Stephan Kekule von Stradonitz: Unterschied zwischen den Versionen

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In Rot drei in Form eines Schächerkreuzes zusammengefügte, an ihrem Angelpunkt von drei grünen Kleblättern bewinkelte silberne Roßflieten (Laßeisen).  
In Rot drei in Form eines Schächerkreuzes zusammengefügte, an ihrem Angelpunkt von drei grünen Kleeblättern bewinkelte silberne Roßflieten (Laßeisen).  


Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken eine silberen Roßfliete wachsend.
Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken eine silberen Roßfliete wachsend.
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Stephan Kekule von Stradonitz war der Sohn des Geheimen Regierungsrats und Chemieprofessors August Kekule von Stradonitz. Neben seinem Studium eignete er sich bereits früh umfassende Kenntnisse auf den Gebieten der ihn besonders interessierenden Genealogie und Heraldik an.
Stephan Kekule von Stradonitz war der Sohn des Geheimen Regierungsrats und Chemieprofessors August Kekule von Stradonitz. Neben seinem Studium eignete er sich bereits früh umfassende Kenntnisse auf den Gebieten der ihn besonders interessierenden Genealogie und Heraldik an.


Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bonn und dem Studium der Rechte und der Geschichte in Bonn und Straßburg, schlug Kekule zunächst eine militärische Laufbahn ein und diente von 1885-1889 als Artillerieoffizer in der preussischen Armee. 1889 verließ er den Militärdienst und schrieb sich erneut als Student an der Berliner Universität ein, an der er bis 1892 blieb. Anschließend trat er in den juristischen Staatsdienst und wurde Referendar am Berliner Kammergericht. Von 1897 bis 1905 vertrat er den Fürsten Georg im schaumburg-lippischen Thronstreit und wurde von diesem zum Kammerherrn ernannt. Seine juristische und genealogische Reputation verhalf ihm in den folgenden Jahren zu einer umfangreichen Gutachtertätigkeit für einige Adelsfamilien. Er wurde schließlich beeidigter Sachverständiger für Fragen der Heraldik beim Berliner Landgericht und Sachverständiger der Kommission des Zeughauses der Staatlichen Museen in Berlin.
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bonn und dem Studium der Rechte und der Geschichte in Bonn und Straßburg, schlug Kekule zunächst eine militärische Laufbahn ein und diente von 1885-1889 als Artillerieoffizier in der preussischen Armee. 1889 verließ er den Militärdienst und schrieb sich erneut als Student an der Berliner Universität ein, an der er bis 1892 blieb. Anschließend trat er in den juristischen Staatsdienst und wurde Referendar am Berliner Kammergericht. Von 1897 bis 1905 vertrat er den Fürsten Georg im schaumburg-lippischen Thronstreit und wurde von diesem zum Kammerherrn ernannt. Seine juristische und genealogische Reputation verhalf ihm in den folgenden Jahren zu einer umfangreichen Gutachtertätigkeit für einige Adelsfamilien. Er wurde schließlich beeidigter Sachverständiger für Fragen der Heraldik beim Berliner Landgericht und Sachverständiger der Kommission des Zeughauses der Staatlichen Museen in Berlin.


Kekule war Auswärtiges Mitglied der Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, Schatzmeister (seit 1894), Sektionschef (1900-1903) für Genealogie und Vorsitzender (1923-1933) des Vereins „[[HEROLD|Herold]]“, des ältesten deutschen Genealogenvereins (gegr. 1869), erster Schriftführer des Vereins für historische Waffenkunde und seit 1932 Leiter der Abteilung VI (Genealogie und Heraldik) des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine.
Kekule war Auswärtiges Mitglied der Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, Schatzmeister (seit 1894), Sektionschef (1900-1903) für Genealogie und Vorsitzender (1923-1933) des Vereins „[[HEROLD|Herold]]“, des ältesten deutschen Genealogenvereins (gegr. 1869), erster Schriftführer des Vereins für historische Waffenkunde und seit 1932 Leiter der Abteilung VI (Genealogie und Heraldik) des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine.
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Kekule, der seit 1904 Mitglied einer Berliner Freimaurerloge war, verfasste zahlreiche juristische und genealogische Veröffentlichungen, vor allem in Fachzeitschriften, die sich vornehmlich mit Heraldik und Adelsrecht befassten.
Kekule, der seit 1904 Mitglied einer Berliner Freimaurerloge war, verfasste zahlreiche juristische und genealogische Veröffentlichungen, vor allem in Fachzeitschriften, die sich vornehmlich mit Heraldik und Adelsrecht befassten.


1898 verwendete Stephan Kekule von Stradonitz in seinen „Ahnenatlas“ ein Ahnen-Numerierungssystem, das seinen Siegeszug um die gesamte Welt antrat, später nach ihm benannt wurde und nach dem noch heute die Vorfahren (Ahnen) eines Probanden üblicherweise nummeriert werden, die [[Kekule-Zahlen]] (oder Kekule Nummern).
1898 verwendete Stephan Kekule von Stradonitz in seinem „Ahnenatlas“ ein Ahnen-Numerierungssystem, das seinen Siegeszug um die gesamte Welt antrat, später nach ihm benannt wurde und nach dem noch heute die Vorfahren (Ahnen) eines Probanden üblicherweise nummeriert werden, die [[Kekule-Zahlen]] (oder Kekule Nummern).


