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Der Friedhof von Petrellen ist noch vorhanden und Grabsteine sind lesbar. Hier ein Beispiel. Der Friedhof liegt mitten im Ort und ist sehr leicht zu finden. Bis 1900 ca. wurden hier auch Bewohner aus [[Mischkogallen]] beerdigt. | Der Friedhof von Petrellen ist noch vorhanden und Grabsteine sind lesbar. Hier ein Beispiel. Der Friedhof liegt mitten im Ort und ist sehr leicht zu finden. Bis 1900 ca. wurden hier auch Bewohner aus [[Mischkogallen]] beerdigt. | ||
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==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== |
Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 09:36 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie
Regional > Litauen > Petrellen
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Petrellen
Einleitung
Petrellen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1736 Peter Leyden, 1774 Peter Leisten, 1785 Peter Leiden[1]
- 1710-1728 Peterellen, Petrellen, Pettrellen [2]
- Lit. Name: Petreliai[3]
Namensdeutung
Der Name weist auf Insekten. Er kann sich auch von einem Ortsgründer namens Peter ableiten.
- preußisch-litauisch "petrele, petrelis" = Marienkäfer (coccinellidae)
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Ab 1.5.1939 gehören zur Gemeinde Petrellen auch die Orte Medellen und Mischkogallen. [5]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Petrellen gehörte 1912 zum Kirchspiel Saugen, vor 1844 allerdings zum Kirchspiel Werden.
Kindergottesdienst 1928
Das Ehepaar Klimkeit (1. v. links und 1. v. rechts) stellte sonntags sein Haus für den Kindergottesdienst in Petrellen zur Verfügung. Die Kindergottesdienstleiterin war Anna Schubert (2. v. rechts).
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Kontakt
Katholische Kirche
Petrellen gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.
Friedhof
Lage
Fotos
Der Friedhof von Petrellen ist noch vorhanden und Grabsteine sind lesbar. Hier ein Beispiel. Der Friedhof liegt mitten im Ort und ist sehr leicht zu finden. Bis 1900 ca. wurden hier auch Bewohner aus Mischkogallen beerdigt.
Das Bild wurden freundlicherweise von Norbert Lorenz zur Verfügung gestellt. (Stand 1994)
Der Friedhof ist recht groß, gut erreichbar und ein Besuch lohnt sich wirklich.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai 2013
Standesamt
Petrellen gehörte 1907 zum Standesamt Saugen.
Bewohner
- 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seiten 64/65 Peter Leiden [1]
- 1832: Consignation Personal Dezem Schul-Societät Petrellen, Peter Leyden Seite 52 und 53 [2]
- 1935: Hochzeit auf dem Hof Klumbies
Folgende Personen sind namentlich bekannt:
1. R. v. li. n. re.: Mutter der Braut Frau Wallukat, Schwester des Bräutigams mit Verlobtem, Braut Grete Wallukat, Bräutigam Georg Zobries, Meta Klimkeit, David Wallukat, Greta Bender, Tante der Braut Grete Wallukat Frau Bolz, Mutter des Bräutgams Frau Szobries
2. R.: 2. v. li.: Martin Pazehr, 1. v. re.: Meta Pazehr
3. R.: 1. v. re.: Marie Lorat, 2. v. re.: Madline Szogs
4. R.: 1. v. re.: Paul Lorat (vor dem Fenster)
Dahinter teilweise die Gesichter von Tante Szogs und Tante Katrine Pazehr, Mutter von Martin Pazehr
Diese Informationen stammen von Meta Klumbies, geb. Pazehr aus einem Brief von 1994.
- 1957: Fotos aus der Nachkriegszeit
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Schule
Bereits um 1775 gab es eine Dorf-Schule in Petrellen. Davon zeugt eine Inventarliste [3], Seite 18, die folgendes aufführt: 1 Tisch, 2 Bänke, 1 Schul-Catalogus, 1 Biblisches-Historien-Buch Litthauisch. Unterschrieben ist die Liste von Erdtman Lekszas.
