Schlesisches Namenbuch/058: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. Juli 2007, 20:33 Uhr

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Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


58 n*. Kirchliche und sla&wisch => slaw. Taufnamen ist aber = Woitke (s. u.!) und dies = Woiczech (= Albrecht), Kurz- od. Koseform von Woi(ce)slaw u. ä. - Belege: Woyke vischer 1356 = Woytke vischer 1367 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 20); Woytke vurman 1359 = Woyczech vurman 1356 B =>? Breslau(ebd.); Woyslau Koch 1371. Vgl. Ortsname Waigwitz, 1353 Woykewicz (Damroth S. 86), Als Familienname: Peter Feyge 1490/93 Görlitz. Vgl. im übrigen das identische Foitzik, Woitzik!

Fietze (Göt5 Liegnitz« Grünberg«), Fietz (##Neustadt [20]## ##Beuthen [5])##, mit slaw. k-Suffix: Fi(e)tzek (##Beuthen [21]## ##Oppeln [8])##, Fitzke (##Oppeln [4])##, Vietzke. Kurz- und Koseform vom Heiligenname Vincentius gespr. Viecens (auch Familienname: Rz16). Nicht unbeliebt, da des Märtyrers Haupt nach der Legende in Breslau ruht (St. Vinzenzstift!). Die Bildung von der zweiten Silbe siehe unter Tschensch! - Belege: Feczencz sponsbrucke 1407 B =>? Breslau= Vincentius sp. ebd.; Vincencius Springinsgut 1384 Liegnitz; Veczencz Bantsch 1397 Liegnitz; Vicencz der furman 1416 Görlitz; noch 1559 Liegnitz: Vicencz Mende; Vieczegk Skorasz 1594 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 282). Vitze Junckfer 1545 Liegnitz.

Foitzik (R l Sp.!, ##Beuthen [22]## ##Oppeln [5] Liegnitz [7] Görlitz [1])##, Woitzik (##Oppeln [15]## ##Ratibor [3] ##Beuthen [20]##). Oberschlesische Koseform Woycz(i)ech von Woyslaw (s. unter Feige!), gleichbedeutend mit Albrecht, insofern der Heilig. Adalbert (v. Prag) urspr. Woyczech hieß. Vgl. auch unter Wuttke! Ortsname Woitsdorf/Liegnitz, alt Woyczechsdorf. - Belege: dominus Woycech Rinbabe 1295 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 198); Woycech de Czepancowicz 1344 ca. (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 12); Woyczich von Schildern 1372 ca. Liegnitz. (##Liegnitzer Geschoßbuch l 2b); Woyczech vurman 1356 B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## S. 20); Woytczlaff, Propst des Klosters Czarnowanz 1431 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 1,175). Als Familienname: Nickel Woyczig 1453 Liegnitz.

Frenzel (Görlitz [35 Liegnitz [19]## Grünberg [5] ##Brieg [7] ##Oppeln [7] ##Beuthen [8])##, Franzke (##Ratibor [9] ##Neustadt [8] ##Oppeln [8] ##Brieg [8])##. Kurz- od. Koseform von Franz (Görlitz [27]## Lglß Grünberg [10]## Hirschberg [11]## ##Öls [6] ##Oppeln [7] ##Beuthen [5])##, d. i. der heil.Franziskus von Assisi, der Stifter des Franziskanerordens (gest. 1226). - Belege: Taufname Frenczil, Frenczelin in Breslau## (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## S. 17); Lorencz Frenczel 1520/25 Görlitz; Franczco sagittarius 1349 Liegnitz; Franczke geringehand 1378 Liegnitz; Peter Franczke 1498 Schweidnitz. Frieb(e), Frieben, Friebner, Friebel, Freybe, Freibusch. Lauter bisher unerkannte Sproßformen des slaw. Adels- und Fürstennamens Pribislaw, den auch der Böhmenkönig Ottokar II. ursprünglich trug; enthalten in zahlreichen Ortsname Beweisend sind die Parallelformen mit P (ober-schlesisch): Pri(e)be, Priebke, Pribek, Pribil, Priebisch, Preib(i)sch, und derselbe Lautersatz (##deut. F für slaw. P, B) in den Ortsname Fribus b./Plauen und « Frühbuss b./Eger (alt Pribuzy) gegenüber Pribus, Priebisch (Lausitz, Neider- \ land), vgl. Familienname Friebös; desgl. im Ortsname Friesnitz (Thür. => Thüringen## alt Breznica) gegenüber \ Priesnitz (Thür. => Thüringen##, Sa., Böhmen) und Briesndtz (Schles.). Über den Wandel Prib zu Prim siehe unter Primke und Prenzel (urkdl.: ego Premisl qui et Odockarus rex Boemorum). Vgl. auch Friemel(t), Frimmel - Prim(m)el! Vgl. Fibel - Bibel!

Gärtig (##Grünberg [2] Sagan [##2 Görlitz [2] Liegnitz«), Gertig (Grünberg), Gertich (Beuthen). Auf slaw. Ursprung weisen die Formen Gärtke, Jartke. Vermutlich Kurz- od. Koseform mit Umlaut zu Jaroslaw, Jaromir; vgl. Familienname Wäntig von Wenceslaw.

Girke (Görlitz [9] Grünberg [7] Liegnitz [4, Be00!), auch Gierke, Görke d. i. der Heilig. Georg, tschechiisch Jirek (##Miklosich, F., Die Bildung d. slaw. Pers.-Name (Wiener Denkschr. 10, 1860), Nr. 63). Vgl. auch unter Tschiersch, Tscheirsich usw. - Belege: Girig Fritzer (a. Mähren) 1533 Görlitz; Girczik von Cun-stadt 1556 Glatz; Girke Grunbergkh 1631 Glatz; Baltazar Gdrke 1491 Liegnitz.

Groger (##Glatz [1« ##Neustadt [17]## Liegnitz" Görlitz [8] ##Beuthen [18]## ##Oppeln [5])##. Grieger (Görlitz [5] Liegnitz [4] ##Beuthen [5])##, Grüger (##Neurode [5])##, selten Gregor, Grögor. Der Heiligenname Gregori-us. Besonders entlang der böhmisch## Grenze verbreitet (Grafschaft Glatz), wo schon 1458 die gerundete Öls-Form: Gröger Smid (Wünschel-