Windenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Familienforschung Memelland}}
{{Familienforschung Memelland}}
[[Bild:Ort_Windenburg_2009.JPG|thumb|400px|Blick auf das [[Kurisches Haff|Kurische Haff]] bei Windenburg, 2009]]
[[Bild:15Windenburger Ecke.jpg|thumb|400 px|Windenburger Eck mit Leuchtturm und Vogelwarte]]
[[Bild:Ort_Windenburg_Leuchtturm_2009.JPG|thumb|400px|Leuchtturm am Windenburger Eck, 2009]]
[[Bild:04Windenburg-Bernsteinsucher.jpg|thumb|400 px|Windenburg, Blick zur Kurischen Nehrung]]
[[Bild: Windenbg Schule.jpg|thumb|400 px|Schule]]
[[Bild:Ort {{PAGENAME}} Meßtischblatt 01.jpg|thumb|400px|{{PAGENAME}}<br><small>(c) Bundesamt für Kartographie und Geodäsie</small>]]
[[Bild: Windenburghaffküsteklein.jpg|thumb|400 px| Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000]]


'''Hierarchie'''
'''Hierarchie'''
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Litauen]] > {{PAGENAME}} <br>
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Deutschland 1871-1918]] > [[Königreich Preußen]] > [[Ostpreußen]] > [[Kreis Heydekrug]] > {{PAGENAME}}
[[Bild: Windenbg Schule.jpg|thumb|400 px|Alte Schule von '''Windenburg''']]
[[Image:Windenburg_r.JPG|thumb|400px|Postkarte von Windenburg]]


[[Bild:Ort_Windenburg_14_1147_Windenburg_Karte.jpg|thumb|400px|left|Skizze aus der Gemeindeseelenliste von {{PAGENAME}} aus den 50er Jahren, <small>(c) Bundesarchiv</small>]]


__TOC__




[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Litauen]] > {{PAGENAME}} <br>
== Einleitung ==
[[Bild:Ort_Windenburg_Leuchtturm_2009.JPG|thumb|right|400px|Leuchtturm am Windenburger Eck, 2009]]
'''{{PAGENAME}}''', Kreis Heydekrug, Ostpreußen


[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Historisches Territorium]] > [[Deutschland 1871-1918]] > [[Königreich Preußen]] > [[Ostpreußen]] > [[Kreis Heydekrug]] > {{PAGENAME}}


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===Name===
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em;"
====Andere Namen und Schreibweisen====
|---- bgcolor="#FFFFFF"
*n. 1540 [[Wyntburgk]], n. 1785 [[Wuendenburg]], lit. [[Vente]]<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref>
|<center>[[Bild:Lokal_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png|thumb|150px|Lokalisierung der Stadt/Gemeinde Musterort innerhalb des Kreises [[Musterkreis]]]] </center>
*1736 [[Wenden (Kr.Heydekrug)|Wenden]]
|}
*lit. [[Wente]]<ref>Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000</ref>
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*Lit. Namen: [[Wentė]]<ref>[https://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74615 Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923]</ref>, [[Ventė]]<ref> [https://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74567 Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923]</ref>


== Einleitung ==
====Namensdeutung====
'''{{PAGENAME}}''', 1540 [[Wyntburgk]], 1785 auch [[Wuendenburg]], Kreis Heydekrug, Ostpreußen.
[[Bild:Ort_Windenburg_2009.JPG|thumb|400px|right|Blick auf das [[Kurisches Haff|Kurische Haff]] bei Windenburg, 2009]]
[[Datei:Bild Windenburger Eck 15 09 2112.jpg|thumb|400px|right|Leuchtturm und Vogelwarte Windenburger Eck, aufgenommen bei der Überfahrt übers Kurische Haff, von der Memelmündung nach Nida,{{Geo|55.340666|21.189165}}, 15.09.2012 Kraemer]]


==Name==
Der Name ist eine Anpassung an das Deutsche. Der erste Namensbestandteil ist prußisch-kurisch abzuleiten und hat mit Fischfang zu tun, der an der Mündung der Memel-Delta-Arme und den besonderen Strömungsverhältnissen einträglich war.
Der Name ist eine Anpassung an das Deutsche. Der erste Namensbestandteil ist prußisch-kurisch abzuleiten und hat mit Fischfang zu tun, der an der Mündung der Memel-Delta-Arme und den besonderen Strömungsverhältnissen einträglich war.


