglein, bist so still im Bauer,  
: Hänschen, warum singst du nicht?
: Ach, und welche tiefe Trauer
: Gar aus deinem Auge spricht!
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: Klagend hängen deine Schwingen
: Nieder und du siehst so matt,
: Magst schon lange nicht mehr singen, –
: Liebling, bist du lebenssatt?
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: Sieh' ich geb' Dir guten Samen,
: Geb' dir Obst und Zuckerbrod,
: Wohnst bei mir in goldnem Rahmen,
: Hast doch, denk' ich, keine Not.
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: Doch es will dir nichts behagen;
: Sag' mir, Hänschen, was dich quält?
: Ah — du scheinst es zu beklagen,
: Daß dir hier die Freiheit fehlt!
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| Hänschen, warum singst du nicht?
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| Nieder und du siehst so matt,
: Möcht'st zu deinem Völkchen fliegen,
: Schwelgen in der Freiheit Glück,
: Dich im blauen Aether wiegen, —
: Liebling, ja, das sagt dein Blick.
|
: Möchtest frei mit deinen Brüdern
: Nord- und südwärts dich zerstreu'n,  
: Und mit deinen schönen Liedern
: And're Menschen auch erfreu'n.
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| Ach, und welche tiefe Trauer
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| Magst schon lange nicht mehr singen, —
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| Gar aus deinem Auge spricht!
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| Liebling, bist du lebenssatt?
: Ja, Es zieht das Herz stets stärker
: Hin, wo Lenz und Freiheit blüht.
: Klagen sind nur für den Kerker,
: Für die Freiheit ist das Lied.
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: Und so halt' ich dich nicht länger
: Mehr in deines Kerkers Qual;
: Nimm die Freiheit, kleiner Sänger,
: Doch zuvor sing' noch einmal.
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::::: Singend scheid' aus meinem Stübchen,
::::: Du mein kleines, liebes Tier;
::::: Findest draußen du ein Liebchen
::::: Sei so gut und grüß' es mir.
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| 3.
Das 2. Kind Theodor Spamer's in [[Crainfeld]] ist
 
:::::::::Emilie Spamer,
Sieh' ich geb' Dir guten Samen, Geb' dir Obst und Zuckerbrod, Wohnst bei mir in goldnem Rahmen, Hast doch, denk' ich, keine Not.
Witwe des Lehrers Otto in [[Darmstadt]]. Sie wurde am 20. Oktober 1822 in Crainfeld geboren und war bis zu ihrer Verheiratung in verwandten Familien: zuerst im großväterlichen Hause in Crainfeld, danach bei den Schwiegereltern ihres Hermannsteiner Onkels in [[Aßlar]], zuletzt bei ihrer Großtante auf der Papiermühle in [[Kesselbach]], im Haushalte eine willkommene Hilfe und Gesellschafterin.
 
5.
 
Möcht'st zu deinem Völkchen stiegen, Schwelgen in der Freiheit Glück, Dich im blauen Aether wiegen, — Liebling, ja, das sagt dein Blick.
 
7.
 
Ja, Es zieht das Herz stet3 stärker Hin, wo Lenz und Freiheit blüht. Klagen sind nur für den Kerker, Für die Freiheit ist das Lied.
 
4-
 
Doch es will dir nichts behagen; Sag' mir, Hän5chen, wa5 dich quält? Ah — du scheinst Es zu beklagen, Daß dir hier die Freiheit fehlt!
 
6.
 
Möchtest frei mit deinen Brüdern Nord- und südwärts dich zerstreu'n, Und mit deinen schönen Liedern And're Menschen auch erfreu'n.
 
8.
 
Und so halt' ich dich nicht länger Mehr in deines Kerker5 Iual; Nimm die Freiheit, kleiner Sänger, Doch zuvor sing' noch einmal.
 
Singend scheid' aus meinem Stübchen, Du mein kleines, liebes Tier; Findest draußen du ein Liebchen Sei so gut und grüß' es mir.
 
