Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/149: Unterschied zwischen den Versionen
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:„Zu errathen, eh' ich's kund gethan! | :„Zu errathen, eh' ich's kund gethan!“ | ||
:„Nun, Sie wären gern zu Haus geblieben, | :„Nun, Sie wären gern zu Haus geblieben,“ | ||
:Sprach der Andre, „und in Ihrer Ruh', | :Sprach der Andre, „und in Ihrer Ruh',“ | ||
:„Hätte Sie nicht zu mir | :„Hätte Sie nicht zu mir hergetrieben“ | ||
:„Heute Ihre krank geword'ne Kuh! | :„Heute Ihre krank geword'ne Kuh!“ | ||
:„Darf | :„Darf ich“ — sprach mein Großpapa — „auch | ||
::::::::fragen, | ::::::::fragen,“ | ||
:„Welche Kuh mir krank geworden ist? | :„Welche Kuh mir krank geworden ist?“ | ||
:„Denn da Ihr | :„Denn da Ihr das Andre konntet sagen,“ | ||
:„Denke ich, daß Ihr auch dieses wißt! | :„Denke ich, daß Ihr auch dieses wißt!“ | ||
:„Ihre alte | :„Ihre alte Bläße ist die Kranke,“ | ||
:„Die am nächsten stehet bei der Thür', | :„Die am nächsten stehet bei der Thür',“ | ||
:Sprach der Andere, „und ihr | :Sprach der Andere, „und ihr verdanke“ | ||
:„Ich es, daß Sie kamen her zu mir! | :„Ich es, daß Sie kamen her zu mir!“ | ||
:„Nein, gesund sind alle meine Kühe, | :„Nein, gesund sind alle meine Kühe,“ | ||
:„Und ich habe keine | :„Und ich habe keine Bläß' dabei;“ | ||
:„Darum gebt Euch weiter keine Mühe; | :„Darum gebt Euch weiter keine Mühe;“ | ||
:„Ich verlange keine Arzenei! | :„Ich verlange keine Arzenei!“ | ||
:„Aber gerne gebe ich | :„Aber gerne gebe ich sechs Batzen“ | ||
:„Für die Nachricht, die Ihr mir ertheilt, | :„Für die Nachricht, die Ihr mir ertheilt,“ | ||
:„Denn ich ließ zur Thorheit mich beschwatzen, | :„Denn ich ließ zur Thorheit mich beschwatzen,“ | ||
:„Und von dieser habt Ihr mich geheilt! | :„Und von dieser habt Ihr mich geheilt!“ | ||
:Da mein Großpapa also gesprochen, | :Da mein Großpapa also gesprochen, | ||
:Ging er wieder heim mit leerer Hand; | :Ging er wieder heim mit leerer Hand; | ||
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:Meiner Mutter Uebel doch verschwand. | :Meiner Mutter Uebel doch verschwand. | ||
:Als sie eine junge Frau gewesen, | :Als sie eine junge Frau gewesen, | ||
:Warf ein Aug' auf sie ein | :Warf ein Aug' auf sie ein Officier, | ||
:Der sich damals hatte auserlesen | :Der sich damals hatte auserlesen | ||
:Meiner Aeltern Wohnung zum Quartier. | :Meiner Aeltern Wohnung zum Quartier. | ||
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:Zu versuchen es auf andre Art. | :Zu versuchen es auf andre Art. | ||
:Er erkühnte sich, ihr zuzusenden | :Er erkühnte sich, ihr zuzusenden | ||
:Auf geheimem Weg | :Auf geheimem Weg ein Billet-doux; | ||
:Doch sie stellte es mit treuen Händen | :Doch sie stellte es mit treuen Händen | ||
:Augenblicklich ihrem Gatten zu. | :Augenblicklich ihrem Gatten zu. | ||
: | :„Höre, vor dem unverschämten Laffen“ — | ||
:Sprach zu ihrem Gatten sie | :Sprach zu ihrem Gatten sie — „mußt Du“ | ||
: | :„Ein für alle Mal mir jetzt verschaffen“ | ||
:„Meine nur durch ihn gestörte Ruh! | :„Meine nur durch ihn gestörte Ruh!“ | ||