Beim zweiten Namensbestandteil "-burg" dürfte der Bezug zur [[Die Schalauer|schalauischen]] Stadt '''Jomsborg/ Witlandie/ Windland''' bestehen, die in den dänischen ''„Annales Lundenses“'' im Zeitraum von 974 bis 1043 erwähnt wird und vermutlich im Haff versunken ist, wie die Sagen berichten.  
Beim zweiten Namensbestandteil "-burg" dürfte der Bezug zur [[Die Schalauer|schalauischen]] Stadt '''Jomsborg/ Witlandie/ Windland''' bestehen, die in den dänischen ''„Annales Lundenses“'' im Zeitraum von 974 bis 1043 erwähnt wird und vermutlich im Haff versunken ist, wie die Sagen berichten.  
*prußisch '''"wenter"''' = klingelbeutelartiges Fischernetz, das bei der Stellfischerei mittels langer Stangen (Pricken) auf dem Boden des Wassers dort befestigt wird, wo man den Zug der Fische erwartet
*prußisch '''"wenter"''' = klingelbeutelartiges Fischernetz, das bei der Stellfischerei mittels langer Stangen (Pricken) auf dem Boden des Wassers dort befestigt wird, wo man den Zug der Fische erwartet
* '''"wenteris"''' = Fischfalle
* '''"wenteris"''' = Fischfalle
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*nehrungs-kurisch '''"ventirs"''' = Hamen, Netz, Fischreuse
*nehrungs-kurisch '''"ventirs"''' = Hamen, Netz, Fischreuse


==Geschichte==
Die '''1360''' durch den Marschall Henning '''Schindekop''' gebaute Windenburg, die nach F. Forstreuter deshalb ursprünglich zum Marschallgebiet gehörte, lag auf kurischem Gebiet, wie eine frühe, noch ins 14. Jh. zu datierende Grenzbeschreibung zeigt.<br>
Dass auch im Suburbium (= (lat: Vorstadt, Vorburg) ist eine Siedlung, die einer Burg vorgelagert ist) damals Kuren wohnten ergibt eine Eintragung im Marienburger Treßlerbuch zu '''1404'''. Sie sind wie auch später Fischer gewesen, die ihre Tätigkeit wohl om Auftrag des Ordens ausübten.
Um 1360 errichteten die Ordensritter hier eine Burg, die jedoch von den Wellen des [[Kurisches Haff|Kurischen Haffs]] unterhöhlt wurde und versank. Windenburg war das "Entsetzen aller Seeleute", weil längs der [[Windenburger Ecke]] eine gefährliche steinreiche Sandbank lag, wobei nicht auszuschließen ist, dass es sich um die Überreste der Burg handelt.


Quellen:
=== Allgemeine Information ===
* Forstreuter, K., Die Entwicklung der Nationalitätsverhälrnisse aud der Kurischen Nehrung, in Altpr. Forschungen 8 (1931) S. 47
*'''1719''': Windenburg, ein cöllmischer Krug im Cammerambte Russe gehört dem '''Christian Buchholtz'''. Quelle:<ref>Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962</ref>
* Wenskus, Reinhard, Namensgebung und Namenswechsel im nördlichen Ostpreußen in der frühen Neuzeit, in Altpreußische Geschlechterkunde Neue Folge, Band 20, S. 27- 142, Blätter des [http://www.vffow.de/default.htm Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V.], 38. Jahrgang, 1990
*1785 melirtes Dorf, 1919 Landgemeinde<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref>
* Ordens-Foliant 71 f. 221 b: "So lyet ein landt boben der Memele an dem habe das ist kurisch das heisset [[Lamotina|Lamenten]] und lyet by der Wyntburg".
*Dorf, am Ostufer des [[Kurischen Haffs]], 16,5 km westlich von [[Heydekrug]], 1939: 395 Einwohner, gegründet 1360/61, Landspitze [[Windenburger Ecke]] mit Leuchtturm<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref>
* Das Marienburtger Treßlerbuch der Jahre 1399-1409, Hrsg. Dr. Joachim (1896, Nachdruck 1973) S. 287
*zu Windenburg gehörten auch der [[Krug zu Windenburg]]<ref>Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000</ref> oder der [[Windenburger Krug]]<ref>Urmesstischblatt von 1860</ref>