Das 2. Kind Theodor Spamer's in Crainfeld ist
 
Emilie Spamer,
 
Witwe des Lehrers Otto in Darmstadt. Sie wurde am 20. Oktober 1822 in Crainfeld geboren und war bis zu ihrer Verheiratung in verwandten Familien: zuerst im großväterlichen Hause in Crainfeld, danach bei den Schwiegereltern ihrEs Hermannsteiner Gnkel5 in Aßlar, zuletzt bei ihrer Großtante auf der Papiermühle in Kesselbach, im haushalte eine willkommene Hilfe und Gesell-

Aktuelle Version vom 30. November 2008, 12:42 Uhr

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diese Erinnerung auch seinerseits bestätigt, und fügte dabei hinzu, wie er mich schon als 2½ jährigen Jungen in Hermannstein gesehen und abgemalt habe. Dies Bildnis fand ich auch in des Crainfelder Großvaters Briefschaften noch vor.

Sein zweiter und letzter Brief an mich datiert vom 23. Juli 1898. Aus beiden Briefen entnahm ich großenteils obige kurze Biographie. Christian Spamer war eine große, kräftige Erscheinung, wie dies auch eine noch in meinem Besitze befindliche Silhouette zeigt. Aus seinen Briefen spricht ein treuer, gemütvoller Sinn, erinnernd an seinen Vater. Auch Lust und Anlage zu poetischen Ergüssen war ihm aus seiner väterlichen Familie überkommen. Mehrere seiner Gedichte, welche in einer deutschen, in Philadelphia erscheinenden Zeitung abgedruckt wurden, sind in meiner Hand, und soll eines derselben zur Erinnerung an ihn, dem ich ein treues Gedenken bewahre, hier folgen:

Vögleins Kummer.
1. 2.
Vöglein, bist so still im Bauer,
Hänschen, warum singst du nicht?
Ach, und welche tiefe Trauer
Gar aus deinem Auge spricht!
Klagend hängen deine Schwingen
Nieder und du siehst so matt,
Magst schon lange nicht mehr singen, –
Liebling, bist du lebenssatt?
3. 4.
Sieh' ich geb' Dir guten Samen,
Geb' dir Obst und Zuckerbrod,
Wohnst bei mir in goldnem Rahmen,
Hast doch, denk' ich, keine Not.
Doch es will dir nichts behagen;
Sag' mir, Hänschen, was dich quält?
Ah — du scheinst es zu beklagen,
Daß dir hier die Freiheit fehlt!
5. 6.
Möcht'st zu deinem Völkchen fliegen,
Schwelgen in der Freiheit Glück,
Dich im blauen Aether wiegen, —
Liebling, ja, das sagt dein Blick.
Möchtest frei mit deinen Brüdern
Nord- und südwärts dich zerstreu'n,
Und mit deinen schönen Liedern
And're Menschen auch erfreu'n.
7. 8.
Ja, Es zieht das Herz stets stärker
Hin, wo Lenz und Freiheit blüht.
Klagen sind nur für den Kerker,
Für die Freiheit ist das Lied.
Und so halt' ich dich nicht länger
Mehr in deines Kerkers Qual;
Nimm die Freiheit, kleiner Sänger,
Doch zuvor sing' noch einmal.
9.
Singend scheid' aus meinem Stübchen,
Du mein kleines, liebes Tier;
Findest draußen du ein Liebchen
Sei so gut und grüß' es mir.

Das 2. Kind Theodor Spamer's in Crainfeld ist

Emilie Spamer,

Witwe des Lehrers Otto in Darmstadt. Sie wurde am 20. Oktober 1822 in Crainfeld geboren und war bis zu ihrer Verheiratung in verwandten Familien: zuerst im großväterlichen Hause in Crainfeld, danach bei den Schwiegereltern ihres Hermannsteiner Onkels in Aßlar, zuletzt bei ihrer Großtante auf der Papiermühle in Kesselbach, im Haushalte eine willkommene Hilfe und Gesellschafterin.