:Dieser sprach : „Ach, laß ihn doch nur schreiben ! | :Dieser sprach : „Ach, laß ihn doch nur schreiben!“ | ||
:„Denn so lang Du mir die Briefe zeigst, | :„Denn so lang Du mir die Briefe zeigst,“ | ||
:„Wirst Du mir gewiß auch treu verbleiben; | :„Wirst Du mir gewiß auch treu verbleiben;“ | ||
:„Drum ist es am besten, wenn Du schweigst! | :„Drum ist es am besten, wenn Du schweigst!“ | ||
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:Und der Briefe, die sie zärtlich loben, | :Und der Briefe, die sie zärtlich loben, | ||
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:Und dieselben werden aufgehoben | :Und dieselben werden aufgehoben | ||
:Als Beweise ihrer Frauenehr. | :Als Beweise ihrer Frauenehr. | ||
:Dies | :Dies Verhältniß hat der beiden Gatten | ||
:Treue Liebe nicht nur nicht gestört, | :Treue Liebe nicht nur nicht gestört, | ||
:Sondern es hat jene, die sie hatten, | :Sondern es hat jene, die sie hatten, | ||
Zeile 65: | Zeile 65: | ||
:Achtzehnhundertdreiundsechzig weihte | :Achtzehnhundertdreiundsechzig weihte | ||
:Man auch ein die neue Eisenbahn. | :Man auch ein die neue Eisenbahn. | ||
:An | :An dem 10. Januar mit Freude, | ||
:Die uns westlich führet | :Die uns westlich führet längs der Lahn. — | ||
:Als der neunzehnte nunmehr erschiene | :Als der neunzehnte nunmehr erschiene | ||
:Vierundsechzig in dem Januar, | :Vierundsechzig in dem Januar, | ||
Zeile 77: | Zeile 77: | ||
:Drauf empfing im nächsten Monatslaufe | :Drauf empfing im nächsten Monatslaufe | ||
:An dem vierzehnten das Kindlein auch | :An dem vierzehnten das Kindlein auch | ||
:Von dem | :Von dem Oberpfarrer Förtsch die Taufe, | ||
:Wie es ist bei Christen der Gebrauch. | :Wie es ist bei Christen der Gebrauch. | ||
:Pathen waren die zwei Gießer | :Pathen waren die zwei Gießer Tanten, | ||
: | :Kaufmann Eckard, Kellner's Principal, | ||
:Und mein Louis, doch die letzten standen | :Und mein Louis, doch die letzten standen | ||
:Bei der Taufe nicht in unsrer Zahl. | :Bei der Taufe nicht in unsrer Zahl. | ||
:Karl und Heinrich Ludwig heißt der Kleine, | :Karl und Heinrich Ludwig heißt der Kleine, | ||
: | :Otto aber wird er stets genannt, | ||
:Welcher Name ihm schon im Vereine | :Welcher Name ihm schon im Vereine | ||
:Von | :Von dem Vater wurde zuerkannt. | ||
:Ich, als Vicepathe, und die Tanten | :Ich, als Vicepathe, und die Tanten | ||
:Hielten hübsch den Täufling bei dem Act, | :Hielten hübsch den Täufling bei dem Act, | ||
:Und dann wünschten sämmtliche Verwandten | :Und dann wünschten sämmtliche Verwandten | ||
:Noch den Aeltern Glück mit feinem Tact. | :Noch den Aeltern Glück mit feinem Tact. | ||
: | :Drauf ging's an den Kaffee und den Kuchen, | ||
:An den weißen und den rothen Wein, | :An den weißen und den rothen Wein, | ||
:Und die Damen | :Und die Damen mußten auch versuchen | ||
:Den Champagner, aber — ganz allein. | :Den Champagner, aber — ganz allein. | ||
:Da wir gut gegessen und getrunken, | :Da wir gut gegessen und getrunken, |
Aktuelle Version vom 17. November 2008, 19:11 Uhr
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