====Angrenzende Orte====
{|{{MLtable}}
|- style="background-color:#C0C0C0;font-weight:bold " valign="top"
|An das cöllm. Krug Landt zu [[Windenburg]]
|angrenzende Orte
|-
|Im Osten: ||das Dorf [[Windenburg]]
|-
|Im Süden: ||[[Kurisches Haff|das Cuhrische Haffe]]
|-
|Im Westen: ||[[Kurisches Haff|das Cuhrische Haffe]]
|-
|Im Norden: ||das Dorf [[Windenburg]]
|}
Quelle:<ref> Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962</ref>
===Videos vom Windenburger Eck===
Diese zwei Videos: [https://www.facebook.com/KestucioZ.Fotografija/videos/vb.221657638341331/2505374369791384 Video 1] und [https://www.facebook.com/KestucioZ.Fotografija/videos/vb.221657638341331/537514323503734 Video 2] sind von dem Fotografen [https://www.facebook.com/KestucioZ.Fotografija/?__tn__=-UC Kestutis Zdanevicius] im Archiv bei Facebook zu finden (10.03.2021). <!--Günther Kraemer, 10.03.2021 --> <br>


<!--=== Wappen ===[[Bild:Wappen_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
Hier: Beschreibung des Wappens
-->
<!--=== Allgemeine Information === -->
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Gr&ouml;sse, Bev&ouml;lkerung usw.) -->


<!--== Politische Einteilung == -->
== Politische Einteilung ==
'''1785''' gehörte '''{{PAGENAME}}''' zum [[Amt Heydekrug]]<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref><br>
'''1940''' ist '''{{PAGENAME}}''' eine  Gemeinde mit den Dörfern [[Sturmen]] und '''{{PAGENAME}}'''.


<!--{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em;"
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[[Bild:Karte_Ort_Musterort_Kreis_Musterkreis.png]]
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|}-->


== Kirchliche Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Zugehörigkeit ==
=== Evangelische Kirche ===
=== Evangelische Kirche ===
{{PAGENAME}} gehörte '''1912''' zum Kirchspiel [[Kinten (Kr.Heydekrug)]].
====Kirchengeschichte====
Im Jahr 1709 zog der Pfarrer Wittich von Windenburg, wo früher eine Kirche stand, die das kurische Haff verschlungen hatte, nach [[Kinten]].
Im Jahr 1709 zog der Pfarrer Wittich von Windenburg, wo früher eine Kirche stand, die das kurische Haff verschlungen hatte, nach [[Kinten]].
{{PAGENAME}} gehörte '''1912''' zum Kirchspiel [[Kinten (Kr.Heydekrug)]].
<!-- === Katholische Kirchen === -->
=== Friedhof ===
[[Bild:097.jpg|thumb|400 px|Unbekanntes Grab (Foto Maren Khan)]]
[[Bild:098.jpg|thumb|600 px|left|'''Miks Jurgeneit''' * 18.9.1866 + 01.10.1906; '''Mare Jurgeneit''' aus [[Minge]] *22.8.1828 + April 1895; '''Erdman Jurgeneit''' ? 18 12.Feb 1825 + ?23.25 Mai 1866; '''Marie Jurgeneit'''  ? April 1826 + 11.Feb ??? (Foto Maren Khan)]]
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*[[{{PAGENAME}}/Friedhof|Inschriften der Grabsteine und Grabsteine von {{PAGENAME}} auf einer eigenen Seite]]
 