Diese Nummerierung, die sich international durchgesetzt hat, war erstmals 1590 durch [[Michael Eyzinger]] angewendet worden, dann wieder 1676 durch [[Hieronymus de Sosa]] und 1883 durch [[Francis Galton]].
Diese Nummerierung, die sich international durchgesetzt hat, war erstmals 1590 durch [[Michael Eyzinger]] angewendet worden, dann wieder 1676 durch [[Hieronymus de Sosa]] und 1883 durch [[Francis Galton]].
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* ''[[Ausgewählte Aufsätze aus dem Gebiet des Staatsrechts und der Genealogie (Kekule von Stradonitz)|Ausgewählte Aufsätze aus dem Gebiet des Staatsrechts und der Genealogie]]'', Berlin 1905.
* ''[[Ausgewählte Aufsätze aus dem Gebiet des Staatsrechts und der Genealogie (Kekule von Stradonitz)|Ausgewählte Aufsätze aus dem Gebiet des Staatsrechts und der Genealogie]]'', Berlin 1905.
* „Über einen mütterlichen Ahnen Bismarcks“, in: ''Die Grenzboten'' Nr. 3 (1906), S. 156–162.
* „Über einen mütterlichen Ahnen Bismarcks“, in: ''Die Grenzboten'' Nr. 3 (1906), S. 156–162.
* „Die Leipziger Ahnen des Fürsten Bismarck“, in: ''Die Grenzboten'' Nr. 49 (1907), S. 509–514.
* „Die Leipziger Ahnen des Fürsten Bismarck“, in: ''Die Grenzboten'' Nr. 49 (1907), S. 509–514. {{SUUB|SNR=350910|Kat=No}}
* ''[[Ausgewählte Aufsätze aus dem Gebiet des Staatsrechts und der Genealogie - Neue Folge (Kekule von Stradonitz)|Ausgewählte Aufsätze aus dem Gebiet des Staatsrechts und der Genealogie - Neue Folge]]'', Berlin 1907.
* ''[[Ausgewählte Aufsätze aus dem Gebiet des Staatsrechts und der Genealogie - Neue Folge (Kekule von Stradonitz)|Ausgewählte Aufsätze aus dem Gebiet des Staatsrechts und der Genealogie - Neue Folge]]'', Berlin 1907.
* „Hohenzollern als Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies in alter Zeit“, in: ''Hohenzollern-Jahrbuch'' XI (1907), S. 258–265. [http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2006/195/ Digitalisat der Zentral- und Landesbibliothek Berlin]
* „Hohenzollern als Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies in alter Zeit“, in: ''Hohenzollern-Jahrbuch'' XI (1907), S. 258–265. [http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2006/195/ Digitalisat der Zentral- und Landesbibliothek Berlin]
* „Der Adler der Monthermer“, in: ''Der Deutsche'', 8. Band 9. Heft, 30. Mai 1908, S. 273–276 {{GBS|DTQZAQAAIAAJ}}
* „Der Adler der Monthermer“, in: ''Der Deutsche'', 8. Band 9. Heft, 30. Mai 1908, S. 273–276. {{GBS|DTQZAQAAIAAJ}}
*„Ein ‚bibliophiler‘ Adelsabenteurer der Neuzeit“, in: ''Zeitschr. f. Bücherfreunde'', 12. Jg. (1908/1909).
* „Bismarck im Lichte der Vererbungslehre“, in: ''[[Mitteilungen der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte]]'' Heft 7 (1910), S. 51–60.
* „Bismarck im Lichte der Vererbungslehre“, in: ''[[Mitteilungen der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte]]'' Heft 7 (1910), S. 51–60.
* „Über den Nutzen einer internationalen Hilfssprache für die genealogische Forschung“, in: ''[[Mitteilungen der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte]]'', 6. Heft, Leipzig 1910, S. 27–38. [[Hilfssprache für die genealogische Forschung (Kekule von Stradonitz)/E-Book|E-Book]] in der [[Portal:DigiBib|DigiBib]]  
* „Über den Nutzen einer internationalen Hilfssprache für die genealogische Forschung“, in: ''[[Mitteilungen der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte]]'', 6. Heft, Leipzig 1910, S. 27–38. [[Hilfssprache für die genealogische Forschung (Kekule von Stradonitz)/E-Book|E-Book]] in der [[Portal:DigiBib|DigiBib]]  
* ''Genealogische Abkürzungen und Zeichen'', ca. 1910. [[Genealogische Abkürzungen und Zeichen (Kekule von Stradonitz)|E-Book]] in der [[Portal:DigiBib|DigiBib]]
* ''Genealogische Abkürzungen und Zeichen'', ca. 1910. [[Genealogische Abkürzungen und Zeichen (Kekule von Stradonitz)|E-Book]] in der [[Portal:DigiBib|DigiBib]]
* [[Adolf Matthias Hildebrandt|Hildebrandt, Ad. M.]]: ''Wappen-Fibel. Die hauptsächlichsten Regeln der Wappenkunst und Geschlechterkunde''. Herausgegeben von Stephan Kekulé von Stradonitz. Frankfurt 1922.
* als Hrsg.: [[Adolf Matthias Hildebrandt|Hildebrandt, Ad. M.]]: ''Wappen-Fibel. Die hauptsächlichsten Regeln der Wappenkunst und Geschlechterkunde'', herausgegeben von Stephan Kekulé von Stradonitz. Frankfurt 1922.