Aus "Der Grenzgarten", Beilage des Memeler Dampfbootes, September 1936: Einige km von der Bahnstation Szameitkehmen entfernt liegt die Schule Petrellen. Ihr Gründungsjahr ist mit 1736 angegeben. Die Werdener Kirchenakten erzählen jedoch von der Gründung im Jahre 1765. Genauere Nachforschungen werden erst die verschiedenen Angaben klären können. Wie dem auch sei, es ändert nichts an der Tatsache, dass Petrellen zu den ersten und ältesten Schulen des Memelgebietes gehört. Einem Auszug aus der Schulchronik, den mir Lehrer St. freundlicherweise zur Verfügung stellte, entnehme ich folgende Einzelheiten aus der Entwicklungsgeschichte der Schule:
Simon Lekßas, ein Petreller, Kriegsveteran 1756-63, stellte der Regierung ein armseliges Lehmhaus mit „geklebtem Schornstein“ zur Verfügung. Es stand an derselben Stelle, wo das heutige Schulhaus sich befindet. Von wem Simon Lekßas zum Unterricht „zurechtgestutzt“ wurde, ist nicht feststellbar. Behilflich war ihm sein Sohn Erdmann, geb. 1752 in Petrellen[4]. Kantor Reimann, Werden, gab ihm den nötigen Schliff, so daß er nach dem Ableben seines Vaters 1771 das Amt übernahm. Gehalt: 12 Scheffel Korn, 6 Scheffel Gerste, 3 Achtel Holz.
Zum Schulbezirk gehörten die Ortschaften: Petrellen, Wietullen, Medellen, Brußen, Mischkogallen. Das Schulgebäude, in Fachwerk gebaut, hatte nur eine kleine düstere Klasse und war bereits 1792 sehr baufällig. Lekßas war ein tüchtiger Lehrer und brachte es soweit, dass von 58 Schülern 40 fertig lesen und 4 fertig schreiben konnten. Einen Gehilfen, von Beruf Schneidermeister, lehnte er ab, weil er ihn selbst bezahlen musste.
- 1804: Das Schulhaus ist bereits sehr baufällig. Der Lehrer bekommt einen Morgen Ackerland und einen Morgen zur Einrichtung des Gartens. Auch sonst steigert sich das Gehalt:“ Fortan erhält jeder Schulmeister von einer Leiche ein Stück Brot und etwas Fleisch, nicht mehr als 16 Groschen.“
- 1808: Das jetzige Schulhaus wird gebaut. Pfarrer Naugardt, Werden, sagt: „Das Haus ist sehr schön, geräumig und besitzt einen offenen, massiven Schornstein.“ Als Lehrmittel werden geführet: Weiß’sche Fibel, Rochows Kinderfreund, Lektionstabelle, Gesetzestafel. Des Sonntags wird mit den Dienstboten und den unfähigen Kindern Schule gehalten.
- 1818: Lekßas ist treu, hat einen Adjunkt, Johann Wiesenberg,[5] der am 8.3.1818 bestätigt ist, die Vokation aber erst nach nach dem Tod des Seniors erhalten wird.
- 1819: Lekßas stirbt. Johann Wiesenberg aus Minge, 1794 geboren, vorbereitet durch den Kantor Schneller, Werden, wird Schulmeister.
- 1844: Wiesenberg wird nach Matzken versetzt. Lehrer Freutel, am 23.12.1821 in Willuhnen, Kreis Pillkallen, geboren, beklagt sich sehr über die Weigerung der Bauern, Reparaturen zu unternehmen und Kalend ezu liefern, was besonders auffällt, da die Bauern sehr wohlhabend sind. Mehrere besitzen 80 000 Mark Bargeld.
- 1876: 30 Morgen Land gehören bereits zur Schule.
- 1886: Freutel verlässt die Schule. „Habe in meiner Sozietät mit den Nachbarn in Frieden gelebt…Hätte ich den Frieden nicht geliebt, so wären Prozesse auf Prozesse gekommen, denn in Petrellen hat es verschiedene Geister gegeben, als ich anzog und hinterlasse auch solche. Da die Gemeinde teilweise die Pension zahlen muß, hat es viel böses Blut gegeben.
- 1887: Der Chronikschreiber sagt: „Das Schulhaus sieht zum Erbarmen aus und gleicht mehr einer Jause (Flachsbrechhaus) als einer Bildungsanstalt.“
Lehrer
- 1765 – 1771 Simon Lekßas
- 1771 – 1819 Erdmann Lekßas[6]
- 1819 – 1844 Johann Wiesenberg[7]
- 1844 – 1886 Christian Freutel
- 1886 – 1893 Johann Wallaikat
- 1893 – 1906 Christoph Paulikat
1900 Anbau der 2. Klasse
Alte Schulfotos
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Kontakt
Fotos der Schule 2012
Fotos der Schule 2021
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>PETLENKL01RK</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Werden Taufenbuch 1710-1728
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Memeler Dampfboot, Beilage: Der Grenzgarten: Heimatkundliche Beiträge aus dem Memelgebiet und den Grenzgebieten, Ausgabe 1936 Nr.7 (11.09.1936)