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
 


==Bewohner==
==Bewohner==
*'''[[{{PAGENAME}}/Bewohner|Bewohner in {{PAGENAME}}]]'''
==Schule==
{{PAGENAME}} hatte eine Schule.
===Fotos der Schule===
'''2020'''<br>
{|
|[[image:Windenburg Schule1.jpg|thumb|left|300px|<center>Ehemalige Schule 2020 ©KestucioZ.Fotografija<center/>]]
|[[image:Windenburg Schule2.jpg|thumb|left|157px|<center>2020 ©KestucioZ.Fotografija<center/>]]
|[[image:Windenburg Schule3.jpg|thumb|left|300px|<center>2020 ©KestucioZ.Fotografija<center/>]]
|[[image:Windenburg Schule4.jpg|thumb|left|279px|<center>Stallgebäude bei der Schule 2020 ©KestucioZ.Fotografija<center/>]]
|}
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==Geschichte==
<br style="clear:both;" />
[[Bild:Windenburg_CDT.jpg|thumb|left|300 px|'''Windenburg''' auf der Carte des terres devant le Curis H[affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670<br>1:55 000, Sign. N 11999/50<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</small>]]
Die '''1360''' durch den Marschall Henning '''Schindekop''' gebaute Windenburg, die nach F. Forstreuter deshalb ursprünglich zum Marschallgebiet gehörte, lag auf kurischem Gebiet, wie eine frühe, noch ins 14. Jh. zu datierende Grenzbeschreibung zeigt.<br>
Dass auch im Suburbium (= (lat: Vorstadt, Vorburg) ist eine Siedlung, die einer Burg vorgelagert ist) damals Kuren wohnten ergibt eine Eintragung im Marienburger Treßlerbuch zu '''1404'''. Sie sind wie auch später Fischer gewesen, die ihre Tätigkeit wohl im Auftrag des Ordens ausübten.
Um 1360 errichteten die Ordensritter hier eine Burg, die jedoch von den Wellen des [[Kurisches Haff|Kurischen Haffs]] unterhöhlt wurde und versank. Windenburg war das "Entsetzen aller Seeleute", weil längs der [[Windenburger Ecke]] eine gefährliche steinreiche Sandbank lag, wobei nicht auszuschließen ist, dass es sich um die Überreste der Burg handelt.
<ref>Forstreuter, K., Die Entwicklung der Nationalitätsverhältnisse an der Kurischen Nehrung, in Altpr. Forschungen 8 (1931) S. 47</ref>
<ref>Wenskus, Reinhard, Namensgebung und Namenswechsel im nördlichen Ostpreußen in der frühen Neuzeit, in Altpreußische Geschlechterkunde Neue Folge, Band 20, S. 27- 142, Blätter des [http://www.vffow.de/default.htm Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V.], 38. Jahrgang, 1990</ref>
<ref>Ordens-Foliant 71 f. 221 b: "So lyet ein landt boben der Memele an dem habe das ist kurisch das heisset [[Lamotina|Lamenten]] und lyet by der Wyntburg"</ref>
<ref>Das Marienburger Treßlerbuch der Jahre 1399-1409, Hrsg. Dr. Joachim (1896, Nachdruck 1973) S. 287</ref>
Diese Burg wurde der 1289 gegründeten [[Komturei Ragnit]] unterstellt.<ref>Toeppen, hist. comp. Geogr., S. 219</ref> Diese Zuteilung zu Ragnit hatte darin ihren Grund, dass der Verkehr und Handel mit der [[Komturei Ragnit]] und ihrem Hinterland, sowie die Kriegszüge weiter hinauf damals über das Haff und den [[Ruß (Fluss)|Ruß-]] und [[Memel (Fluss)|Memelstrom]] stattfanden, der Ragniter Komtur also die Schutzbefestigungen der Rußmündung also unter seinem Befehl haben musste.<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref>