==Weblinks==
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[[Kategorie:Kekule von Stradonitz (Adelsfamilie)]]
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2023, 22:28 Uhr

Disambiguation notice Kekule ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Kekule.


Stephan Kekule v. Stradonitz aus altböhmischen Geschlecht lebte von 1863-1933. (Dr. jur, Dr. phil., Privatgelehrter, * Gent in Belgien 1. Mai 1863, † Berlin 5. Mai 1933). Er war wissenschaftlicher Genealoge.

Wappen Kekule von Stradonitz

Wappen Kekule von Stradonitz

In Rot drei in Form eines Schächerkreuzes zusammengefügte, an ihrem Angelpunkt von drei grünen Kleeblättern bewinkelte silberne Roßflieten (Laßeisen).

Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken eine silberen Roßfliete wachsend.

Zur Schreibweise Kekule oder Kekulé

Da sich Stephan Kekule von Stradonitz selbst immer ohne Akzent geschrieben hat, ist die Schreibweise ohne Akzent als korrekt anzusehen. Auch in seinen Veröffentlichungen wird sein Name regelmäßig ohne Akzent genannt.

Biographie

Stephan Kekule von Stradonitz war der Sohn des Geheimen Regierungsrats und Chemieprofessors August Kekule von Stradonitz. Neben seinem Studium eignete er sich bereits früh umfassende Kenntnisse auf den Gebieten der ihn besonders interessierenden Genealogie und Heraldik an.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bonn und dem Studium der Rechte und der Geschichte in Bonn und Straßburg, schlug Kekule zunächst eine militärische Laufbahn ein und diente von 1885-1889 als Artillerieoffizier in der preussischen Armee. 1889 verließ er den Militärdienst und schrieb sich erneut als Student an der Berliner Universität ein, an der er bis 1892 blieb. Anschließend trat er in den juristischen Staatsdienst und wurde Referendar am Berliner Kammergericht. Von 1897 bis 1905 vertrat er den Fürsten Georg im schaumburg-lippischen Thronstreit und wurde von diesem zum Kammerherrn ernannt. Seine juristische und genealogische Reputation verhalf ihm in den folgenden Jahren zu einer umfangreichen Gutachtertätigkeit für einige Adelsfamilien. Er wurde schließlich beeidigter Sachverständiger für Fragen der Heraldik beim Berliner Landgericht und Sachverständiger der Kommission des Zeughauses der Staatlichen Museen in Berlin.

Kekule war Auswärtiges Mitglied der Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, Schatzmeister (seit 1894), Sektionschef (1900-1903) für Genealogie und Vorsitzender (1923-1933) des Vereins „Herold“, des ältesten deutschen Genealogenvereins (gegr. 1869), erster Schriftführer des Vereins für historische Waffenkunde und seit 1932 Leiter der Abteilung VI (Genealogie und Heraldik) des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine.

Kekule, der seit 1904 Mitglied einer Berliner Freimaurerloge war, verfasste zahlreiche juristische und genealogische Veröffentlichungen, vor allem in Fachzeitschriften, die sich vornehmlich mit Heraldik und Adelsrecht befassten.

1898 verwendete Stephan Kekule von Stradonitz in seinem „Ahnenatlas“ ein Ahnen-Numerierungssystem, das seinen Siegeszug um die gesamte Welt antrat, später nach ihm benannt wurde und nach dem noch heute die Vorfahren (Ahnen) eines Probanden üblicherweise nummeriert werden, die Kekule-Zahlen (oder Kekule Nummern).

Diese Nummerierung, die sich international durchgesetzt hat, war erstmals 1590 durch Michael Eyzinger angewendet worden, dann wieder 1676 durch Hieronymus de Sosa und 1883 durch Francis Galton.

Bibliografie

  • Peter von Gerhardt, HEROLD (Hrsg.): Stephan Kekule von Stradonitz. Lebensabriß und Schriftenverzeichnis Berlin 1938.
  • Joseph A. Raimar: Kekule - Kekulé - Kekule von Stradonitz, in: Genealogisches Jahrbuch 1970, Seite 46-52.

Veröffentlichungen

Datei:Kekule-Goethe-als-Genealog.djvu

Weblinks


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