*[[{{PAGENAME}}/Bewohner|Bewohner von {{PAGENAME}}]]
Die Windenburg wurde zuerst an einer Stelle erbaut, die des vordringenden Wassers wegen, verlassen werden musste, so dass sie also verlegt werden musste, wahrscheinlich 1409.<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref>


===Bewohner 1540===
*'''1719''': '''Kindten alias Windenburg''', ein cöllmischer Krug ohne Land, in dem Windenburgschen Schakumschen Creyse gelegen, gehört dem '''Johann Wilhelm Falkenhagen'''. Dieser Krug liegt bei der Windenburger Kirche, doch an keiner Landtstraße sondern ohnweit des Churischen Haffes.Quelle:<ref>Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962</ref>
*Becker, Bruns, Dautz, Gutjar, Gyckus, Jenecke, Kebbe oder Kehbe, Kepell, Kintsch
<br style="clear:both;" />
*Kranntz, Krantz, Kuer, Laps, Laßs, Lybyt, Lyttau, Maßell, Ogall, Polter, Quintt
*Sagath, Schkannab, Schnylp, Snotyim, Storm, Swen, Symaytt, Syrgall, Werneßka, Wybytt


<!-- === Katholische Kirchen === -->
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
<!--== Geschichte ==-->
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == -->
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<!-- === Historische Urkunden === -->
<!-- === Historische Urkunden === -->
== Bibliographie ==
== Bibliographie ==
===Empfehlenswerte Literatur===
===Empfehlenswerte Literatur===
*Hermann Sudermann: "Die Reise nach Tilsit" und "Litauische Geschichten"
*Hermann Sudermann: "Die Reise nach Tilsit" und "Litauische Geschichten"
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<!-- === Archive === -->
<!-- === Archive === -->
<!-- === Bibliotheken === -->
<!-- === Bibliotheken === -->
<!-- == Verschiedenes == -->
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<!-- === Karten === -->
== Verschiedenes ==
===Fotos===
[[Bild:15Windenburger Ecke.jpg|thumb|430 px|Windenburger Eck mit Leuchtturm und Vogelwarte]]
[[Bild:04Windenburg-Bernsteinsucher.jpg|thumb|left|430 px|Windenburg, Blick zur Kurischen Nehrung]]
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[[Bild:Vente2010.JPG|thumb|430 px|left|Schautafel am Windenburger Eck bei ungemütlichem Wetter 2010]]
[[Bild:DSC02263.JPG|thumb|430 px|Winter am Windenburger Eck 2011]]
<br style="clear:both;" />
 
=== Karten ===
[[Bild: Windenburghaffküsteklein.jpg|thumb|430 px| Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000]]
[[Bild:Windenburg_SCHK006.jpg|thumb|left|430 px|Windenburg auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz</small>]]
<br style="clear:both;" />
[[Bild:Windenburg_URMTB028_1860.jpg|thumb|430px|Windenburg im Preußischen Urmesstischblatt 1860<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]]
[[Bild:Windenburg2_URMTB028_1860.jpg|thumb|430px|left|Windenburg und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]]
<br style="clear:both;" />
[[Bild:Windenburg_MTB0693_Minge.jpg|thumb|left|430 px|Windenburg im Messtischblatt 0693 Minge (1911) mit den Gemeindegrenzen von 1938<br><small>© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie</small>]]
[[Bild:Ort_Windenburg_14_1147_Windenburg_Karte.jpg|thumb|430px|Skizze aus der Gemeindeseelenliste von {{PAGENAME}} aus den 50er Jahren, <small>(c) Bundesarchiv</small>]]
<br style="clear:both;" />
<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === -->
<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === -->
<!-- === Berufsgenealogen === -->
<!-- === Berufsgenealogen === -->
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<!-- === Weitere Internetseiten === -->
 
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==Zufallsfunde==
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Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man ''[[Zufallsfunde]]''. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über [[toter Punkt|tote Punkte]] in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
 


==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
<gov>WINURGKO05OI</gov>
<gov>WINURGKO05OI</gov>


==Quellen==
<references/>


[[Kategorie:Ort in Ostpreußen]]
[[Kategorie:Ort in Ostpreußen]]
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[[Kategorie:Schulort im Memelland]]
[[Kategorie:Schulort im Memelland]]
[[Kategorie: Schulort im Kreis Heydekrug]]
[[Kategorie: Schulort im Kreis Heydekrug]]
[[Kategorie:Ort im Kirchspiel Kinten]]
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[[en:Windenburg]]
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[[Kategorie:LinkInsEnGenWiki]]
[[Kategorie:Friedhof im Memelland]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 10:51 Uhr

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Hierarchie Regional > Litauen > Windenburg
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Windenburg

Alte Schule von Windenburg
Postkarte von Windenburg



Einleitung

Leuchtturm am Windenburger Eck, 2009

Windenburg, Kreis Heydekrug, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Blick auf das Kurische Haff bei Windenburg, 2009
Leuchtturm und Vogelwarte Windenburger Eck, aufgenommen bei der Überfahrt übers Kurische Haff, von der Memelmündung nach Nida, ;Geographische Lage: 55.340666°N 21.189165°O , 15.09.2012 Kraemer

Der Name ist eine Anpassung an das Deutsche. Der erste Namensbestandteil ist prußisch-kurisch abzuleiten und hat mit Fischfang zu tun, der an der Mündung der Memel-Delta-Arme und den besonderen Strömungsverhältnissen einträglich war.

Beim zweiten Namensbestandteil "-burg" dürfte der Bezug zur schalauischen Stadt Jomsborg/ Witlandie/ Windland bestehen, die in den dänischen „Annales Lundenses“ im Zeitraum von 974 bis 1043 erwähnt wird und vermutlich im Haff versunken ist, wie die Sagen berichten.

  • prußisch "wenter" = klingelbeutelartiges Fischernetz, das bei der Stellfischerei mittels langer Stangen (Pricken) auf dem Boden des Wassers dort befestigt wird, wo man den Zug der Fische erwartet
  • "wenteris" = Fischfalle
  • lettisch "venteris" = Fischreuse
  • nehrungs-kurisch "ventirs" = Hamen, Netz, Fischreuse


Allgemeine Information

Angrenzende Orte

An das cöllm. Krug Landt zu Windenburg angrenzende Orte
Im Osten: das Dorf Windenburg
Im Süden: das Cuhrische Haffe
Im Westen: das Cuhrische Haffe
Im Norden: das Dorf Windenburg

Quelle:[10]

Videos vom Windenburger Eck

Diese zwei Videos: Video 1 und Video 2 sind von dem Fotografen Kestutis Zdanevicius im Archiv bei Facebook zu finden (10.03.2021).


Politische Einteilung

1785 gehörte Windenburg zum Amt Heydekrug[11]
1940 ist Windenburg eine Gemeinde mit den Dörfern Sturmen und Windenburg.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Windenburg gehörte 1912 zum Kirchspiel Kinten (Kr.Heydekrug).

Kirchengeschichte

Im Jahr 1709 zog der Pfarrer Wittich von Windenburg, wo früher eine Kirche stand, die das kurische Haff verschlungen hatte, nach Kinten.

Friedhof

Unbekanntes Grab (Foto Maren Khan)
Miks Jurgeneit * 18.9.1866 + 01.10.1906; Mare Jurgeneit aus Minge *22.8.1828 + April 1895; Erdman Jurgeneit ? 18 12.Feb 1825 + ?23.25 Mai 1866; Marie Jurgeneit  ? April 1826 + 11.Feb ??? (Foto Maren Khan)



Bewohner


Schule

Windenburg hatte eine Schule.

Fotos der Schule

2020

Ehemalige Schule 2020 ©KestucioZ.Fotografija
2020 ©KestucioZ.Fotografija
2020 ©KestucioZ.Fotografija
Stallgebäude bei der Schule 2020 ©KestucioZ.Fotografija


Geschichte


Windenburg auf der Carte des terres devant le Curis H[affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670
1:55 000, Sign. N 11999/50
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Die 1360 durch den Marschall Henning Schindekop gebaute Windenburg, die nach F. Forstreuter deshalb ursprünglich zum Marschallgebiet gehörte, lag auf kurischem Gebiet, wie eine frühe, noch ins 14. Jh. zu datierende Grenzbeschreibung zeigt.
Dass auch im Suburbium (= (lat: Vorstadt, Vorburg) ist eine Siedlung, die einer Burg vorgelagert ist) damals Kuren wohnten ergibt eine Eintragung im Marienburger Treßlerbuch zu 1404. Sie sind wie auch später Fischer gewesen, die ihre Tätigkeit wohl im Auftrag des Ordens ausübten.


Um 1360 errichteten die Ordensritter hier eine Burg, die jedoch von den Wellen des Kurischen Haffs unterhöhlt wurde und versank. Windenburg war das "Entsetzen aller Seeleute", weil längs der Windenburger Ecke eine gefährliche steinreiche Sandbank lag, wobei nicht auszuschließen ist, dass es sich um die Überreste der Burg handelt. [12] [13] [14] [15]


Diese Burg wurde der 1289 gegründeten Komturei Ragnit unterstellt.[16] Diese Zuteilung zu Ragnit hatte darin ihren Grund, dass der Verkehr und Handel mit der Komturei Ragnit und ihrem Hinterland, sowie die Kriegszüge weiter hinauf damals über das Haff und den Ruß- und Memelstrom stattfanden, der Ragniter Komtur also die Schutzbefestigungen der Rußmündung also unter seinem Befehl haben musste.[17]


Die Windenburg wurde zuerst an einer Stelle erbaut, die des vordringenden Wassers wegen, verlassen werden musste, so dass sie also verlegt werden musste, wahrscheinlich 1409.[18]

  • 1719: Kindten alias Windenburg, ein cöllmischer Krug ohne Land, in dem Windenburgschen Schakumschen Creyse gelegen, gehört dem Johann Wilhelm Falkenhagen. Dieser Krug liegt bei der Windenburger Kirche, doch an keiner Landtstraße sondern ohnweit des Churischen Haffes.Quelle:[19]



Bibliographie

Empfehlenswerte Literatur

  • Hermann Sudermann: "Die Reise nach Tilsit" und "Litauische Geschichten"


Verschiedenes

Fotos

Windenburger Eck mit Leuchtturm und Vogelwarte
Windenburg, Blick zur Kurischen Nehrung


Schautafel am Windenburger Eck bei ungemütlichem Wetter 2010
Winter am Windenburger Eck 2011


Karten

Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000
Windenburg auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Windenburg im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Windenburg und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Windenburg im Messtischblatt 0693 Minge (1911) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Windenburg aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>WINURGKO05OI</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
  3. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  4. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  5. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  6. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  7. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  8. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
  9. Urmesstischblatt von 1860
  10. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  11. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  12. Forstreuter, K., Die Entwicklung der Nationalitätsverhältnisse an der Kurischen Nehrung, in Altpr. Forschungen 8 (1931) S. 47
  13. Wenskus, Reinhard, Namensgebung und Namenswechsel im nördlichen Ostpreußen in der frühen Neuzeit, in Altpreußische Geschlechterkunde Neue Folge, Band 20, S. 27- 142, Blätter des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V., 38. Jahrgang, 1990
  14. Ordens-Foliant 71 f. 221 b: "So lyet ein landt boben der Memele an dem habe das ist kurisch das heisset Lamenten und lyet by der Wyntburg"
  15. Das Marienburger Treßlerbuch der Jahre 1399-1409, Hrsg. Dr. Joachim (1896, Nachdruck 1973) S. 287
  16. Toeppen, hist. comp. Geogr., S. 219
  17. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  18. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  19. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962